Erny Hildebrand - Spielen! Was sonst?

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Spielen hat in unserer Gesellschaft und in unserer Zeit viele Betonungen, viele davon zielen darauf ab, eine Trennlinie zwischen Spiel und Ernst zu ziehen. Wenn der Ernst des Lebens beginnt, wann auch immer das sein mag, ist die Spielzeit vorbei, so scheint es. Aber ist das wirklich so? Das Spiel ist das einfachste und zugleich kreativste Werkzeug, das wir haben. Im Spiel, vor allem im freien Rollen- und Phantasiespiel, ist alles möglich, kann Neues probiert werden. Die Biografiegruppe »Schreibzeiten« hat das Thema »Spielen« erst zögerlich, dann mehr und mehr interessiert und schließlich gefesselt aufgenommen. Wir sind um das Thema herumgeschlichen, haben es gepackt, geknetet, hin und her gewälzt. Wir haben uns erinnert, anderes erdacht, einiges verworfen und vieles bestaunt. So umfasst diese Anthologie biografische Texte, Kurzgeschichten, Fachbeiträge sowie Anregungen für Schreibspiele. Damit ist das Buch eine Einladung, die eigene spielerische Seite wieder öfter oder auch mal ganz anders zu betrachten und zu leben.

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Wie ist das nun beim Menschen? Frau Haug-Schnabel, Leiterin der Forschungsgruppe Verhaltensbiologie des Menschen, sagt: „Beim Spielen von Kindern handelt es sich um eine angeborene Lernstrategie. Es gibt Kindern die Möglichkeit, die Welt zu erkunden, zu beobachten und nachzuahmen, Erfahrungen zu sammeln, diese selbst zu überprüfen und später abzurufen“. Die kindliche Offen- und Unbefangenheit, die kindliche Freude und die spontan- neugierig- kreative Haltung der Welt gegenüber ist etwas, was wir im Spielen, so wie ich es verstehe, finden.

Vor diesem Hintergrund halte ich es mit Picasso, der gesagt haben soll: „Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.“ Der österreichisch-irische Künstler Gottfried Helnwein führte in seinem Interview mit Herbert Schorn, Oberösterreichische Rundschau, 2006, weiter aus: „Das ist deshalb so schwer, weil die meisten Erziehungssysteme wie Mähdrescher funktionieren: vorne kommen die lieben Kinder hinein, und hinten kommen sie fein geschrotet und gemahlen wieder heraus. Und so werden Erwachsene erzeugt: durch die Zerstörung des Kindseins, des Spielens und Träumens, der Kreativität und jeder Spontaneität. Aber das ist wahrscheinlich unvermeidlich, wenn man sich ordentliche Staatsbürger wünscht, wie Soldaten, Steuerfahnder, Zuhälter, Psychiater, Geheimagenten, Rennfahrer, Banker, Politiker, usw.“

Das Erziehungssystem Mähdrescher habe ich am eigenen Leib erfahren Schaue ich - фото 1

Das Erziehungssystem Mähdrescher habe ich am eigenen Leib erfahren.

Schaue ich mir zudem die Vielzahl der Verben mit „spielen“ an ,so entdecke ich die Mannigfaltigkeit der durch das Spielen betroffenen Lebensbereiche. Hierzu einige Beispiele: anspielen, aufspielen, abspielen, ausspielen, bespielen, einspielen, erspielen, falschspielen, hochspielen, herunterspielen, jemandem böse mitspielen, nachspielen, niederspielen, eine Rolle spielen, runterspielen, überspielen, umspielen, verspielen, vorspielen, verrückt spielen, weiterspielen, zuspielen, zusammen spielen, zurückspielen.

Da bleibt mir nichts anderes übrig, als zu sagen: Wenn ihr nicht spielet wie die Kinder, so werdet ihr nicht die Erfahrungen machen, die euch zu zufriedenen, kreativen, sozialen und aufgeschlossenen Erwachsenen formen können.

Pfeifkonzert am Nachmittag

Durch das dichte Laub des Haselnussstrauchs winden sich Töne, gleiten auf Blättern hinunter und purzeln ins Gras. Helle Pfeiftöne, mal schnell, mal langsam. Immer und immer wieder. Einige langgezogene Töne tanzen auf den Ästen, andere tropfen schnell und abgehackt zu Boden. Zwischendurch Kinderlachen. Das Pfeifen auf einem Ton will kein Ende nehmen.

Mein Kaffee wird kalt und noch immer schraubt sich das helle Pfeifen in mein Ohr. Ab und zu lassen Kinderstimmen das Pfeifen verstummen. Aber kaum sind die Worte verklungen, so schwillt das eintönige Pfeifen wieder an wie zuvor.

Kannst du pfeifen Gewiss kann ich das Ich schleiche mich an und erblicke - фото 2

Kannst du pfeifen…? Gewiss kann ich das!

Ich schleiche mich an und erblicke durch die Hecke zwei Kinder blitzenden Auges mit Stöcken um sich schlagen. Ihren wenigen Worten entnehme ich, dass sie Piraten sind und sich verteidigen müssen. Jeder Schlag mit dem Schwert, jede Woge, die das Schiff emporhebt, jeder Schritt auf Deck wird mit einem Pfeifton untermalt. Ein wahres Pfeifcrescendo. Da, ein langgezogenes schrilles Pfeifen, der Gegner gleitet getroffen zu Boden. Die Kinder lachen siegesgewiss. Ein „Caramba“ saust durch die Luft. Der Kopf eines neuen Feindes taucht über der Bordwand auf. Ein Pfeiffortissimo setzt ein.

Plötzlich wird ein Fenster aufgerissen und eine Männerstimme gellt durch den Nachmittag: „Verdammt noch mal, könnt ihr denn nicht endlich mal mit dem elenden Gepfeife aufhören. Das ist ja schrecklich nervtötend.“ Das Pfeifen bricht abrupt ab und wir drei ducken uns schnell hinter die Bordwand.

Tante Emma

Eines Abends klingelte das Telefon. Ich hob den Hörer ab und schon schallte mir die Stimme meiner Cousine entgegen. „Tante Emma hat doch bald Geburtstag. Weißt du, was sie sich wünscht? Das rätst du nie!“ Vor meinem Auge sah ich Tante Emma: schlank, ernst, gewissenhaft, verantwortungs- und pflichtbewusst und ich hörte wieder den Spruch, den sie uns als Kinder so oft gesagt hatte: „Erst die Arbeit und dann das Vergnügen.“ Und wie oft hatten wir, wenn wir bei ihr zu Besuch waren, erlebt, dass die Zeit der Pflichtenerfüllung zu lang war, um noch spielen gehen zu können. Ich begann zu raten: „Wünscht sie sich einen Staubsauger?“ Ach nein, ich verwarf den Gedanken. Mir fiel das letzte Telefonat mit ihr ein. „Sie sprach doch von einer Tiefkühltruhe, damit sie ihr Essen für die Woche vorplanen könne. Tante Emma wünscht sich sicher eine Tiefkühl…“ Das Lachen meiner Cousine unterbrach mich. „Ich hab doch gesagt, das errätst du nie!“ Und wieder ergoss sich ihr Gelächter über mich. Ich versuchte es erneut: „Ein neues Haushaltsbuch? Einen Terminkalender oder einen Wochenplaner?“ Das Kopfschütteln meiner Cousine höre ich bis zu mir. „Du wirst es nicht glauben.“ Sie kicherte. „Sie wünscht sich einen Nachmittag mit Spielen.“ Ich glaubte nicht richtig gehört zu haben, Tante Emma und spielen? Das passt doch so gut zusammen wie Nordpol und Palmen. „Das ist nicht wahr! Du machst Witze!“ stieß ich ungläubig hervor. „Nein, wirklich, sie wünscht sich einen Geburtstag zum Spielen. Ich habe es auch nicht geglaubt, als sie mir dies sagte. Und auf meine entgeisterte Nachfrage entgegnete sie nur: „Lasst euch was einfallen!“

Nachmittags beriefen wir eine Familienkonferenz ein, aber niemand von uns konnte sich vorstellen, was Tante Emma mit „spielen“ meinte. Wir einigten uns darauf, dass jeder ein Spiel für sie kaufen sollte, das wir dann am Geburtstag mit ihr spielen würden.

Dann war es soweit. Wir überreichten ihr ein Spiel nach dem anderen: Schach, Mühle, Halma, Master Mind, Abalone. Peter gab ihr sogar eine Eintrittskarte zum nächsten großen Fußballspiel. Doch sie freute sich nicht richtig. Sie setzte sich zwar mit uns an den Tisch und begann zu spielen, aber sie war nicht richtig dabei.

Nach einer Weile drängte sich Nico, mein kleiner Sohn, an sie und sagte: „Tante Emma, es ist so langweilig, komm, wir gehen raus und spielen.“ Er fasste sie bei der Hand und zog sie nach draußen. Wir sahen, wie die beiden die Köpfe zusammensteckten und miteinander flüsterten. Nico verschwand für ein paar Minuten und kam dann wieder. In seinen Händen hielt er Hühnerfedern und zwei Stöcke umklammert. Beide steckten sich die Federn ins Haar und die Stöcke wurden zu Speeren. Sie schauten sich an. Dann duckten sie sich und schlichen in den Wald, wo sie unseren Blicken entschwanden.

Auch wir schauten uns an. Wir wollten nicht glauben, was wir gesehen hatten. Tante Emma, die ach so Vernünftige, hat sich auf solche Kindereien eingelassen. Wir verstanden die Welt nicht mehr. Kopfschüttelnd setzten wir uns um den Tisch und ließen es uns schmecken.

Ewigkeiten später flog plötzlich die Türe auf und zwei Indianer umtanzten, wildes Kriegsgeschrei ausstoßend, unseren Tisch. Speere zielten auf uns und wir wurden zur Herausgabe von Kuchen gezwungen.

Tante Emmas Backen glühten, ihre Augen blitzten und ihr Kriegsgeschrei gellte in unseren Ohren. Sie sprühte vor Lebenslust.

Eine andere Welt

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