Magnus Dellwig - 1918 - Wilhelm und Wilson
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Lange Zeit zum Nachdenken brauche ich tatsächlich nicht. Denn innerlich gebe ich dem Kronprinzen bei jedem einzelnen seiner Worte vollständig Recht. Allerdings bedeutet es eines, zu erkennen welcher Versäumnisse sich die Militärs schuldig machen, und etwas gänzlich anderes, einen Ausweg aus dieser Situation zu finden. Ich stelle mir soeben vor, in der bekannten Viererrunde vom Frühjahr 1917 mit Erzberger, Scheidemann und Haußmann gemeinsam und zugleich höchst geheim darüber zu beraten, dass ihre Parteien und die ihnen nahe stehenden Gewerkschaften für eine Fortsetzung des Kampfes votieren sollen, weil ihnen dann nicht nur der Sieg, sondern zugleich einige schmackhafte Zugeständnisse im Inneren winken. Der Gedanke erscheint mir gleichermaßen verlockend und absurd. Wie soll ein Zugehen auf die Kollegen nur aussehen?
„Kaiserliche Hoheit, sie scheinen im Ansatz die Dimension der Aufgabe zu erahnen, die da vor uns liegt. Dass es unsere gemeinsame Aufgabe wird, dass ich alles dafür tun will, mit eurer Hoheit für einen guten Sieg und eine stabile Gesellschaft im Inneren zu kämpfen, dass versteht sich für mich von selbst. Jeder gut vaterländisch gesinnte Deutsche hat sein Bestes zu geben, wenn die Krone ihn in der Stunde der Not und der Herausforderung ruft!”
Der Kronprinz nickt anerkennend. Unterbrechen möchte er mich augenscheinlich nicht. Dennoch macht er eine kurze Bemerkung.
„Kein Zweifel kam mir daran, auf ihre Hilfe und ihre Gesinnung vollkommen zählen zu können.”
„Was die Sache selber betrifft, kaiserliche Hoheit, liegt es mir völlig fern, ihnen vorgeblich nach dem Munde zu reden, die Größe der Herausforderung herunterzuspielen. Da sie mich in der Vertraulichkeit unseres heutigen Treffens zu sich gerufen haben, werden sie die Kraft und die Geduld und die Konzentration aufbringen, meiner Einschätzung und meinen Empfehlungen zu lauschen.”
Die Spur von Ironie, die man in die Worte Konzentration und lauschen hinein legen könnte, ist von mir gar nicht bewusst gewählt und daher auch bestimmt nicht abfällig gemeint. Das ändert selbstverständlich nichts daran, dass der Kronprinz die Spitzen meiner Worte wahrnimmt, ohne mir dies allerdings im Geringsten übel zu nehmen. Im Gegenteil lächelt er.
„Das dürfen sie tatsächlich von mir erwarten. Bei der Größe der von mir geäußerten Bitte um Mithilfe dürfen sie jetzt und immerdar von mir verlangen, ihnen aufmerksam und so lange wie nötig zuzuhören.”
„Beginnen wir bei Herrn Erzberger. Die christlichen Gewerkschaften haben zwar nicht ganz so viele Mitglieder wie die sozialistischen. Bis vor dem Krieg jedoch zeigten sie sich Appellen an ihre vaterländische Verantwortung gegenüber stets aufgeschlossener als die Konkurrenz. Also haben wir sicher eine realistische Möglichkeit, über die Reichstagsfraktion des Zentrums auf die Streikneigung der Christlichen Einfluss zu nehmen. Herr Erzberger speziell ist hingegen nicht so naiv, uns seine Unterstützung anzubieten ohne handfeste Gegenleistungen. Zwar liegt ihm vielleicht mehr am Verhandlungsfrieden als am gleichen Wahlrecht in Preußen. Er wird aber sogleich erkennen, dass seine Friedensidee obsolet ist, sobald wir in Russland siegen. Folglich wird er zwei Dinge gleichzeitig fordern: Erstens sollen wir sicherlich trotz der militärischen Erfolge den Bogen an Kriegszielen nicht überspannen. Zweitens wird er seine Kooperation von einer Einführung des gleichen Wahlrechts ausdrücklich vor dem Kriegsende abhängig machen.”
„Sie sagen das sehr gelassen, lieber Doktor Stresemann. Ich möchte daraus beinahe schließen, dass sie seiner Forderung womöglich zustimmen könnten. Sagen sie mir dazu bitte mehr, denn ich sehe voraus, dass insbesondere die Herren Scheidemann und Ebert noch unversöhnlicher auf dem gleichen Wahlrecht in Preußen bestehen werden.”
„Kaiserliche Hoheit, sie nehmen mir das Wort aus dem Mund. Ganz gewiss werden die beiden Fraktionsvorsitzenden der Sozialdemokratie uns keinen Zentimeter entgegenkommen, ohne dass beim Wahlrecht der Durchbruch geschafft sein wird. Falls sie aber nun annehmen, ich sähe das ganz gelassen und würde der Forderung sofort nachgeben, interpretieren sie meine nüchterne Schilderung fehl. Der Grund für meine Ausgeglichenheit ist ein anderer. Ich kann mir sehr wohl eine Lösung vorstellen, die es den Herren Scheidemann, Erzberger und Haußmann ebenso ermöglichte zuzustimmen wie sie dasselbe Graf Hertling, ihnen oder sogar ihrem Herrn Vater erlaubte.”
„Jetzt haben sie mich neugierig gemacht. Immer heraus damit!”
„Ja, es gibt da einen Weg. Stellen sie sich vor, die Einführung des allgemeinen Wahlrechts fände unmittelbar, sagen wir zum 1. Februar oder zum 1. März statt, und zugleich hätte das überhaupt keine Auswirkungen auf die weitere innere Lage, keinerlei Folgen für die Position der vaterländischen Parteien. Ich bin sicher, sie wollen mehr erfahren.”
„Aber selbstverständlich, heraus damit.”
„Nun, kaiserliche Hoheit, meine Lösung bestünde darin, das gleiche Wahlrecht in Preußen sofort einzuführen, doch die Durchführung von Wahlen zum preußischen Abgeordnetenhaus auf die Zeit nach dem Waffenstillstand zu vertagen. Und sodann würde ich noch eines darauf setzen: Diese verbindliche Aussage für die Zukunft würde ich feierlich im Reichstag durch Seine Majestät, durch den Reichskanzler in seiner Eigenschaft als preußischer Ministerpräsident und dann durch alle Fraktionsvorsitzenden der demokratischen Parteien sowie aller weiterer Parteien, die daran mitwirken wollen, unterzeichnen lassen. Ich kann mir keine wirkungsvollere, machtvollere Demonstration der Einigkeit und der Stärke der deutschen Gesellschaft im Kriege vorstellen. Sollen doch die Blätter des Westens ihre Korrespondenten zu jenem feierlichen Akt entsenden und in ihre Heimatländer berichten, wie einig das deutsche Volk hinter Kaiser, Armee und Regierung stehe.”
„Ein wahrlich genialer Gedanke, lieber Doktor Stresemann! Im Gegenzug für das Entgegenkommen der kaiserlichen Regierung würden die Führer der demokratischen Parteien nach Rücksprachen mit den ihnen nahe stehenden Gewerkschaftsorganisationen im vertraulichen Termin zusichern, den Arbeitsfrieden im Rahmen ihrer Möglichkeiten umfassend zu schützen. Das bedeutete also: keine Streiks, keine Demonstrationen der Solidarität mit der russischen Regierung, keine Demonstrationen mehr für einen Krieg ohne Annexionen und Kontributionen! Eine herrliche Vorstellung!”
„Tatsächlich ist das eine wunderbare Vorstellung. Doch ganz so einfach wird uns die Übereinkunft mit den demokratischen Parteien nicht gemacht. Denn einen Verzicht auf spontane oder auch organisierte Demonstrationen für den Frieden wird kaum jemand aussprechen. In wessen Macht sollte es denn liegen, spontane Ausbrüche der Volksmeinung zu verhindern, falls zum Beispiel die bolschewistische Regierung in Moskau öffentlich erklärte, sie verzichte auf den Einfluss über fremde Völker, die einst unter der Knute der Zaren gestanden hätten, wie zum Beispiel der Polen und Finnen, der Balten und möglichst auch der Ukrainer? Scheidemann und Ebert sind da nach meiner Erfahrung zu Recht sehr vorsichtig. Sie wissen nur zu gut, dass die radikaleren Vertreter ihrer Partei, wie Herr Liebknecht oder auch Frau Luxemburg, die Volksstimmung durchaus erfolgreich anzuheizen vermögen.
Und was die christlichen Gewerkschaften betrifft, ist die Zentrumspartei noch weitaus mehr als die Sozialdemokratie darauf bedacht, die formale Unabhängigkeit von Partei und Gewerkschaftsbewegung zu wahren und nach außen zu tragen. Alles andere würden die bürgerlichen Gruppen im Zentrum niemals tolerieren. Also wird die Reichstagsfraktion unter Erzberger nicht offen für ein Stillhalten der christlichen Gewerkschaften eintreten. Als Erkenntnis bleibt da nur Folgendes: Gespräche hinter den Kulissen zwischen den einschlägigen Parteiführungen mit den Gewerkschaftsspitzen sind das einzig denkbare Instrument, um Einfluss auf die Stimmung in den Betrieben zu nehmen.“
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