In allem, was auf euch zukommt, schaut zuerst auf das Innerste im Menschen. Erfüllt also an jedem, der zu euch kommt, das ewige Gesetz, und sei es nur durch ein selbstloses Wort, durch eine selbstlose Geste oder eine selbstlose Handreichung. Diese kleinen, selbstlosen Dienste sind für sein Seelenheil und für sein geistiges Leben wertvoller, als wenn ihr ihm im Äußeren vieles schenkt und ihm unter Umständen dadurch zu Ansehen, Reichtum und Macht verhelft. Diese Erdenlast könnte ihn zu einem tieferen Absturz verleiten.
Aus dem Gesetz Gottes das Kleinste, selbstlos gereicht, ist das Größte; es dient der Seele und verleiht ihr Kraft. Durch den selbstlosen, kleinsten Dienst werdet auch ihr in der Stille, in der Geborgenheit Gottes, bleiben, in Seiner Fülle, weil ihr unpersönlich gegeben habt.
G ott schenkt sich – doch jeder kann von dem, was Gott als Ganzes ausgießt, nur so viel empfangen, wie er in sein geistiges Bewusstsein aufzunehmen vermag. Glaubt er, dass er mehr nehmen müsse, um für sich Kapital zu gewinnen, dann wird er es verlieren – und auch das, was er sich mühselig erarbeitet hat. Denn wer mit dem Göttlichen, der Wahrheit, äußeres Ansehen erstrebt und Geschäfte macht, der wird sich selbst verlieren und all das, was er für sein Persönliches erworben hat. Daher prüfet, was ihr denkt, und überlegt, bevor ihr redet und handelt.
Wahret die Stille, die weder menschliche Empfindung noch menschlicher Gedanke ist.
Sei still. Vertraue dich Gott an – ja, traue Ihm, und du empfängst vom Strom des Lebens das, was du gegenwärtig sagen und vollbringen sollst.
In allem, was Gott dir einhaucht, ist das Maß und das Quantum. Du empfängst also nur so viel, wie du gegenwärtig geben und sprechen sollst.
Sei still, und wisse: Du wirst geführt. Das Du deiner Seele weiß um alles; es kennt alles – es ist in allem.
Als Jesus von Nazareth erinnerte Ich immer wieder Meine Apostel und Jünger, dass dies alles nur denen gegeben ist, die ihr Ich hingeben, die nicht mehr das Persönliche in der Person sind, sondern das Sein, das wahre Selbst.
Wer in Gott lebt, der lebt in der Fülle und schöpft aus der Fülle, weil er im Ursprung lebt, der Gott ist, und er, das Wesen, göttlich ist.
A ls Jesus sprach Ich sinngemäß zu Meinen Aposteln und Jüngern:
Eure Empfindungen, Gedanken und Worte sind die Werkzeuge eures Körpers. Sie sind eure Vorarbeiter; ihr seid durch die Tat nur die Handlanger, die Nacharbeiter eurer Empfindungen, Gedanken und Worte. Eure Empfindungen, Gedanken und Worte gehen eurem Tun und euren Taten voraus.
Ohne eure Vorarbeiter, eure Empfindungen, Gedanken und Worte könnt ihr nichts vollbringen. Euer Empfinden, Denken und Reden bereitet für euch also das vor, was ihr dann ausführt – entweder persönlich, mit eurem Verstand, wenn eure Vorarbeiter persönlich waren, oder mit eurem Herzen, wenn eure Vorarbeiter unpersönlich, also göttlich waren.
Wie es dir heute, in dieser Einverleibung, ergeht, das hast du dir in deinen Vorexistenzen erworben durch deine Vorarbeiter, deine Empfindungen, Gedanken und Worte, und dann durch deine Nacharbeit, durch deine Taten. Deine Arbeit, deinen Müßiggang, deine Sorgen, deine Probleme, deine Schicksalsschläge und Schwierigkeiten, deine Leiden und deine Freuden, deine Gesundheit und deine Krankheit hast du dir schon in Vorexistenzen geschaffen. Nichts kann auf dich zukommen, was du nicht schon vorher eingegeben hast.
Was du also in Vorexistenzen eingegeben hast, das hast du für diese und eventuell für weitere Einverleibungen vorgegeben. In deinen weiteren Erdenleben wirst du dann wieder Gleiches und Ähnliches empfinden, denken, sprechen und tun. Kein anderer kann dich sprechen; jeder spricht sich selbst, das, was er in Vorexistenzen oder in dieser Einverleibung vorgegeben, das heißt sich einverleibt hat.
Jede menschliche Empfindung und jeder menschliche Gedanke, jedes menschliche Wort und jede menschliche Handlung ist gleichsam eine Einverleibung: Der Mensch verleibt seine Menschlichkeit seiner Seele ein. Damit prägt er seinen gegenwärtigen und eventuell seinen zukünftigen Erdenleib.
Was du gestern, also in vergangenen Erdenleben, warst, das bist du heute wieder – außer, Seele und Mensch haben es mit der Kraft des ewigen Gesetzes rechtzeitig bereinigt.
In diesem Kreislauf können sich Seele und Mensch unter Umständen jahrtausendelang befinden. Sie kommen immer wieder und sind immer wieder dieselben. Sie bestimmen heute ihr Morgen. Sie kommen immer wieder mit anderen Gesichtern und anderen Körpern, mit anderen Vor- und Zunamen, und in Wirklichkeit sind sie die Gleichen, weil sie wieder Gleiches empfinden, denken, sprechen und tun wie gestern. Ihr Gesicht, ihr Körper, ihr Vor- und Zuname entsprechen ihren gestrigen, der Ausstrahlung ihrer Vorexistenzen.
Was den Menschen heute ausweist, sein heutiges Denken, Reden und Tun, das sollte er heute erkennen, bereinigen und erfüllen. Wer es nicht heute erfüllt, wer also die Tagesenergie, die ihm sein Denken und Tun aufzeigt, nicht nützt, der wird auch die Erdenschule nicht erfolgreich absolvieren. Ein solcher Mensch gibt heute schon wieder vor, was er morgen sein wird.
Jeder Mensch setzt sich jeden Morgen sich selbst aus, denn was dieser Tag ihm heute bringt und wie er es mit dem Heute hält, so wird sein Tag morgen sein und so sein irdisches Leben. Denn der Tag jedes einzelnen Menschen ist sein Leben, ist das, was er selbst in die Gestirne eingegeben hat.
Jeder Mensch kann heute an sich selbst ablesen, wer oder was er morgen sein wird. So, wie er morgen – also in einer weiteren Einverleibung – empfindet, denkt, spricht und handelt, so hat er heute – in dieser Einverleibung – empfunden, gedacht, gesprochen und gehandelt. Seine Tätigkeit von heute kann seine Tätigkeit von morgen sein.
Was der Mensch mit seiner Niedrigkeit schafft, seine Werke, sind nicht die Werke der Ewigkeit. Diese vergehen – und mit seinen Werken sein niederes Selbst.
D urch den Kreislauf von Geburt und Tod entstand das Rad der Wiederverkörperung. Der Mensch gibt immer wieder das in seine Seele ein, was von ihr ausgeht, womit er sie einst programmiert hat. Die entsprechenden Gestirne haben die jeweiligen Programme aufgenommen, wodurch ein mächtiges Kausalkommunikationsnetz entstand. Dieses Kausalkommunikationsnetz ist das Gesetz von Ursache und Wirkung, das wiederum das Rad der Wiederverkörperung bildet.
Das Rad der Wiederverkörperung, das Gesetz von Saat und Ernte, besteht aus unzähligen Sonnensystemen grobstofflicher und feinstofflicher Art. Nach dem Leibestod wird die Seele magnetisch von jener Ebene und von dem Planeten angezogen, der von ihr Programme gespeichert hat, die aktiv sind und die zur Bereinigung anstehen. Das Rad der Wiederverkörperung – mit seinen Reinigungsebenen, die feinstofflicher Art sind, und der grobstofflichen Materie – ist ein großer Speicher, der jede nicht bereinigte Ursache jeder einzelnen Seele und jedes Menschen registriert hat und diese wieder auf Seele und Mensch zurückstrahlt.
Die Seele, die im Jenseits von ihrer Seelenschuld wenig oder nichts bereinigt hat, bringt in ihr weiteres Erdenleben wieder das mit, was ihr noch anhaftet. Sie ist dann als Mensch das, was sie als Seele und als Mensch in ihren Vorexistenzen war. Jeder Mensch kann an seinem Denken, Reden und Verhalten selbst ablesen, wer er einst war und eventuell heute noch ist und morgen sein wird.
Das Hinein- und Herausschlüpfen aus dem Fleisch erfolgt so lange, bis der Mensch die Lebensschule Erde erfolgreich durchlaufen hat und seine Seele mit den geistig-göttlichen Gaben und Werten nun höhere Welten aufzusuchen vermag, die außerhalb des Rades der Wiederverkörperung existieren.
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