Werner Rosenzweig - »Wir kriegen euch alle!« Braune Spur durchs Frankenland

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»Wir kriegen euch alle!« Braune Spur durchs Frankenland: краткое содержание, описание и аннотация

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Abgrundtiefer Fremdenhass zeichnet die neue Generation von Rechtsextremisten aus. Es sind nicht mehr die Glatzköpfe in ihren Springerstiefeln und Bomberjacken. Sie sehen aus wie du und ich. Skrupel kennen sie nicht. Hart und brutal schlagen sie zu und agieren präzise und tödlich, denn sie werden generalstabsmäßig geführt. Ausgerechnet im beschaulichen, mittelfränkischen Röttenbach lässt sich eine ihrer Terrorzellen nieder. Juden, Türken, Migranten und Asylanten zählen zu ihren potentiellen Opfern. Die blutige Attacke auf das Türkische Generalkonsulat in Nürnberg ist nur ihr erster Anschlag in der Region. Weitere folgen. Doch sie haben Größeres vor: Die Zerstörung des Islamischen Forums im oberbayerischen Penzberg ist eines ihrer erklärten Ziele. Während des traditionellen Freitaggebetes planen sie mit Panzerfäusten zuzuschlagen. Aber sie begehen einen schwerwiegenden Fehler. Sie lassen sich in ihrem Tun und Handeln auch von privaten Interessen leiten, ohne diese mit ihrer Führung abzustimmen. Kunigunde Holzmann und Margarethe Bauer, zwei ebenso bauernschlaue, wie kriminalistisch begabte Röttenbacher Witwen kommen ihnen auf die Schliche, während das BKA und der Verfassungsschutz obskuren Spuren nachjagen. Können die beiden Freundinnen größeres Unheil noch rechtzeitig verhindern?

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Thomas Keller alias Hans-Peter Wallner hatte es nicht eilig. Er konnte sein neues Leben mit Bedacht planen. In der Ruhe liegt die Kraft. Sein bisheriger Arbeitgeber, das Ministerium für Staatssicherheit, befand sich in einer heillosen Auflösungsphase. Keller saß in seinem neuen Haus in Berlin-Köpenick, ließ die Vergangenheit vor seinem geistigen Auge Revue passieren und betrachtete die weitere politische Entwicklung entspannt von außen. Er dachte an seine Kindheit, an seine Oma Anna, die immer für ihn da war, immer ein Ohr für ihn hatte, wenn er Probleme wälzte, die ihn immer tröstete, und meist einen Ausweg wusste. Oma Anna war es, die ihm so oft spannende Geschichten erzählte, damals aus der Zeit, als sie noch jung und hübsch war. Sie erzählte ihm von dem Herrn Hitler, dem großen deutschen Führer, der Deutschland nach den Wirren und der Schande des Ersten Weltkrieges wieder zu einer großen, aufstrebenden Nation formte. Er war es, der den Deutschen wieder Arbeit gab, der die ersten Autobahnen bauen ließ. »Deutschland gehört den Deutschen, und nicht den Ausländern«. Wie recht er hatte. Oma Anna erzählte ihm, wie sie während der Bombennächte in den Luftschutzbunkern in Dresden saß, als die Engländer und die feigen Amerikaner ihre wunderschöne Heimatstadt mit einem wahren Bombenteppich belegten. Die Amerikaner, die konnte er sowieso noch nie leiden. Warum hatten die sich überhaupt in den Krieg gegen Deutschland eingemischt? Alle gegen einen. Schon damals spielten sie Weltpolizist, genau wie heute. Oma Anna erzählte ihm von den ruhmreichen Schlachten der deutschen Landser, wie sie Frankreich überrannten, wie tapfer Rommel sich in Nordafrika schlug und wie die deutschen U-Boote die feindlichen Geleitzüge im Atlantik aufspürten und vernichteten. Seine Oma konnte wirklich spannend erzählen, auch von Johann, ihrem Ehemann, der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs am Bahnhof von Bologna von einem Tieffliegerangriff der Amerikaner überrascht wurde und im Feld blieb. Sein Opa, den er nie kennengelernt hatte. Er hasste die Amerikaner umso mehr dafür. Die USA waren für ihn der westliche Teufel schlechthin, genauso wie ihr Ableger, diese BRD. Als am 13. August 1961 in Berlin die Mauer errichtet wurde, war er elf Jahre alt. Endlich wusste sich die Deutsche Demokratische Republik vor der Infiltration des Westens zu schützen. In der Schule las er die Werke von Marx und Lenin. Besonders Karl Marx hatte es ihm angetan. Wie hatte er in Die Deutsche Ideologie geschrieben? »Nicht das Bewusstsein bestimmt das Leben, sondern das Leben bestimmt das Bewusstsein«, und »Die herrschenden Gedanken sind immer die Gedanken der Herrschenden«. Er hatte sich fest vorgenommen, eines Tages auch zu den Herrschenden zu gehören, zur Elite. Mit zwanzig Jahren meldete er sich freiwillig zum Dienst der Deutschen Grenzpolizei, welche damals dem Ministerium für Staatssicherheit unterstellt war. Er war ein guter Polizist. Unter seiner Leitung stellten sie in Thüringen drei Gruppen von Republikflüchtigen. Einen von ihnen, der nicht stehen blieb, sich den klaren Befehlen widersetzte und glaubte, den Grenzzaun noch überwinden zu können, stoppte er durch einen gezielten Schuss in den Rücken. Er wurde belobigt. Selbst schuld. Der Republikflüchtling könnte heute noch leben, wenn er auf die Aufforderungen zum Stehenbleiben gehört hätte. Hans-Peter Wallner wurde für seine Aufmerksamkeit und die hervorragenden Dienste im Interesse der DDR ausgezeichnet und in das Ministerium für Staatssicherheit berufen. Zu seinen neuen Aufgaben gehörte nun, an der Zersetzung von politisch Oppositionellen und Regimekritikern mitzuwirken, um politische Straftaten zu unterbinden. Er war auf dem richtigen Weg. Er genoss die neue Macht, die er über andere hatte. In dieser Zeit vertiefte er den Hass gegen die Feinde der DDR.

Nun hatten die westdeutschen Kapitalisten doch noch gesiegt. Am 17. November 1989 wurde das Ministerium für Staatssicherheit in »Amt für Nationale Sicherheit« umbenannt. Kurz darauf, am 4. Dezember, besetzten politisch Verblendete die Bezirksstelle Erfurt, und dann, am 15. Januar 1990, die Zentrale in Berlin. Sie hielten Bürgerwachen und gründeten Bürgerkomitees. Die Wende war nicht mehr aufzuhalten, Hans-Peter Wallner hatte gerade noch rechtzeitig die Kurve gekriegt.

*

Erst im Frühjahr 1991 tauchte der neue Thomas Keller bei der Meldebehörde Köpenick auf und legte seine Papiere vor: Pass der DDR und Geburtsurkunde. Er berichtete von seiner Verhaftung, seiner Gefängniszeit in Bautzen II, seinen dauerhaft gesundheitlichen Leiden, welche er sich in dieser Zeit zuzog und von den unmenschlichen Bedingungen im Allgemeinen. Der zuständige Beamte war von seinen Erzählungen gebannt und erschüttert zugleich. Dass sein Gegenüber mit dem graumelierten Kurzhaarschnitt braune Kontaktlinsen, trug fiel ihm gar nicht auf. Dass er vor wenigen Wochen eine leichte Nasenkorrektur hatte vornehmen lassen, konnte er sowieso nicht ahnen. Er stellte einen vorläufigen Reisepass der Bundesrepublik Deutschland aus und versprach dem Mann, dass das endgültige Dokument in etwa zwei Wochen abgeholt werden könne. Der neue Thomas Keller bedankte sich für die professionelle und unbürokratische Bearbeitung seiner Angelegenheiten. Drei Monate später bot ihm – aufgrund seiner Bewerbungsunterlagen – ein großer deutscher Elektrokonzern in Berlin, in der Elsenstraße, einen Job an. In dem Haus in Berlin-Köpenick, welches er widerrechtlich übernommen hatte, hatte er den dokumentierten, beruflichen Werdegang seines Opfers gefunden, welches nun unter einem riesigen Ameisenhaufens verscharrt für ewig ruhte. Die lückenlosen Nachweise, wie Schul- und Uniabschlüsse, Geburtsurkunde und Familienstammbuch wuschen seine Vergangenheit um eine weitere Stufe rein. Seine Gesinnung hatte sich indessen nicht geändert: Er mochte das System des konsumorientierten Westens nicht und glorifizierte in seinen Gedanken immer noch die alten DDR-Zeiten. Er hegte einen manischen Hass gegen all die in den Osten Deutschlands drängenden Ausländer, welche gegen eine lausige Bezahlung den Einheimischen die raren Arbeitsplätze wegschnappten oder dem deutschen Staat faul auf der Tasche lagen. Da standen sie im Görlitzer Park, einzeln oder in kleinen Gruppen, die arbeitsscheuen Türken und Neger, und dealten mit Rauschgift. Deutschland brauchte sie nicht, diese Drecksschweine. Am meisten hasste er Türken, Bosnier und Schwarzafrikaner. Die gehörten weg, raus aus Deutschland. Am besten ganz weg. Sie schadeten seiner Heimat, in der er groß geworden war. Er war schon immer ein Anhänger der Politik von ganz früher, als Deutschland auf dem Weg war, eine der ganz großen Nationen dieser Welt zu werden. Oma Anna hatte ihm ja alles erzählt. Seinerzeit waren es die Juden, die Deutschland wirtschaftlich bedrohten. Das sollte man doch heute auch noch wissen? Dann, in den 60er Jahren, holte sich die BRD unverständlicherweise die vielen Türken ins Land, welche heute in der zweiten und dritten Generation immer noch hier waren. Damals war ihm das egal. Er verstand es nur nicht. Wozu? Sie lassen sich nicht integrieren, leben immer noch sippenhaft unter ihresgleichen und kennen ihre sozialen Rechte besser als jeder deutsche Arbeiter. Auch die aktuellen Berichterstattungen in den Medien kotzten ihn an. Da kamen sie, die Bimbos aus Libyen, Syrien, Tunesien, Ghana und sonstigen Ländern, in abgetakelten Booten übers Mittelmeer, setzten ihr Leben aufs Spiel und meinten, in Westeuropa fänden sie das Schlaraffenland. Sollen sie doch bleiben, wo sie herkamen, diese Kameltreiber. Wie die schon aussehen. Zum Fürchten. Was wollen die eigentlich hier? Leben in Saus und Braus! Schade, dass bei der Überfahrt nicht mehr von ihnen draufgehen. Schade, dass viele von ihnen Lampedusa immer noch erreichen. Zu viele. Und diese inkompetenten EU-Politiker im europäischen Parlament, diese hirnverbrannten, überbezahlten Politikheinis, was geben die von sich? Deutschland sei ein prädestiniertes Einwanderungsland! Bockmist! Bullshit! Die haben doch keine Ahnung. Außer blödsinnige Richtlinien zu erlassen, haben die eh nichts im Hirn. Die regeln selbst die Ausnahmen von den Ausnahmen. Es wurde Zeit endlich zu Handeln. Taten statt Worte. Genau wie Hitler sagte.

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