Heinz Keßler - Ohne die Mauer hätte es Krieg gegeben

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Im Kanon der aufgearbeiteten DDR-geschichtlichen Ereignisse steht der Mauerbau vor nunmehr sechzig Jahren ganz vorn. Er habe, so heißt es, die deutsche Teilung besiegelt. Darüber kann man geteilter Auffassung sein. Wie eben auch über die Frage, ob Washington und Moskau damals bereit waren, wegen Westberlin einen Krieg zu beginnen. Für die einst führenden DDR-Militärs Heinz Keßler und Fritz Streletz ist die Frage von der Geschichte beantwortet worden: Ohne die Maßnahmen des östlichen Bündnisses am 13. August 1961 wäre es zum Konflikt gekommen. Sie beweisen das mit Fakten und Dokumenten. Lügen begründen nicht nur Kriege, sie dienen danach auch der Verklärung. Daran erinnert Fritz Streletz in seinem neuen Vorwort.

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Götting sah, dass Ulbrichts Betroffenheit echt und keineswegs gespielt war. Dieser war aber Parteisoldat, und der hatte zu gehorchen.

Auch in Moskau gibt es Protokolle, so eines über das Gespräch zwischen Chrusch­tschow und Ulbricht an jenem 1. August 1961. Das 19-seitige russische Dokument über jenes Gespräch von 15.40 bis 18.00 Uhr notierte Valentin Koptelzew. Es befindet sich heute im schwer zugänglichen Präsidentenarchiv in Moskau und wurde von dem Historiker Matthias Uhl im Sommer 2009 publik gemacht. Obgleich etwa die B.Z. am 1. Juni 2009 titelte: »Akten-Fund: Chrusch­tschow befahl Mauer-Bau«, und im Text fragte: »Muss die deutsch-deutsche Geschichte jetzt neu geschrieben werden?«, war diese Sorge unbegründet. Die offizielle Lesart wurde in der Bundesrepublik Deutschland unverändert beibehalten: Ulbricht hat die Mauer gebaut. Basta.

Ausgerechnet in einer Boulevard-Zeitung des Springer-Verlages war zu lesen: »Bislang gingen die Forscher davon aus, dass SED-Chef Ulbricht und Erich Honecker fast im Alleingang über den Bau der Berliner Mauer entschieden. Das Protokoll eines persönlichen Gesprächs zwischen Chrusch­tschow und Ulbricht am 1. August 1961 im Kreml stellt die Geschichte aber in einem neuen Licht dar.

Der Historiker Matthias Uhl (39, forscht seit 2005 in Moskau) fand das Protokoll im Archiv in Moskau. ›Mir war sofort klar‹, sagte er der B.Z., ›dass das Dokument von historischer Tragweite ist. Bislang hatten wir angenommen, dass die DDR die treibende Kraft beim Bau der Mauer war.‹« 40

Selbst das Nachrichtenmagazin Der Spiegel kam nicht umhin, die Existenz dieses Dokuments und dessen Aussage zu vermelden. »Die Initiative [für den Mauerbau] war von Chrusch­tschow ausgegangen.« Dieser habe vor einiger Zeit, »so zitiert ihn das Protokoll, den sowjetischen Botschafter in Ostberlin zu Ulbricht geschickt, um: ›Ihnen meine Gedanken darzulegen, dass man die derzeitigen Spannungen mit dem Westen nutzen und einen eisernen Ring um Berlin legen sollte.‹«

Doch für den Spiegel war das kein Grund für eine Korrektur der einzig gültigen Lesart. Denn: »Der SED-Mann setzte vielmehr seinerseits auf ein Einmauern der Ostdeutschen, weil es ›eine Reihe Fragen gibt, die bei offener Grenze nicht zu lösen sind‹.« 41

Das Hamburger Nachrichtenmagazin weiß nicht nur alles, es weiß es vor allem besser: »Chrusch­tschow hatte freilich keine Mühe, seinen Besucher (? – d. Verf.) zu überzeugen.«

Auch Die Welt rückte die Stühle wieder gerade. »Ulbricht sicherte sich, erfahren durch sein erfolgreiches Lavieren während des stalinistischen Terrors, ab: ›Fürchten Sie keine Auswirkungen auf die westdeutschen Wahlen, dass das Adenauer und Brandt hilft?‹ Chrusch­tschow antwortete hemdsärmelig: ›Ich denke, Adenauer wird gewinnen. Wir machen hier keine politischen Spiele. Sie sind beide Halunken. Brandt ist schlimmer als Adenauer.‹« 42

Die Hamburger Zeit federte im Feuilleton die harte Ablehnung der mit dem Papier gewonnenen Einsicht ab, spülte sie ein wenig weich für den westdeutschen Bildungsbürger, und beließ es bei der bislang üblichen Diktion. »Jetzt steht fest: Der endgültige Beschluss zum Bau der Berliner Mauer fiel am 1. August 1961 bei einem Gespräch von Walter Ulbricht (SED) mit Nikita Chrusch­tschow (KPdSU) kurz vor der gemeinsamen Tagung des Warschauer Paktes. Die beiden Generalsekretäre vereinbarten in Moskau, wie es in einem gerade entdeckten Protokoll des Gesprächs heißt, die Zugänge nach West-Berlin zu ›vermauern‹.« 43

Das Protokoll, so die Schöngeister von der Alster, erstaune wegen des »lockeren Tonfalls«. Dann aber sei man zur Sache gekommen. »Bereits zu Anfang des Gesprächs legt Chrusch­tschow seinem Gegenüber dar, dass es zur Sperrung der Grenze keine Zeit und Alternative mehr gebe: ›Ich habe unseren Botschafter gebeten, Ihnen meinen Gedanken darzulegen, dass man die derzeitigen Spannungen mit dem Westen nutzen und einen eisernen Ring um Berlin legen sollte. Das ist leicht zu erklären: Man droht uns mit Krieg, und wir wollen nicht, dass man uns Spione schickt. Diese Begründung werden die Deutschen verstehen.‹

Für die DDR sah Chrusch­tschow vor allem eine Polizeifunktion vor: ›Ich bin der Meinung, den Ring sollten unsere Truppen legen, aber kontrollieren sollten Ihre Truppen.‹ Gleichzeitig machte der sowjetische Partei- und Staatschef klar, dass er bereit war, ein hohes Risiko einzugehen: ›Wenn man uns Krieg aufzwingt, dann wird es Krieg geben.‹ Außerdem, so Chrusch­tschow zu Ulbricht, ›hilft das Ihnen, denn es reduziert die Fluchtbewegung‹.« 44

Chrusch­tschow äußerte sich weiter zu militärpolitischen Fragen: »Wir müssen auch zu einem gemeinsamen Entschluss über demonstrative militärische Verstärkungsmaßnahmen kommen. Ich habe einen Bericht unseres Generalstabes entgegengenommen, und wir werden alles tun, was nötig ist.«

Und an anderer Stelle sagte er: »Dem Berater Kennedys habe ich gesagt: Gegen jede Ihrer Divisionen bieten wir zwei auf; und wenn Sie die Mobilmachung erklären, dann tun wir das ebenfalls.«

Was im Westen als Willkür und militärischer Hasard interpretiert wurde, nämlich die Verstärkung der sowjetischen Truppen, hatte einen realen Grund: die Truppenbewegungen auf der NATO-Seite. Darauf ging Die Zeit aber nicht ein. Stattdessen hieß es bedrohlich: »Militärisch sei von der Sowjetunion bereits alles vorbereitet, führte der KPdSU-Chef weiter aus, sein Generalstab habe bereits alle entsprechenden Pläne ausgearbeitet: ›An der Grenze zur BRD werden sich unsere Panzer hinter den Stellungen eurer Soldaten eingraben. Das tun wir so geheim, dass es der Westen nicht mitbekommt.‹ Zugleich stellte er die Verlegung weiterer sowje­tischer Truppen in die DDR in Aussicht.

Tatsächlich verstärkte die Sowjetunion bis August 1961 ihre Truppen in der DDR um gut 37500 Mann sowie um mehr als 700 Panzer. Diese Zuführungen entsprachen in etwa zwei bis drei Panzerdivisionen. Zugleich wurden an der polnischen Westgrenze weitere 70000 Soldaten stationiert. Die Südgruppe der Roten Armee in Ungarn erhielt ebenfalls 10000 Mann zusätzlich. Damit war die Mannschaftsstärke der sowjetischen Truppen in Mitteleuropa im Vorfeld des Mauerbaus um etwa 25 Prozent erhöht worden auf mehr als 545000 Mann. Die Sowjetarmee hatte damit fast ein Drittel ihrer Landstreitkräfte für die militärische Absicherung der Grenzschließung in Berlin in der DDR, Polen und Ungarn konzentriert.« 45

Chrusch­tschows Vorstoß hingegen, auch die DDR möge ihre Streitkräfte verstärken, blieb allgemein. »Unsere Genossen vom Militär meinten, vielleicht müsste bei den Deutschen auch etwas geschehen. Möglicherweise wäre es gut, eine Aufstockung eurer Divisionen vorzunehmen. Aber ich habe gesagt, dass man Genossen Ulbricht fragen muss, wie die Deutschen darauf reagieren. Das könnte unter Umständen negative Reaktionen auslösen, und als Demonstration hat diese Maßnahme keine entscheidende Bedeutung.«

Darauf ging Ulbricht nicht ein.

Nach Auffassung des Berliner Historikers Siegfried Prokop hingegen ist die Entscheidung für die Maßnahmen am 13. August vermutlich am 27. Juli 1961 gefallen. In einem Vortrag auf dem traditionellen Grenzertreffen am 30. Oktober 2010 führte er aus: »Darüber, dass Chrusch­tschow diese Entscheidung fällte, besteht kein Zweifel mehr. Er, der die Mauer für eine hässliche Sache hielt und der die Gefühle des deutschen Volkes verstand, hatte dazu gegenüber Botschafter Hans Kroll46 geäußert47: ›Es gab nur zwei Arten von Gegenmaßnahmen: die Lufttransportsperre oder die Mauer. Die erstgenannte hätte uns in einen ernsten Konflikt mit den Vereinigten Staaten gebracht, der möglicherweise zum Krieg geführt hätte. Das konnte und wollte ich nicht riskieren.‹ (Das widerspricht der Darstellung von Uhl, dass Chrusch­tschow einen Krieg durchaus für eine denkbare Option hielt – d.Verf.) Also blieb nur die Mauer übrig. Ich möchte Ihnen auch nicht verhehlen, dass ich es gewesen bin, der letzten Endes den Befehl dazu gegeben hat. […] Die Mauer wird, wie ich schon gesagt habe, eines Tages wieder verschwinden, aber erst dann, wenn die Gründe für ihre Errichtung fortgefallen sind.« 48

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