Dirk Biermann - Lasst uns reden … über Depression

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In diesem Buch geht es um eine Krankheit. Aber noch viel mehr geht es um seelische Gesundheit.
Depressionen und Burn-out lassen sich nicht länger ins dunkle Hinterzimmer sperren. Sie sind mitten unter uns und prägen als Volkskrankheit den Alltag vieler Millionen Menschen – direkt oder indirekt als Angehörige. Doch wir wissen noch immer viel zu wenig darüber. Das macht uns oft unsicher und hilflos.
Dieses Buch schildert die wichtigsten Zusammenhänge und Behandlungsmöglichkeiten rund um Depression und begleitend zu Burn-out, Angst und Panik. Verfasst ist es als lebendiges Gespräch. Das macht die Zusammenhänge praxisnah und damit auch für Laien verständlich.

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Kann man sagen, warum es manchen Menschen leichter fällt, Erlebnisse zu verarbeiten, und manchen schwerer?

Weil hier das bio-psycho-soziale Erklärungsmodell in allen seinen Facetten zum Tragen kommt. Warum der eine Mensch ein ähnliches Gefühl oder die identische Situation als bedrohlicher bewertet als ein anderer, ist völlig individuell. Dennoch handelt es sich um eine der entscheidenden Fragen bei der Behandlung von Depression. Diese Frage ist Gegenstand einer psychotherapeutischen Behandlung, die im erfolgreichen Fall die depressive Reaktion überflüssig machen kann, weil das, was zuvor abgelehnt und nicht akzeptiert werden konnte, nun in den persönlichen Erfahrungsschatz eingegliedert werden kann.

Also akzeptieren, vergeben und vergessen?

O nein. Ein großes Missverständnis. Zu akzeptieren heißt nicht, dass dadurch alles gut ist und eine große rosa Decke über erlebtes Leid gelegt wird. Ein Lebensereignis zu akzeptieren bedeutet ganz simpel die Anerkennung, dass es stattgefunden hat. Das kann ein enormer Schritt sein. Wenn ich etwas anerkenne, kann ich die damit verbundenen Gefühle zulassen, die so lange an mir gezehrt haben. Dann kommt meine Energie ins Fließen, und es besteht die Möglichkeit, das Geschehen in einen Zusammenhang zu bringen, den ich verstehe. Durch die Akzeptanz hat die belastende Erfahrung die Chance, sich zu verändern, und zwar so, dass ich damit zurechtkommen kann. Akzeptanz ist kein passiver Akt, sondern Ausgangspunkt für stimmiges Handeln im Tun, Nichttun oder Abwarten.

Ist Akzeptanz ein Schlüssel zum Verständnis der Depression?

Das ist eine philosophische Frage, die je nach Weltanschauung unterschiedlich beantwortet werden kann. Ich persönlich glaube, ja. Denn wenn ich etwas partout nicht anerkennen will, entferne ich mich Schritt für Schritt von der Wirklichkeit und damit vom natürlichen Lebensfluss. Wer hat noch nie die Erfahrung gemacht, dass einen das Leben selbst zu nähren scheint, wenn man in Zuversicht und ohne ständige moralische Bewertungen den Entwicklungen folgt, die ungefragt und unaufgeregt auf einen zukommen? Wenn man das, was man nicht direkt beeinflussen kann, anerkennt und akzeptiert, scheint sich vieles wie von allein in die richtige Richtung zu bewegen. Alles, was ich beeinflussen kann, obliegt natürlich weiter meiner Verantwortung. Ebenso wie meine Entscheidungen. Akzeptanz und Verantwortung sind in dieser Anschauung die zwei Seiten der gleichen Medaille.

Womit der erste Schritt zum Loslassen getan ist.

Es bleibt philosophisch: Wenn ich die Verantwortung für meine Entscheidungen im Leben übernehme und bereit bin, das, was ich nicht beeinflussen kann, zu akzeptieren, kann die Erkenntnis wachsen, dass Lernen, Wandel und Wachstum das gesamte Leben prägen und dass Loslassen genauso dazugehört wie das Willkommenheißen.

Eine weitere Medaille mit zwei Seiten.

Wenn wir einen realistischen Blick auf das Leben wagen, stellen wir fest: Das gesamte Leben ist Wandel, Wachstum und Entwicklung. Wir kommen als Säugling auf die Welt und entwickeln uns jeden Tag. Körperlich und geistig. Wenn nichts Gravierendes dazwischenkommt, sterben wir als Greis. In dieser Zeit verändern wir uns ständig und lernen kontinuierlich Neues.

Das Bild vom Leben als Fluss macht dies sehr anschaulich. Ein Fluss lässt sich nicht aufhalten, ohne dass es zu Schwierigkeiten kommt – zu Deichbrüchen und Überflutungen. Aus verschiedenen möglichen Gründen sperren sich manche Menschen gegen Entwicklungsschritte. Sie weigern sich, dem Fluss des Lebens zu folgen. Nicht weil sie schwach oder dumm sind, sondern weil sie mit Situationen konfrontiert sind, die sie gegebenenfalls als zu bedrohlich empfinden, und glauben, keine geeigneten Strategien zu haben, um damit umgehen zu können.

Lebensschwellen verdeutlichen dies oft: Der Wechsel von der Schule in das Berufsleben, der Auszug von zu Hause und der Umzug in eine andere Stadt, die Geburt von Kindern, der Auszug der Kinder … stets werden gewohnte Lebensumstände in ihren Grundfesten erschüttert, plötzlich ist vieles nicht mehr so, wie es einmal war. Ebenfalls beim Verlust des Arbeitsplatzes, bei Trennungen und Todesfällen. Wer innerlich an den alten Zuständen festhält, obwohl sie im Außen nicht mehr vorhanden sind, gerät in Schwierigkeiten. Das ist keine Frage der Weltanschauung, sondern der Realitätsnähe beziehungsweise -ferne. Der Mensch wehrt sich gegen die Veränderung, er will, dass alles beim Alten bleibt, obwohl das Leben rechts und links an ihm vorüberfließt.

Das depressive Erleben mit den typischen Symptomen des Stillstands und der Schwere kann dann eine Möglichkeit des Ausdrucks sein, um sich noch nicht in die unbekannte und beängstigende Situation der Veränderung hineinbegeben zu müssen. Aber natürlich ist es Voraussetzung, dass diese Mechanismen auf einen entsprechenden genetischen, biologischen und lebensgeschichtlichen Boden fallen, damit daraus eine Depression entsteht. Es reagieren ja nicht alle jungen Eltern mit depressiven Symptomen auf die Geburt ihres Kindes.

Ist nicht loslassen zu können ein übergreifendes Phänomen?

Verlust, Misserfolg und gefühlte Ausweglosigkeit treffen den Menschen an seiner verletzlichsten Stelle. Wo diese Aspekte auf starre Muster treffen, entsteht depressives Erleben.

Was verstehen Sie unter starren Mustern?

Eigenschaften wie dogmatisch, perfekt, leistungsbezogen, übergenau, anspruchsvoll gegenüber sich selbst und anderen, überidentifiziert mit beruflichen und privaten Rollen. Starre Muster können zur Überzeugung führen, unbedingt an etwas festhalten zu müssen. Das verhindert die Akzeptanz und die Trauer über den Verlust oder den Misserfolg und macht den Stillstand zum vermeintlichen Überlebensprinzip. Dieser Stillstand wird zwar als belastend erlebt, noch mehr Angst bereitet indes die Ungewissheit des vermuteten Abgrunds, der sich auftäte, wenn man den Verlust und die daraus resultierenden Gefühle zuließe.

Lassen sich weitere Persönlichkeitsmerkmale nennen, die die Entwicklung einer Depression begünstigen?

Die genannten Merkmale lassen depressive Symptome entstehen, weil sie Flexibilität, Akzeptanz und Loslassen erschweren. Ähnlich wirken ein hohes Maß an Selbstkritik, die Schwierigkeit, Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken, sowie ein harscher und inflexibler Anspruch an das eigene Leistungsniveau. Wenn ein belastendes Ereignis auf solche Persönlichkeitsmerkmale trifft, werden aus Tendenzen schnell starre Muster im Verhalten und Denken, die eine Akzeptanz dessen, was ist, immer weniger zulassen.

Aber bitte bedenken Sie stets: Bei Depressionen handelt es sich um eine vorübergehende Störung des Erlebens. Nicht um ein Persönlichkeitsmerkmal.

Gibt es gefährdete Bevölkerungsgruppen?

Geschiedene Menschen sollen statistisch betrachtet ein höheres Risiko haben, auf belastende Lebensereignisse mit depressivem Erleben zu reagieren als verheiratete. Und geschiedene Männer ein höheres als geschiedene Frauen. Die Statistik sagt auch, dass dieses Risiko zusätzlich bei Menschen ansteigt, die in Trennung leben.

Womit erneut ein Zusammenhang von Stress und Depression ins Auge fällt. In diesem Fall ausgelöst durch zwischenmenschliche Konflikte.

Und trotzdem sind es immer Anlagen und Auslöser, die zusammenkommen müssen. Nur Stress allein genügt nicht, um daraus die Notwendigkeit zum depressiven Erleben ableiten zu können. Andererseits kann festgestellt werden, dass unsere Leistungsgesellschaft mit ihrem Perfektionsanspruch grundsätzlich immer mehr belastenden Stress erzeugt. Der sogenannte moderne Mensch scheint den Kontakt zu den natürlichen Rhythmen des Lebens verloren zu haben. Zeiten der Entspannung, des Kräftesammelns, der Reflexion und der Stille werden immer seltener. Das macht uns auch verletzlicher bei belastenden Lebensereignissen.

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