Dirk Biermann - Lasst uns reden … über Depression

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In diesem Buch geht es um eine Krankheit. Aber noch viel mehr geht es um seelische Gesundheit.
Depressionen und Burn-out lassen sich nicht länger ins dunkle Hinterzimmer sperren. Sie sind mitten unter uns und prägen als Volkskrankheit den Alltag vieler Millionen Menschen – direkt oder indirekt als Angehörige. Doch wir wissen noch immer viel zu wenig darüber. Das macht uns oft unsicher und hilflos.
Dieses Buch schildert die wichtigsten Zusammenhänge und Behandlungsmöglichkeiten rund um Depression und begleitend zu Burn-out, Angst und Panik. Verfasst ist es als lebendiges Gespräch. Das macht die Zusammenhänge praxisnah und damit auch für Laien verständlich.

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Schildern Sie doch bitte, was auf dem Weg in die Depression und während ihres Verlaufs konkret mit dem betroffenen Menschen geschieht.

Dies ist auf körperlichen und psychischen Ebenen vielfältig miteinander verzahnt. Es gibt biologisch orientierte Forschungen, die sich mit Botenstoffen im Gehirn und im Darm sowie dem Hormonhaushalt beschäftigen. Und es gibt den Blickwinkel, der das Zustandekommen und den Erhalt depressiven Erlebens als gelerntes Verhalten betrachtet. Jeder dieser Ansätze hat eine eigene Logik. Ich möchte aber noch mal betonen, dass diese beiden Ebenen im weiteren Verlauf depressiven Empfindens kaum noch voneinander getrennt werden können, weil körperliche Vorgänge und eine veränderte Art, zu denken und sich zu verhalten, recht zügig Hand in Hand gehen. Da die sogenannte kognitive Verhaltenstherapie besondere Erfolge bei der Behandlung belastender Effekte depressiven Erlebens verzeichnen kann, lohnt sich jedoch ein intensiverer Blick auf diesen Ansatz.

Aber bitte bleiben Sie verständlich.

Grundlage für jeden verhaltenstherapeutischen Blick auf die Mechanismen depressiven Erlebens sind die Erkenntnisse, wie der Mensch lernt und wie sich dies konkret in Zeiten der Depression äußert. Kurz gesagt: In der depressiven Dynamik werden positive Reize immer weniger, negative Reize immer mehr. Der depressiv erlebende Mensch nimmt alles, was Freude macht und für Gefühle von Glück und Zufriedenheit sorgen könnte, weniger intensiv wahr beziehungsweise interpretiert das Wahrgenommene im Sinne der bereits beschriebenen negativen Sichtweise um. Im Alltag schleicht sich so immer mehr Schwere und Routine ins Leben, der Betroffene orientiert sich zunehmend an den belastend erlebten Pflichten und vernachlässigt darüber vieles, was ihm früher einmal Freude bereitet hat. So kommt es zu einer weiteren Verschiebung: Negative Reize werden verstärkt wahrgenommen, die positiven hingegen seltener. Ein Teufelskreis setzt sich in Bewegung.

Diese Reiztheorie bezieht sich auch auf den Prozess der Aufrechterhaltung von Depression. Anfangs erfährt der depressiv erlebende Mensch viel Aufmerksamkeit und Fürsorge. Die Zuwendung ist groß. Das sind lerntheoretisch betrachtet positive Verstärker, die zu einem sozial geprägten Krankheitsgewinn führen und die Chronifizierung der Symptome fördern können. Mit dieser Chronifizierung erschöpft sich der Elan von Angehörigen und Freunden, die sich aus Frust und Ratlosigkeit zurückziehen, was von den depressiv leidenden Menschen durch die schwarze Brille wahrgenommen und als Zurückweisung und weiteres Zeichen der Wertlosigkeit gewertet wird. Ihr ohnehin angeschlagenes Selbstwertgefühl wird zusätzlich negativ verstärkt.

Depressives Erleben ist in diesem Verständnis also das Ergebnis eines Lernprozesses?

Dieser sogenannte kognitive Theorieansatz spricht von einer erlernten Hilflosigkeit sowie von einer ungesunden Art und Weise der Informationsverarbeitung, die zu einer selbstbeschränkenden Denkweise führt. Beides begünstige die Entwicklung von Depressivität und sorge gleichzeitig für ihre Aufrechterhaltung und Vertiefung.

Verstehe ich das wirklich richtig: Hilflosigkeit lässt sich lernen?

Nach dieser Theorie sind nicht nur die fehlenden positiven Reize das Problem, sondern die wiederkehrende Erfahrung, keine Einflussmöglichkeit zu haben, die als belastend erlebte Situation zu bewältigen. Das wird als »erlernte Hilflosigkeit« bezeichnet. Aus den prägenden Gefühlen von Hilflosigkeit und Ohnmacht resultieren Passivität und Resignation. Effekte, die wiederum die Erwartung zukünftiger Erlebnisse prägen.

Manifestiert sich diese Dynamik, werden sogar Situationen, in denen objektiv eine Handlungsmöglichkeit besteht, als nicht steuerbar bewertet. Dafür verantwortlich ist die menschliche Eigenart der selektiven Wahrnehmung: Wir alle sehen – unterschiedlich ausgeprägt – in erster Linie das, was wir zu sehen glauben beziehungsweise zu sehen erwarten, aber weniger das, was tatsächlich ist. Die persönliche Wahrheit muss nicht immer mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Wer hat nicht schon mal am Realitätssinn seiner Mitmenschen gezweifelt? Oder musste sich selbst solche Vorwürfe gefallen lassen. Natürlich völlig haltlos, was die eigene Person betrifft … aber das ist eine andere Geschichte.

Selektive und subjektive Wahrnehmung prägt unser Dasein. Das führt keineswegs ständig zu depressivem Erleben. Gefährdet sind vielmehr Menschen, die ihre Wahrnehmung mit einer Art »Schuld-Scanner« abtasten. So werden alle Indizien herausgefiltert, die beweisen, dass man an negativen Erfahrungen selbst schuld ist und diese Ereignisse verursacht hat. Auf die Spitze getrieben, dominiert die Überzeugung, dass dieses schuldhafte Versagen bei allen Lebensthemen zutrifft und immer so sein wird. Im Umkehrschluss werden positive Ereignisse als purer Zufall interpretiert, man selbst habe natürlich nichts zum Gelingen beigetragen. Sogar bestandene Prüfungen lassen sich in der Bewertung so zurechtbiegen, dass positive Verstärker ausgeschlossen bleiben.

Im Ergebnis entsteht kaum ein Gefühl für Selbstwirksamkeit, also die Fähigkeit, belastend erlebte Situationen bewältigen zu können, indem sie verändert oder akzeptiert werden. Die Hilflosigkeit ist erlernt.

Und die ungesunde Art zu denken?

Denkprozesse resultieren aus der Art der Informationsverarbeitung. Ich möchte daran erinnern, dass wir uns weiterhin in einem Theoriemodell bewegen, das keinen Anspruch auf absolute Wahrheit hat. Auch wenn es die Realität sehr nachvollziehbar zu beschreiben scheint.

Bei depressiv erlebenden Menschen dominiert demnach eine negative Sicht, die sich auf die eigene Person, die Umwelt und die Zukunft bezieht. Alle Situationen, die eine unterschiedliche Interpretation zulassen, werden nach diesem Schema beurteilt: Ist das Glas halb voll oder halb leer? In Zeiten der Depression ist es meist halb leer.

Um den wahrgenommenen Mangel sich selbst und anderen gegenüber argumentieren zu können, werden unbewusst sogenannte systematische Denkfehler begangen. Das können willkürliche Schlussfolgerungen sein, indem man sich die Schuld für etwas gibt, woran man gar nicht direkt beteiligt war, oder selektive Verallgemeinerungen: Negative Feedbacks zu persönlichen Leistungen und Aktionen werden wahrgenommen, positive oder neutrale hingegen ausgeblendet. Bei der Übergeneralisierung werden negative Aspekte der eigenen Person stark hervorgehoben und ebenso stark verallgemeinert, und bei der Minimierung werden positive Feedbacks, die man von anderen erhält, heruntergespielt oder uminterpretiert, zum Beispiel als unehrlich gemeint bewertet.

Weitere dieser systematischen Denkfehler und Denkverzerrungen werden als »Maximierung« bezeichnet. Dabei werden negative Aspekte stark überbetont. Man tendiert zur Personalisierung: Vieles wird persönlich genommen, statt die Kritik an der Sache zu sehen, und zu verabsolutierendem Schwarz-Weiß-Denken, das in bester Entweder-oder-Manier auf Nuancen und Differenzierung verzichtet.

Wie wirken sich diese Aspekte auf das bio-psycho-soziale Erklärungsmodell aus?

Wer eine genetisch bedingte oder lebensgeschichtlich geprägte Veranlagung zur Entwicklung einer Depression aufweist, reagiert sensibler auf auslösende Faktoren. Diese Sensibilität steigt, je höher die jeweilige Person den emotionalen Wert der Auslöser bewertet. Das wirkt sich auf Verhaltens- und Denkmuster aus. Die Wahrnehmung beginnt sich zu verändern und wird selektiver. Negative Aspekte erfahren größere Beachtung, was die Denkmuster zusätzlich verändert: Im Sinne einer depressiven Triade werden die eigene Person, die Umwelt und die Zukunft negativer betrachtet. Unerfreuliche Ereignisse werden verstärkt am eigenen Versagen festgemacht und positive Erlebnisse ausgeblendet oder heruntergespielt. Die Zahl der negativen Reize steigt, die Zahl der positiven sinkt. Das fördert das depressive Erleben zusätzlich. Eine Dynamik mit sozialem Rückzug, systematischen Denkfehlern und Denkverzerrungen setzt sich in Gang und wirkt wie ein Teufelskreis, der wie auf einer Spirale immer tiefer in Grübelschleifen und in depressives Erleben hineinführen kann.

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