Tomas de Niero - Nur eine kleine Operation

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Warum ich?
Ja, die Frage hat sich Tomas de Niero natürlich auch gestellt.
Denn das Leben ist ihm schon ein paarmal ganz schön heftig um die Ohren geflogen.
Nachdem er jahrzehntelang unter Morbus Crohn gelitten hatte, versagen 2004 schließlich seine Nieren. Auf Mallorca, wo de Niero seit 2002 lebt, bekommt er eine Spenderniere.
Die Transplantation hatte ihm im Jahr 2000 ein indischer Palmblattleser in Bangalore vorausgesagt: «Only one little operation» (Nur eine kleine Operation).
Den Satz machte er zum Titel dieses Buches, das all denen Mut machen soll, die auf ein neues Organ warten. Gleichzeitig will er Menschen dazu bewegen, Organspender zu werden. Denn in Spanien wartet man im Schnitt ein Jahr auf ein Spenderorgan, in Deutschland dauert das vier- bis fünfmal so lange.
Zwölf Jahre später versagte das Spenderorgan. Die Tortur begann von neuem: vier bis zwölf Stunden Bauchfelldialyse täglich. 2020 geschah das große Wunder ­– am 8. August bekam er auf Mallorca seine zweite Chance, eine Spenderniere. Pures Glück, das gerade mal 150 Gramm wiegt.
Das Buch ist jedoch keineswegs die Odyssee einer Krankengeschichte. De Niero erzählt über sein Leben, angefangen mit einer spektakulären Flucht von Ost- nach Westberlin im Kofferraum eines Diplomatenfahrzeugs. Da war er 16. Zusammen mit seiner Mutter landet er im Haushalt der Schauspielerin und Sängerin Evelyn Künneke und erzählt darüber sehr humorvolle Anekdoten.
Es ist ein Buch über einen, der nie seinen Lebensmut und seine Lebenslust verloren hat …

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Wühlmäuse Berlin

Evelyn hatte im Berliner Kabarett-Theater „Die Wühlmäuse“, gegründet vom Kabarettisten Dieter Hallervorden, einen Auftritt. Wir hatten am Nachmittag eine kurze Tonprobe und sahen dem Abend eigentlich entspannt entgegen. In Berlin war Evelyn in den Achtzigern zwar bekannt, aber in Hamburg berühmt und geliebt. Gerade dieser Unterschied war eklatant. In Hamburg behandelten die Leute sie wirklich unglaublich liebevoll, hier feierte sie auch 1975 ihr Comeback im „Onkel Pö“ … Aber der Prophet gilt ja bekanntlich nichts im eigenen Land. Die Werbetrommel war gerührt und so sah eigentlich alles nach einem schönen Auftrittsabend in Berlin aus. Das Haus war angenehm ausverkauft und ich fuhr das Opening vom Tonband ab. Strahlend wie immer betrat Evelyn die Bühne und sang. Kaum war der erste Song verklungen, schaute ich von meinem seitlich der Bühne befindlichen Technikerplatz irritiert zur Bühne. Das Publikum hatte nur teilweise geklatscht, sehr armselig klang dies nach dem Getöse eines 60 Mann starken Orchesters vom Band. Tapfer und professionell ging sie zu Song zwei über, welcher eigentlich einige Heiterkeit allein aus dem Text heraus versprach. Wieder das gleiche Bild! Kaum Beifall, zwei vereinsamte Lacher, das war es. Nach dem dritten Song, meine Mitleidensfähigkeit war auf das stärkste geprüft worden, höre ich plötzlich Evelyn meinen Namen rufen, in den immer noch mehr als verhaltenen Applaus hinein: „Tomas, Saallicht an!“ Völlig durch den Wind schaute ich sie seitwärts an und sah die unmissverständliche Ernsthaftigkeit dieser Aufforderung auf ihrem Gesicht. Ich konnte förmlich körperlich ihre Anspannung fühlen, und so suchte ich geschwind die entsprechenden Schalter. Das Saallicht, das ich im Nachhinein eher als bösartiges Reinigungslicht bezeichnen möchte, erhellte den Zuschauerraum nun derart, dass sich all die lieben Zuschauer gegenseitig sehen konnten und mussten. Evelyn stand breitbeinig wie Max Schmeling auf der Bühne und sagte in die erstaunten Gesichter vor ihr, zischend und so falsch lächelnd wie ein Politiker nach verlorener Wahl, die folgenden Worte ganz langsam und unnatürlich:

„BittesprechenSiemirnach:

ICH BIN L E B E N D I G!“

Danach klatschten die Zuschauer sogar in kleinen Orchesterpausen mitten in den Songs.

Ich habe an Evelyns Seite viel gelernt, Bühnenpräsenz, mit dem Publikum spielen, pünktlich zu sein und konzentriert, wenn es darauf ankommt, und vieles mehr.

Damit der Leser nicht anfängt zu glauben, ich sei nun ewig der Sekretär der Künneke geblieben, hier nun die weitere Entwicklung des dünnen Ostlers im Goldenen Westen …

Ich hatte ja einige Songs für Evelyn geschrieben und konnte davon selbstverständlich noch nicht leben. Evelyn war auf der Bühne unschlagbar, aber ihre Schallplatten hatten in dieser Zeit die Neigung wie Senkblei in den wenigen Filialen, zu denen sie Zutritt fanden, liegen zu bleiben.

Ich war also gezwungen, sie von meinen Nichteinahmen in Kenntnis zu setzen und machte sie darauf aufmerksam, dass ich nicht wie sie jedes Jahr über 100 000 Mark aus den Tantiemen ihres Vaters erhielt und so keine Sicherheit wie sie hatte.

So beschloss sie kurzerhand, ich solle weiter ihre Playbacks in ihren Shows abfahren, mich aber auch um alles drum herum kümmern. So würde ich was verdienen und könnte eine Menge lernen und die Welt sehen. Als Minimanager sozusagen. Ich begann ihre Reisen zu koordinieren, nahm ihr Telefonate ab und schrieb fleißig Songs für sie.

Das war so auch richtig, ich erweiterte meinen Horizont um ein Vielfaches und bin heute durch die Künneke-Schule in der Lage, jede Art von Künstler nicht nur zu betreuen, sondern auch zu ertragen. Nichts, aber auch gar nichts an Facettenreichtum einer Diva könnte mich jemals wieder erschüttern noch verblüffen.

Auch glaube ich, dass ich diesem Umstand, Mädchen für alles für die Künneke gewesen zu sein, auch bis zu einem gewissen Grade meine Menschenkenntnis verdanke. Man kann nirgendwo anders so viel zwischen Schein und Sein lernen wie in der Unterhaltungsbranche, ganz ohne Zweifel!

Nun ist das Künstlerdasein natürlich nicht frei von diversen Krisen. Ich habe an Evelyns Seite so einiges miterleben dürfen, was nicht selten sämtliche Nervenreserven in Anspruch genommen hatte. Begonnen hatte das schon sehr früh, 1976. Als ich mit Evelyn nach Hamburg flog, wohnten wir im Künstlerhotel „Bellevue“ an der Alster. Dort wohnten fast alle großen Stars in den Siebzigern. Es gab im Keller ein Restaurant, in dem wir in den kommenden Jahren oft saßen. Hier empfing Evelyn nun ihre Freunde und auch Journalisten zu Interviews. Es war quasi ihr Hamburger Wohnzimmer, nur das hier in der Küche ein lieber Frank kochte und nicht sie selbst. Und hier erlebte ich ihre erste große Krise in meinem Beisein.

Ich ging wie immer zum Abendbrot nach unten und fand Evelyn in schlechter Stimmung vor, was selten vorkam an diesem Ort. Denn Evelyn war in freudiger Erwartung von Essen eigentlich immer sehr gut drauf. Diesmal nicht. Es hatte eine schlechte Kritik in einer Zeitung gegeben und Evelyn bestellte sich einen Whisky. Das war außergewöhnlich, weil sie nach ihrer Alkoholintensivphase keinen Alkohol mehr trank.

Die von Michael Jary 1940 als Sängerin in der „Ciro Bar“ in Berlin entdeckte Künneke nannte sich da noch Evelyn King und war eine bekannte Stepptänzerin, die in vielen Varietés auftrat. Daraus wurde dann Evelyn Künneke.

In der Nazizeit war „Sing, Nachtigall sing“ ihr berühmtestes Lied, auch von Michael Jary geschrieben, das sechs Millionen Mal verkauft wurde. Evelyn trat in vielen Wehrmachtsveranstaltungen auf, drehte in Budapest ihren ersten Film („Karneval der Liebe“).

Dann Ende der fünfziger Jahre begann der Ruhm der Evelyn Künneke zu verblassen. Ein Artikel im „Stern“ aus dem Jahr 1961 stürzte sie privat in tiefe Depressionen und ein „Morgenpost“-Artikel mit der Überschrift „Sie trank mehr als sie sang“ tat dies beruflich. Durch ihren Alkoholkonsum galt sie als sehr unzuverlässig und sie glaubte fest, zu alt für das Singen geworden zu sein. Sie versuchte es mit Chansons, eröffnete ohne Erfolg ihr eigenes Lokal. Sie heiratete einen Computerfachmann, ging Tennis spielen und Reiten. Die Ehe hielt aber nicht. Und sie hatte viele unglückliche Liebschaften in der Folgezeit. In dieser Phase fing sie an zu malen, fand allein aus der feuchten Krise heraus und trank keinerlei Alkohol mehr.

Also saß ich im Keller des Hotels neben der überraschend wieder trinkenden Evelyn, als sie nach einigen Whiskys begann mir zu erzählen, dass sie sich in dieser Nacht umbringen würde. Sie habe nun nie wieder Erfolg, sei beruflich erschossen worden, hätte ja auch keinen Lebenspartner – also was lohnt sich noch? Ich war entsetzt und redete eine weitere Stunde auf sie ein, erfolglos. Schließlich wollten die das Restaurant endlich schließen und so gingen wir hoch in den ersten Stock, wo sich Evelyns Suite befand und mein etwas bescheideneres Zimmer. In dieser Nacht ging ich mehrere Male leise auf den Flur und lauschte an ihrer Tür. Ich war voller Angst und stellte mir den Presseradau ab morgen vor, sollte sie es wirklich getan haben. Schließlich fiel ich in einen unruhigen Schlaf.

Am nächsten Morgen war ich früh wach und ging hinunter zur Rezeption. Ich fragte angespannt, ob Evelyn schon unten zum Frühstück wäre. Man gab mir einen Zettel, auf dem stand, ich solle in den „Alsterpavillion“ am Jungfernstieg an der Binnenalster kommen, um dort mit ihr zu frühstücken.

Ich nahm mir ein Taxi. Im Café fand ich eine gut gelaunte Künstlerin vor, so als sei nichts gewesen. Ich wollte das Thema auch nicht mehr ansprechen und blieb so mit meinem Entsetzen allein. In den kommenden Jahren wiederholte sich das Szenario noch ein paar Mal, nur da war ich mir sicher, dass Evelyns Lebenswille erheblich stärker war als diese Anwandlungen. Da blieb ich dann entsprechend cool und litt nie mehr darunter. Das kann sogar sehr lustig sein.

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