Aleksandra Konarzewska - Stanisław Brzozowski

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"Der Geschichtsmaterialismus zeigt uns die Probleme in ihrer wahren Bedeutung, das heißt als Aufgaben, die durch Handlungen zu lösen sind. Er ist das bewusste Erleben und Schaffen der Geschichte und Kultur. Der Geschichtsmaterialismus zeigt uns die Geschichte der Menschheit und deren Kultur als ihr eigenes selbst geschaffenes Werk und ihre Verantwortlichkeit."
Aus: Stanisław Brzozowski «Der Geschichtsmaterialismus als Kulturphilosophie»

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So sehr verlogen ist der moderne Mensch, dass er sogar die eigene Freiheit nur durch Verrat erkaufen mag. Wir sehen es ganz klar, dass diese liberale Weltanschauung, die sich insgeheim den eigenen Triumph einzureden versucht, wenn die Gewalt unter unseren Schlägen erzittert, dass sie uns hetzen, verfolgen würde wie eine Meute Hunde, dass sie unsere Körper in gehässiger Weise zerfleischen würde. Knechte ihrer eigenen Feigheit, verhüllten sie ihr eigenes Elend mit Bastionen von Sophismen vor sich selbst. Sittlichkeit, Ablehnung von Gewalt, gleich immer in welcher Form, das alles sollte zur Entschuldigung dienen. Als gäbe es hier noch irgendetwas zu retten. (S. 142)

Das Kapitel endet mit einem längeren, pathetischen und philosophisch-dichterischen Stück, einem Beispiel für Brzozowskis charakteristischen „poetischen Kommentar“ ( komentarz poetycki , eine Bezeichnung von Marta Wyka), 23der davon zeugt, wie weit Brzozowskis Stil durch die Ästhetik des „Jungen Polens“ und des Fin de Siècle geprägt war.

Das letzte Fragment aus Flammen , das in diesem Band in dem Kapitel LEICHEN zu finden ist, spielt in der Zeit kurz nach der Ermordung von Alexander II. Der Protagonist des Romans besucht die Vorlesung eines angesehenen Religionsphilosophen, der gegen eine Todesstrafe für die Attentäter:innen plädiert, und wird Zeuge der späteren Auseinandersetzung dieses Philosophen mit dem Oberprokurator des Heiligsten regierenden Synods, dem die Orthodoxe Kirche in Russland untergeordnet war. Brzozowski porträtiert in diesem Kapitel zwei historische Personen: den Philosophen, Dichter und Mystiker Wladimir S. Solowjow (1853–1900), im Roman in ‚Worobjew‘ umbenannt, und Konstantin P. Pobedonoszew (1827-1907), der seit 1880 als Oberprokurator des Synods tätig war. Solowjow gehört zu den wichtigsten russischen Philosophen des 19. Jahrhunderts und gilt als ein Vordenker der christlichen Ökumene. Er plädierte für eine Annäherung des Orthodoxen Christentums und des römischen Katholizismus (zu seinen Korrespondenten zählte u. a. der kroatische katholische Theologe und Humanist Josip Juraj Strossmayer, 1815–1905) und für eine utopische „freie Theokratie“, in der die Macht der Kirche und des Staates nicht durch Gewalt und Obskurantismus, sondern durch Freiheit und Liebe garantiert werden sollte. In dem Zeitraum 1878–1880 hielt Solowjow eine Reihe religionsphilosophischer Vorträge, die u. a. Fjodor Dostojewski inspirierten und gesammelt unter dem Titel Vorlesungen über das Gottmenschentum herausgegeben wurden. Solowjows Denken bleibt aufgrund seiner Originalität und seines irenischen Geistes bis heute ein wichtiger Referenzpunkt in religionsphilosophischen Debatten.

Pobedonoszew hingegen war für seine erzkonservative Weltanschauung und Politik bekannt, so heißt es bei Andrzej Walicki: His name will always be associated with the oppressive, all-encompassing triumph of reaction in Russia during the reign of Alexander III. [...] In this post he encouraged anti-Semitism, persecuted Old Believers and Sectarians, and pursued a policy of Russification that systematically restricted the religious rights of national minorities. 24Geffen Bryn und Theofanis G. Stavrou fügen hinzu: He was earnest, hard-working, incorruptible, unrepentantly cynical, and misanthropic. Despised by the radical and not-so-radical intelligentsia, he survived at least five attempts on his life. For Pobedonostsev, Orthodox Christianity was a conservative ideology opposed to change and new ideas. 25Auf diese Weise wird Pobedonoszew auch von Brzozowski porträtiert: „Ich habe niemals einen Menschen gesehen, bei dem die Bezeichnung schrecklich so angebracht gewesen wäre wie bei ihm. Von ihm ging eine Furcht aus, wie von Etwas dem menschlichen Dasein vollkommen Fremden“ (S. 171). Im Weiteren gibt Brzozowski die Diskussion zwischen Solowjow und Pobedonoszew wieder, deren Ausgangspunkt eine eventuelle Begnadigung der Zarenmörder:innen bildet. So entsteht ein Dialog, in dem nicht nur Verweise auf Solowjows und Pobedonoszews, sondern auch auf Dostojewskis Werke ( Böse Geister , Brüder Karamazow ) zu finden sind:

„Der Zar hat das Urteil bereits unterschrieben“, sagte Pobedonoszew. […]

„Glauben Sie wirklich, dass die Sache damit beendet ist?“ fragte Worobjew. „Blut erzeugt Blut.“

„Jenes, das auf eure Köpfe fallen wird“, sagte Pobedonoszew mit giftiger Stimme. „Ihr seid schuld daran, denn ihr verkündet Wahrheiten, wiederholt Papageienworte, redet von Verstand, Freiheit, Liebe, Wissenschaft. Russland muss seine eigene Wissenschaft, seinen eigenen Verstand haben, der Gott gehorcht und schweigt. Und so wird es sein, so wird es bleiben. Ich nehme die Verantwortung auf mich. Man wird mich hassen. Ich weiß, was Russland will. Wer hat in den russischen Seelen Aufruhr gesät? Die Belinskis, Tschernyschewskis, ihr alle. Der Verstand. Der Verstand soll nur ein Vollstrecker sein, soll dienen…“

„Wem?“

„Dem großen und mächtigen Russland.“

„Und Russland?“

„So darf man nicht fragen. Wagen Sie es nicht! Russland ist ein Wahnsinn Gottes. Das ist es. Die Welt wird sagen: Russland, das Reich Gottes. Gottes, nicht des Menschen, ja.“ (S. 174–175)

Das Kapitel Leichen ist vor diesem Hintergrund umso bemerkenswerter, da es deutlich vor Augen führt, dass sich ein tiefgründiges Interesse an Religion (und ein religionsbedingtes Verständnis von Politik) durch das gesamte Werk Brzozowskis zieht.

*

Dieser Band verfolgt die Absicht, die Vielfalt und Originalität von Brzozowskis Denken zu veranschaulichen und gleichzeitig eine Einführung in sein Werk darzustellen. Darüber hinaus verfasste Schriften des heterodoxen Marxisten warten noch auf eine Übersetzung aus dem Polnischen.

München, im Frühling 2021

Sekundärliteratur auf Deutsch und Englisch

Baer, Joachim T.: „Stanisław Brzozowski and his ‘Legenda Młodej Polski’”. The Polish Review 21 (1/2), 1976.

Bielik-Robson, Agata: „Another Conversion. Stanisław Brzozowski’s ‘Diary’ as an Early Instance of the Postsecular Turn to Religion“. Studies in East European Thought 63 (4), 2011.

Bielik-Robson, Agata: „Das Romantische Syndrom. Stanisław Brzozowski und die Revision der Romantik“. In: Gall, Alfred et al. (Hrsg.): Romantik und Geschichte. Polnisches Paradigma, europäischer Kontext, deutsch-polnische Perspektive . Harrassowitz: Wiesbaden 2007.

Dziedzic, Anna: „Stanisław Brzozowski on the Ideal of the Modern Man“. Studies in East European Thought 63 (4), 2011.

Goślicki, Jan: Der junge Brzozowski. Das Werk von Stanislaw Brzozowski bis 1906 . Juris: Zürich 1980.

Hanisch, Klaudia: Links in Polen: Krytyka Polityczna und die Tradition der osteuropäischen Intelligenz. Ibidem-Verlag: Stuttgart 2013.

Herlth, Jens/Swiderski, Edward M. (Hrsg.): Stanisław Brzozowski and the Migration of Ideas. Transnational Perspectives on the Intellectual Field in Twentieth-Century Poland and Beyond . transcript: Bielefeld 2019.

Herlth, Jens: „‘Wo in dieser Welt ist Platz für uns?‘ Stanisław Brzozowski, das russische Imperium und die polnische Nation“. Zeitschrift für Slavische Philologie , 69 (2), 2012/2013.

Herlth, Jens: „Around the Nation’s Mystic Core: Interactions between Political Concepts and the Literary Imagination in the Works of Stanisław Brzozowski“. Studies in East European Thought 63 (4), 2011.

Herlth, Jens: „Making Sense in a Modern World. Terrorism in Stanisław Brzozowski’s ‘Płomienie’ (‘The Flames’)“. In: Austenfeld, Thomas et al. (Hrsg.): Terrorism and Narrative Practice . LIT Verlag: Zürich 2011.

Kasprzak, Krystof: „The Irrationality of Labour in Stanisław Brzozowski’s Philosophy of ‘Labour’”. Studies in East European Thought, 73 (1), 2021.

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