Wolfgang Krieger - Postsowjetische Identität? - Постсоветская идентичность?

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Postsowjetische Identität? - Постсоветская идентичность?: краткое содержание, описание и аннотация

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Dreißig Jahre nach dem Ende der Sowjetunion scheint es berechtigt, eine Zwischenbilanz zu ziehen und die Frage zu beleuchten, welchen Wandel die Gesellschaften der ehemals sowjetischen Länder inzwischen vollzogen haben und welche politischen Leitbilder und Lebenssinn vermittelnden Werte die Geschichte der Transformation hervorgebracht hat. Gibt es eine „postsowjetische Identität“, ein gemeinsames Selbstverständnis der Menschen in diesen Ländern, das sich zugleich als Bewältigung der sowjetischen Vergangenheit und als ein Aufbruch zu neuen Orientierungen verstehen lässt? Gibt es – jenseits von Nationalismus, Romantisierung oder Abrechnung – eine postsowjetische Vision der künftigen Gesellschaften, die sich vom Blick auf die Vergangenheit lösen kann? Welcher Menschentypus folgt dem „homo sovieticus“ und wieviel vom Sowjetmenschen besteht noch fort in diesem? Wie schlagen sich die wirtschaftlichen, politischen, sozialen und kulturellen Umbrüche der postsowjetischen Gesellschaften nieder in der Sicht der Bürger*innen auf ihre Lage, in ihren Erwartungen, Hoffnungen und Idealen, in ihrem Lebenssinn und ihren Wertorientierungen? Finden die jüngeren Generationen die Freiheit und den Mut für neue Utopien und woher nehmen sie das Fundament für diese?
Zu diesen Fragen versammelt das vorliegende Buch – jeweils in russischer und in deutscher oder englischer Sprache – sozialwissenschaftliche Beiträge aus Russland, Armenien, Kirgisistan, Litauen, dem Balkan und Deutschland.
Спустя тридцать лет после распада Советского Союза кажется оправданным подвести итоги и изучить вопрос о том, какие изменения претерпели в настоящее время бывшие советские республики и какие политические модели и ценности, передающие смысл жизни, принесла история преобразований. Есть ли «постсоветская идентичность», у людей этих стран общее представление о себе, которое можно трактовать как примирение с советским прошлым, так и как путь к новым ориентациям? Есть ли – помимо национализма, романтизации или расправы с прошлым – постсоветское видение будущего общества, которое может отвлечься от взгляда на прошлое? Какой тип человека следует за «homo sovieticus» и сколько в нем еще осталось от советского человека? Как экономические, политические, социальные и культурные потрясения в постсоветских обществах отражаются на взглядах граждан на свое положение, на их ожидания, надежды и идеалы, на их смысл жизни и их ценностные ориентации? Найдёт ли молодое поколение свободу и смелость для новых утопий и что они возьмут за основу при их формировании?

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Der nationalistische Rausch vergeht sogar bei jenen Menschen, die sich zeitweise auf kurzsichtige, aber gefährliche Versprechungen der politischen Handlungsträger einließen. Es ist nicht nur unzutreffend, sondern auch absurd, die Völker als affiziert vom Geschwür des Nationalismus und Chauvinismus darzustellen. Es ist notwendig, die Spreu vom Weizen zu trennen und einzusehen, dass der Mythos von einem universellen nationalen Rausch oft nur der Vertuschung ehrgeiziger Ziele im Kampf um die Macht dient.

Natürlich bedarf die nationale Identität jeder Nation einer gründlichen und eingehenden Analyse. Gleichzeitig kann kein Zweifel daran bestehen, dass sich etwa die Besonderheiten bei der Manifestation des nationalen „Ichs“ in den baltischen Ländern erheblich von ähnlichen Bewegungen in Zentralasien und diese wiederum von der Situation im Kaukasus unterscheiden. Jedoch ist die Anhänglichkeit an nationale Werte zweifellos der wichtigste Bestandteil der nationalen Identität der meisten Nationen, die innerhalb der Grenzen der ehemaligen UdSSR leben. Die „Realitäten von Nationen“ behaupten sich als existentiell notwendig, da eine individuelle soziale Identität ohne eine nationale Identität unmöglich ist.

Bis zu einem gewissen Grad sind nationale Widersprüche auf die Tatsache zurückzuführen, dass zentripetale Tendenzen gegenüber zentrifugalen vorherrschen und, was paradox ist, eher zu Letzteren beitragen als diese einzudämmen. Anführer ethnischer Schichten und Gruppen sind mit der bestehenden „nationalen Rangordnung“, die ihrer Meinung nach ein Hindernis für das normale Funktionieren ihrer Völker war, nicht mehr zufrieden. Ihre Haltung wird durch einen entsprechenden Komplex an ideologischen Argumenten, Erklärungs- und Rechtfertigungsmechanismen sowie propagandistischen Maßnahmen zur Beseitigung der bestehenden Ungleichheit zwischen den Nationen und zur Überzeugung der Menschen von der Legitimität ihrer nationalen Ansprüche untermauert. Diese nationalen Ansprüche kommen oft im Gewande von Nationalismus, Chauvinismus und Rassismus daher, obwohl es unter den heutigen Bedingungen womöglich gar keine klaren Anzeichen für Unterdrückung oder Gewalt gibt. Natürlich ist den nationalen Beziehungen aufgrund der Interessensunterschiede verschiedener Völker eine ganze Palette an Widersprüchen eigen [1]. Und diese Widersprüche entstehen nicht nur auf der Ebene von Nationalstaaten, nationalen Gemeinschaften und ethnischen Gruppen (d. h. auf der Makroebene), sondern auch auf der zwischenmenschlichen Ebene und auf der Ebene kleiner Gruppen (d. h. auf der Mikroebene). Einige von ihnen wirken ständig, andere sind situativ, die einen sind konstruktiv, andere destruktiv.

Eine Analyse der mehrdeutigen, widersprüchlichen Prozesse im Bereich der internationalen und interethnischen Beziehungen ermöglicht es uns, einige Formen von Paradoxien der nationalen Identität zu identifizieren, die die spezifischen Merkmale von deren Funktionieren im postsowjetischen Raum am besten charakterisieren. In gewissem Maße manifestieren sich diese Formen des Paradoxons in fast allen Arten ethnischer Interaktion.

Eine Analyse der Paradoxien des nationalen Selbstbewusstseins erlaubt zwei weitere Schlussfolgerungen, wie der Soziologe Zh. T. Toshchenko betont [8, 423].

Erstens werden diese Paradoxien weitgehend von solchen Ideen gestützt (die sich leider auch auf theoretischer Ebene entwickelt haben), wenn die Interessen der Nation und nicht die Interessen der Person als zentrale Bezugspunkte für die Entwicklung eines Volkes herangezogen werden. Bei aller scheinbarer Attraktivität ist eine solche Position mit tragischen Konsequenzen behaftet: Sie führt zu nichts anderem als Hass, Blutvergießen und auf viele Jahre hinaus vergiftetem Denken, was insbesondere in Berg-Karabach, Tadschikistan, Transnistrien, Georgien und an anderen Brennpunkten deutlich wurde.

Zweitens verschärft sich das tragische Moment an dem Paradoxon, wenn eine scheinbar sinnvolle Haltung – die Interessen der Nation über alles zu stellen – zur Staatspolitik wird. Bei einer solchen Haltung kehrt sich die Priorität der Interessen einer Nation schließlich dahingehend um, dass eine andere Nation, ein anderer Staat die „Rechnung“ präsentiert bekommt, was nicht nur zur Unterbrechung von Wirtschaftsbeziehungen und zu einer Verschlechterung der diplomatischen Beziehungen führt, sondern auch zur Verbreitung nationalistischer Denkweisen, zur Beleidigung der nationalen Identität anderer Völker und zur Wiederbelebung und Kultivierung von Chauvinismus und Rassismus.

Genau dieses „Hybrid“ an Verschiebungen im öffentlichen Bewusstsein und deren Manifestation in bestimmten Situationen ist es auch, das es ermöglicht, von einer paradoxen Natur von Bewusstsein und Verhalten zu sprechen. Man sollte besonders betonen, dass die Paradoxie des Bewusstseins und des Verhaltens vielfältig ist und viele Gesichter hat. In der Soziologie wurde dieses Hybrid als das neue Konzept vom paradoxen Menschen eingeführt.

Der paradoxe Mensch als Phänomen des Zeitalters taucht in einem völlig widersprüchlichen Gewand vor uns auf, stellt der Soziologe Zh. T. Toshchenko fest, da die Gründe, die zu Paradoxen führen, nicht eindeutig sind und nicht einer einzigen Ordnung angehören. Dennoch kann man mit voller Überzeugung behaupten, dass es gerade der paradoxe Mensch ist, der das moderne Zeitalter verkörpert, er ist ein mächtiger destabilisierender Faktor. Die Gefahr dieses Phänomens besteht auch darin, dass der paradoxe Mensch ein sehr willkommenes Objekt für die Manipulation des öffentlichen Bewusstseins [8, 424] darstellt.

Die verfügbaren Informationen legen nahe, dass der paradoxe Mensch ein unausbleibliches Merkmal der Übergangszeit ist. Er kann nicht beseitigt oder ignoriert werden. Es ist notwendig, ihn zu erkennen und dieses Wissen zu nutzen, um brennende Fragen der Entwicklung Kirgisistans im gegenwärtigen Stadium zu beantworten. Eine Analyse der verfügbaren Daten, einschließlich soziologischer Daten, ermöglicht es uns, verschiedene Arten von paradoxem Bewusstsein und Verhalten von Menschen detailliert zu beschreiben.

Paradoxa zeigen sich deutlicher im historischen Gedächtnis und im Bereich der Moral sowie der Religion. Zu den Paradoxen des religiösen Bewusstseins gehört ein massenhaftes Zurschaustellung des Glaubens an Gott, vor allem bei jener Kategorie von politischen Anführern und Geschäftsleuten, die seinerzeit die kommunistische Parteischule abgeschlossen hatten, in den Reihen der KPdSU waren und sich für Atheisten hielten, und nun mit allem Anschein von Ernsthaftigkeit versuchen, sich der Wählerschaft als Gläubige zu präsentieren.

Laut der Staatlichen Kommission für Religionsangelegenheiten bei der Regierung der Kirgisischen Republik wurden im Jahr 2017 3.233 religiöse Verbände und Organisationen registriert, darunter 2.822 dem Islam, 397 dem Christentum, 1 dem Judentum, 1 dem Buddhismus zugehörige sowie 12 Vertreter neuer religiöser Strömungen und Glaubensrichtungen [3].

Nach Angaben des Nationalen Statistischen Komitees wurde im Januar 2018 eine religiöse Identifizierung auf der Grundlage der ethnischen Zugehörigkeit vorgenommen, wonach etwa 93% der Bevölkerung der Republik traditionelle Anhänger der sunnitischen Ausrichtung des Islams sind: Kirgisen – 73,3% der Bevölkerung; Usbeken – etwa 14,7% der Gesamtbevölkerung und mehr als 5% waren Uiguren, Dunganen, Kasachen, Tataren, Tadschiken, Baschkiren, Türken, Tschetschenen, Darginen usw. 5,9% der Bevölkerung in Kirgisistan waren (russisch) orthodoxe Christen, hauptsächlich Russen, Ukrainer und Belarussen. Mehr als 1,1% der Bevölkerung des Landes sind Vertreter neuer religiöser Bewegungen [5, 54].

Unter der Leitung von Prof. K. Isajew wurde mit Unterstützung des Amtes des Präsidenten der Kirgisischen Republik an der Kirgisisch-Türkischen Universität „Manas“ und mit finanzieller Unterstützung dieser Universität eine soziologische Studie durchgeführt, an der eine landesweite Stichprobe aus der Bevölkerung der Republik mit insgesamt 2.000 Befragten teilnahm. Im Rahmen der soziologischen Umfrage ermittelten wir die Einstellung der Befragten zur Religion und stellten dabei insbesondere die folgende Leitfrage: „Glauben Sie an Gott?“ So zeigen die Ergebnisse der Umfrage, dass 95,2% der Befragten an Gott bzw. Allah glauben. Und 0,7% der Befragten antworteten, dass sie nicht an Gott bzw. Allah oder eine andere Gottheit glauben. 3,6% der Befragten schwankten zwischen Glauben und Unglauben und 0,5% der Befragten taten sich schwer mit einer Antwort (siehe Tabelle 1).

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