35Matthias Sellmann verweist auf eine Befragung von 600 Priestern aus 20 Kursen eines Bistums. Befragt nach ihrer Bewertung gesellschaftlicher Veränderungen waren 80 Prozent aller Wahrnehmungen von „deutlicher Sorge, Irritation und Verunsicherung“ geprägt. Nur bei jedem fünften Blick nach außen kam Freude, Aufbruch und Spannung zum Ausdruck. Abgelehnt wurden vor allem der moderne Pluralismus und die Wahlförmigkeit des Religiösen. Vgl. Sellmann Matthias, Graue Mäuse, komische Käuze? Anmerkungen zum fälligen Imagewandel kirchlicher Berufe, in: Arbeiten in der Kirche. Ämter und Dienste in der Diskussion, HerKorr Spezial 1(2009), 44-48, hier 47.
36Erich Garhammer verweist in diesem Zusammenhang auf das sog. „zweite Kirchenjahr“, welches – aufgezeigt am Beispiel der Diözese Paderborn aus dem Jahr 1993 – beginnend mit der Kollekte für die Weltkirche im Januar über die Sternsingeraktion, Misereoraufrufe, Sonntag des Straßenverkehrs bis hin zum Weltmissionssonntag der Kinder in der Weihnachtszeit die Gemeinden beschäftigt. Vgl. Garhammer Erich, Dem Neuen trauen. Perspektiven zukünftiger Gemeindearbeit, Graz / Wien / Köln 1996, 14 ff.
37Ebd., 18.
38Hempelmann Reinhard, Einführung, in: Ders. u.a. (Hg.), Panorama der neuen Religiosität. Sinnsuche und Heilsversprechen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Gütersloh 2005, 14-23, hier 18.
39Bieger Eckhard / Fischer Wolfgang / Mügge Jutta / Nass Elmar, Pastoral im Sinus-Land. Impulse aus der Praxis / für die Praxis, Berlin 2008, 141f.
40Wanke Joachim, Der Bischof im Dienst von Einheit und Vielfalt, von Bewahrung und Erneuerung, in: Hillenbrand Karl / Koch Günter / Pretscher Josef (Hg.), Einheit und Vielfalt. Tradition und Innovation in der Kirche, Würzburg 2000, 94-110, hier 107.
41Innerhalb der Katholiken weisen 36 % der Kirchenmitglieder eine hohe bis mittlere Intensität eines pantheistischen Spiritualitätsmusters auf (30 % der Protestanten). Der Religionsmonitor unterscheidet zwischen einem an einer Du-Erfahrung orientierten Transzendenzkonzept und einem pantheistischen Transzendenzkonzept, das durch Einheitserfahrung und Meditation geprägt ist. Vgl. Gabriel Karl, Religiöser Pluralismus. Die Kirchen in Westdeutschland, in: Religionsmonitor 2008, Bertelsmann Stiftung (Hg.), Gütersloh 2008, 76-85, hier 83.
42Ebd.
43Nassehi Armin, Erstaunliche religiöse Kompetenz, in: Religionsmonitor 2008, Bertelsmann Stiftung (Hg.), Gütersloh 2008, 113-135, hier 117.
44Ebd., 119.
45Ebd., 130.
46Ebd., 130.
47Hempelmann Reinhard u.a. (Hg.), Panorama der neuen Religiosität, 21.
48Blasberg-Kuhnke Martina, Überforderung in der Pastoral – eine rollentheoretische Problemanzeige, in: Bibel und Liturgie. 63(1990), 42-47, hier 45.
49Nassehi Armin, Erstaunliche religiöse Kompetenz, 131.
50Ebd., 132.
51Spielberg Bernhard, Kreisquadrat und Pfarrgemeinde. Zwei unlösbare Probleme, in: LS 57(2006) ‚92-101, hier 98.
52Fuchs Brigitte, Der Blick nach vorne. Pastoraltheologische Überlegungen zur zweiten Sonderfallstudie, in: Dies. / Alfred Dubach, Ein neues Modell von Religion. Zweite Schweizer Sonderfallstudie – Herausforderung für die Kirchen, Zürich 2005, 167-235, hier 200f.
53Bucher Rainer, Die Entdeckung der Kasualienfrommen. Einige Konsequenzen für Pastoral und Pastoraltheologie, in: Först Johannes / Kügler Joachim (Hg.), Die unbekannte Mehrheit: Mit Taufe, Trauung und Bestattung durchs Leben? Eine empirische Untersuchung zur „Kasualienfrömmigkeit“ von Katholik-Innen. Bericht und interdisziplinäre Auswertung, Berlin 2006, 77-92, hier 83.
54Ebd.
55Diese Relevanz hängt nicht unwesentlich von der Ausstrahlung und Kompetenz der dort tätigen Seelsorger ab.
56Haslinger Herbert, Lebensort für alle, 102.
57Fuchs Brigitte, Der Blick nach vorne, 226.
58Haslinger Herbert / Bundschuh-Schramm Christiane, Gemeinde, in: Haslinger Herbert u.a. (Hg.), Handbuch Praktische Theologie, Band 2 Durchführungen, Mainz 2000, 287-307, hier 306.
59Vgl. Först Johannes, Die unbekannte Mehrheit. Sinn- und Handlungsorientierung „kasualienfrommer“ Christ/inn/en, in: Först Johannes / Kügler Joachim (Hg.), Die unbekannte Mehrheit: Mit Taufe, Trauung und Bestattung durchs Leben? Eine empirische Untersuchung zur „Kasualienfrömmigkeit“ von KatholikInnen. Bericht und interdisziplinäre Auswertung, Berlin 2006, 13-55.
60Schick Ludwig, Geleitwort des Erzbischofs von Bamberg, in: Först Johannes / Kügler Joachim (Hg.), Die unbekannte Mehrheit, 8.
61Bucher Rainer, Die Entdeckung der Kasualienfrommen, 83.
62Ebd., 85.
63Vgl. Sellmann Matthias, Von der „Gruppe“ zum „Netzwerk“. Große pastorale Räume als Chance für eine durchbrechende Vielfalt kirchlicher Sozialformen, in: AnzS 119(2010/3), 19-23.
64Kehl Medard, Wohin geht die Kirche? Eine Zeitdiagnose, Freiburg 1996, 138.
65Först Johannes, Die unbekannte Mehrheit, 38.
66Ebd., 41.
67Vgl. Bucher Rainer, Die Entdeckung der Kasualienfrommen, 91.
68Vgl. Haslinger Herbert, Lebensort für alle, 108f.
69Matthias Sellmann beschreibt die Ressentiments vieler Seelsorger, die modernen Individualismus als „Konsumdenken, Oberflächlichkeit und Bindungsschwäche“ ablehnen und auf die eigene Stand-festigkeit „im reißenden Fluss“ setzen. Vgl. Sellmann Matthias, Graue Mäuse, komische Käuze?, 47.
70Först Johannes, Die unbekannte Mehrheit, 79.
71Ebd.
72Fuchs Ottmar, Sakramententheologische Kriterien der Kasualpastoral, in: Först Johannes / Kügler Joachim (Hg.), Die unbekannte Mehrheit. Mit Taufe, Trauung und Bestattung durchs Leben? Eine empirische Untersuchung zur „Kasualienfrömmigkeit“ von KatholikInnen -Bericht und interdisziplinäre Auswertung, Berlin 2006, 93-117, hier 98.
73Vgl. ebd., 114f.
74Hempelmann Reinhard u.a. (Hg.), Panorama der neuen Religiosität, 20.
75Vgl. Fuchs Brigitte, Der Blick nach vorne, 196f.
76Papst Johannes Paul II., Direktorium für den Hirtendienst der Bischöfe. Kongregation der Bischöfe. 22. Februar 2004, hg. vom Sekretariat der deutschen Bischofskonferenz, Bonn 2006 (= VAS 173), Nr. 76.
77Zulehner Michael, Priesterliche Identität im Wechsel der Zeit. Vielfalt der Priestertypen und ihre Gefährdungen, in: AnzS 112(2003/5), 11-15, hier 14.
78Vgl. Weuthen Johannes, Rollenwechsel in der Pastoral. Entwicklungs- und Prozesssteuerungsaufgaben als zentrale Herausforderung für Seelsorger/innen, in: Dessoy Valentin / Lames Gundo (Hg.), Denn sicher gibt es eine Zukunft (Spr 23,18). Strategische Perspektiven kirchlicher Organisationsentwicklung, Trier 2008, 102-115.
79Vgl. Benner Dieter, Allgemeine Pädagogik. Eine systematisch-problemgeschichtliche Einführung in die Grundstrukturen pädagogischen Denkens und Handelns, Weinheim 1996, 42-44.
80Vgl. Gärtner Stefan, „Postmoderne“ Pastoral? Exemplarische Reflexionen zu einem Kasus, in: LS 60(2009), 151-155.
81Vgl. ebd.
82Bründl Jürgen, Der Professionalisierungskomplex. Einsprüche gegen ein großes egologisches Format. Die Replik von Jürgen Bründl auf Stefan Gärtner, in: LS 60(2009), 156-157, hier 156.
83Ebd., 157.
84Ebd.
85Offene Stellen im Bereich der kategorialen Seelsorge sind in allen Diözesen meist rasch wiederzubesetzen, während der Großteil pfarreilich angesiedelter Stellen in Bewerbungsverfahren lange offen bleibt.
86Vgl. Bucher Rainer, Wider die falschen Alternativen. Die Ambivalenzen pastoraler Professionalisierung und wie man mit ihnen umgehen sollte, in: AnzS 117(2008/1), 5-7.
87Vgl. Luhmann Niklas, Religion als Kultur, in: Kallscheuer Otto (Hg.), Das Europa der Religionen. Ein Kontinent zwischen Säkularisierung und Fundamentalismus, Frankfurt a. M. 1996, 291-318, hier 312.
3. Strategische Personalentwicklung als Teil von Veränderungsgestaltung
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