Dem Wasser-Element sind Niere und Blase zugeordnet .
GRUNDLAGEN
Wenn Sie zu den Menschen gehören, die nicht viel freie Zeit haben, finden Sie auf den folgenden Seiten wichtige Grundlagen. Diese werden Ihnen helfen, schneller den Sinn der Übungen zu verstehen und Ihre Körperwahrnehmung von Anfang an in die richtige Richtung zu lenken. Das Lesen der nächsten Seiten erspart Ihnen also die chinesische Didaktik: Der Schüler soll üben, bis er versteht, worum es geht. Sie werden mit Üben beginnen, wenn Sie informiert sind, worum es geht. Dies spart Zeit und bringt Ihnen schneller ein Erfolgserlebnis. Also: Bitte überblättern Sie die folgenden Seiten nicht!
Theorie und Begriffe
Die Bedeutung von Tai Chi, Qi Gong und Jin Shin Jyutsu®
Tai Chi Chuanoder Tai Ji Quan (die höchste Form des Faustkampfes) wurde im 12. Jahrhundert als innere Kampfkunst zur Selbstverteidigung von dem taoistischen Mönch San Chang Feng entwickelt. Heute werden seine sanften, harmonischen und meditativen Bewegungsabläufe in erster Linie zur Entspannung und Regeneration eingesetzt. Deshalb wird auf den Zusatz quan (= Faust) verzichtet.
Qi Gongist wesentlich älter und eine der Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Es bedeutet: die Arbeit oder Pflege der Energie. Diese Vielzahl von Übungen wird zur Gesunderhaltung, zur Vermehrung des Qi und zur Beruhigung des Geistes ausgeführt. Es gibt viele unterschiedliche Übungsreihen. »Die 18 Bewegungen des Tai Chi Qi Gong« sind eine relativ leicht erlernbare Reihe zur ganzheitlichen Regulation von Körper, Geist und Seele.
Das Qiwird oft als Lebensenergie bezeichnet. Man könnte aber auch auf den alten Begriff »Odem« aus der Bibel, Psalm 150 Vers 6, zurückgreifen: »Alles, was Odem hat, lobe den Herren.« Das stellt klar: Alles, was Odem oder Qi hat, lebt.
Jin Shin Jyutsu®wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von dem Japaner Jiro Murai entwickelt. Es wird auch als die Heilkunst des sanften Handauflegens oder als »japanisches Heilströmen« bezeichnet. Es basiert auf der Kenntnis um die 26 Energietore und den Energiefluss im menschlichen Körper. Zur Ausführung der Methode brauchen Sie nur Ihre Hände, das Wissen um diese 26 Energietore und Ihren Atem.
Die fünf Elemente oder Wandlungsphasen
In der TCM gründen alle Aspekte des Lebens auf der Lehre der fünf Elemente. Dabei handelt es sich um die Naturkräfte Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall. Diese sind untereinander verbunden und stehen im Zusammenhang mit den Jahreszeiten, den Emotionen, den Organen, dem ganzen Leben. Dieses Wissen ist in Europa vor allem durch das Feng Shui bekannt geworden. In der Form der fünf Elemente werden nicht nur alle Organe harmonisiert, sondern auch die Emotionen.
Dem Holz-Element sind Leber und Gallenblase zugeordnet .
Das Meridiansystem
Unser Körper ist von einem unsichtbaren Meridiansystem durchzogen, in welchem unsere Energie, das Qi, fließt. Es ist wichtig, dass diese Energie frei und ungehindert fließen kann, denn nur dann fühlen Sie sich wohl und sind gesund. Ist der Qi-Fluss über längere Zeit gestaut oder blockiert, fließt zu viel oder zu wenig Energie, dann fühlen Sie sich unwohl und dies kann das Anzeichen für eine Krankheit sein. Das Meridiansystem besteht aus zwölf Hauptleitbahnen und acht Sonderleitbahnen. Hier die zehn wichtigsten Meridiane:
Der Nieren-und der Blasenmeridiansind dem Element Wasser zugeordnet und für ein gutes Gehör, feste Knochen, schönes Kopfhaar, das Gleichgewicht und einen starken Willen zuständig.
Der Gallenblasen-und der Lebermeridiansind dem Element Holz zugeordnet und kümmern sich u. a. um das gute Funktionieren der Sehnen und Augen. Ist diese Energie ausgeglichen, so zeigt sich das in Kreativität und Vitalität.
Der Herz-und der Dünndarmmeridiansind dem Element Feuer zugeordnet und für die Freude und das Lachen zuständig. Ist ihre Energie ausgeglichen, sorgt sie für Spontaneität und einen ausgeglichenen Blutdruck (Kreislauf).
Die Energie des Magen-und des Milzmeridiansist dem Element Erde zugeordnet und verantwortlich für das Bindegewebe, den Stoffwechsel und die Verdauung.
Ist sie gut im Fluss, drückt sie sich in Sympathie und Harmonie aus.
Der Lungen-und der Dickdarmmeridiansind dem Element Metall zugeordnet und sorgen für einen langen Atem und die Entgiftung über die Haut und die Atmung. Ist ihr Fluss ausgeglichen, zeigt sich dies in Optimismus und schöner Haut.
Die Meridiane
Bai Huibedeutet »Himmelstor« oder »Scheitelpunkt«. Er befindet sich am höchstgelegenen Punkt des Scheitels. Der Tai-Chi/Qi-Gong-Übende stellt sich vor, über diesen Punkt mit einem seidenen Faden mit dem Himmel verbunden zu sein und gelangt so in einen aufrechten Stand.
Dantien(andere Schreibweisen: Dan Tian oder Tan T’íen) bedeutet »das Energie- oder Zinnoberfeld«. Hier wird feine Körperenergie gespeichert. Man unterscheidet drei Bereiche:
Oberes Dantien: im Bereich des dritten Auges, zwischen den Augenbrauen.
Mittleres Dantien: in der Mitte des Brustbeins.
Unteres Dantien: ungefähr zwei Fingerbreit unterhalb des Nabels im Körperinneren. Wenn der Begriff »Dantien« in diesem Buch erwähnt wird, ist immer das untere Dantien gemeint.
Der Lao-Gong-Punktbedeutet »der Palast der Arbeit« und ist ein wichtiger Kreislaufpunkt, der in der Mitte der Handfläche liegt. Von der Funktion her ist er stark energieaufnehmend.
Yong Quanbedeutet »der sprudelnde Quell« und ist auch bekannt als »Niere 1«, also als Anfangspunkt des Nierenmeridians. Er liegt in der Mitte der Fußsohle zwischen den Fußballen, nach dem ersten Drittel des Fußes.
Die Handhaltungen aus Tai Chi und Qi Gong
Als Tigermaulwird der Teil der Hand von der Zeigefingerkuppe bis zum Ende des Daumens bezeichnet. Es sieht aus wie ein L.
Als Vogelkopfbezeichnet man die Verbindung aller fünf Fingerkuppen der Hand. Die Fingerspitzen zeigen beim Vogelkopf nach unten. Sie bündeln die Energie.
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