Günter Huth - Spessartblues

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Zurück vom Jakobsweg fällt es Simon Kerner schwer, sich in sein altes Leben einzufügen. Alles erinnert ihn an Steffi, seine tote Lebensgefährtin. Um mit sich ins Reine zu kommen, erwägt er, beruflich an die Staatsanwaltschaft Würzburg zu wechseln. Sein alter Kampfgeist erwacht, als er in der Brandruine seiner ehemaligen Jagdhütte Überreste eines vermissten Mädchens findet. Die Ermittlungen der Würzburger Mordkommission unter Kommissar Brunner ergeben, dass das Kind Opfer eines Menschenhändlerrings ist, der im Bereich Frankfurt – Main-Spessart sein Unwesen treibt. Als geheimer Sonderermittler tritt Kerner im Darknet als Pädophiler auf und gerät so in den Fokus des Phantoms, eines Unbekannten, der gnadenlos unter den Pädophilen aufräumen will. Außerdem stößt er nicht nur auf die Spur eines «alten Bekannten», der späte Rache an ihm plant, sondern auch an die eigenen Grenzen von Moral und Gesetzestreue.

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Die Nachtschwester versorgte den Mann ohne Namen mit einer gewissen Scheu. Was nicht zuletzt daran lag, dass er kaum sprach. Auch gegenüber dem Kriminalbeamten, der ihn schließlich aufsuchte, äußerte er sich nicht. Schweigend lag er Tag für Tag in seinem Bett und starrte zum Fenster hinaus. Er verweigerte jegliche Nahrungsaufnahme und trank nur wenig. Schließlich versorgte man ihn über einen Zugang mit einer Nährlösung.

Um ein Uhr machte die Nachtschwester eine ihrer Runden. Sie sah auch nach dem unbekannten Patienten, fragte ihn, ob er Wünsche habe, ob er ein zusätzliches Schmerzmittel wolle oder eine medikamentöse Einschlafhilfe benötige. Auf alle ihre Fragen erntete sie nur Schweigen. Schließlich resignierte sie, machte ihn, wie jede Nacht, darauf aufmerksam, dass sie jederzeit in Rufbereitschaft sei und verließ das Krankenzimmer. Bis zur nächsten Runde würde nun einige Zeit vergehen. Sie eilte in das Schwesternzimmer und tätigte verschiedene Eintragungen in die Patientenakten. Dieser spezielle Patient mit seinen eine eindeutige Sprache sprechenden Verletzungen nötigte dem gesamten Pflegepersonal viel ab, was sie und ihre Kollegen nur dank großer Professionalität meistern konnten.

Der Patient ließ einige Zeit verstreichen, dann warf er die Bettdecke zur Seite und schob langsam seine Beine über den Bettrand, bis er zum Sitzen kam. Mit zwei Handgriffen schaltete er das Gerät ab, das ihn noch immer überwachte. Der Monitor verdunkelte sich. Mit kundigen Bewegungen befreite er seinen linken Handrücken von der Infusionsnadel. Sofort verstärkten sich die Schmerzen, die im Liegen durch die Medikamente nur gedämpft zu spüren waren. Besonders die Brandwunde am Bauch ließ ihn aufstöhnen.

Der Schmerz erinnerte ihn an die Tortur, der ihn der Unbekannte unterzogen hatte. Zu Recht, wie er sich in den vielen Stunden des Leidens letztlich eingestanden hatte. Ihm war klar, der Mann hatte mit seinen Handlungen seine gesamte bürgerliche Existenz zerstört. Seine Familie würde ihn hassen, wenn die Wahrheit ans Licht kam. Er musste verhindern, was noch zu verhindern war. Mit zusammengebissenen Zähnen rutschte er mit dem Gesäß so weit vor, bis er mit seinen nackten Sohlen den Boden berührte. Sich an der Matratze abstützend, richtete er sich langsam auf. Da seine Bauchgegend verbunden war, trug er kein Krankenhaushemd. Man hatte ihm eine jener Netzeinwegunterhosen angezogen, die es ermöglichten, darunter einen Verband zu tragen.

Er blieb eine Minute stehen, bis sich sein Kreislauf an die aufrechte Haltung angepasst hatte. Schon seit drei Tagen hatte er Nacht für Nacht das Aufstehen trainiert und war mit zusammengebissenen Zähnen einige Schritte im Zimmer herumgelaufen. Länger durfte er nicht mehr warten. Heute Nacht fühlte er sich stark genug, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Mit kleinen Schritten näherte er sich der Tür, die neben dem großen Fenster auf einen das Gebäude umlaufenden Balkon hinausführte. Entschlossen öffnete er den Riegel und zog die Tür auf. Der Rahmen gab ihm Halt. Kühle Nachtluft schlug ihm entgegen. Zaghaft berührten seine nackten Sohlen die Fliesen des Balkons. Er wusste, dass er sich im obersten Stockwerk dieses Gebäudes befand. Unter ihm in der Dunkelheit verbarg sich eine kleine Grünanlage, an die sich ein Parkplatz anschloss. Ursprünglich hatte er daran gedacht, sein Vorhaben durch eine massive Überdosierung des Betäubungsmittels durchzuführen, das man ihm gegen die Schmerzen verabreichte. Dieser Plan wurde jedoch durch die Apparate durchkreuzt, da sie sofort Alarm geschlagen hätten, wenn er von der einprogrammierten Dosis abgewichen wäre.

Mit drei zögernden Schritten war er am Geländer. Krampfhaft hielt er sich fest, um den aufkommenden Schwindel zu beherrschen, der ihm kurzfristig den Blick vernebelte. Als er den Anfall überwunden hatte, blickte er nach links und rechts. Der Balkon war menschenleer. Aus wenigen entfernteren Zimmern drang schwacher Lichtschein. Vermutlich Patienten, die keinen Schlaf fanden.

Er starrte in den Abgrund. Einige Lampen erleuchteten den Parkplatz, der Grüngürtel unter ihm lag in Dunkelheit. Er zögerte kurz, sein Entschluss geriet für eine Gedankenlänge ins Wanken. Tränen liefen ihm über die unrasierten Wangen. Er fühlte sie nicht. Der Teufel in ihm hatte ihn zu diesen schlimmen Taten verführt. Es waren nur wenige Kinder, die er seiner Neigung geopfert hatte. Vor seinem geistigen Auge erschienen die furchtsam aufgerissenen Augen der kleinen Mädchen, denen er nicht hatte widerstehen können. Für jedes einzelne hatte er diese Strafe verdient. Er stand jetzt im wahrsten Sinne des Wortes direkt am Abgrund. Ihm war klar, dass das Leben ihm keine Gelegenheit mehr bot, Wiedergutmachung zu leisten. Nun galt es, für seine Handlungen geradezustehen. Sein letzter Gedanke galt seiner Familie, die er durch seine nun offenkundig werdenden Verfehlungen dazu verurteilt hatte, mit dieser erdrückenden Schmach weiterleben zu müssen. Er gab sich einen Ruck und zog sich über das Balkongeländer. Ohne einen Laut stürzte er mit dem Kopf voraus in die Finsternis. Von dem Aufprall bekam er nichts mehr mit.

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Nein!« Sein heiserer Schrei gellte durch das dunkle Schlafzimmer und riss ihn aus dem schrecklichen Traum. Schwer atmend richtete er sich im Bett auf. Quälend langsam fand er den Weg aus den bedrückenden Bildern in die Realität. Zögernd wischte er sich über die schweißnasse Stirn. Das Oberteil seines Schlafanzugs klebte feucht und unangenehm kalt an seinem Körper. Es dauerte noch einige Sekunden, bis er in die Gegenwart fand.

Simon Kerner setzte die Füße auf den Boden, dabei fiel sein Blick auf die grünlich schimmernde Leuchtanzeige seines Weckers. Kurz nach vier Uhr. Eigentlich hätte er auch ohne diese Information die Uhrzeit bestimmen können. Seit er vor einer Woche von seinem langen Marsch auf dem Jakobsweg zurückgekehrt war, riss ihn der immer gleiche, schwere Alptraum zu dieser nächtlichen Stunde aus dem Schlaf. Ein Phänomen, das erst aufgetreten war, seitdem er wieder in seinem Haus wohnte. Auf der langen, erschöpfenden Pilgerreise hatte er meist tief und traumlos geschlafen. Es war, als hätten die Geister der Vergangenheit hier auf ihn gelauert, um ihn zu quälen.

Langsam erhob er sich und verließ, ohne das Licht anzumachen, barfuß das Schlafzimmer. Erst im Bad drückte er auf den Lichtschalter. Das grelle Licht der Deckenleuchte zwang ihn, die Augen zusammenzukneifen. Er zog den feuchten Schlafanzug aus und warf ihn auf einen Haufen Schmutzwäsche, der sich in der Ecke neben der Waschmaschine ansammelte, getragene Kleidung von seiner zurückliegenden Reise. Bisher hatte er noch nicht die Energie gefunden, sie in die Waschmaschine zu stecken. Kerner öffnete die Tür der Duschkabine, stellte das Wasser an und trat unter die heißen Wasserstrahlen. Mit geschlossenen Augen ertrug er die Hitze, die seinen Körper langsam von der klebrigen Kälte befreite. Als er es fast nicht mehr ertragen konnte, drehte er die Mischbatterie abrupt auf Kalt. Innerhalb von Sekunden prasselten die eisigen Strahlen wie Nadelstiche auf ihn herab und ließen ihn erschauern. Erst als seine Haut von der Kälte fast gefühllos war, drehte er das Wasser ab und trat aus der Dusche. Dankbar registrierte er, dass der Wasserdampf den Spiegel über dem Waschbecken total beschlagen hatte, so musste er den Anblick seines Gesichts nicht ertragen.

Seit seiner Rückkehr war es ihm noch nicht gelungen, auch nur annähernd in die Normalität seines früheren Lebens zurückzufinden. Als er sein Haus zum ersten Mal wieder betrat, richtete sich die Leere wie eine Mauer vor ihm auf. Alle Gegenstände, die ihm einst so vertraut gewesen waren, strahlten Fremdheit und Kälte aus und stießen ihn von sich. Steffis Aura, die sonst wie eine warme Umarmung in jedem Raum zu spüren gewesen war, fehlte schmerzhaft. An ihre Stelle war ein beängstigendes Vakuum getreten, das ihm fast die Luft zum Atmen nahm. Verzweifelt war er durch das Haus geirrt, um einen Platz zu finden, wo diese Empfindung etwas erträglicher wurde. Dabei fiel ihm auf, dass er in Gedanken »das« Haus sagte, nicht »sein« Haus. Kerner war seinem Freund Eberhard Brunner sehr dankbar, dass der sich in unregelmäßigen Abständen um das Haus gekümmert hatte. Objektiv betrachtet war alles in Ordnung. Subjektiv fühlte er sich hier wie ein Fremder.

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