Torsten W. Müller - In der Fremde glauben

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Zehntausende katholische Heimatvertriebene gelangten in den seit Juli 1945 von der Sowjetarmee besetzten Ostteil des Bistums Fulda, den heutigen Freistaat Thüringen.
Hier in Mitteldeutschland, wo Katholiken seit der Reformation in der Minderheit waren, änderte sich die innere und äußere Gestalt der katholischen Kirche grundlegend, indem sie weitgehend von den Vertriebenen geprägt wurde.
Die Kirche in der SBZ/DDR wurde allmählich zur «Flüchtlings-Kirche». Erst die komplex verlaufende Integration landsmannschaftlicher Traditionen unter den Bedingungen einer beginnenden SED-Herrschaft hatte dies ermöglicht und kirchliche «Heimat» präformiert.
Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Aufnahme, die «leiblich- seelische» Versorgung und weitere kirchliche Maßnahmen zur Betreuung der «Zugezogenen» vor allem in den Diasporagebieten.

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Im Zuge dieses Bevölkerungsaustausches kamen diese Umsiedler – so die amtliche Bezeichnung – auch nach Thüringen und wurden in Durchgangslagern zusammengefasst. Solche Umsiedlerlager bestanden seit Dezember 1940 in folgenden Orten Thüringens: Apolda, Bad Sulza, Erfurt, Erfurt-Hochheim, Ilmenau, Roda, Elgersburg, Gerlberg, Nordhausen, Wahlhausen, Dingelstädt, Oberhof, Triptis, Rudolstadt, Schwarzburg, Schloss Tännich bei Remda, Dittelstedt, Schnepfenthal, Waltershausen, Mühlhausen, Gehlberg, Plaue, Geschwenda, Bad Berka, Rauschenburg und Buttstädt. 23

Die seelsorgliche Betreuung der umgesiedelten Katholiken aus der Bukowina und aus Bessarabien 24wurde – wenn nicht Lagerleitung oder örtliches NS-Personal es untersagten – von den ansässigen Geistlichen durchgeführt; die Gläubigen besuchten zum Großteil den Gottesdienst in den betreffenden Kirchen. Fünf „volksdeutsche“ Priester befanden sich in den Lagern und betreuten die Katholiken auf ihrem Weg aus dem Südosten Europas über Thüringen in die neuen Ansiedlungsgebiete. 25

Im November 1941 gelangten Slowenen aus der Untersteiermark und einige Rumänen nach Thüringen, um hier in Lagern auf ihre weitere Ansiedlung vorbereitet zu werden. 26Ein slowenischer Geistlicher kümmerte sich in den Lagern Erfurt, Heiligenstadt und Friedrichroda um die Umgesiedelten. 27

Die meisten dieser Durchgangslager bestanden nicht lange. Sie wurden spätestens 1942 geschlossen, da die Nationalsozialisten für eine Ansiedlung der Volksdeutschen in den besetzten polnischen Gebieten sorgten oder sie beispielsweise ins Baltikum zurückführten.

Evakuierte Rheinländer

Anfang 1943 erhob die NS-Führung den Gau Thüringen zum „Aufnahmegau“ für die Bevölkerung aus dem „Entsendegau“ Düsseldorf. Im Sommer setzten die Ströme aus den bombengeschädigten und bombengefährdeten Gebieten des Westens ein. Ab Oktober 1944 wurden verstärkt Tausende Personen aus dem Raum Köln-Aachen, Moselland und Westmark nach Thüringen befördert. Auch Bombengeschädigte und Umquartierte von Rhein und Ruhr oder aus Berlin, Hamburg und Kassel kamen mit der Ausweitung des alliierten Luftkrieges – zum Teil auch eigenmächtig – vor allem in ländliche Regionen. 28

Wiederum handelte es sich bei den Evakuierten nahezu ausschließlich um Katholiken. 29Die (Erz-)Diözesen Köln, Aachen und Trier entsandten zur seelsorglichen Betreuung der nach Thüringen evakuierten Gläubigen eigene Priester. 30Der Ordinarius in Fulda konnte über den Einsatz der Kölner Geistlichen, die die Mehrzahl der Priester in Thüringen bildeten, vollkommen frei verfügen. Es sollte lediglich sichergestellt sein, dass sie rheinische Katholiken betreuen. 311945 wirkten 59 so genannte „Abgewandertenseelsorger“ aus den (Erz-)Diözesen Köln, Aachen und Trier in Thüringen einschließlich des Meininger Bezirkes. 32Zahlreiche Gottesdienststationen wurden daraufhin in der thüringischen Diaspora eröffnet. In Orte, in denen es praktisch seit der Reformation keine Katholiken gegeben hatte, strömten nun Tausende katholische Gläubige und deren Seelsorger ein. Eine auch nur annähernd exakte Zahl, wie viele der Evakuierten katholisch waren, lässt sich nicht ermitteln.

In Erfurt richtete man 1943 unverzüglich eine „Seelsorgestelle“ für Kölner Diözesanen in Thüringen ein, die den Namen „Seelsorgeamt der Erzdiözese Köln“ trug 33, und schuf das Amt des Obmanns für die im Bistum Fulda tätigen Seelsorger aus dem Erzbistum Köln als Vermittlungsinstanz nach Köln und zu den evakuierten rheinischen Priestern. 34Anton Alfes 35, Joseph Teusch 36und Joseph Plettenberg 37füllten nacheinander dieses Amt aus. Auch andere Diözesen ernannten solche „Verbindungsmänner“: Kaplan Anton Josef Tietz wurde am 9. Dezember 1944 vom Bischöflichen Generalvikariat Trier mit der Seelsorge der Evakuierten aus der Diözese Trier im Bistum Fulda beauftragt, 38Dr. Philemon Pobihuschka 1945 zum Sonderseelsorger für die katholischen Ukrainer. 39

2.2 Thüringen als Aufnahmegebiet von Heimatvertriebenen

Der große „Exodus“ der Deutschen aus dem Osten begann während des Zweiten Weltkrieges mit der Flucht vor der nahenden Sowjetarmee. Die NS-Propaganda veröffentlichte Bilder des Grauens über die Verbrechen der Roten Armee gegen deutsche Zivilisten, die eine Massenpanik unter der ostpreußischen Zivilbevölkerung auslösten. 40Eine Fluchtwelle setzte sich Richtung Westen in Bewegung und erreichte u.a. auch in das vom Kriegsgeschehen bisher relativ unberührt gebliebene Thüringen. 41So kamen seit dem Winter 1944 Flüchtlinge aus Ostpreußen und anderen deutschen Provinzen östlich der Oder und Neiße nach Mitteldeutschland. Für die unmittelbare Kriegs- und Nachkriegszeit liegt kein verlässliches Zahlenmaterial vor, da man die einströmenden Menschen in den Wirren des Zusammenbruches und des Kriegsendes nicht exakt registrieren konnte. Hinzu kommt, dass man oft keine Unterscheidung traf zwischen Flüchtlingen aus dem Osten, Evakuierten aus luftkriegsbedrohten Gebieten und Geflohenen aus anderen Regionen Mitteldeutschlands. 42

Das Ende des Zweiten Weltkrieges war in Thüringen bereits im April 1945 erfolgt. Erste alliierte Besatzungsmacht wurden die Amerikaner. Im Juli 1945 besetzte die Rote Armee gemäß den Vereinbarungen von Jalta Thüringen. 43Im Osten Europas kam es seit Kriegsende zu Massenvertreibungen von Millionen Deutschen, zunächst zu den so genannten „wilden“ Vertreibungen durch polnische und tschechoslowakische Machthaber, die noch vor Beginn der Grenzverhandlungen Fakten schaffen wollten. Am Ende stand schließlich die vertraglich festgelegte Vertreibung nach dem Potsdamer Abkommen vom Juli 1945. 44

Dieser mehrphasige Prozess der Flucht, Vertreibung und Zwangsumsiedlung brachte bis zur Jahreswende 1945/1946 389.535 Vertriebene nach Thüringen. 45In den Wintermonaten 1945/1946 stockte der Massentransfer, wurde aber im Frühjahr 1946 wieder aufgenommen. Diesmal gelangten vor allem Sudetendeutsche nach Thüringen, vom 10. Juli bis 15. Oktober 1946 allein 240.000. 46Die Aussiedlung der Deutschen aus den Ostprovinzen setzte sich im strengen Winter 1946/1947 und im gesamten Jahr 1947 fort. 1948 kam die Aufnahme von Heimatvertriebenen zu einem gewissen Abschluss. Die Statistiken vom Januar 1949 weisen für Thüringen 685.913 Vertriebene auf 47, ein Drittel von ihnen stammte aus dem Sudetenland und bildete damit die größte landsmannschaftliche Gruppierung im Aufnahmegebiet. 48Ein Teil der „Umsiedler“ wanderte kurz nach der Aufnahme weiter in die westlichen Besatzungszonen, der Großteil verblieb jedoch in Thüringen. 49

Die neu eingesetzten Landesverwaltungen standen den wachsenden Aufgaben recht hilflos gegenüber, wobei das Problem der Aufnahme von hunderttausenden Vertriebenen zweifellos das größte, aber nicht das einzige Kriegsfolgeproblem bedeutete. 50Die akutesten Probleme in Bezug auf die Heimatvertriebenen waren die Unterbringung der Zugezogenen 51– hier stieß man auf erheblichen Widerstand bei der einheimischen Bevölkerung – , ihre Eingliederung in den Arbeitsprozess 52sowie die sozialfürsorgerischen und unterstützenden Hilfsmaßnahmen für die mittellosen Vertriebenen. 53

Die meisten der Heimatvertriebenen waren im ersten Nachkriegsjahr in kleinen Landgemeinden untergekommen, da zunächst eine systematische Lenkung der Massentransfers und der Ansiedlung in der SBZ fehlte. In den Städten stand zudem kaum Wohnraum zur Verfügung, da sie teilweise zerstört waren. Bereits 1946 machte sich eine wachsende Binnenwanderung in die Städte bemerkbar. 54Gleichzeitig setzte aber eine starke Abwanderung der Vertriebenen in die Westzonen ein, sodass die Zahl der Vertriebenen in der SBZ deutlich abnahm. Schätzungen zufolge verließen etwa 900.000 bis eine Million Heimatvertriebene die SBZ/DDR. 55

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