Über den Autor:
Dino Reisner arbeitet bundesweit als Sportjournalist und Buchautor mit den Schwerpunkten Basketball, Eishockey, Tennis und Fußball. Er schrieb u. a. bereits Biografien über Dirk Nowitzki, Marco Sturm, Michael Ballack und Pep Guardiola.
Vollständige E-Book-Ausgabe der im Copress Verlag
erschienenen Printausgabe (ISBN 978-3-7679-1263-2).
Redaktionsschluss: 5. März 2020
Bildnachweis
Cover und Innenteil: imago images ( www.imago-images.de),
außer (Seitenangaben aus der Printausgabe): S. 4 Über den Autor: Dino Reisner arbeitet bundesweit als Sportjournalist und Buchautor mit den Schwerpunkten Basketball, Eishockey, Tennis und Fußball. Er schrieb u. a. bereits Biografien über Dirk Nowitzki, Marco Sturm, Michael Ballack und Pep Guardiola.
(D. Reisner; privat),
24 Auch gegen die Beschimpfungen von den Rängen wusste sich Souleyman Sané zu wehren: »Ich konnte nur über Tore und gute Spiele die Rassisten mundtot machen«, sagte er. »Immer, wenn diese Affenrufe losgingen, dachte ich: Gleich schieße ich ein Tor – und dann seid ihr stumm!« Im DFB-Pokalspiel im Dezember 1990 beim Hamburger SV – Sané wurde wieder einmal mit »Neger-raus«-Rufen beschimpft – traf er drei Minuten vor Spielende zum Wattenscheider 2:1-Sieg. Hinterher sagte er in die TV-Kameras: »Nix Neger raus, der HSV ist raus!« Die Geschehnisse in Hamburg und der Mord am angolanischen Gastarbeiter Amadeu Antonio Kiowa durch rechtsextreme Jugendliche in Eberswalde/Brandenburg veranlassten ihn, gemeinsam mit den ghanaischen Profis Anthony Baffoe von Fortuna Düsseldorf und Anthony Yeboah von Eintracht Frankfurt in der Bild -Zeitung einen »offenen Brief an alle Fans« zu veröffentlichen, in dem es hieß: »Ich dachte immer, dass man in Deutschland ausländerfreundlich ist. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Was wir in Stadien an Beleidigungen zu hören bekommen, ja erdulden müssen, trifft ins Herz. Es hat uns wehgetan, wie die Schwarzen in den neuen Bundesländern behandelt werden. Wir wollen kein Freiwild sein!« Danach, so Sané, sei die Situation erträglicher geworden. Die Vereine begannen, sich mit der Thematik zu beschäftigen, der DFB startete die Kampagne »Mein Freund ist Ausländer.«
(J. Dittwar; 1. FC Nürnberg), 37(J. Bitter; MSV Duisburg), 53 (D. Müller; privat),
65 (Witters), 81 (J. Behle; privat), 128 (A. Wagner; privat),
139 (Manchester City; mancity.com), 159(R. Hettich; privat)
© 2020 der deutschen Ausgabe:
Copress Verlag in der
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82031 Grünwald
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Covergestaltung, Layout und Lektorat: Pierre Sick
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ISBN 978-3-7679-2089-7
»Nur weil er Fußballprofi ist, braucht er nicht zu denken, er sei intelligenter als ein Koch oder Straßenfeger. Das ist ein Beruf – mehr nicht.«
Souleyman Sané über seinen Sohn Leroy
Vorspiel. Vom Reservespieler zum Weltstar
I.Gute Gene
Militär statt Fußball
Wechsel in die Bundesliga
Neue Heimat Wattenscheid
Kampf gegen Rassismus
Interview mit Jörg Dittwar
II.Anpfiff
Anfänge auf dem Aschenplatz
Schlüsselspieler waren andere
Große Schritte
Interview mit Joshua Bitter
III,Das Talent
Lektionen durch Trainer Elgert
Erfolge in der Youth League
Bundesligadebüt am Ostersonntag
Zwischen den Welten
Interview mit Detlef Müller
IV.Der Durchbruch
Ein Abend im Bernabéu
Höhen und Tiefen
Ein Spieler für die besonderen Momente
Im Rampenlicht
Interview mit Jochen Behle
V.Der Wechsel
Interesse von der Insel
Der erste Durchhänger
Abschied von Schalke
Schwieriger Start in Manchester
Interview mit Matthias Seidel
VI.Der Star
Trautmanns Erben
Leroy Sané startet durch
Eine Klasse für sich
Triple mit Man City
Kontakt zum FC Bayern
Interview mit Andreas Wagner
VII.Der Umstrittene
Debüt im Schatten des Terrors
Als Joker zur EM
Ein Schritt zurück
Glücklich mit Rio Stella
Interview mit Robert Hettich
Nachspiel
Steckbrief Leroy Sané
Literatur- und Quellenverzeichnis
VORSPIEL
VOM RESERVESPIELER ZUM WELTSTAR
20. Mai 2012:Ein angenehmer Frühlingssonntag in Gelsenkirchen. Knapp über 100 Zuschauer, nach offizieller Zählung sind es 111, verfolgen am späten Vormittag auf dem Sportplatz des Schulzentrums Ückendorf im Süden der Stadt die Partie der U17-Bundesliga West zwischen dem FC Schalke 04 und Rot-Weiss Essen. Wieder einmal drückt Leroy Sané bei Schalke nur die Reservebank, wie fast immer in dieser zu Ende gehenden Saison. Die Hauptrollen in der Mannschaft spielen andere. Eine Viertelstunde vor Schluss kommt der 16-Jährige ins Spiel, Schalke rettet die 2:1-Führung über die Zeit.
10. März 2015:Ein frischer Dienstagabend in Madrid. Leroy Sané wirbelt vor knapp 70.000 Zuschauern, offiziell sind es 69.986, über den Rasen des Estadio Santiago Bernabéu. In der 59. Minute des Champions-League-Achtelfinales bei Real Madrid trifft der 19-Jährige mit einem frechen Schuss vom Strafraumrand an Weltmeister-Torhüter Iker Casillas vorbei ins lange Eck zum 3:3. Schalke gewinnt 4:3, die Medien feiern den Angreifer als Ausnahmetalent.
13. November 2015:Ein nasskalter Novemberabend in Paris. Nach gerade einmal 24 Bundesliga-Einsätzen streift Leroy Sané vor 60.000 Zuschauern im Stade de France erstmals das Trikot der deutschen A-Nationalmannschaft über. Sein Debüt wird jedoch überschattet von den Terroranschlägen an diesem Tag in der französischen Hauptstadt.
2. August 2016:Leroy Sané, 20 Jahre alt, wechselt nach nur 47 Bundesliga-Einsätzen und vier A-Länderspielen für 50 Millionen Euro Ablöse zuzüglich Bonuszahlungen zum englischen Spitzenclub Manchester City. Eine derart hohe Summe wurde niemals zuvor für einen deutschen Profi bezahlt. Bisheriger Rekord waren 47 Millionen Euro, die der FC Arsenal aus London 2013 für die Verpflichtung von Mesut Özil an Real Madrid überwiesen hatte.
19. Dezember 2018:Nach zweieinhalb Spielzeiten in der Premier League erreicht der Marktwert von Leroy Sané nach Berechnungen des renommierten Portals Transfermarkt.de den neuen Rekordwert von 100 Millionen Euro. Der 22-Jährige ist damit der wertvollste Spieler der deutschen Fußballgeschichte, weltweit ist er zu diesem Zeitpunkt die Nummer elf.
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