Gunstein Bakke - Maud und Aud

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Unter dem Originaltitel «Maud og Aud» wurde der Roman 2013 mit dem Europäischen Literaturpreis ausgezeichnet.
"In seinem nachdenklich stimmenden Buch kombiniert Gunstein Bakke poetische Sprache, eine vielstimmige Erzählweise und scharfsinnige Analysen." (aus der Laudatio zum Europäischen Literaturpreis)
Aus dem Norwegischen übersetzt hat Sabine Gisin.

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Gunstein Bakke

Maud und Aud

verlag die brotsuppe

Gunstein Bakke Maud und Aud Ein Roman über Verkehr aus dem Norwegischen von - фото 1

Gunstein Bakke

Maud und Aud

Ein Roman über Verkehr

aus dem Norwegischen

von Sabine Gisin

verlag die brotsuppe

Inhalt Maud und Aud DER AUTOR DIE ÜBERSETZERIN Der Autofahrer unterscheidet - фото 2

Inhalt

Maud und Aud

DER AUTOR

DIE ÜBERSETZERIN

Der Autofahrer unterscheidet sich vom Menschen im Naturzustand mehr als dieser von jedem Insekt.

HERMANN KNOFLACHER

Today it may be the writer who drives to the sacrifice – tomorrow it may be the reader.

STEPHEN BLACK | Man and Motor Cars

LEISE IN DEN FÜNFTEN GANG: Das Motorbrummen wird ruhiger, der fossile Treibstoff brennt auf Sparflamme, 100, näher an nichts geht nicht.

Während die Stadt näherkommt, wächst die Straße und wird breiter. Bei kaum nennenswertem Verkehr kann das Auto sich frei auf dem Asphaltband bewegen, das sich über die Landschaft strafft, in sie hineinschneidet, als quellte die Erde über ihren Leibgurt hinaus. Früher am Abend sind Autos in nicht allzu argen Fluten in die Stadt hineingefahren und aus ihr hinaus; jetzt müssen nur noch wenige irgendwohin. Jetzt hat fast niemand mehr irgendwo zu sein. Die ganze Verkehrsüberwachung ist, mit Ausnahme der düsteren Umrisse der da und dort stationierten Blitzgeräte – wo rote Pupillen plötzlich aufflackern können –, eingestellt.

Es hat eingedunkelt, es ist dunkel geworden. Doch die Dunkelheit verfügt, näher in Augenschein genommen, über Abstufungen – in Augenschein genommen ist die Dunkelheit gar nicht so dunkel. Die Tannenwipfel formen eine Zackenborde gegen den fast blauen, nein blauschwarzen Nachthimmel. Unter der Vegetation wirkt es, als stünden die kalkbleichen Böschungen noch im Schatten einer anderen Zeit. Mit der es diese Zeit mit ihren wechselnden, hektischen Lichtverhältnissen nicht aufnehmen kann.

Das Auto gleitet über das Band, durch das Land.

Das stetige Brummen lässt an Schlaf denken, an andere Motoren, Kühlschränke und stille Stunden, unbekannte Stunden. Ein solches Geräusch wird mit der Zeit vergessen, verschwindet es aber, wie etwa ein Tuch wegflattern kann, öffnet es eine andere, größere Stille.

Soll es sich nicht bemerkbar machen, muss das Brummen stetig sein und klingen, wie es immer klingt; das stetige Brummen soll den Innenraum füllen, durch das Rückgrat vibrieren und sich in einem Dunkel aus weichem Gewebe auflösen. Dann wirkt es ebenso natürlich wie der Atem, ja, beinahe an ihn gekoppelt, der aus diesem anderen, inneren Dunkel ein- und ausströmt, das man auch nicht betrachten kann, ohne dass es sich auflöste. Zwischen diesen Dunkeln, beide ein wenig feucht, liegt eine trockene Zone, das dem Auto eigene Klima.

Eine Stunde ist vergangen, seit das Auto startete, die Bedingungen fürs Vorankommen haben sich unterwegs verbessert. In den ersten, flackernden Minuten fegte einzig ein Lichtkegel über den Kiesweg, während die Karosserie rüttelte; ab und zu schnellten unten Steine auf, ein Geräusch, als würde jemand mitten in der Nacht von einem wilden Gedanken geweckt. Der Lichtkegel manövrierte durch die größten Löcher in der Fahrbahn, hielt aber an für einen Elch, der, einem historischen Einsprengsel gleich, stehenblieb, ein altes, hier in den Wäldern umherflackerndes Bild, bevor er langsam näherkam und an der Motorhaube schnupperte; ein großer grauer Kopf, graues Licht in den Augen. Eine andere Organisation der Welt. Ein Raumschiff.

Auch das Auto gehört, für das Tier, zu einer anderen Ordnung. Es bedeutet eine Gefahr, die das genetische System, die übergeordnete Intelligenz der Spezies, noch nicht erfolgreich hat registrieren oder einprogrammieren können.

Wer lernt, stirbt. Wer überlebt, hat nicht verstanden.

Eine Unruhe, ein Umherwerfen im Schlaf.

Dann ist alles wie zuvor.

Danach riss sich die Straße zusammen, zog einen Asphaltmantel über, verdeckte ihre gröbsten Gebrechen, wollte quasi raus unter die Leute. Schon bald werden unter dem Nachthimmel Häusergruppen sichtbar, zu kleinen Mustern geordnet, auf Hügelkuppen, an Böschungen und Südseiten drapiert. Je näher an der Stadt, desto größer sind diese Konglomerate, als bereitete sich die Stadt vor, bliese sich auf. Und drinnen, in farblich abgestimmten Zwei- und Vierpersonenheimen in kurzen Straßen benannt nach Blumen und Bäumen, die zwischen den Häusern und in den dahinterliegenden Wäldern in jedem wundersamen Frühling blühen und schwellende Knospen treiben, in diesen Häusern gibt es stabile, vernünftige Räume mit Funktionen und Lösungen, die Leben nach den Vorgaben ihrer Bewohner und deren Beschaffenheit ermöglichen. Jedes Bedürfnis, jede Funktion hat einen eigenen Raum, das ist praktisch und hygienisch; Wasser und Abläufe bauen den Wirtsorganismus aus, Sensoren erweitern die Anwesenheit. Lichter schalten sich ein, Herdplatten schalten sich aus. Die Temperatur sinkt in der Nacht um fünf Grad. Dein Heim ist nüchtern und auf dein Leben abgestimmt.

Von allen Räumen hat nur das Auto einen eigenen Raum, einen Carport.

Der Autoraum sammelt, was das Haus zerteilt. Das Auto bietet dem Körper einen Weg aus dem Körper. Das Auto ist sowohl eine Atmosphäre als auch ein Fahrzeug, das sich darin bewegen kann.

Steig in mich ein, sagt das Auto.

Reise in mir.

Von oben gesehen kann man diese Ansiedlung als irdisches, etwas eckiges Sternzeichen begreifen (Krabbe, Kratzspuren, Swastika). Aber aus dem Innern der Räume sieht die Welt anders aus, von hier aus ist die Stadt auch nicht die zunehmende Lichtkonzentration, an dessen äußerstem Rand dieses Zeichen liegt. Nein, von hier aus ist die Stadt kein Sternhaufen, sondern ein bestimmter Abstand, eine praktische Größe, eine Frage von Verkehr und Zeit. Eine halbe Stunde hin und her, hin oder her, an einem oft nur mit Mühe in vierundzwanzig Stunden unterzubringenden Tag. Hier leben die Leute ihre Leben, hier runden sie ihren Tag ab, längst schläft auch die Größte, aber vielleicht ist die Kleinste wieder aufgewacht und schaut aus dem oberen Stockbett durchs Fenster, von dort sieht sie das Auto auf der großen Straße, das vorbeifahrende Scheinwerferpaar, leuchtend und doch leerer als der Abend rundum, sozusagen eingesperrt im eigenen Licht?

Farbe und Automarke schreibt sie nicht mehr auf. Das war im letzten Sommer, jetzt ist sie zu alt und zu dieser Tageszeit wäre es sowieso unmöglich. Etwas verschiebt sich in den Eltern, wenn die Kinder ihre Gewohnheiten ändern.

Das Auto schert über die Straße, die sich verzweigt und das Auto seitlich weggeleitet. Es landet auf einem offenen, öden, in weißes Licht getauchten Platz, hält an bei vier Tanks à 20.000 Liter Treibstoff, hinaufgesaugt vom Meeresboden, draußen im offenen Meer aus nach altnordischen Göttern benannten Feldern; messerfrische, steintote Götter, Eintagsfliegengötter, wie die Jugendlichen, die man auf anderen, bemannten Stationen findet; in Dienst genommen auf einem Reservoir von Millionen Jahren, organisches Material, von der Zeit zu diesem Fluidum verarbeitet, das jetzt, raffiniert und prozessiert, ein letztes Mal unter der Asphaltkruste hervorgepumpt wird, an einer Tanksäule am Rande von Oslo, in ein Auto, das diese Zufuhr braucht, um kehrtmachen und dorthin zurückfahren zu können, wo es herkam. Ein schwarzer Mercedes.

Jetzt mit vollem Tank.

Der Motor kann wieder starten.

Dann ist es derselbe ruhige Brand.

ES IST EINE FRISCH GEWALZTE ASPHALTSTRASSE, genauer gesagt: Es ist ein frisch gewalzter Asphaltstreifen, der die halbe Straße ausmacht. Die andere Hälfte ist alt und grau und liegt einige Zentimeter tiefer im Gelände, darauf fahren die Autos in kleinen Kolonnen vorbei, die sich zuvor hinter den transportablen und provisorischen Ampeln als Schlangen gebildet haben.

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