Raimund Allebrand - Die Burnout-Lüge - Ganz normaler Wahnsinn

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Die Burnout-Lüge: Ganz normaler Wahnsinn: краткое содержание, описание и аннотация

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Das so genannte Burnout-Syndrom wurde zu einem Wort des Jahres 2011 und avancierte zum Synonym für individuelle Überforderung und totale Erschöpfung. Die arbeitspsychologische Perspektive auf den Burnout-Prozess verdeckt allerdings den Blick auf die tatsächliche Reichweite der gegenwärtigen Epidemie: Eine krank machende Dimension der postmodernen Kultur, die jeden erreicht und alle betrifft. Raimund Allebrand entlarvt jene Coolness, die den Menschen seiner selbst entfremdet und ihn abhängig macht von Produkten und Symbolen der Konsumwelt – vom käuflichen Ersatz für die eigene Gefühlswelt. Das Buch demontiert Emotionen, die keine sind, und entdeckt Gefühle, wo keine waren.

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Ich bin dann mal weg

Reichlich Polemik bei der Rezension eines harmlosen Reiseberichtes, möchte man sagen. Noch dazu aus der Feder eines Entertainers, dem auch der Autor dieser Zeilen durchaus einiges an Sympathie entgegenbringt. Das heißt, mit Kanonen schießen, und zwar auf Spatzen. Etwas Toleranz täte gut! Hat nicht jeder längst seinen eigenen Jakobsweg? Oder gibt womöglich ein millionenfach verkaufter Buchtitel Hinweise auf die Mentalität und das Grundgefühl der Gegenwart, auf eine Art postmodernen Mainstream, falls es ihn geben sollte? Die Antwort überlasse ich meiner Leserschaft – und erinnere mich eines Bonmots von Woody Allen: Ich wollte immer mal in mich gehen – aber leider war da auch niemand!

Bei aller Selbstironie des amerikanischen Komikers gibt es hier wenig zu lachen und keinen Grund zu Schadenfreude. Denn dieses Zitat deutet auf ein Dilemma, das alle betrifft. Ein direkter Kontakt mit der inneren Lebenswirklichkeit scheint heute mehr denn je geboten, will man sich nicht verlieren im verwirrenden Angebot der Lebensmöglichkeiten, im Wald der Optionen, im Dschungel der Existenzverwirklichung. Der gelegentliche Besuch bei sich selbst, das Horchen auf eine innere Stimme, ist hier gewiss eine gute Investition, wo immer sie stattfinden mag, und sei es auf dem Jakobsweg. Allerdings bietet ein innerer Monolog wenig Inhalt, sucht er nicht früher oder später eine Brücke zur gemeinsamen Realität, die offenbar immer schwerer zu finden ist.

Dem Psychoanalytiker und Fromm-Schüler Rainer Funk zufolge begegnet uns heute als neuartiger Persönlichkeitstyp der sogenannte Ich-Orientierte. Statt sich einer vorgefundenen Realität unterzuordnen oder auf hergebrachte Vorbilder zu rekurrieren, erzeugt dieser Zeitgenosse selbstbestimmt und frei von Vorgaben seine eigene Realität (Funk 2005). Ein europäischer Wanderweg nach Santiago, der, losgelöst von seinem traditionellen Hintergrund, neuerdings das eigene Selbst zum Pilgerziel erhebt, deutet womöglich in diese Richtung: die Orientierung am eigenen Ich als Grundzug der postmodernen Kultur?

Bald Mitleid und bald Ärgernis heischen Zeitgenossen, die sich selbst wichtig nehmen ohne hinreichenden Grund. Bedauerlicherweise bleibt unsere Egozentrik für die nähere und weitere Umgebung nur interessant, solange das Ego auch für andere etwas hergibt. Vor allem Künstler und Kulturschaffende wissen um diesen Engpass, wenn sie aus dem kreativen Potenzial ihrer Persönlichkeit nicht allein neue Wirklichkeiten schöpfen, sondern diese einem Publikum erfolgreich präsentieren und somit verkaufen müssen.

Demgegenüber zeigt ein Blick auf die Inszenierungen der heutigen Medienlandschaft, dass ein exklusiver Selbstbezug bald an gewisse Grenzen stößt. Das Ergebnis heißt dann Langeweile. Allerdings muss man nicht einen millionenfach verkauften Buchtitel als Referenz bemühen, diese These zu erhärten – es genügt ein Blick ins abendliche Fernsehprogramm.

Schein-Riesen der Medienlandschaft

Die Zuschauer öffentlich-rechtlicher Sender werden hier bereits Anfang der 1990er-Jahre von einem neuartigen Format überrascht, das den Auftrag des Fernsehens als Dokumentator gesellschaftlicher Realitäten in bislang ungeahnter Weise erfüllt. In langen Einstellungen wird dem Publikum eine Alltagserfahrung präsentiert, die jeder aus eigenem Erleben kennt, aber bislang kaum für berichtenswert hielt: Ein Mann mittleren Alters im Trainingsdress, modisch frisiert mit damals aktuellem Minipli, von der Kamera in der kleinbürgerlichen Umgebung seines heimischen Schlafzimmers überrascht, spekuliert in unverfälscht rheinischem Dialekt minutenlang über die Herausforderungen eines arbeitsfreien Tages: Erst noch eine Zigarettenpause lang aus dem Fenster schauen oder unverzüglich die Betten aufdecken und den Teppich säubern, das ist hier die Frage.

Wer die Einstellung zunächst für ein Amateurvideo halten muss, das unverdient seinen Weg in ein Massenmedium gefunden hat, wird bald eines Besseren belehrt. Es handelt sich um eine Folge der Dokumentarserie Die Fussbroichs (WDR ab 1990), Episoden aus dem Alltag einer Kölner Arbeiterfamilie, deren Staffeln monatelang von sich reden machten und aufgrund hoher Einschaltquoten inzwischen Kultstatus beanspruchen können.

Bald war nicht mehr zu unterscheiden, was hier distanzlos berichteter Alltag einer deutschen Durchschnittsfamilie ist oder aber eine ironisch kolportierte Inszenierung aus dem Milieu der unteren Mittelschicht. Diese Begegnung mit einer banalen Realität, die gleichsam im Verhältnis eins zu eins alles abbildet, was jeder täglich erlebt oder in seinem eigenen begrenzten Umfeld erfahren kann, ist allerdings nur Startsignal einer Vielzahl ähnlicher Formate, die seither über ein geduldiges Publikum hereinbrechen – und zwar keineswegs ausschließlich im Privatfernsehen, das seinen Ruf konkurrenzloser Seichtheit zu verteidigen hat.

Die 1999 in den Niederlanden entwickelte und heute bereits legendäre Serie Big Brother (erst RTL, dann Premiere) wird schnell zum Vorbild für andere Sendekonzepte. Ihre Staffeln beobachten bekanntlich das scheinbar alltägliche Leben und Lieben normaler junger Leute, die im engen Raum eines Wohncontainers ständig unter visueller Kontrolle und dabei im gegenseitigen Wettbewerb stehen.

Hier präsentiert sich die einmalige Chance, aus dem Nichts in kurzer Zeit zum Fernsehstar zu avancieren. Man wird berühmt, indem man sein intimes Leben vor der Republik ausbreitet beziehungsweise vor einem Publikum, das bei jeder Ausstrahlung rund drei Millionen Zuschauer zählt. Besonders hohe Zuschaltquoten verbucht die Sendung, wenn sich ein bekannter Gesangsinterpret oder Sportler in den Container verirrt und die Inszenierung mit einer Aura jener Prominenz vergoldet, die andere über ihre Teilnahme am Wettbewerb erst erreichen wollen.

Die ursprünglich in Großbritannien erfundene Erlebnisshow Ich bin ein Star – holt mich hier raus! wird seit 2004 auf RTL ausgestrahlt und in der fünften Staffel 2011 mit dem Untertitel Prominente im Dschungel zu besten Sendezeiten am Samstagabend zelebriert. Wer auch immer aus gleich welchem Grund zeitweise von sich reden macht, kann hier mithilfe einer saftigen Gage seine Privatinsolvenz hinauszögern, indem er Ekelgefühle niederkämpft und sich unter den konstruierten Bedingungen eines exotischen Dschungelcamps endgültig lächerlich macht.

Der Reiz des Formats besteht im schnellen Aufstieg in die Prominentenriege, wie er etwa im hautengen Kontakt mit Spinnen oder Kröten erreicht werden soll. Die Sendung wird im Durchschnitt von fünf bis acht Millionen Zuschauern verfolgt. Der Psychiater Mario Gmür erläutert dazu in der Frankfurter Allgemeinen, die Sendung künde von einer regrediert-infantilen Verfassung. Das Sadistische werde längst nicht mehr sozial geächtet: Die Zuschauer wollten bei der Geburt und der Hinrichtung von Helden dabei sein. Wer aber für ein Honorar von 50.000 Euro Maden und Mäuse verzehrt – was wird der wohl für die doppelte oder die zehnfache Summe tun?

Auf anderen Frequenzen zelebriert man die Einladung zu einem vorgeblich privaten Dinner, dessen Tischgenossen unter dem Vorwand vermeintlicher Bekanntheit vor die Kamera gezerrt werden (Zur Erläuterung: Die Teilnehmer eines so genannten Promi-Dinners sind Prominente, weil sie am Promi-Dinner teilnehmen – Tautologie, die uns sagen will: Eigentlich sind wir alle Promis). In langen Sequenzen wird der Zuschauer Zeuge eines häuslichen Ablaufs vom Erwerb der Zutaten bis zur Zubereitung der Speisenfolge, vom Tafeldecken und Kredenzen des Menus über ein animiertes Tischgespräch (Thema ist das Dinner selbst) bis zur abschließenden Bewertung der gastronomischen Leistung durch die illustren Teilnehmer eines Gastmahls, die ihrerseits demnächst ihre lukullischen Qualitäten offenbaren sollen; womit die nächste Folge einer nicht enden wollenden Gastgeberstory bereits programmiert ist (Das perfekte Dinner seit 2006 auf VOX).

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