Was bekam ich zu sehen?
Eine wunderschöne, saftig grüne Wiese. Fast schon idyllisch. Wäre da nicht … ja, wäre da nicht diese eine volle Bierflasche gewesen, die mitten im Gras stand. Und daneben lagen drei leere Flaschen.
Ich rief den jungen Mann augenblicklich an.
»Klausi«, sagte ich. »Nur eine kurze Frage an dich. Bist du nicht gerade auf Jobsuche? Also…hättest du dich bei mir beworben, ich würde dich nicht mal zum Vorstellungsgespräch einladen.«
Klausi zeigte sich im ersten Moment erstaunt, fast entsetzt. »Warum denn?«
»Ich habe dein Profilbild auf Facebook gesehen.«, sagte ich.
»Und?«
»Was glaubst du wohl, was ich von dir denke, wenn ich vier Bierflaschen sehe?«
»Dass ich…« Man konnte am Telefon fast hören, wie der Groschen fiel. »Dass ich…saufe?«
»Du könntest mit Abstand der beste aller Bewerber sein. Aber den Job bekäme ein anderer.«, sagte ich. Minuten später war sein Profilbild gegen ein neues ausgetauscht.
Aber kehren wir wieder in die Tiefen des Phänomens Sexting zurück. Dorthin, wo die Sorglosigkeit im Umgang mit Bildern sich in ganz anderen Dimensionen abspielt.
Wenn von Sexting die Rede ist, sollte man diesen Begriff immer auch im Hinterkopf haben:
Rachepornos.
Das mag im ersten Augenblick absurd klingen. Doch die Realität spricht eine andere Sprache. Immer wieder lassen Verliebte sich dazu hinreißen, während einer Beziehung heiße Videos zu drehen. Und immer wieder landen genau diese vermeintlich rein privaten Aufnahmen nach Ende einer Liebesbeziehung auf irgendwelchen Pornokanälen. Oder gleich im Darknet. Um – natürlich ohne Einwilligung der Hauptdarsteller – hochgeladen zu werden.
Auch Prominente sind immer wieder ungewollt unter den Porno-Akteuren. Menschen auch, die anderen Menschen plötzlich nicht mehr zu Gesicht stehen. Mobbingopfer mitunter. Und:
Die allermeisten Racheporno-Opfer sind junge Frauen.
Das Motiv der Täter ist zumeist so nieder wie offenkundig: Rache.
Um den anderen dafür zu bestrafen, dass er einem den Laufpass gegeben hat. Oder um Druck auszuüben, die beendete Beziehung wieder aufflammen zu lassen. Oder das nahende Ende einer Beziehung zu unterbinden.
Die Folge dieser Rachepornos für die Betroffenen?
Schamgefühle. Schwere Depressionen. Ängste. Schuldgefühle. Und die Opfer sind dadurch natürlich auch erpressbar.
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Tipp Auch hier gilt in erster Linie: Sichern Sie sofort alle Daten. Machen Sie Screenshots und alarmieren Sie sofort die Polizei. Informieren Sie außerdem die Portalbetreiber. Drängen Sie mit allem Nachdruck darauf, dass die Videos vom Netz genommen werden. Auch hier hilft wieder der Ombudsmann. |
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