Helmut Ecklkofer - 1 PUNKT
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Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und die Leser*innen mit auf den Königsweg der Erkenntnis und Eigenreflektion nimmt. Dabei steht das virtuose Spiel mit der Sprache immer im Vordergrund.
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ICH FLIEGE IN DIE FERNE GALAXIE
Ich warte ungeduldig auf die Happy Hour. Mein Geschmackssinn verlässt mich nicht. Ich schmecke die Klarheit des Getränkes, mein Tastsinn erfühlt die schlanke Flasche mit der filigranen Prägung am Flaschenhals. Die Kombination aus Schmecken und Tasten, aus Riechen und Hören setzt die Grenzen eng. Erstaunlicherweise konnte ich die Zukunft antizipieren. Und ist alles auch Lichtjahre entfernt, der Mut, die Lügen, die Verzweiflung, die Ungewissheit, ich fliege in die ferne Galaxie. Es gibt kein Tabu, kein unvergesslich, ich nehme die Spur der Lügen auf. Doch was bleibt? Die flüchtigen Stoffe, die meine Nase berühren, eine Mischung aus ganz besonderen Düften. Freizügig präsentiert der Mann hinter der Bar seine neuesten Kreationen. Mit einem Monolog gespickt, erinnert mich die Szene an die unzähligen YouTube Videos, die all die Selbstdarsteller tagtäglich posten, uploaden in der Hoffnung auf Likes, Klicks der Bewunderung. Die hell ausgeleuchtete Realität steht gegen die abgrundtiefe Finsternis in den Herzen der Protagonisten. Die fragile Position des erzählenden Ichs steht im Mittelpunkt der Selbstverständlichkeit. Die omnipräsente Zurschaustellung der Intimität, der Individualität – klärt sie uns auf oder verschließt sie unsere Sicht? Geradezu harmlos stehe ich da mit meiner Weltanschauung. Ich verschränke die Arme, doch die bieten mir keinen Schutz. Es ist eine Grenzerfahrung ohne sichtbare Grenzen. Alles scheint im Fluss. Ich blicke nochmal zurück zum Barmann. Er schenkt mir sein schönstes Lächeln zum Abschied. In meinem Körper explodieren kleine Feuerwerke. Ich falle, suche Halt, alles scheint sinnlos. Bis jemand den Knopf an der PlayStation drückt. Game over.
COMING HOME
19. Februar 2017
„Falco lebt“, dringt es aus den Lautsprechern. Jedes Jahr lebt er neu. Die Magie der Unsterblichkeit. Kleine Glücksmomente lösen sich aus der Atmosphäre. Dekadenz drängt sich vor. Die Schlange wird länger. Er sieht sie vor sich, all die schönen Frauen, die ihre volle Weiblichkeit zur Schau stellen. All die Schönheiten, die in seiner Wahrnehmung Albträume auslöst. Schon wollen seine Hände nach den imaginären Hologrammen greifen, doch er greift ins Leere. Mit aller Kraft stemmt sich seine Phantasie gegen dieses Phänomen. Diese unstillbare Gier verfolgt ihn. Die Gegensätze, die er so liebt, scheinen ihn zu zerstören. Er, der Narzisst, zerbricht an seiner Selbstliebe, er erstickt an den übermächtigen Selbstzweifeln. Und immer wenn er die Geschichte erzählt, seine Geschichte, jede Einzelheit, jedes noch so kleine offenbar unwichtige Detail, dann, ja immer dann strahlen seine Augen, dann funkeln sie, wie kunstvoll geschliffene Diamanten. Er sucht einen Zeitvertreib, ein Spiel, das er jederzeit abbrechen kann. Wie wäre es, wenn er von einen auf den anderen Moment aussteigen würde?
ER BLICKT IN VIRTUELLE REALITÄTEN
Er blickt auf sein Handy. Wie lange reicht der Akku noch? Ist es eine spirituelle Sinnsuche? Besitzt er noch die Freiheit zu glauben? Das Gespür für Leben? Er blickt in virtuelle Realitäten. Tiefgründige Gespräche über den Sinn des Lebens folgen. Er fühlt sich wie eine Insel. Vielerlei Gebäude und steinerne Komplexe ragten in den Himmel, gingen ineinander über und bildeten eine gigantische Betonwüste. Schillernde Farben erreichten seine Augen. Er fühlte sich wohl in diesem Moment und mit dem Gefühl, in der alles eine gleichmäßige Einheit sein sollte, die Luft, die Sonnenstrahlen, der klare Himmel, wie unter einer riesigen Glaskuppel von etwas Unsichtbarem zusammengehalten. Sein Leben hängt an dieser Geschichte.
10. März 2017
ER HINTERFRAGT SEIN DASEIN
Eine Melodie wie aus einem Soundtrack legt sich auf seine Ohren. Geloopte Nachrichten, die wundersamen Töne aus einem Spielautomaten mischen sich mit Wortfetzen und unregelmäßigem Zischen. Akustische Muster, die so weit entfernt klingen. Höhen, Tiefen, leise, laut, Wiederholungen, die wie Heimweh klingen. Er ist wie elektrisiert von all den Eindrücken, den Masken und leblosen Gesichtern. Er durchbricht ein neues Level in einem ungleichen Spiel. Zufällige Entdeckungen werden zu spontanen Geschichten verarbeitet. Er erhebt seine Hände und die Geste wirkt wie eine schon tausend Mal ausgeführte Handlung, die Geste eines Pfarrers, der den Kelch des ewigen Bundes in die Höhe streckt, oder einer Braut, die ihren Strauß in die Höhe wirft. Die Lebenslinien treffen sich im Unendlichen und geben erst im Zusammenhang einen Sinn. Die Chiffre löst sich beinahe selbst auf. Er dreht den Zauberwürfel schnell und immer schneller. Die Farben wechseln, verschwinden und werden überdeckt von seinen flinken Fingern. In diesem Moment verlieren seine Finger den Kontakt und der Zauber ist zu Ende. Er hinterfragt sein Dasein, seine Rolle in dem Spiel. In Zeitlupe fällt er kopfüber in nichts. Hinter einer zerrissenen Dunstschicht erkennt er die Heimat. Überbelichtet, in gleißendes Sonnenlicht getaucht. Und in großen Lettern erkennt er die Schrift: COMING HOME
ESCAPE
HYSTERIE LIEGT IN DER LUFT
Digitale Strukturen umgeben Tessa. Ihre Perspektiven und ihr Denken laufen wie Programmcodes ab. Die Macht der Vernetzung dringt tief in sie ein. Sie steht an ihrem Lieblingsplatz, einem kleinen See weit außerhalb der Stadt. Die Wasserfläche gleicht einem mit schwarzem Klavierlack überzogenem Boden. Die unzähligen kleinen feinen Poren wirken wie die Haut in ihrem Gesicht. Die reale und die virtuelle Welt verschwimmen vor ihr. Doch plötzlich sieht sie ihn. Sie lässt sich von seiner Schönheit einfangen, genießt seine Bewegungen, beobachtet das Licht auf seinem Gesicht, die Art, wie er aus einer Flasche trinkt. Immer wieder verliert sie ihn aus dem Blick, immer wieder sucht sie ihn. Tessa lässt sich mitziehen von dem Unbekannten ins Unbekannte, in ein anderes Leben. Sie hört neue seltsame Töne. Wechselt die Tonspur. Verlockende Klänge treiben ihre Phantasie an. Monotone Gesänge breiten sich in ihren Gehörgängen aus. Es ist der Gesang von der großen Welt, von unendlicher Verschwendung und Übertreibungen, der Gesang des Verschuldens, Verbrennens und Verglühens, der Gesang des Begehrens und der unendlichen Liebe. Die Lust verleiht ihr starke Energie. Tessa verfolgt nur ein Ziel. Sie fragt sich, ob sie an Wunder glaubt. Sie bräuchte eins. Alle Register von kokett bis naiv zieht sie. Geschminkt mit Sternenstaub verbreitet sie einen betörenden süßlichen Duft. Die Sonne versetzt ihre Haut in ein golden schimmerndes Kunstwerk. Es gibt keine Zweifel, sie wird Zeuge ihrer eigenen Metamorphose. Sie arbeitet wie eine humanoide Maschine, in der die virtuose Transparenz deutlich wird. Hysterie liegt in der Luft. Sie scheint zu zerbrechen an ihrer Gläubigkeit. Tessa flieht in die Unendlichkeit. Sie nimmt all die göttlichen Symbole mit auf ihre Reise. Aspergill und Hostienschale, Ziborium und Monstranz. Sie spürt jede einzelne Perle ihres Rosenkranzes zwischen ihren zarten Fingern. „Gegrüßet seist du.…“ Monotonie erwacht zu einem Ritual. Die immer gleichen Schritte, die immer gleichen Bewegungen, tausend-, ja hunderttausendmal ausgeführt. Neugierig erfasst ihr Blick den Altar. Die goldenen Türen blenden ihre Augen. Versteckt sich dahinter das Paradies oder nur ein trauriges Abbild der Welt, rätselhafter unbegreiflicher, langweiliger?
C-CODE
WORTTÜRME BAUEN SICH VOR IHM AUF
ABGEHOBEN VON DER REALEN WELT
Langsam tippt er das Passwort ein. Seine Finger tanzen über die Tastatur. Nicht immer im gleichen Rhythmus. Er fühlt sich in diesem Augenblick wie ein berühmter Pianist, der große Konzertsäle füllt. Inmitten einer elitären Gesellschaft, die frenetisch Beifall klatscht. Es ist, als ob seine Finger mit den Buchstaben sprechen. Worttürme bauen sich vor ihm auf. Text, nichts als Text. Tim ist programmiert auf Leben. Auf Überleben. In seinem Herz tickt eine Zeitbombe. Alle 60 Sekunden eine Detonation. 1440 Mal täglich. Seine Drogen 0.1.010001, Bits und Bytes. Seine Geschichte erzählt er in Millionen Zeilen undurchdringbarer Quellcodes, die über den dunklen Bildschirm huschen wie kleine Lichtpunkte im Universum. Tims Tastsinn erfühlt die Leerstellen auf seiner inneren Landkarte. Er rast mit Überschallgeschwindigkeit an einer Zeitinsel vorbei. Künstliche Intelligenzen begleiten Tim auf seiner Reise, die er wie in Trance weiter fortsetzt. Dunkle Algorithmen kreuzen die Umlaufbahn seiner Gedanken. Der Sinn von Sprache wird zur Sinnsuche. Wörter zerfallen zu Sternenstaub. Sätze verglühen im Sonnensturm. Geschichten verirren sich in der unendlichen Weite des Andromeda-Nebels. Metadaten reihen sich auf, wie schimmernde kostbare Südseeperlen auf der Perlenkette. Künstliche Intelligenz nimmt den Raum neben ihm ein. Computerviren infizieren alle Lebewesen. Schläft er? Träumt er? Er ist gefangen zwischen Lust und Langeweile. Ist es noch der selbe Himmel, der unter seinen Füßen verglüht? Von Milliarden Funkspitzen durchbohrt, unsichtbar durchtrennt, von Daten überfüllt, von Gigabytes überladen? Tims Hirnströme verlassen die Atmosphäre und verbinden sich mit all dem Datenmüll zu einer neuen Galaxie. Tag und Nacht teilen sich das Firmament. Die Gravitation ist außerhalb jeglicher Reichweite. Er blickt gedankenverloren auf seinen ultraflachen Bildschirm und sieht in hungernde Kinderaugen. Er sieht in das Paradies mit Hindernissen, das im Algorithmus der Zeit dahin schwebt. Abgehoben von der realen Welt. Abgekoppelt wie das Raumschiff Voyageur. Sein Herz klopft, das Leben kommt dazwischen. Tim schnappt nach Luft. Dieses unsichtbare Element, das ihm sein Überleben sichert. Ein letzter Atemzug…
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