Helmut Ecklkofer - 1 PUNKT

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Das Buch beinhaltet eine Sammlung an Essays, in der sich der Autor als Sprachvirtuose betätigt, der die menschliche Seele, das menschliche Verhalten, den Alltag und das ganze Leben wie unter dem Mikroskop seziert. Mit spitzer Feder, die einem Seziermesser gleicht, greift er das Handeln und Tun auf. Ob Banales oder Hochdramatisches – alles wird analysiert und bis auf den kleinsten Nenner zerlegt.
Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und die Leser*innen mit auf den Königsweg der Erkenntnis und Eigenreflektion nimmt. Dabei steht das virtuose Spiel mit der Sprache immer im Vordergrund.

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SHADOW

ER BEFINDET SICH IN EINEM LICHTTUNNEL

Schallwellen verirren sich im Raum. Schatten verzieren die kahlen Wände. Mike Oldfields Hit „Shadow On The Wall “ erklingt digital, akkurat, remastered, perfekter als das Original. Erinnerungen legen sich wie Schatten über Leon. Die Töne treffen auf, heben ab, ein Teil wird verschluckt, so dass er nur den Refrain versteht. „Treat me like a prisoner“ . Eine Metapher für den Zeitgeist. Leon wirft sich in die Hype-Arena. Tanzende Körper sprühen Funken – Metall wird durchtrennt. Jede Bewegung hinterlässt lange dunkle Schatten, die sich zu immer neuen Mustern vereinen. Sie docken an und reißen auseinander. Auch Leon sieht seinen Schatten inmitten der fragilen Scherenschnitte auf den aalglatten Betonwänden. Nur sein Schatten scheint anders zu sein. Filigraner, feiner, verletzlicher. Doch erst das Licht lässt auch all die anderen Schatten entstehen. Jedes Staubkorn wirft seinen Schatten. Alle Nuancen des Lichts strahlen auf ihn ein. Leon ist in all den Schatten gefangen. Ein unsichtbares Band verbindet ihn mit dem schwarzen Nichts, das dort am Boden, an den Wänden, plötzlich überall erscheint. Übermächtig. Die Stunden drehen sich um ein Karussell aus Eitelkeiten. Geblendet verlässt er die schwarze Hölle. Er befindet sich in einem Lichttunnel und jagt seine Ängste durch die Nacht. Die Straße liegt da, wie ein dunkler Schnitt in der Landschaft. Er folgt ihr, in der Hoffnung, sein eigenes Ich wiederzufinden. Im ersten Licht des Morgens empfängt er neue Nachrichten. Doch wie mutig wird er sein? Wird er sich gegen das Licht stellen? Wird er eins werden mit dem Licht? Wird er vom Licht verschluckt? Wird er unsichtbar? Oder erstrahlt er im Licht? In seinem Licht. Ja, alle sollten ihn sehen. Leon sieht sich im Scheinwerferlicht ganz oben und alles um ihn ist in absolute Dunkelheit gehüllt. Er ragt aus dem schwarzen Nichts heraus. Verwandelt sich unbemerkt in ein funkensprühendes Gebilde, dessen Strahlen sich messerscharf in die Herzen der Menschen bohren. Licht entzündet kleine Feuerwerke. Kunstwerke von so wunderbarer Schönheit, die jedoch nur er erkennt. Lichtpunkte wechseln die Richtung. Schwarz und Weiß wechseln sich ab. In Lichtgeschwindigkeit trägt ihn die Rauchwolke davon zu einer fernen Galaxie.

REMEMBER

DIE ZEIT ERSCHEINT IM SPIEGEL

WAS FÜR EINE VITA VON WAHNSINN

Die Musik klingt vertraut. Jeder Ton speichert eine Erinnerung. Gegen das Licht gehalten erscheint ihre Silhouette zerbrechlich. Alles ist fiktiv, alles wie feinstes Porzellan, das im Takt des Herzschlags vibriert. Er legt seine Gedanken zur Seite und sie verschwinden im nächsten Augenblick im Meer der Erinnerungen. Entscheiden feine Nuancen, die wie mit einem Glasschneider ihre Herzen zerschnitten haben, über Leben und Tod? Es ist wie ein Handel mit Devotionalien, ein Ablasshandel, ein Tauschgeschäft. Romeo und Julia tauschen ihre Liebe ein. Digitale Phantasien mischen sich zu jener schwarzen Masse, die undurchdringbar scheint. Der weiße Stift fährt über das weiße Blatt und allmählich erwachen die Buchstaben zum Leben. Klar und immer klarer. Sophia liest Zeile für Zeile. Doch nicht die Wörter ergeben einen Sinn, es sind die Abstände der Zeilen, die Abstände der Buchstaben, die ihre eigenen Geschichten erzählen. Die Finger gehorchen nicht mehr, die Tastatur wird zum Abenteuerspielplatz. Zeichen und Buchstaben wechseln einander ab. Shortcuts, Command, Steuerung Alt und D, Strg-C, Strg-D. Alles geschieht in Millisekunden. Icons, Piktogramme, Schriftzeichen, die große weite Welt der Buchstaben liegt vor ihr. Keine Farbe, keine bunten Tupfer, nur schwarz und weiß. Positiv und negativ. Clean, absolut rein. Messerscharfe Konturen schneiden sich ins Papier, tauchen ein in die unregelmäßige Struktur der Oberfläche. Sophia erreichte ein neues Level, wie in einem Computerspiel tastete sie sich voran, immer auf der Suche nach einem neuen Kick, einem neuen digitalen Abenteuer. Die Zeit erscheint im Spiegel der Glückseligkeit. Bleibt einen kurzen Moment, Glücksmomente paaren sich öffentlich in einer Art viraler Sexszene. Von Höhepunkt zu Höhepunkt schweben die Gedanken, die wie Starfighter den klaren Himmel mit ihren weißen Kondensstreifen in kleine überschaubare Spielfelder teilen. Sie hat das Passwort zu ihrem Glück nicht abgespeichert. Sophia versucht die verschiedensten Kombinationen und die aberwitzigsten Verknüpfungen. Erfolglos. Sie hat sich selbst den Zugang versperrt. Sie schwebt in der Cloud wie ein Rokkaku, einer dieser sechseckigen japanischen Kampfdrachen, der wie ein Blatt im Wind dahintreibt, um plötzlich zuzuschlagen. Sie kämpft gegen ihre Seele. Es vollzieht sich eine Metamorphose der ganz besonderen Art. Sie fühlt sich größer als das Leben. Was für eine Vita von Wahnsinn und Vergessen, von Gier und Hass. Bis endlich alles eins wird, ihr Kopf, ihre Seele, ihr Körper. Leise Zwischentöne, zarte Berührungen und doch fehlt die Liebe, die ganz große Liebe. Sie schwebt und fühlt sich wohl und doch bekommt sie bei ihrem Höhenflug Flugangst. Sie beobachtet sich selbstkritisch wie eine Voyeurin, die zwischen Depression und Genie hin- und herspringt. Sie feilt an jedem Wort, an jedem Satz. Sophia erinnert sich an die Feuerschlucker, die Gaukler, die fliegenden Menschen, die manchmal ihre Traurigkeit flankieren. Wird ihr Gerechtigkeit widerfahren? In ihrem Körper leben drei unterschiedlichste Personen, die androgyn-exzentrische Drag-Queen, die brutale Sado-Maso-Frau und die blasierte Mutter. Augenscheinlich steht Sophia sich selbst im Weg. Glück und Unglück im gleichen Atemzug.

TACT

Als ich zum ersten Mal diese Bar betrat, faszinierten mich die unzähligen Flaschen. Ich staunte über die Behändigkeit des Mannes hinter dem Tresen und seine ruhige Art. Ich war erstaunt über seine stoische Ruhe, seine Übersicht und sein Lächeln. Scheinbar blind griff er nach den wunderschönen bauchigen Flaschen, deren Farbigkeit sich im fahlen Licht deutlich abhob. Wie ein Magier entlockte er jeder einzelnen Flasche jene Einzigartigkeit. Er mixte vor meinen Augen mit einer mir unvorstellbaren Leichtigkeit. Die überschwänglichen, geradezu provozierenden Namen der Cocktails spürte ich auf meiner Zunge. Er beherrschte den Rhythmus, den Takt wie ein Dirigent, setzte an den richtigen Stellen Pausen, wechselte von piano zu mezzoforte. Er spielte gekonnt mit den Flaschen und deren Inhalt wie auch mit den illustren Gästen.

ES PRICKELT AUF MEINER HAUT

Eine eigene Welt, in der er sich wohlfühlte, tat sich vor mir auf. Eine Art Unterwelt. Es prickelt auf meiner Haut. Ich fühle Nähe, Verlust, Einsamkeit und Begehren in einer Sekunde, wenn der Alkohol sich durch den Mundraub in die Kehle und weiter in meiner Speiseröhre einätzt. Ein warmes Gefühl der Freiheit zerrt an meinen Lippen, die ausgetrocknet sich nach Liebe sehnen. Ich befeuchte die Haut mit Speichel. Meine Zunge spürt die zerrissene Oberfläche, die wie eine Mondlandschaft daliegt. Meine Nase versucht, einen Geruch wahrzunehmen. Vergeblich. Ich verirre mich im Schattenreich der Sucht. Dann tauche ich nochmals ein in die geheime Welt der Drogen. In ein Meer von Pillen und Tabletten. So überlebensgroß ist der Hauptpreis. Wie ein farbenfrohes Bilderbuch umgibt mich die Welt. Meine kleine Welt, die ich mir selbst erschaffen habe aus Perfektionismus, aus Idealismus, aus Harmonie, aus Ängsten und Träumen. Ich investiere in ein Magic Life voller Sweet Love. Eine Slide Show läuft unbemerkt im Hintergrund. Ich werfe meinen Körper in die Bilderflut. Die Wellen der Erkenntnis überspülen mich. Ich versuche, darauf zu surfen. Die Brandung der Ziellosigkeit wird vor mir sichtbar. In der Gischt der Liebe tauche ich wieder auf. Ebbe und Flut ziehen mich an, stoßen mich ab. Wie ein Apnoe-Taucher versuche ich, immer tiefer in die seelenschwarze Ungewissheit vorzudringen.

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