Christian Kortmann - Einhandsegeln

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Allein auf seinem Segelschiff KATE MOSS. An Bord: ein Mann kurz vor Kap Hoorn. Das Ziel: die Welt umsegeln.
In einem vielstimmigen Gespräch – unter anderem mit polynesischen Bootsfahrern – erlebt der Einhandsegler die Abenteuer seines Lebens. In seinem Logbuch hält er Koordinaten, Tagesabläufe und Erkenntnisse fest. Gegen Ende seiner Reise steht er vor einer Entscheidung: Soll er sich dem Zugehörigkeitswunsch zur Gesellschaft unterordnen oder doch im Trost der Einsamkeit seinen eigenen Weg gehen?

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Es war einmal ein Außerirdischer. Er war unter den Menschen aufgewachsen, sah aus wie einer und niemand hatte ihm gesagt, dass er keiner von ihnen sei. Er hatte sich das Geschehen auf der Erde eine Zeit lang angesehen, es eingeordnet, sich in alle Richtungen orientiert und war aufgrund eigener Überlegungen zu dem Schluss gekommen, dass er von einem anderen Planeten stammte.

Er passte sich dem Verhalten der Ureinwohner seines Gastplaneten weiterhin an, um nicht unangenehm aufzufallen. Jedoch gab er nie die Hoffnung auf, dass eines Tages ein Raumschiff seines Heimatplaneten auf der Erde landen würde, um die Erde nach den eigenen Regeln zu kolonisieren oder – was wahrscheinlicher war, denn auch er war ein friedliebender »Mensch« – ihn wieder mit nach Hause zu nehmen.

Das Einzige, was er so lange hier unten tun konnte, so hatte er herausgefunden, war zu arbeiten und sein Schicksal zu vergessen. Denn es gab nichts anderes außer Arbeit.

Das heißt, es gab zwei Alternativen, die aber weitaus schwieriger zu realisieren und dazu noch selten waren, weil dafür persönliche Disposition und äußere Bedingungen stimmen mussten: professionell zu spielen oder als Jäger und Sammler ein Auskommen zu finden.

Arbeiten hingegen konnte der Außerirdische wie jeder andere. Zwar nicht auf einem Raumschiff, aber dafür hatten die Menschen ein anderes durch Raum und Zeit gleitendes Fortbewegungsmittel erfunden.

Seitdem ich dieses Rennen angenommen habe, eingesehen habe, auf welchem Kurs ich mich befinde, sind mir die Tage viel zu kurz geworden. Sie vergehen so schnell, dass mir kaum Zeit bleibt, die an Bord anfallenden Arbeiten zu erledigen. Jeder Tag ist ein Wettlauf gegen die Sonne, die schneller aufgeht, im Zenit steht und wieder untergeht, als ich mit dem Sextanten hinterherkomme.

So will ich zwischen 16 und 17 Uhr Bordzeit Kaffee trinken und Kuchen essen. Aber dann ist es ganz schnell 17.30 Uhr, und bis ich den Kaffee gekocht und getrunken habe, ist es kurz vor 19 Uhr.

Arbeiten gegen die Uhr.

Leben zwischen den Zeigern.

Dann an den Kartentisch.

Konkret werden.

Logbuch schreiben.

Stoff wird Gewissheit.

Kurs wird Text.

Was niemandes Ohren hören, wird auch nicht abgelenkt.

An Land ist es so: Du sagst etwas und fürchtest, dass das Gesagte in die falsche Richtung geht. Dass es eine Wirkung entfaltet, die du nicht beabsichtigt hast, eine für dich und für andere nachteilige Wirkung. Auf See geschriebene Worte, aufgeschriebene Worte sind gezügelte Worte. Sie verändern ihre Richtung, so wie ich es will. Worte, mit denen ich gegen den Wind kreuze.

Wenn ich mich an die Niederschrift setze, schreibe ich immer mehr auf als den Gedanken, den Satz, den ich im Kopf hatte und der den Aufschreibimpuls ausgelöst hat.

So auch bei der Morsenachricht von einer alten Freundin auf dem europäischen Festland. Eine der Freundinnen, die ich nicht mehr sehe, sondern der ich nur noch schreibe. Von der einen in die andere Einsamkeit hinein.

Sie schreibt mir, dass sie sich oft an etwas erinnere, das ich übers Schreiben gesagt habe, vor zwei Jahrzehnten: dass das Geschriebene für mich so sei wie Häuser und Hotels beim Monopoly zu bauen – innerer Reichtum, den mir niemand nehmen könne.

Ich setze mich hin, um das im Logbuch zu notieren, weil ich mich nicht erinnern kann, es gesagt zu haben. Und schreibe dann weiter: Wie unsere Worte, Ideen in anderen gespeichert werden und fortleben, wenn sie von uns längst wieder vergessen und verloren sind. Eine Flaschenpost im fremden Synapsenmeer.

Ich morse meiner alten Freundin zurück und frage sie, ob sie schon daran gedacht hat, ein Logbuch zu führen. Denn das kannst du auch an Land tun. Alles, was du dafür brauchst, ist ein Stift und ein leeres Buch. Alles, was dich daraus anblickt, lebt.

Buchstaben: Was du aus den 26 Dingern so alles machen kannst. Mehr Möglichkeiten, als es Atome im Universum gibt. Die Besatzung eines Schlachtschiffs, ein Team diskreter Bodyguards, eine Armada von Rettungsschwimmern, die dich vor dem Untergehen bewahren.

Lass es dir gesagt sein von einem überlebenden Textbrüchigen.

Ich sitze zwischen Kleiderschrank und Kommode an dem kleinen Eck-Schreibtisch, der im 90-Grad-Winkel der Wände die Gedanken so schön auf den Füllfederhalter und die ecrufarbenen Seiten konzentriert. Wie eine Reuse für flüchtige Ideenfische. Sammeln, bis sich dein Ozean gefüllt hat. Irgendwann ist die Textmenge so groß, dass sie aus sich selbst heraus Wirbel, Strömungen und Fortsetzungen erzeugt.

Ich blättere zurück und halte mich an den Zeilen in königsblauer Tinte fest. Wie viele Tage bin ich jetzt schon auf See? Diese Gleichförmigkeit meines sich selbst erzeugenden Stundenplans …

Habe ich mein Bett heute schon gemacht und die Tagesdecke, das Bettzeug komplett bedeckend, am Kopfende festgesteckt und am Fußende locker drapiert? Oder war das gestern und ich muss mein Bett heute noch machen? Ich weiß nicht mehr, ob ich den Datumsangaben in meinem Logbuch glauben kann. Habe ich ein paar Tage verschlafen, verlebt oder verdacht?

Ich ziehe das Ölzeug an und gehe an Deck. Harter Regen von vorn, starker West, um die 10 Beaufort. Ich reffe das Groß durch und trimme die Sturmfock ganz flach, versuche, das Boot an den Wind zu stellen, um die Position am 67. Längengrad zu halten. Vielleicht gelingen mir mit Wenden sogar ein paar Meilen West.

Kap Hoorn, ich kann die Felsen des Ufers nicht sehen, zu dicht sind die Regenwände, Blue Out. Meine Berechnungen zeigen, dass die Hoorn-Insel exakt in Nord liegen muss.

Allein ums gefährlichste Kap der Welt.

Ahoi!

Das muss begossen werden, mit dem Weißburgunder, Großes Gewächs, ausgebaut im Eichenfass. Ich stoße mit Kate an, sie, der Atlantik und der Pazifik bekommen auch einen Schluck.

Mitten in der Drake Passage überrasche ich mich selbst, mit dem Ruder als Fackel in der Hand.

Der andere besonders bemerkenswerte Mann im Einhand-Rennen um die Welt war Bernard Moitessier. Moi-tessier, er trägt das Ich schon im Namen und hat allein auf See sein eigenes Universum gefunden.

Während Donald Crowhurst von dem Biest Einsamkeit verschlungen wurde, hat Moitessier das Biest so dressiert, dass es ihm aus der Hand gefressen hat. Wie das richtige Leben fängt richtiges Segeln mit dem richtigen Denken an. Auch Moitessier beendete das Rennen nicht. Hinter Kap Hoorn bog er nicht in Richtung Europa ab, sondern segelte weiter nach Osten – in die Südsee und bis nach Tahiti: »The rules inside me had changed.«

So etwas sagst du in vollendeter Vergangenheit.

Du darfst nichts ankündigen, du musst es einfach tun und mit vollbrachten Taten überraschen.

Er fühlte sich »krank werden bei der Vorstellung, nach Europa zurückkehren zu müssen«, schrieb er in sein Logbuch. Er konnte »die falschen Götter des Westens nicht mehr ertragen«.

Er führte »Klage gegen die Moderne Welt. Sie ist das Monstrum. Sie zerstört unsere Erde, sie tritt die Seele der Menschen mit Füßen.«

Auf dem Meer jedoch fühlte er, Moi-tessier, sich in Harmonie mit sich selbst: »Ich weiß zu genau, wohin meine Reise geht, selbst wenn ich es nicht weiß. Wie sollten sie das begreifen können? Dennoch ist es ganz einfach, aber es lässt sich nicht mit Worten erklären.«

Natürlich lässt du an Land auch etwas zurück.

Zweisamkeit, ich habe sie in ihrer schönsten Form gekannt.

Sie saßen auf braunen Pferden, als ich draußen mein Fahrrad reparierte.

»Sie spielen hier Golf, sie spielen hier Tennis«, sagte der Junge, »und was spielst du?«

Ich? Ich spiele mit mir selbst.

Das Mädchen auf dem Pferd kniff die Augen unter dem Pony zusammen. Sie war eine Sirene, von den tiefen grünen Augen mit den langen Wimpern über die festen Schenkel in den Reithosen, die den Sattel umschlossen, bis zu den dunkelroten Haaren, die offen auf ihren Rücken fielen. Ihr Pferd muss das Fabelwesen Hippokamp gewesen sein.

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