Christian Kortmann - Einhandsegeln

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Allein auf seinem Segelschiff KATE MOSS. An Bord: ein Mann kurz vor Kap Hoorn. Das Ziel: die Welt umsegeln.
In einem vielstimmigen Gespräch – unter anderem mit polynesischen Bootsfahrern – erlebt der Einhandsegler die Abenteuer seines Lebens. In seinem Logbuch hält er Koordinaten, Tagesabläufe und Erkenntnisse fest. Gegen Ende seiner Reise steht er vor einer Entscheidung: Soll er sich dem Zugehörigkeitswunsch zur Gesellschaft unterordnen oder doch im Trost der Einsamkeit seinen eigenen Weg gehen?

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Er stach mit fast 65 Jahren in See und segelte von Plymouth aus allein um die Welt.

Von einer Nation, die weiß, was es heißt, ein seafaring man zu sein, wurde er dafür als Held gefeiert. Große Parade im Rolls-Royce durch London. Von der jungen Königin im weißen Kostüm, Elizabeth, zum Ritter geschlagen mit dem Schwert von Sir Francis Drake, dem ersten Briten, der – nicht allein, sondern mit seiner Mannschaft – die Welt umsegelte.

Dann, 1968, die erste Nonstop-Einhandsegelregatta. Neun Männer nehmen teil. Nur einer von ihnen kehrt mit seinem Boot nach England zurück, doch sie alle erreichen ihr Ziel. Zwei von ihnen finde ich besonders bemerkenswert. Der eine ist Donald …

Großvater?

Großvater, hörst du mich?

Großvater, erzähl mir noch einmal eine Geschichte. Vom Meer und der weiten Welt. Und wenn die Geschichte wieder von der Kriegsmarine handelt, mit der du zur See gefahren bist … Und wenn du wieder anfängst zu weinen, wenn du mir deine Kriegsmarineseefahrergeschichte erzählst … Und wenn …, dann ist es gut so. Bitte, Großvater, ich möchte deine Stimme hören. Einmal noch. Was weißt du vom Einhandsegeln? Du hattest doch auch ein Boot, ein Faltboot, verstaut im Keller. Ganz früher bist du es unter Segeln gefahren. Auf der offenen See? Wir haben zu wenig darüber gesprochen, als du noch gelebt hast …

Ich muss gegen die Reling des Balkons schlagen, sodass sich die Schallwellen im Wasser ausbreiten, das habe ich bei Flipper gelernt. Das ist die Sprache, die nicht nur Delfine verstehen.

Großvater, erzählst du mir die Geschichte von Donald?

Großvater, hörst du mich …?

Ja …?

»Mein Enkel, mein Seefahrerenkel! Du vernimmst meine Stimme aus der Tiefe des Meeres mit Poseidons Kredit, da du so ein tüchtiger Segler bist.«

Großvater! Ich lege mich in die Koje und höre dir zu.

»Ich will dir von Donald erzählen, vom Einhandsegler Donald Crowhurst. Donalds Geschichte fing nicht gut an. Bei der Taufe seines Trimarans benötigte seine Frau drei Versuche, bis die Flasche am Rumpf zerbrach. Als er sich ohne Segelerfahrung beim Rennen um die Welt einschrieb, setzte er alles auf eine Karte: Er war existenzbedrohend hoch verschuldet, das Preisgeld sollte ihn von seinen Sorgen befreien und seiner Familie eine Zukunft geben. Die Teilnahme hatte er mithilfe eines Sponsors finanziert, dem er die investierte Summe im Falle des Scheiterns zurückzahlen musste. Ohne das Risiko zu suchen, hatte Donald Crowhurst ein beachtliches Risiko aufgebaut.

Als Donald von der englischen Küste ablegte, fühlte er sich bereits erschöpft. Das Segel war defekt, noch im Hafen musste er umkehren und noch einmal neu starten. Stell dir die Bilder vor, mein Enkel, von seiner Frau und seinen Kindern, wie sie sein Boot und ihn, in Anzug, Krawatte und Overall, am Horizont verschwinden sehen.

Bald merkte Donald, dass sein Boot nicht seetüchtig war. Schon im Nordatlantik lief es mit Wasser voll. Spätestens in den Brüllenden Vierzigern, der schweren See der hohen südlichen Breiten, wäre er untergegangen. Donald wusste, dass eine Fortsetzung seines Kurses Richtung Kap der Guten Hoffnung Selbstmord bedeutet hätte. Mit einer vorzeitigen Rückkehr hätte er jedoch sich und seine Familie finanziell ruiniert. Wir haben es hier mit einem echten Dilemma zu tun. Hüte dich vor solchen, mein Enkel.

In dieser Ausweglosigkeit in beide Richtungen entschied sich Donald Crowhurst für eine dritte Möglichkeit. Es gab damals noch kein GPS und keine nahezu lückenlose Überwachung der Weltmeere. Donald übermittelte per Funk Koordinaten, als würde er die Erde souverän in östlicher Richtung umrunden, während er sich in Wahrheit im Westen hielt und an der südamerikanischen Küste entlangschipperte.

An Bord herrschte eine Mischung aus Apathie, Realitätsverleugnung und wissenschaftlich-kreativer Betriebsamkeit. Denn Donald musste die Logbücher mit Koordinaten, Wind-, Strömungs-, Wetter- und Sternenstandsangaben fälschen. Beim Funken durfte er sich nie exakt anpeilen lassen und sich nicht mit einer unaufmerksamen Bemerkung verraten. Das alles war intellektuell weitaus aufwändiger als ein echtes Einhandseglerleben. Donald machte seine Sache gut, auf seinem imaginären Kurs begann er, Rekorde zu brechen. 243 Seemeilen an einem Tag, ein Etmal für die Ewigkeit.

So verbummelte Donald einige Monate, während er für die Weltöffentlichkeit beim Rennen in Führung lag. Als die anderen Teilnehmer, aus dem Pazifik kommend, Kap Hoorn passiert hatten, gliederte er sich wieder in die Regatta ein und segelte zurück in Richtung England. Wie im Märchen vom Hasen und dem Igel. Donalds Plan war es allerdings, Zweiter zu werden. Das erschien ihm ein perfekter Kompromiss: eine ehrenvolle Platzierung ohne die maximale Aufmerksamkeit, die dem Sieger zuteilwird. Er ahnte, dass er bei einer Prüfung seiner Logbücher auffliegen würde. So lief das Rennen für ihn in trockenen Tüchern. Doch dann …«

Was, Großvater, was ist dann passiert?

»Dann geschah etwas, das wohl nur Poseidon erklären kann: Ohne vorher Probleme mit seinem Boot gehabt zu haben, sank der vor Donald in Führung liegende Segler – und wurde gerettet. Als Donald über Funk erfuhr, dass nun er auf dem ersten Platz lag und die Regatta gewinnen würde, brachen für ihn gleich zwei Welten zusammen – die echte und seine imaginäre.

Während in seinem Heimathafen schon die Kaimauern geschmückt und Plakate aufgestellt wurden für den bald berühmtesten Segler der Welt, stellte Donald Crowhurst auf seinem Trimaran alle Bemühungen ein. Er barg die Segel und ließ sich vor kahlem Mast abdriften. Als ein Frachtschiff später sein Boot in der Sargasso-See sichtete, war Donald nicht mehr an Bord. In der Kajüte fand man zwei Logbücher: eines mit seinem imaginären Gewinnerkurs und ein weiteres, in dem er seine echte Verzweiflung aufgezeichnet hatte. Bis zu dem Moment, in dem er ins Wasser gegangen war.

Mein Junge! Bei diesen Worten ist Poseidon aufgewacht. Er ruft mich zurück, denn er ist nicht gerne allein in seinem Palast.«

Danke, Großvater! Es ist so schön, deine Stimme zu hören. Kommst du mich bald wieder besuchen …?

Ich hatte heute genug Leben an Deck und bleibe in der Backbordkoje liegen, nachdem mein Erzähler verstummt ist.

Heftiger Südwest. Er drückt gegen die Bootswand, gegen die Kajüte, gegen mein Bett. An die Dünung unter mir habe ich mich längst gewöhnt. Die Wellen hier in den hohen Breiten haben, von keinerlei Kontinentalmasse gebremst, manchmal so große Amplituden, dass ich den massiven Seegang kaum bemerke. Aber die Präsenz des Windes ist jetzt stark, als läge ich mitten in ihm, nackt. Ich wickle die Daunendecke eng um meinen Körper, forme unten mit den Füßen einen Sack, in den ich sie stecke, weil meine Zehen kalt sind.

Es ist so gemütlich, hier unten trocken und warm an große Geschichten zu denken und zu lesen, während draußen der Atlantik rumort und schwere Schwälle über Luv gießt. Ich mache mir noch ein kleines Bier auf und nehme das Tagebuch des Einhandseglers Fritz J. Raddatz zur Hand. Es ist der zweite, todesschwangere Band, der von lauter Havaristen handelt; tagsüber geht es nicht, ich kann das nur nachts lesen. Nach wenigen Seiten schlafe ich mit dem schweren Buch auf der Brust ein …

Im Morgengrauen muss ich raus, der Wind hat auf West gedreht, ich halse.

Die Luft ist herrlich kalt geworden. Klar und frisch, sie sticht leicht in der Nase. Ich habe eine Gänsehaut auf den Armen. Ich ziehe Wollsocken und den Pullover an, dichtes, doppelt gestricktes Kaschmir, von meinem Großvater geerbt.

Ich spüre die Nähe der Antarktis. Kap Hoorn kommt bald und regt mich innerlich auf. Ich habe keine Zeit für andere Dinge und Gedanken. Alles dauert mir zu lange. Sogar das Essen. Ich esse das Käsebrötchen mit der linken Hand im Stehen, während ich mit rechts den Klüver setze, der West auf 6 Beaufort anschwillt und ich vor Tatenfreude mit dem Fuß in die Gischt trete, weil mir die Arbeit der Hände nicht reicht.

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