Marie Ebner-Eschenbach - Das Gemeindekind

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Mit ihren Erzählungen, Aphorismen und vor allem dem Roman «Das Gemeindekind» hat sich die österreichische Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach in die Literaturgeschichte eingeschrieben. Wie sich ein Kind verurteilter Eltern, ein in die Außenseiterschaft Gezwungener, in schweren Kämpfen behauptet, sich innerlich aus der Misere herausarbeitet, das ist das soziale Thema dieser Geschichte einer hochadligen Autorin, die die Situation der ländlichen Unterschicht in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausleuchtet.E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.

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»Wohin belieben Euer Gnaden sich zu setzen?« fragte der Alte, schoss dienstfertig umher und rückte die Sessel auseinander, um der Frau Baronin den Überblick und somit die Wahl zu erleichtern.

»Lassen Sie’s gut sein, Schullehrer«, sagte sie ärgerlich, [61]nahm gerade unter dem Kronleuchter mit dem Rücken gegen die Fenster Platz, legte den Stock auf ihren Schoß und gab Pavel Befehl näher zu treten.

Er gehorchte. Der Lehrer jedoch stellte sich hinter den Sessel der gnädigen Frau, und über ihren Kopf hinweg bedrohte er abwechselnd den Delinquenten mit Blicken des Ingrimms oder suchte ihn durch Mienen, welche die tiefste Wehmut ausdrückten, zu erschüttern und zu rühren.

Die Baronin hielt die Hand wie einen Schirm an die Stirn und sprach, ihre rotgeränderten Augen zu Pavel erhebend: »Du bist groß geworden, ein großer Schlingel. Als ich dich zum letzten Mal gesehen habe, warst du noch ein kleiner. Wie alt bist du?«

»Sechzehn Jahre«, erwiderte er zerstreut. Das eiserne Ding an der dünnen Schnur nahm seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Im Geist sah er’s herunterfallen und die Frau Baronin auf ihrem Richterstuhl zu einem flachen Kuchen zusammenpressen.

Diese nahm wieder das Wort: »Schau nicht in die Luft, schau mich an, wenn du mit mir redest … Sechzehn Jahre! … Vor drei Jahren hast du mir meine Kirschen gestohlen, heute erwürgst du mir meinen guten Pfau, der mir, das weiß Gott, lieber war als mancher Mensch.«

Der Lehrer erhob seine flehend gefalteten Hände und gab dem Burschen ein Zeichen, diese Gebärde nachzuahmen. Pavel ließ sich aber nicht dazu herbei.

»Warum hast du das getan?« fuhr die Baronin fort. »Antworte!«

Pavel schwieg, und der alten Frau schoss das Blut ins Gesicht. Erregten Tones wiederholte sie ihre Frage.

Der Junge schüttelte den Kopf; aus seinem dichten [62]Haargestrüpp hervor glitt sein Blick über die Zürnende, und ein leises Lächeln kräuselte seine Lippen.

Da wurde die Greisin vom Zorn übermannt.

»Frecher Bub!« rief sie, griff nach ihrem Stock und gab ihm damit einen Streich auf jede Schulter.

Nun ja, dachte Pavel, wieder Prügel, immer Prügel … und er richtete einen stillen Stoßseufzer an das eiserne Ding: Wenn du doch herunterfallen, wenn du ihr doch auf den Kopf fallen möchtest!

Habrecht machte hinter dem Rücken der Baronin ein Kompliment, in dem sich Anerkennung aussprach: »Euer Gnaden haben dem Holub Pavel eine spürbare Zurechtweisung gegeben«, bemerkte er. »Das war gut; eine sehr gute Vorbereitung zum Verhör, das ich jetzt mit Euer Gnaden Erlaubnis vornehmen will.«

Der alten Frau war nach ihrer Gewalttat nicht wohl zumute. Sie hatte ihren Zorn auf einmal ausgegeben und lag nun im Bann eines viel unleidigeren Gefühls: einer grämlichen, sentimentalen Entrüstung. »Was ist da zu verhören?« sprach sie; »der schlimme Bub hat mir meinen Pfau erwürgt und will nicht sagen warum, weil er sonst sagen müsste: aus Bosheit.«

»So ist es! O gewiss!« bestätigte der Lehrer. »Dem armen Pfau fehlten, als man ihn tot auffand, seine letzten Schwanzfedern, die hat der schlechte Bub ihm gewiss ausgerupft – aus Bosheit!«

»Das ist nun wieder albern, Schulmeister!« fiel die Baronin ärgerlich ein. »Wenn der Junge – wie schon viele andere dumme Jungen vor ihm – meinem armen Pfau nur Federn ausgerupft hätte, wäre das noch kein Zeichen von Bosheit – Dummheit wäre es gewesen und Dieberei.«

[63]»O wie wahr!« entgegnete Habrecht, »– Dummheit und Dieberei. So ist es und nicht anders, Euer Gnaden.«

»Ist es so? Wer weiß es?«

»Ganz recht, wer … außer – Euer Gnaden, die sogleich Licht in die Sache gebracht haben. Federn ausrupfen? Ei, ei, ei! Um Federn war’s dem Buben zu tun; dadurch hat er den Pfau gereizt und einen Kampf hervorgerufen, in dem das gute Tier gefallen ist.«

Wie der Rabe Odins an dessen Ohr neigte sich Habrecht an das Ohr der Baronin und flüsterte: »Nicht ohne an dem Feind Spuren seiner Tapferkeit zu hinterlassen. Geruhen sich zu überzeugen, die Stirn des Buben ist zerhackt und voll Blut.«

»So? Ja – mir scheint so …«

»Sprich, Holub Pavel!« rief der Lehrer, sich wieder aufrichtend, »entschuldige dich. Um die Federn war’s dir dummem Jungen zu tun, eine böse Absicht hast du nicht gehabt.«

»Sprich!« befahl auch die Baronin. »Hat dich jemand zum Raub der Federn angestiftet? Denn im Grund«, setzte sie nach kurzer Überlegung hinzu, »was solltest du mit ihnen?«

»Freilich, was? ein solcher Bettler mit Pfauenfedern …«

Jedes Mal, wenn das Wort »Federn« ausgesprochen wurde, überrieselte es den Burschen; als ihm aber der Lehrer nun mit der bestimmten Frage zu Leibe ging: »Wer hat dich angestiftet? war’s nicht die saubere Vinska?« da überkam ihn eine Todesangst vor den schlimmen Folgen, welche dieser Verdacht für die Tochter des Hirten haben könnte, und fest entschlossen, ihn abzuwenden, sprach er mit dumpfer Stimme: »Es hat mich niemand angestiftet; ich hab’s aus Bosheit getan.«

[64]Die Baronin stieß ihren Stock heftig gegen den Boden und erhob sich: »Da haben Sie’s«, sprach sie zum Schullehrer, »da hören Sie ihn … den geben Sie auf, der ist verloren.«

»Erbarmen sich Euer Gnaden!« flehte der Alte. »Glauben ihm nicht. Der unsinnige Tropf lügt sich zum Schelm; der Tropf weiß nicht, was er tut, Euer Gnaden!«

Sie winkte ihm zu schweigen und trat dicht an Pavel heran. Ihre müden Augen maßen den Wildling mit traurigem Ausdruck: »Und das ist der Bruder meines lieben Kindes«, sagte sie tief aufseufzend. »Sooft das Kind an mich schreibt und sooft ich es sehe, fragt es: ›Wie geht’s meinem Pavel? Wann wird mein Pavel zu mir kommen?‹ … Es weiß, dass ich mit ihm nichts zu tun haben will, ich habe es erklärt und bleibe dabei, aber es fragt doch, das Kind …«

Pavel war zusammengefahren, er riss die Augen weit auf, seine Nasenflügel bebten: »Welches Kind? – die Milada?«

»Wann wird mein Pavel zu mir kommen?« wiederholte die Baronin erregt und gerührt und mit den Tränen kämpfend. »Aber kann ich dich zu ihr schicken, Dieb, schlechter Bub, schlechtester im Dorfe! … kann ich denn?«

»Schicken Sie mich«, sagte Pavel leise.

Der Lehrer zog die Schultern in die Höhe, schob die Kinnlade vor und machte ihm die eindringlichsten Zeichen: »Haben Euer Gnaden die Gnade, ich bitte untertänigst, Euer Gnaden! So spricht man.«

Pavel aber zermarterte seine verschränkten Finger; seine Brust hob sich keuchend; mit einem trockenen Schluchzen sprach er noch einmal: »Schicken Sie mich.«

Die Baronin wandte sich dem Lehrer zu: »Es scheint ihm Eindruck zu machen.«

»Es macht ihm einen außerordentlichen Eindruck. Euer [65]Gnaden haben das Rechte getroffen mit diesem weisen Beschluss …«

»Beschluss? Von einem Beschluss ist noch gar nicht die Rede.«

Den Einwand überhörend, fuhr der Lehrer fort: »Das unschuldige Kind wird besser als irgendwer auf sein Gemüt zu wirken verstehen, das Kind …«

»Das Kind«, fiel die Baronin ein, »ist der Stolz und der Liebling des Klosters.«

»Sehen Euer Gnaden! … Und was könnte für den verwahrlosten Jungen heilsamer und aneifernder sein als der Anblick seiner wohlgeratenen Schwester, als ihr Beispiel, ihre Ermahnungen?«

»Vielleicht«, entgegnete die alte Dame nachdenklich. »Und so wollen wir es denn in Gottes Namen versuchen … Ein letztes Mittel. Schlägt das fehl, dann – mein Wort darauf: Bei seiner nächsten Übeltat kommt er nicht mehr vor mein – sondern vor das Bezirksgericht.«

»Hörst du’s?« rief der Lehrer, und Pavel murmelte ein ungerechtfertigtes »Ja«. In Wirklichkeit wusste er nicht, was und ob überhaupt gesprochen worden, seitdem man ihm Hoffnung gemacht hatte, dass er seine Milada wiedersehen solle. Das unerreichbare Ziel seiner jahrelangen Sehnsucht stand plötzlich nahe vor ihm; sein heißester, in tausend Schmerzen aufgegebener Wunsch war ihm auf das unerwartetste erfüllt. Das Herz hüpfte ihm im Leibe; ein Jauchzen, das er nicht unterdrücken konnte, drang aus seiner Kehle; er wandte sich auf den Fersen: »Und jetzt geh ich zur Milada!« sagte er.

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