Alida Leimbach - Die Tote von der Maiwoche

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Maiwoche in Osnabrück: Die junge Sängerin Jessica hat die Riesenchance, als Frontfrau einer Band aufzutreten. Wenig später ist sie tot. Erstochen. Birthe Schöndorf von der Osnabrücker Kripo bemerkt schnell, dass in der Band seit Langem keine Festwochenstimmung herrschte. Die langjährige Sängerin Katharina fühlt sich ins Abseits gedrängt, und dem Bandleader wird eine Affäre mit Jessica nachgesagt. Als das Ergebnis von Jessicas Autopsie schließlich eintrifft, wirft es mehr Fragen auf, als es Antworten liefert …

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Er musste am Klavier Platz genommen haben, während sie mit ihrer Mutter gechattet hatte. Den Hut tief in die Stirn gezogen, drehte er sich genau in dem Moment zu ihr um, als sie ihn beobachtete. Ein kräftiger Mann im grauen T-Shirt und zerrissener Jeans. Eine große Ruhe und Wärme ging von ihm aus. Er war fast 25 Jahre älter als sie, aber das hatte nie eine Rolle gespielt. Sie schluckte, als sich ihre Blicke trafen. Carsten hatte sie vor einer halben Stunde noch in den Arm genommen und ihr Mut zugesprochen. »Keine Angst, Hase, wird schon schiefgehen«, hatte er gesagt. »Sei authentisch, hab Spaß und zeig vor allen Dingen Gefühle. Wenn du es schaffst, sie zu berühren, werden sie dich lieben und dir auch kleine Fehler verzeihen. Wenn nicht, werden sie dich noch in dieser Nacht vergessen haben.« Das waren seine letzten Worte, bevor er sich zum Soundcheck begeben und sie völlig aufgewühlt zurückgelassen hatte. Gefühle kamen in ihr hoch, die sie nicht zulassen wollte. Schnell drehte sie sich weg. Sie musste sich auf ihren Auftritt konzentrieren.

Beginnen würden sie mit dem Hallelujah von Leonard Cohen, dann kamen etwas rockigere Stücke, die wahrscheinlich jeder im Publikum kannte und mitsingen würde, und danach wieder gefühlvolle Balladen. Vor allem die Solopartien, die sonst Katharinas Part waren, lagen ihr auf der Seele. In den Kehrversen würde Clarissa sie mit ihrer Altstimme unterstützen.

Fast automatisch sah sie wieder zu Carsten hinüber; sie konnte nichts dagegen tun. Die drei Monate mit ihm waren die schönsten in ihrem Leben gewesen. Fünf Jahre Lebenszeit hätte sie gegeben für ein weiteres Vierteljahr mit ihm, vielleicht auch zehn. Sie wusste, dass sie auf keinen Fall nochmals einen Mann finden würde, an dessen Seite sie sich so wohl, dermaßen geborgen und geliebt fühlen würde. Ob sie jemals darüber hinwegkommen würde, dass er sie nicht mehr wollte? Wahrscheinlich hatte er längst eine Andere, aber da er ein Riesengeheimnis um sein Privatleben machte, würde sie es vermutlich nie erfahren.

Jemand kam auf sie zu und bedeutete ihr, von dem Barhocker aufzustehen, auf dem sie saß. Sie brauchte ihn, um sich daran festzuhalten und gab ihn nur ungern frei. Als sie sich erhob, knickten ihre Beine ein wenig ein. Jetzt nur keinen Schwächeanfall bekommen, beschwor sie sich. Es fühlte sich schon wieder so an: Dröhnen in den Ohren, taube Beine, butterweiche, zittrige Knie, ein Gefühl von Luftknappheit. Am liebsten hätte sie auf der Stelle kehrtgemacht und die Bühne verlassen, aber zum Weglaufen war es ohnehin zu spät. Sie musste da durch.

Zum letzten Mal öffnete sie ihre Handtasche, um auf die Uhr zu sehen. Noch zwei Minuten. Nervös trippelte sie von einem Bein aufs andere. Sie verspürte plötzlich ein dringendes Bedürfnis und sah sich suchend um. Wo war gleich das nächste WC? Irgendwo hatte sie doch Dixi-Klos gesehen. Egal, die Zeit reichte sowieso nicht.

Die Techniker richteten die Scheinwerfer aus. Jessica blinzelte gegen das grelle Licht an. Das Publikum vor ihr war zu einer grauschwarzen, anonymen Masse verschmolzen. Vielleicht war es gut, dass sie keine Gesichter erkennen konnte, das machte es etwas leichter.

Max gab am Schlagzeug den Takt vor. Fast gleichzeitig setzte Jürgen mit seiner Elektrogitarre ein und Carsten schlug in die Tasten des weiß glänzenden Clavinova-Flügels. Er hatte ihn auf Orgelklang eingestellt. Als Carsten ihr zunickte, brach ihr der Schweiß aus. Mit zittrigen Beinen und einem Kloß im Hals trat sie vor zum Bühnenrand, atmete tief durch und dachte gerade rechtzeitig daran, ihr Mikrofon einzuschalten.

*

Mit dem kräftigen Applaus fiel zwei Stunden später endlich die Anspannung von ihr ab. Alles war gutgegangen. Weder war sie mit ihren High Heels über ein Kabel gestolpert noch hatte ihre Stimme versagt. Vor allem war das gefürchtete Blackout ausgeblieben, ihre Angst vor Textschwächen, Aussetzern oder verwechselten Strophen. Das kam manchmal vor, wenn sie besonders aufgeregt war. Aber heute war alles wie geschmiert gelaufen. Der größte Lohn war Carstens zufriedener Gesichtsausdruck.

Alle fünf fassten sich nun an den Händen und verbeugten sich tief. Jessica fühlte Carstens warme, zupackende Hand und gleichzeitig Jürgens schlaffes, feuchtes Händchen. Sie ließen los, um sich sogleich in den Armen zu halten. Eine Reihe gut befreundeter, bestens aufgelegter, zufrieden strahlender Musiker.

»Jessi, Jessi!«, ertönten Rufe aus dem Publikum. Jessica suchte Blickkontakt mit Clarissa, doch die reagierte nicht. Der Auftritt war vorbei und Clarissa nicht mehr in ihrer Rolle. Sie musste sich nicht länger zusammenreißen, nicht wie eben auf der Bühne die beste Freundin spielen. Clarissa sah stur geradeaus und verzog keine Miene.

Carsten schob Jessica nach vorn, damit sie sich für ihr Solo einen Extra-Applaus abholte. Mit einer weit ausholenden Geste deutete er auf sie und strahlte stolz und selbstsicher ins Publikum. Jessica war es peinlich, die Aufmerksamkeit so sehr auf sich zu ziehen, gleichzeitig genoss sie es.

Beim Zurückgehen bemerkte sie Jürgens Blick, und da fühlte sie sich sofort schlecht.

Vereinzelt ertönten immer noch Zugabe-Rufe, aber nun war Schluss.

Die Scheinwerfer gingen aus, die Menschenmenge löste sich auf. Die Bühne gehörte jetzt den Technikern, die Instrumente entstöpselten und das Equipment abbauten. In zwei Tagen würden sie alles am Nikolaiort erneut aufbauen.

Jessica stand verloren im Backstagebereich und wusste nicht, was sie tun sollte. Sie war wieder das schüchterne, unsichere Mädchen, das sie vor dem Auftritt gewesen war.

Carsten kam mit ausgestreckten Armen auf sie zu. »Glückwunsch, Jessi, das war dein bester Auftritt bisher! Du hast dich endlich mal getraut, loszulassen, man hat dir angesehen, dass du Spaß hattest. Du hast Gefühl gezeigt, warst bei dir, total authentisch! Und du hast der Blue Box eine ordentliche Portion Glamour verliehen! Komm her und lass dich drücken.« Er zog sie an sich und küsste ihr Haar. »Ich bin stolz auf dich, Süße. Und du Dummerchen wolltest mir nicht glauben. Du bist doch tatsächlich eine Rampensau, wer hätte das gedacht. Unsere kleine Prinzessin war der Star des Abends. Das Publikum liebt dich, es hat dich ins Herz geschlossen!«

»Ich hätte nicht gedacht, dass es so voll wird«, gab Jessica zu. »Ich habe am ganzen Körper gezittert, als ich das Menschenmeer gesehen hab. Unglaublich, echt!«

»Was hast du erwartet, heute ist Eröffnung, da steppt der Bär!«, erwiderte er, während er sie mechanisch streichelte. »Das wird noch ordentlich rundgehen in den nächsten zehn Tagen. Letztes Jahr kamen fast 900.000 Besucher zur Maiwoche. Ich bin froh, dass ich mein Hotel rechtzeitig gebucht habe. Seit Wochen ist kein Bett mehr in Osnabrück zu bekommen, besonders in der Nähe der Festmeile.«

»Das glaub ich. Sonst hättest du auch pendeln können, nach Rheine ist es ja nicht wirklich weit.«

»Gut, aber es ist schöner, dicht dran zu sein. Ich genieße das sehr«, raunte er in ihr Ohr. »Wenn wir übermorgen am Nikolaiort spielen, hoffe ich, dass Katharina immer noch krank ist. Da bin ich ehrlich, auch wenn es etwas gemein klingt. Ich mag im Moment keine Auseinandersetzungen mit ihr. Hat Zeit bis nach der Maiwoche. Der Zufall wollte es, dass du endlich deine Chance bekommst. Du hast Katha würdig ersetzt, Engel. Ganz großes Kino!« Erneut küsste er ihr Haar.

»Danke, die anderen sind da anscheinend anderer Meinung.«

Er seufzte. »Neider gibt es immer, das ist leider so. Damit musst du klarkommen. Sei stolz auf dich und genieße deinen Erfolg. Du bist einfach besser als Katharina. Bald bist du die Nummer eins der Blue Box und bekommst ihren Platz. Du wirst dann unsere Frontfrau. Mir egal, was die anderen dazu sagen. Ich trage schließlich die Verantwortung.«

»Und Katharina? Du kannst sie nicht einfach rauswerfen! Wie komme ich mir denn vor? Ich kann doch nicht meine Karriere auf ihrem Leid aufbauen. Ich will Katha nicht den Platz wegnehmen. Sie tut mir leid.«

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