Steffen-Peter Ballstaedt - Sprachliche Kommunikation - Verstehen und Verständlichkeit

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Eine theoretisch fundierte praktische Anleitung für alle Berufsfelder in Wissenschaft und Gesellschaft
Verständlich Schreiben ist eine komplexe und anspruchsvolle kommunikative Aufgabe. Schwer verständliche Texte behindern in vielen gesellschaftlichen Bereichen die Kommunikation, z. B. in der Verwaltung, in Politik, Justiz, Wirtschaft, Technik und Medizin. Für zahlreiche Berufsfelder stellt das Verfassen verständlicher Texte daher eine Schlüsselqualifikation dar. Der Band bietet dazu kommunikationstheoretisch fundierte praktische Anregungen. Auf der Grundlage einer Theorie des Verstehens wird aufgezeigt, welche grammatischen (Wörter, Sätze, Texte) und pragmatischen (Sprechakte) Formulierungen das Verstehen und die sprachliche Kommunikation erleichtern oder erschweren. Das Buch gibt einen interdisziplinären Überblick zu Theorien von Verständlichkeit und sprachlicher Kommunikation. Praktische Hilfsmittel vom Fragebogen bis zum Computertool erleichtern es, die Verständlichkeit von Texten zu evaluieren und zu optimieren.

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In der Literaturtheorie wird bei fiktionalen Texten von einem impliziten Leser gesprochen, den ein Autor/eine Autorin beim Schreiben mitdenkt (Iser, 1976). Ebenso gibt es auf der Seite des Lesenden einen impliziten Autor, das ist die Vorstellung, die sich ein Lesender durch die Lektüre des Textes vom Autor konstruiert (Booth, 1974). Diese Überlegungen können auch auf Sachtexte übertragen werden.

In der hermeneutischen Tradition werden all diese subjektiven Wissensbestände als Vorverständnis Vorverständnis zusammengefasst. Das mitgebrachte Vorverständnis erschließt einerseits die Mitteilung, aber schränkt andererseits das Verstehen auch ein. Das unvermeidlich mitgebrachte Vorverständnis kann „für das neue Verstehen produktiv werden, aber auch in seiner Eingeschränktheit den Blick für das Andersartige verstellen und es von vornherein in den engen Horizont des eigenen Weltbildes zwängen“ (Kümmel, 1965, S. 31).

Geteiltes Wissen = Common GroundCommon Ground

Absender und Adressat bringen zwar ihre eigenen Köpfe mit, aber Kommunikation setzt eine teilweise Übereinstimmung der Wissensbestände voraus, einen Common GroundCommon Ground nach Herbert Clark (1997a, b) oder „culturally shared knowledge“ nach Walter Kintsch (1974). Gäbe es keinerlei geteiltes Wissen, dann wäre auch keine Kommunikation möglich, so als wenn wir einem Alien gegenüberständen, das andere Zeichensysteme benutzt, anderes VorwissenVorwissen, andere Erfahrungen und andere Konventionen einbringt. Je größer das geteilte Wissen, desto weniger muss explizit ausgedrückt werden, desto besser verstehen sich die Kommunikanten. Würden die beiden Ellipsen allerdings zusammenfallen, dann hätten die beiden Kommunikanten sich eigentlich nichts zu sagen. Kommunikation wird erst interessant, wenn man mit Unbekanntem und Abweichungen vom eigenen Wissen rechnen muss. Am Anfang einer Beziehung dient Kommunikation dazu, das gemeinsame Wissen zu ermitteln und auszuweiten, nach vielen Jahren des Zusammenlebens hat man sich dann weniger zu sagen, vieles kann als Common Ground unausgesprochen bleiben.

Zum geteilten Wissen gehört in der mündlichen Kommunikation auch das WahrnehmungsumfeldWahrnehmungsumfeld, in dem sich Absender und Adressat befinden. Und zum geteilten Wissen gehört auch alles, was vorher gesprochen oder geschrieben wurde, es wird als sprachlicher Kontext (oder Kotext) für die aktuelle Äußerung bezeichnet. Ein zusammenhängendes Gespräch kann nur kohärent sein, wenn die vorherigen Äußerungen beider Kommunikanten noch im episodischen GedächtnisGedächtnisepisodisch abrufbar sind.

MitteilungenMitteilung, Äußerungen

Das Herz der Kommunikation ist die Mitteilung, sie besteht aus Zeichen verschiedener Kodes . Mit ihr äußert der Absender, was er meint, und sie dient als Grundlage dafür, was der Adressat versteht. Eine Äußerung bringt etwas Erlebtes oder Gedachtes hörbar oder lesbar zum sprachlichen Ausdruck. Die meisten Mitteilungen sind multikodal , d.h. kombinieren mehrere Zeichensysteme. Auch sprachliche Zeichen sind stets in einen multikodalen Kontext eingebettet (Ballstaedt, 2016a). Gesprochene Sprache ist mit anderen Zeichensystemen wie Prosodie oder Gesten verknüpft. Geschriebene Sprache wird oft mit Abbildern und VisualisierungenVisualisierung kombiniert. Das bedeutet, „that language is always one of a number of semiotic (communication/representational) modes in use in any act of communication, and that language may not be the central mode“ (Kress, Ogborn & Martins, 1998, S. 69). Die Kombination von verschiedenen Zeichen kann zu sehr komplexen, sogar in sich widersprüchlichen Mitteilungen führen.

Noch eine terminologische Anmerkung: Bei Semiotikern und einigen Linguisten werden alle Zeichen eines Kommunikats als ein Text behandelt, also auch die Bilder. Wir gehen demgegenüber von einem engen Begriff von Text als zusammenhängender Satzfolge aus. Der weite Textbegriff verdeckt die kommunikativen und neuronalen Unterschiede des sprachlichen und bildlichen Kodes und führt dadurch zu unangemessenen Theorien und Methoden, die sich in Wörtern wie „Bildlinguistik“, „Bildgrammatik“, „Bildsprache“, „Bilderlesen“ usw. niederschlagen, die auch als Analogien problematisch bleiben.

MedienMedien

Eine sprachliche Mitteilung kann in verschiedenen MedienMedien transportiert, präsentiert und gespeichert werden. Die direkte Face-to-face-Kommunikation benötigt kein Medium, aber Texte können im Radio, in einem Buch, auf dem Monitor präsentiert werden. Medien sind der materielle bzw. apparative Anteil der Kommunikation. Inwieweit das Medium die Gestaltung und die Rezeption der Mitteilung beeinflusst, ist Thema der Medienlinguistik (Burger & Luginbühl, 2014; Schmitz, 2015). Wir gehen davon aus, dass die unteren Prozesse der Wahrnehmung von Texten – Laut- und Buchstabenwahrnehmung – medienspezifisch ablaufen, so werden z.B. Texte auf dem Monitor oder dem Smartphone flüchtiger gelesen als in einem Buch. Aber die Prozesse des Verstehens sind bei allen Medien gleich, die Richtlinien für sprachliche Verständlichkeit sind deshalb für alle Medien gültig.

MeinenMeinen

Wohl alle Sprachwissenschaftler sind sich darin einig, dass ein Absender mit seiner Mitteilung auf mehreren Ebenen etwas meinen kann. In seiner Sprachtheorie unterscheidet Karl Bühler (1982) beim Zeichengebrauch drei Funktionen: Darstellung, Appell und Ausdruck. Ein Beispiel für eine einfache Mitteilung.2 Situation: Der Satz wird von einem Kernkraftgegner mündlich geäußert oder in einem Flyer abgedruckt.

(1) Die radioaktiven Abfälle eines Kernreaktors belasten die Umwelt über Jahrtausende.

Was meint der Absender mit dieser Äußerung und wie kann sie ein Adressat verstehen?

Inhaltliche BedeutungBedeutunginhaltlich. Mit seiner Äußerung externalisiert der Absender Wissen über Dinge, Personen, Ereignisse. Das wörtlich Gesagte bezieht sich (= referenziert) auf die Wirklichkeit, hier auf die Auswirkungen von Radioaktivität. Zwei Aussagen werden getroffen:

(1.1) Kernreaktoren erzeugen radioaktive Abfälle.
(1.2) Radioaktive Abfälle belasten die Umwelt.

Diese Aussagen sind grundsätzlich überprüfbar, sie sind wahr oder falsch. Die wörtliche Bedeutung lässt viel aus, was der Absender beim Adressaten in der jeweiligen Situation als gemeinsames Wissen voraussetzt, z.B. über Halbwertzeit radioaktiver Substanzen und über Schädigungen durch Strahlung. Aber der Absender meint noch mehr mit seiner Äußerung.

Intentionale BedeutungBedeutungintentional. Wenn wir die Situation berücksichtigen, in der die Mitteilung ausgesprochen wird, will der Absender vor den Folgen der Kernenergie warnen. Die Warnung und der Appell sind nicht explizit formuliert, die intentionale Bedeutung muss vom Adressaten erschlossen werden.3

→ (1.3) Ich warne vor den Folgen der radioaktiven Abfälle von Kernkraftwerken.

Der Absender will mit der Warnung erreichen, dass der Adressat z.B. einen Aufruf unterschreibt, sich an einer Demonstration beteiligt oder eine bestimmte Partei wählt. Sprechen und Schreiben ist immer auch zielgerichtetes Handeln.

Expressive BedeutungBedeutungexpressiv. Der Absender bringt – ob er will oder nicht, bewusst oder unbewusst – einiges über sich zum Ausdruck, oft wird auch von Kundgabe oder Selbstoffenbarung gesprochen. In unserem Beispiel kommt die Sorge um die Zukunft unserer Umwelt oder die Angst vor einem radioaktiven Unfall zum Ausdruck. Gedanken, Gefühle und Vorstellungen, die ja nicht beobachtbar sind, können auch direkt geäußert werden.

→ (1.4) Ich mache mir Sorgen, dass unsere Kinder in einer verseuchten Umwelt leben werden.

Der Satz (1.4) könnte explizit geäußert werden, aber oft bleiben die Gefühle hinter der Sprache verborgen. Bei Bühler ist das die Symptomfunktion der Sprache.

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