Johanna Breitwieser - Der Fuchs

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Nach einem ereignisreichen Leben erwartet Odysseus ein friedliches Dasein in der Unterwelt, eine behagliche Ewigkeit mit seiner Frau und seinem Sohn steht ihm bevor. Doch selbst im Reich der Toten ist die Ruhe nicht von Dauer: König Minos und seine Verbündeten unterdrücken die Bevölkerung und beuten sie aus. Odysseus sucht Rat bei der Zauberin Kirke, doch nicht alle, die im Leben an seiner Seite standen, sind ihm auch im Tod ergeben. Intrigen und Machtkämpfe, Affären und Tyranneien häufen sich, wie die Helden sie nur aus dem Leben kennen.
Odysseus schmiedet einen gewieften Plan, um den Tyrannen Minos zu bekämpfen, doch im entscheidenden Moment wenden sich mächtige, alte Verbündete ihren eigenen Absichten zu und der listige Odysseus muss sich plötzlich fragen, wem er noch trauen kann …

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Inhaltsverzeichnis

Impressum 2 Impressum Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten. © 2021 novum publishing ISBN Printausgabe: 978-3-99107-635-3 ISBN e-book: 978-3-99107-636-0 Umschlagabbildungen: ohanna Breitwieser, Sergei Kuzmin | Dreamstime.com Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh www.novumverlag.com

Widmung und Dichtung 3 Widmung und Dichtung Für Hannah, Veronika, Dzeneta, meine allerbesten Freundinnen, die diesen Wahnsinn mitgemacht haben. Danke.

Das olympische Feuer 4 Das olympische Feuer Flamme hoch und hell, heile was da war, gerinnen soll das Blut, scheine wie Gold so klar. Flamme, oh, wie schön, weichen soll das Gift, leuchte durch die Nacht, bis man die Sonne trifft und erstarkst durch ihre Macht. Flamme hoch und hell, eine was da war, zur Unsterblichkeit hinauf, lege uns die Hoffnung dar.

Der Mondstein 5 Der Mondstein Fels scharf und kalt, zerstöre, was da war, fließen soll das Blut, räche mir das, was ich sah. Fels, oh, wie schrecklich, rotte Tier wie Pflanze, verschling des Tages Licht, durchbreche spitz wie Speer und Lanze, bis aller Widerstand an deinen Wogen bricht. Fels scharf und kalt, vernichte, was da war, bis in die Ewigkeit hinaus, lösch uns das Leben aus.

Prolog 6

Erstes Kapitel Agora 9

Zweites Kapitel Nimbus 36

Drittes Kapitel Xenia 53

Viertes Kapitel Prinzipat 85

Die Ballade vom kalten Winter 112

Fünftes Kapitel Portale 113

Sechstes Kapitel Scettro 168

Siebtes Kapitel Tradimento 201

Achtes Kapitel Familia 232

Epilog Der Hintergrund Eine kleine Geschichte des Krieges 236

Glossar 238

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2021 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-99107-635-3

ISBN e-book: 978-3-99107-636-0

Umschlagabbildungen: ohanna Breitwieser, Sergei Kuzmin | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

Widmung und Dichtung

Für Hannah, Veronika, Dzeneta,

meine allerbesten Freundinnen,

die diesen Wahnsinn mitgemacht haben.

Danke.

Das olympische Feuer

Flamme hoch und hell,

heile was da war,

gerinnen soll das Blut,

scheine wie Gold so klar.

Flamme, oh, wie schön,

weichen soll das Gift,

leuchte durch die Nacht,

bis man die Sonne trifft

und erstarkst durch ihre Macht.

Flamme hoch und hell,

eine was da war,

zur Unsterblichkeit hinauf,

lege uns die Hoffnung dar.

Der Mondstein

Fels scharf und kalt,

zerstöre, was da war,

fließen soll das Blut,

räche mir das, was ich sah.

Fels, oh, wie schrecklich,

rotte Tier wie Pflanze,

verschling des Tages Licht,

durchbreche spitz wie Speer und Lanze,

bis aller Widerstand an deinen Wogen bricht.

Fels scharf und kalt,

vernichte, was da war,

bis in die Ewigkeit hinaus,

lösch uns das Leben aus.

Prolog

Dunkelheit umfing die Welt. Bald schon würde das Feuer endgültig erlöschen. Langsam brannte die rote Flamme, kurz bevor die Nacht alles verschlingen würde. Ein Mann mit blondem Haar und grimmigem Gesichtsausdruck hockte regungslos davor. Sein Blick war starr in die Ferne gerichtet. Neben ihm lag, sich windend und zitternd, sein verwundeter Gefährte. Reflexartig breitete der Erstgenannte eine warme Decke über dem anderen aus. Saphirblaue Augen studierten eingehend und emotionslos die am Boden liegende Kreatur. Einst hätte man sie als Feinde bezeichnen können. Wahrhaftig als die Schlimmsten jener Sorte, doch nun war das völlig belanglos. Wenn das Ende kam, war nichts mehr von großer Bedeutung. Bald war alles vorbei, für immer. Nichts war mehr wichtig.

Die Nacht, die zuvor schon überaus ungemütlich kühl und feucht gewesen war, zeigte sich nun von ihrer grausamen Seite. Es war bitterkalt, und kleine Eisgebilde hoben sich klar und deutlich vom finsteren Bergmassiv in ihrem Rücken ab. Der Blondschopf seufzte und fragte sich, wie ihr gemeinsames Unterfangen nur so furchtbare Dimensionen hatte annehmen können. Der Wind wurde stärker. Er fröstelte. Mit der festen Überzeugung, dass sich sowieso nichts mehr gegen das drohende Unheil ausrichten ließ, griff er sich die zweite Decke, um sie sich um seine Schultern zu schlingen. Eine Bewegung zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Er stellte fest, dass das Fieber des Verletzten zugenommen hatte. Wortlos legte er das letzte Holz nach. Abermals flackerten die Glutstücke auf. Gierig züngelte das Feuer nach den trockenen Ästen und Zweigen.

Schwach ließ sich eine Stimme vernehmen: „Du traust mir immer noch nicht, oder?“ – „Wieso sollte ich, schließlich hast du mir nie einen gewichtigen Grund geliefert, dir nicht zu misstrauen!“, kam die gehässige Antwort. Sie schwiegen abermals. Stille. Totenstille.

„Manchmal frage ich mich, was genau ich dir eigentlich getan habe, dass du mich immer noch so sehr hasst.“ – „Das Wort,eigentlich‘ ist relativ, und ich brauche keinen Grund, um zu hassen. Ich bin schlicht und ergreifend Antimonarchist.“ Die blauen Augen funkelten bedrohlich. „Ich lasse mir von niemandem etwas vorschreiben. Diese gesamte Bagage zielt doch nur darauf ab, die Masse zu schikanieren und sich an ihr zu bereichern!“ – „Dass ich nicht lache, du warst ja auch nie ein zimperlicher Kostverächter. Davon abgesehen ist dir wohl kaum in den Sinn gekommen, dass ich derselben Ansicht sein könnte?“ – „Maße dir nicht an, mich zu kennen! Wir haben nichts gemeinsam!“ Scharf und böse hingen die Worte in der Luft. Das Feuer malte lange Schatten an die Felsen. „Ich bin kein Verlierer, wie du einer bist“, fügte die erste Stimme hinzu und übertraf in ihrer Kälte noch den Nordwind. „Verlieren ist keine Schande, es gehört nun mal dazu, wie alles im Leben!“ Ein Hustenanfall unterbrach ihn. „Ha, für so naiv hatte nicht mal ich dich gehalten. Mein Lieber, es gibt nur Sieg oder Niederlage, und der Schwächere zahlt den Preis. So war es schon seit Anbeginn, und so wird es auch in Zukunft sein. Mich wundert es kaum, dass ihr den Krieg damals verloren habt. Ihr seid alle so aufopferungsvoll und gutherzig und dabei so schrecklich dumm!“ Nun zeigte sich auch bei seinem Gegenüber Unmut. „Wenn du uns alle für so beschränkt und nutzlos hältst, wozu kämpfst du dann noch?“ Stille.

„Ich kämpfe für etwas, das Leute wie ihr Trojaner nie verstehen werdet!“, spuckte Achilles dem anderen abfällig entgegen. Der Hohn wie auch seine Arroganz unterstrichen wie üblich die unfreundlichen Worte. „Dir ist schon klar, wie absurd diese Argumentation ist, oder, Pelide?“ Achilles horchte auf. Mit einem derart klugen Einwand hatte er nicht gerechnet. „Ist doch ganz egal, ich gehöre nur nicht zu dieser Art von Bürgern, die fremdbestimmt irgendwelchen Narren ins Verderben folgen. Ich werde mir immer die Freiheit nehmen, selbst zu entscheiden.“ – „Klar, so etwas wie Verantwortung ist dir ja völlig fremd! Hast du jemals daran gedacht, dass alles Tun auch Folgen hat?“ – „Nein.“ Eine einfache Antwort. Achilles dachte bei sich, ob man im Prinzip nicht in allen Lebenslagen mit diesem kleinen Wort auskam. „Nein, dafür bist du ja schließlich zuständig, mein lieber Hektor.“

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