Michael Koch - Ein Leben für die Freiheit

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"Ich habe keine Gegenwart. Ich habe nur eine Vergangenheit. Und vielleicht, eine Zukunft. Die Gegenwart hat man mir genommen. (Leonard Peltier)
Seit vier Jahrzehnten spaltet der Fall des indianischen politischen Gefangenen Leonard Peltier die amerikanische Gesellschaft in Befürworter und Gegner seiner Freiheit. Weltweit bewegen Leben, Leistungen und Leiden des mittlerweile 71jährigen Peltiers Millionen von Menschen. Und niemals zuvor haben sich so viele Prominente aus Politik, Wissenschaft, Musik-, Mode-, Film- und Literaturbereich, Glaubensgemeinschaften und Nobelpreisträgern für die Freiheit eines politischen Gefangenen eingesetzt.
Das vorliegende Buch bindet Leben, Fall und Haft des indianischen Aktivisten Leonard Peltier ein in die Völkermordgeschichte an den Indianern Nordamerikas, in die Situation in und um die Pine Ridge Reservation Anfang der 70er Jahre sowie in die Geschichte des aufkommenden indianischen Protests und Widerstands und in die aktuelle Lage der indianischen Bevölkerung in den USA.

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Der kanadische Spielfilm „Wo ich zuhause bin“ (Where The Spirit Lives) von Bruce Pittman aus dem Jahr 1989 zeigt sehr eindringlich die unmenschliche Praxis der Kindesentführung, Umerziehung und systematischen kulturellen Entwurzelung junger Natives in den Residential- oder Boarding Schools. Gegen den Willen der Eltern, Großeltern oder sonstigen Verwandten wurden die indianischen Kinder von Regierungsbeamten aus ihren Familien herausgeholt und in die Umerziehungsschulen gebracht. Hier mussten sie zuallererst ihre Haare abschneiden lassen, wurden mit DDT „von Ungeziefer befreit“ und anschließend in Anstaltskleidung gesteckt. Das Reden in ihrer eigenen Sprache, das Wahrnehmen eigener religiöser Zeremonien war den Kindern strengstens untersagt. Bei Regelverstößen wurden die Kinder geschlagen und angekettet oder durch Essensentzug bestraft. Auch das Reinigen des Mundes mit Seife war bei solchen Anlässen eine der üblichen Sanktionen. Aus dem Sanktionskatalog der US-Indian Boardingschools des BIA wurden Strafen wie Kahlrasur oder das Anlegen von Handschellen erst 1970 verboten.

Diese Form der Boardingschools, die in den USA erst in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts und in Kanada 1988 (andere Quellen sagen 1996) geschlossen wurden, waren häufig nicht nur Orte von Misshandlungen, sondern auch des massenhaften Missbrauchs indianischer Kinder. Wenn nach einigen Jahren die Kinder diese Umerziehungsschulen und Folterstätten weißer, christlicher „Zivilisation“ verließen, waren sie meist völlig von ihrer indianischen Herkunft entfremdet. Weder waren sie ihrer Stammessprache mächtig, noch kannten sie die Geschichte ihrer Kultur und ihrer Unterwerfung. Ihnen waren die Zeremonien ihrer Religion genauso fremd wie ihre engsten Familienangehörigen. Der indianische Aktivist, Singer/Songwriter und Schauspieler Floyd Crow Westerman (u. a. „Der mit dem Wolf tanzt“) schrieb in dem Song „Wounded Knee“ aus dem Album „The Land Is Your Mother“ 29über seine Zeit an der Wahpeton Indian Boarding School in Nord-Dakota, „You put me in your boarding school, made me learn your white man rule, be a fool“ 30.

Doch nicht nur die gezielte Zurichtung indianischer Kinder für das Leben in der weißen „Gewinnergesellschaft“ beschrieb er, sondern den persönlichen Schmerz der Trennung, den tausende indianischer Kinder, Eltern und Familien durchmachten: „Zuerst dachte ich, ich sei in dem Bus, weil meine Mutter mich nicht mehr mochte, doch dann sah ich sie weinen. Es tat ihr weh. Und mir tat es weh, dies zu sehen. Ich werde das niemals vergessen.“

Dennis Banks, Mitgründer des American Indian Movement, beschrieb die Folgen seiner Boardingschool-Zeit und der dortigen Akkulturationsbemühungen u. a. durch die dort zur Verfügung stehenden Geschichtsbücher, die Indianer als „mörderische, blindwütige Wilde“ darstellten, wie folgt:

In einem dieser Bücher war ein Bild eines grinsenden Indianers, der ein kleines, blondes, weißes Mädchen skalpierte … Ich begann mich selbst dafür zu hassen, Indianer zu sein, und ich bildete mir immer mehr ein, ein echter weißer Junge zu sein. Meine weißen Lehrer und deren Bücher lehrten mich, meine eigenen Leute zu verachten. Weiße Geschichte wurde so zu meiner Geschichte, denn es gab auch keine andere. Wenn sie mit uns einmal in der Woche ins Kino gingen – in die 12-Cent-Matinee, jubelte ich für Davy Crockett, Daniel Boone und General Custer. Ich war auf der Seite der Kavallerie-Massaker an den Indianern. In meinen Fantasien war ich John Wayne, der Siedler vor den roten Feinden rettete. Ich träumte, ich sei ein Cowboy. Meine Lehrer waren sehr erfolgreich bei meiner Gehirnwäsche. Sie hatten mich zu einem „Apfel“ gemacht – außen Rot innen Weiß. 31

Zu dem Genozid des 18. und 19. Jahrhunderts ist somit also der Ethnozid hinzugekommen. Allerdings überlebten viele Schüler diese Internierung nicht. In Kanada, wo in der Zeit zwischen 1870 und 1996 ca. 150.000 indigene Kinder aus ihren Familien herausgerissen wurden, lag die Sterblichkeitsrate der Schüler nach fünfjährigem Aufenthalt in einer indianischen Residential School bei ca. 35 - 60 %, vor allem, da viele der Schülerinnen und Schüler hier an Tuberkulose und Unterernährung litten. Oftmals erfuhren die Angehörigen nichts über Verbleib, Leben oder Tod, Todeszeitpunkt und -ursache oder Bestattungsort ihrer Kinder. Und wäre dies nicht schon schlimm genug, so wurde in den 40er und 50er Jahren des 20. Jahrhunderts die mörderische Internatsschul-Praxis in Kanada zusätzlich noch für medizinische Versuche an erkrankten und unterernährten Kindern genutzt. 32

Weniger öffentliche Aufmerksamkeit wurde einer anderen, bis in die heutigen Tage anhaltenden Praxis der Kindesentnahme zuteil, nämlich der massenhaften Unterbringung indianischer Kinder bei Pflegefamilien und der Freigabe indianischer Kinder zur Adoption. Ende der 60er und Mitte der 70er Jahre stellte die „Association on American Indian Affairs“ (AAIA) fest, dass 25 - 35 % der indianischen Kinder nicht bei ihren Familien lebten. Mehrheitlich wurden die Kinder bei nichtindianischen Pflegeeltern untergebracht. So lebten zu dieser Zeit zum Beispiel in Minnesota laut der AAIA-Untersuchungen nur eines von 100 indianischen Pflegekindern und in Wisconsin gar nur eines von 1.158 Kindern bei indianischen Pflegeeltern. Als Gründe für die Fremdunterbringungen mussten immer wieder Aussagen herhalten, dass es für die Kinder und ihre Entwicklung doch viel besser wäre, nicht von ihren Eltern oder ihrem Volk erzogen zu werden. Die Familien seien zu arm, die Wohnmöglichkeiten wären zu primitiv oder es fehle an sanitären Einrichtungen. Mary Crow Dog schrieb, dass eine Toilette mit Wasserspülung für weiße Sozialarbeiter wohl wichtiger sei als eine gute, fürsorgliche Großmutter und dies allemal ein Grund wäre, die Kinder an weiße Fremde zu geben. Hierbei zeigt sich auch in ganz besonders perfider Weise die Kumpanei nichtindianischer Missionare und Sozialarbeiter, die selbst regelrechte Entführungen unterstützen, wie folgender Fall dokumentiert:

Zwei Frauen aus Wisconsin, die während der Weihnachtsferien 1971 die Pine Ridge Reservation besuchten, um ein Kind zur Adoption zu finden, baten die Mutter der dreijährigen Benita Rowland um Erlaubnis, das Kind auf eine mehrwöchige Reise mitnehmen zu dürfen. Auf Drängen eines örtlichen Missionars … unterschrieb Benitas Mutter ein Papier, das angeblich den zwei Frauen gestatte, mit dem Kind diese Reise zu machen. Sie nahmen prompt Benita nach Wisconsin mit und weigerten sich, sie den Eltern zurückzugeben. Es stellte sich heraus … dass das Papier … in Wirklichkeit eine Vereinbarung war, wonach sie alle Rechte aufgab und der Adoption von Benita zustimmte. Monatelang bemühten sich die Eltern erfolglos um die Rückkehr ihres Kindes. Der Schriftverkehr zeigt, dass die zwei Frauen – eine davon eine Geschichtsprofessorin an der University of Wisconsin – bereit waren, Benita käuflich zu erwerben. In einem Brief an Benitas Mutter rechtfertigten sie ihre Handlung mit dem Grund, dass ‚Gott es so gewollt habe. … Wir nahmen Ihnen Benita nicht weg; Sie gaben die physische Geburt, die wir nicht geben konnten, und wir können ihr die Möglichkeiten bieten, die Sie ihr nicht bieten können … so gehört sie uns beiden: Doch vor allem gehört sie dem Herrn. 33

Ein Bericht des National Council of Juvenile and Family Court Judges aus dem Jahr 2011 zeigt auf, dass nach wie vor eine unverhältnismäßig hohe Zahl indianischer Kinder in Pflegefamilien und -einrichtungen zwangsuntergebracht ist. In einigen Reservationen sei sogar wieder eine zunehmende Tendenz solcher Kindsentnahmen zu verzeichnen, wobei keines dieser Kinder in eine indianische Pflegefamilie käme, auch wenn es diese gäbe. Die Wahrscheinlichkeit für ein indianisches Kind, aus der eigenen Familie herausgenommen und dann fremdplatziert zu werden, ist zwölf Mal höher als für weiße Kinder.

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