Fjodor M Dostojewski - Aufzeichungen aus einem Totenhaus

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Wie lebendig ist man selbst, wenn alles um einen herum tot ist? In seinem Werk «Aufzeichnungen aus einem Totenhaus» erzählt Dostojewski die Geschichte des adligen Insassen Alexánder Petrówitsch Gorjántschikow. Dieser wurde für den Mord an seiner Ehefrau zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt. Aus seinem Stand gerissen, findet sich Gorjántschikow einer unfairen und erbarmungslosen Gesellschaft gegenüber. Dostojewski verarbeitet hier seine eigenen Erfahrungen in einem Arbeitslager, was dazu führt, dass die Insassen und Wärter des Totenhauses lebendig werden.-

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Als man unsere Kaserne zusperrte, nahm sie plötzlich ein eigentümliches Aussehen an, das einer wirklichen Wohnstätte, eines häuslichen Herdes. Erst jetzt konnte ich die anderen Arrestanten, meine Kameraden, ganz wie zu Hause betrachten. Am Tage können jeden Augenblick die Unteroffiziere, Wachsoldaten und andere Vorgesetzte ins Zuchthaus kommen, und darum benehmen sich alle seine Insassen anders, als fühlten sie sich nicht ganz ruhig und als erwarteten sie jeden Augenblick etwas. Kaum war aber die Kaserne zugesperrt, als alle sich sofort ruhig niedersetzten und sich fast jeder an irgendeine Handarbeit machte. In der Kaserne wurde es plötzlich hell. Ein jeder besaß seine eigene Kerze und seinen eigenen Leuchter, meistens einen aus Holz. Der eine setzte sich hin, um Stiefel zu nähen, der andere, um an irgendeinem Kleidungsstücke zu arbeiten. Der unerträgliche Gestank in der Kaserne wurde von Stunde zu Stunde schlimmer. Eine Gruppe Müßiggänger hockte sich in einer Ecke um einen ausgebreiteten Teppich hin, um Karten zu spielen. In fast jeder Kaserne gab es einen Arrestanten, der einen schäbigen ellengroßen Teppich, eine Kerze und ein Spiel unglaublich schmieriger, fettiger Karten besaß. Diese ganze Einrichtung hieß ein »Maidan«. Der Unternehmer bekam von den Spielern je fünfzehn Kopeken für die Nacht; das war sein Geschäft. Gespielt wurde gewöhnlich »Dreiblatt«, »Häuschen« usw. Es waren lauter Hasardspiele. Jeder Spieler schüttete einen Haufen Kupfermünzen vor sich aus, alles, was er in der Tasche hatte, und stand erst dann auf, wenn er alles bis auf den letzten Heller verloren oder seinen Kameraden alles abgenommen hatte. Das Spiel endete spät in der Nacht und dauerte manchmal bis zum Tagesanbruch, bis zu dem Augenblick, wo die Kaserne aufgesperrt wurde. In unserm Raume gab es genau wie in allen Kasernen des Zuchthauses immer arme Schlucker, die ihre ganze Habe verspielt oder vertrunken hatten oder auch einfach Bettler von Natur waren. Ich sage »von Natur« und unterstreiche diesen Ausdruck ganz besonders. In unserem Volke gibt es in der Tat unter allen Verhältnissen und Bedingungen stets gewisse seltsame Individuen, die friedlich und nicht selten auch fleißig sind, denen es aber vom Schicksal beschieden ist, ihren Lebtag bettelarm zu bleiben. Sie sind stets Junggesellen, immer schmutzig und unordentlich, sehen immer verängstigt und von etwas bedrückt aus und dienen fast immer als Laufburschen bei irgendwelchen Bummlern oder solchen Zuchthäuslern, die sich plötzlich bereichert haben und emporgekommen sind. Jeder Respekt, jede Initiative bedeuten für sie immer ein Unglück und eine Last. Sie sind gleichsam mit der Bedingung zur Welt gekommen, selbst nichts zu unternehmen und nur anderen zu dienen, nach fremdem Willen zu leben, nach einer fremden Pfeife zu tanzen, und ihre Bestimmung ist, den Willen anderer zu erfüllen. Zur Vervollständigung ihres Unglücks sind sie so beschaffen, daß keinerlei Umstände, keinerlei Wendungen der Dinge sie zu bereichern vermögen. Sie sind immer Bettler. Ich habe bemerkt, daß solche Individuen nicht nur im einfachen Volke vorkommen, sondern in allen Gesellschaftsschichten, in allen Ständen, in allen Parteien und Redaktionen und in allen Genossenschaften. So war es auch in jeder Kaserne und in jedem Zuchthause, und sobald ein »Maidan« gegründet wurde, war sofort einer von ihnen zur Stelle, um den andern zu dienen. Überhaupt konnte kein Maidan ohne einen solchen Diener bestehen. Gewöhnlich mieteten ihn alle Spieler gemeinsam für fünf Silberkopeken, und seine Hauptpflicht bestand darin, die ganze Nacht Posten zu stehen. Meistens fror so ein Mann sechs oder sieben Stunden lang im Dunkeln im Flur bei dreißig Grad Frost und lauschte auf jedes Geräusch, auf jeden Schritt im Hofe. Der Platzmajor und die Wachsoldaten kamen manchmal ins Zuchthaus spät in der Nacht, traten leise ein und erwischten die Spielenden wie die Arbeitenden und konfiszierten die überzähligen Kerzen, die man schon von draußen sehen konnte. Wenn plötzlich das Schloß an der Tür, die aus dem Flur ins Freie führte, zu klirren begann, war es jedenfalls zu spät, sich zu verstecken, die Kerzen auszublasen und sich auf die Pritschen zu legen. Da aber der wachestehende Diener in solchen Fällen vom Maidan übel zugerichtet wurde, kamen solche Überraschungen sehr selten vor. Fünf Kopeken sind selbst im Zuchthause eine lächerlich geringe Bezahlung; aber ich wunderte mich im Zuchthause immer über die Strenge und Erbarmungslosigkeit der Arbeitgeber, wie in diesem, so auch in allen anderen Fällen. »Wenn du einmal bezahlt bist, so mußt du deinen Dienst tun!« Das war ein Argument, das keinerlei Widerspruch duldete. Für die bezahlte Kopeke wollte der Arbeitgeber alles haben, was er überhaupt haben konnte, und verlangte sogar womöglich noch mehr; dabei glaubte er noch, dem Arbeitnehmer einen Gefallen zu erweisen. Ein verbummelter Kerl, der sein Geld ungezählt verpraßte, übervorteilte stets seinen Diener; dies sah ich nicht nur im Zuchthause und nicht nur beim Maidan.

Ich sagte schon, daß fast alle Leute in der Kaserne sich an irgendeine Arbeit machten; außer den Spielern gab es nur noch an die fünf gänzlich müßige Menschen, die sich sofort schlafen legten. Mein Platz auf der Pritsche war dicht an der Tür. Auf der andern Seite der Pritsche lag Kopf an Kopf mit mir Akim Akimytsch. Bis zehn oder elf Uhr arbeitete er: er klebte eine bunte chinesische Laterne, die ihm jemand in der Stadt für ziemlich hohe Bezahlung bestellt hatte. Solche Laternen stellte er meisterhaft her und arbeitete methodisch, ohne Unterbrechung; wenn er mit der Arbeit fertig war, räumte er alles sorgfältig zusammen, breitete seine Matratze aus, betete und legte sich sittsam auf sein Lager. Seine Ordnungsliebe und Sittsamkeit gingen bis zur kleinlichsten Pedanterie; er hielt sich wohl für einen außerordentlich klugen Menschen, wie es überhaupt alle beschränkten und stumpfsinnigen Leute tun. Er mißfiel mir gleich vom ersten Tage an, obwohl ich, wie ich mich gut erinnere, an diesem ersten Tage viel über ihn nachdachte und mich hauptsächlich darüber wunderte, daß solch ein Mensch, statt im Leben gut vorwärts zu kommen, ins Zuchthaus geraten war. Später werde ich noch mehr als einmal auf Akim Akimytsch zurückkommen.

Aber jetzt will ich kurz die Bewohner unserer Kaserne schildern. Ich mußte ja in ihr noch viele Jahre zubringen, also hatte ich lauter künftige Zimmergenossen und Kameraden vor mir. Natürlich musterte ich sie mit brennender Neugier. Links von mir auf der Pritsche hauste eine Gruppe kaukasischer Bergbewohner, die zum größten Teil wegen Raubüberfällen für verschiedene Fristen hergeschickt worden waren. Es waren: zwei Lesghier, ein Tschetschenze und drei Tataren aus dem Dagestan. Der Tschetschenze war ein düsteres, mürrisches Geschöpf; er sprach fast mit niemand und blickte immer gehässig mit gerunzelter Stirn und einem giftigen, höhnischen Lächeln um sich. Der eine Lesghier war ein Greis mit einer langen, feinen Hakennase und dem Aussehen eines richtigen Räubers. Dafür machte der andere Lesghier, Nurra, gleich vom ersten Tage an auf mich einen außerordentlich angenehmen Eindruck. Er war noch nicht alt, mittelgroß, herkulisch gebaut, ganz blond mit hellblauen Augen, einer Stupsnase, dem Gesicht einer alten Finnin und krummen Beinen, die er vom vielen Reiten hatte. Sein ganzer Körper war zerhauen und von Bajonetten und Kugeln verwundet. Auf dem Kaukasus gehörte er einem pazifizierten Stamme an, begab sich aber oft zu den nicht pazifizierten Bergbewohnern, mit denen er Überfälle auf die Russen machte. Im Zuchthause war er bei allen beliebt. Er war stets lustig, gegen alle freundlich, arbeitete, ohne zu murren, war heiter und ruhig, obwohl er sich oft über den ganzen Schmutz und die Gemeinheit des Arrestantenlebens empörte und über jeden Diebstahl, jede Gaunerei, Betrunkenheit und über alles, was unehrenhaft war, bis zur Wut aufregte; er fing aber niemals Streit an und wandte sich nur empört weg. Er selbst hatte während seines ganzen Zuchthauslebens keinen einzigen Diebstahl und überhaupt keine einzige schlechte Handlung begangen. Er war außerordentlich gottesfürchtig. Die Gebete verrichtete er äußerst gewissenhaft, hielt die Fasten vor den mohammedanischen Festen so streng wie ein Fanatiker und stand ganze Nächte im Gebet. Alle liebten ihn und glaubten an seine Ehrlichkeit. »Nurra ist ein Löwe,« pflegten die Arrestanten zu sagen, und dieser Name »Löwe« blieb ihm auch. Er war fest davon überzeugt, daß man ihn nach Abbüßung seiner Zuchthausstrafe wieder nach Hause, nach dem Kaukasus schicken würde, und lebte nur von dieser Hoffnung allein. Ich glaube, er wäre gestorben, wenn er diese Hoffnung verloren hätte. Er fiel mir gleich am ersten Tage meines Zuchthauslebens besonders auf. Sein gutmütiges, sympathisches Gesicht mußte auch unter den bösen, düsteren und spöttischen Gesichtern der übrigen Zuchthäusler auffallen. Gleich in der ersten halben Stunde nach meiner Ankunft im Zuchthause klopfte er mir im Vorbeigehen auf die Schulter und lächelte mir gutmütig zu. Anfangs konnte ich nicht begreifen, was das zu bedeuten hatte. Er konnte nur sehr schlecht russisch sprechen. Bald darauf ging er wieder auf mich zu und klopfte mir wieder freundlich lächelnd auf die Schulter. Das wiederholte er noch öfters, und so ging es drei Tage lang. Das bedeutete, wie ich erriet und später erfuhr, daß er mit mir Mitleid hatte, daß er fühlte, wie schwer mir die erste Bekanntschaft mit dem Zuchthause fiel und daß er mir seine Freundschaft beweisen, mich ermutigen und seiner Protektion versichern wollte. Der gute, naive Nurra!

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