Fjodor M Dostojewski - Aufzeichungen aus einem Totenhaus

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Wie lebendig ist man selbst, wenn alles um einen herum tot ist? In seinem Werk «Aufzeichnungen aus einem Totenhaus» erzählt Dostojewski die Geschichte des adligen Insassen Alexánder Petrówitsch Gorjántschikow. Dieser wurde für den Mord an seiner Ehefrau zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt. Aus seinem Stand gerissen, findet sich Gorjántschikow einer unfairen und erbarmungslosen Gesellschaft gegenüber. Dostojewski verarbeitet hier seine eigenen Erfahrungen in einem Arbeitslager, was dazu führt, dass die Insassen und Wärter des Totenhauses lebendig werden.-

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»Mein Mütterchen hat mich tatsächlich sehr gern gehabt. Als ich unter die Rekruten kam, wurde sie krank und stand, wie ich hörte, nicht mehr auf . . . So bitter war mir schließlich das Rekrutenleben geworden. Der Kommandeur hatte einen Haß gegen mich und bestrafte mich auf Schritt und Tritt, und wofür denn? Ich war in allen Dingen gehorsam, lebte ordentlich, trank keinen Branntwein und nahm nichts Fremdes. Es ist nämlich eine schlimme Sache, Alexander Petrowitsch, wenn hier ein Mensch Fremdes nimmt. Alle um mich herum waren so hartherzig, ich konnte mich nirgends ausweinen. Manchmal ging ich in ein Winkelchen und weinte dort. Einmal stand ich Posten. Es war in der Nacht; ich stand Posten vor der Hauptwache bei den Gewehrgabeln. Es war eine windige Herbstnacht, aber so dunkel, daß man die Hand vor den Augen nicht sah. Und da wurde es mir so schwer ums Herz! Ich nahm mein Gewehr bei Fuß, machte das Bajonett los und legte es neben mich; dann zog ich den rechten Stiefel aus, richtete die Mündung auf meine Brust, stemmte mich gegen sie und drückte mit der großen Zehe auf den Hahn. Das Gewehr ging nicht los. Ich sah es nach, reinigte das Zündloch, schüttete frisches Pulver auf, beklopfte den Feuerstein und stemmte den Lauf wieder gegen meine Brust. Aber was geschah? Das Pulver flammte auf, aber der Schuß ging nicht los! Was mag es wohl sein? – dachte ich mir. Ich zog den Stiefel wieder an, setzte das Bajonett auf und ging schweigend auf und ab. Da beschloß ich nun, diese Sache zu machen: Komme, was kommen mag, wenn ich nur dieses Rekrutenleben los bin. Nach einer halben Stunde kommt der Kommandeur gefahren, er revidiert die Hauptronde. Er geht direkt auf mich zu. ›Steht man denn so Posten?‹ Ich nahm das Gewehr in die Hand und bohrte ihm das Bajonett bis auf den Lauf in den Leib. Viertausend Spießruten kriegte ich dafür und kam dann her in die besondere Abteilung . . .«

Er log nicht. Weswegen hätte er denn sonst in die Besondere Abteilung kommen können? Gewöhnliche Vergehen wurden viel milder bestraft. Übrigens war Ssirotkin allein unter allen seinen Genossen so hübsch. Was die übrigen von seinem Schlage betrifft, von denen wir im ganzen an die fünfzehn Mann hatten, so machten sie alle einen seltsamen Eindruck; nur zwei oder drei von ihnen hatten erträgliche Gesichter; die anderen waren lauter häßliche und schmutzige Kerle mit schlappen Ohren, manche sogar mit grauen Haaren. Wenn es mir die Umstände erlauben, werde ich einmal über diese Gruppe ausführlicher sprechen. Ssirotkin unterhielt oft freundschaftliche Beziehungen zu Gasin, demselben, mit dem ich dieses Kapitel anfing, indem ich erwähnte, wie er betrunken in die Küche hereingestürzt kam, was alle meine ursprünglichen Vorstellungen vom Zuchthausleben über den Haufen geworfen hatte.

Dieser Gasin war ein fürchterliches Geschöpf. Er machte auf alle einen schrecklichen, quälenden Eindruck. Es schien mir immer, daß es nichts Wilderes und Ungeheuerlicheres geben könne als ihn. Ich sah zu Tobolsk den wegen seiner Verbrechen berühmt gewordenen Raubmörder Kamenew; ich sah später Ssokolow, den unter Anklage stehenden Arrestanten und Deserteur, einen abscheulichen Mörder. Aber keiner von ihnen machte auf mich einen so abstoßenden Eindruck wie Gasin. Es kam mir zuweilen vor, als sähe ich eine Riesenspinne in Menschengröße vor mir. Er war ein Tatare; unheimlich stark, stärker als alle im Zuchthause; von Wuchs etwas größer als mittelgroß, von herkulischem Körperbau; mit einem unförmigen, unverhältnismäßig großen Kopf; er ging gebückt und blickte finster drein. Im Zuchthaus gingen über ihn seltsame Gerüchte; man wußte, daß er aus dem Soldatenstande war, aber die Arrestanten erzählten sich, ich weiß nicht, ob es wahr ist, er sei aus den Bergwerken von Nertschinsk entflohen; er sei schon mehr als einmal nach Sibirien verschickt gewesen, wäre mehr als einmal geflohen, hätte mehr als einmal seinen Namen geändert und sei schließlich in unser Zuchthaus in die Besondere Abteilung gekommen. Man erzählte sich auch über ihn, er hätte früher mit Vorliebe kleine Kinder abgeschlachtet, ausschließlich zu seinem Vergnügen: er hätte das Kind an einen geeigneten Ort geführt, ihm zuerst Angst gemacht, sich am Schrecken und am Zittern des armen kleinen Opfers ergötzt und es dann langsam mit Genuß abgeschlachtet. Dies alles hatte man vielleicht erfunden, infolge des allgemeinen schweren Eindrucks, den Gasin auf alle machte, aber alle diese Erfindungen paßten gut zu ihm. Dabei benahm er sich im Zuchthause unter normalen Verhältnissen, wenn er nicht betrunken war, sehr vernünftig. Er war immer still, zankte sich mit niemand und mied jeden Streit, aber gleichsam aus Verachtung gegen die anderen, als dünkte er sich höher als alle anderen; er sprach sehr wenig und war wohl mit Absicht wortkarg. Alle seine Bewegungen waren langsam, ruhig und selbstbewußt. Seinen Augen konnte man ansehen, daß er gar nicht dumm und sogar außerordentlich schlau war; aber in seinem Gesicht und Lächeln lag immer etwas Hochmütig-Spöttisches und Grausames. Er handelte mit Branntwein und war einer der reichsten Branntweinverkäufer im Zuchthause. Aber an die zweimal im Jahre betrank er sich selbst, und da zeigte sich seine ganze tierische Natur. Indem er sich allmählich betrank, begann er die anderen erst mit den boshaftesten, wohl überlegten und scheinbar schon vorher vorbereiteten spöttischen Bemerkungen zu reizen; wenn er dann vollständig betrunken war, geriet er in furchtbare Wut, ergriff ein Messer und warf sich auf die Leute; die Arrestanten, die seine schreckliche Kraft kannten, flohen vor ihm und versteckten sich: er warf sich auf jeden, der ihm in den Weg kam. Aber man fand bald ein Mittel, mit ihm fertig zu werden. An die zehn Mann aus einer Kaserne warfen sich plötzlich gleichzeitig auf ihn und begannen ihn zu schlagen. Man kann sich nichts Schrecklicheres vorstellen als diese Schläge: man schlug ihn auf die Brust, in die Herzgegend, die Herzgrube, den Magen; man schlug ihn lange und hörte erst dann auf, wenn er bewußtlos wurde und wie tot hinsank. Man hätte niemals gewagt, einen anderen so zu schlagen: ein anderer wäre tot, aber nur nicht Gasin. Nach den Schlägen hüllte man ihn, den gänzlich Bewußtlosen, in einen Pelzrock und trug ihn auf seine Pritsche. »Er wird sich schon erholen!« Und in der Tat, am anderen Morgen stand er fast ganz gesund auf und ging stumm und mürrisch zur Arbeit. Sooft sich Gasin betrank, wußten alle im Zuchthause, daß der Tag für ihn mit Schlägen enden würde. So vergingen einige Jahre; endlich merkte man, daß Gasins Widerstandskraft erschüttert war. Er beklagte sich über allerlei Schmerzen, magerte merklich ab und kam immer häufiger ins Hospital . . . »Nun ist er doch mürbe geworden!« sagten die Arrestanten unter sich.

Er kam in die Küche in Begleitung jenes ekelhaften kleinen Polen mit der Geige, den die Trinkenden gewöhnlich zur Vervollständigung ihres Genusses mieteten, blieb stehen und musterte schweigend und aufmerksam alle Anwesenden. Alle verstummten. Als er endlich mich und meinen Genossen erblickte, sah er uns gehässig und spöttisch an, lächelte selbstgefällig, faßte irgendeinen Gedanken und ging stark schwankend auf unseren Tisch zu.

»Gestatten Sie die Frage,« begann er (er sprach russisch), »aus welchen Einkünften geruhen Sie hier den Tee zu trinken?«

Ich wechselte einen stummen Blick mit meinem Genossen, denn ich merkte, daß es das beste war, zu schweigen und ihm nicht zu antworten. Beim ersten Widerspruch wäre er in Raserei geraten.

»Sie haben also Geld?« fuhr er in seinem Verhör fort. »Sie haben also einen Haufen Geld, wie? Sind Sie denn ins Zuchthaus gekommen, um hier Tee zu trinken? Sind Sie gekommen, um Tee zu trinken? Antworten Sie doch, daß Sie der und jener! . . .«

Als er aber sah, daß wir uns entschlossen hatten, zu schweigen und ihm keine Beachtung zu schenken, wurde er blaurot im Gesicht und erzitterte vor Wut. Neben ihm stand in der Ecke ein großer Trog, in dem das ganze aufgeschnittene Brot verwahrt wurde, das die Arrestanten zum Mittag- oder Abendessen bekommen sollten. Der Trog war so groß, daß darin das Brot für das halbe Zuchthaus Platz fand; jetzt stand er leer. Gasin packte ihn mit beiden Händen und schwang ihn über uns. Noch ein Augenblick, und er hätte uns die Schädel zertrümmert. Obwohl ein Totschlag oder der Vorsatz dazu für das ganze Zuchthaus die größten Unannehmlichkeiten nach sich ziehen mußte: es hätten Untersuchungen, Durchsuchungen und verschärfte Maßregeln begonnen, aus welchem Grunde sich die Arrestanten die größte Mühe gaben, derartige Exzesse zu vermeiden, – ungeachtet dessen verhielten sich jetzt alle still und abwartend. Keine einzige Stimme zu unsern gunsten! Kein einziger Zuruf gegen Gasin! – So groß war wohl in ihnen der Haß gegen uns! Unsere gefährliche Situation war ihnen wohl angenehm . . . Die Sache lief aber glücklich ab: als er den Trog auf uns niedersausen lassen wollte, schrie jemand aus dem Flur:

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