Andreas Malm - Der Fortschritt dieses Sturms

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Das theoretische Grundlagenwerk zur kompromisslosen Klimarevolution
In diesem glühend polemischen, analytisch versierten und mit Fakten gesättigten Buch entwickelt Andreas Malm ein bestechendes Argument: In einer sich erwärmenden Welt ist es wichtiger denn je, zwischen dem Natürlichen und dem Sozialen zu unterscheiden. Nur durch die spezifisch menschliche Handlungsfähigkeit wird Widerstand möglich und Veränderung denkbar. Aus vielerlei Perspektiven werden die Veränderungen des Klimas und die Erwärmung der Erde analysiert. Angesichts der Dürren und Ernteausfälle, der Überschwemmungskatastrophen und Stürme ungeahnten Ausmaßes, all der realen Auswirkungen, die die Erderwärmung heute schon zeitigt, erscheinen diese Konzepte jedoch nichtig. Für Andreas Malm ist die Klimabewegung der Maßstab, an dem sich Theorie künftig wird messen lassen müssen. Er ruft auf zum klaren Benennen der Gegner und ihrer politischen Verstrickungen, denn der Handlungsträger der Erderwärmung ist allein der Mensch.

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Etwas Geschichte ist also doch zurückgekehrt: Die Panik, die der Klimawandel so mühelos hervorruft, ist in Wahrheit eine Panik angesichts der Geschichte, eine Reaktion unsererseits, sobald uns dämmert, was diejenigen uns und unseren Kindern angetan haben, die einst die fossilen Feuer entzündeten, sie um sich greifen ließen und weiterhin anschüren. Und hin und wieder macht die Geschichte dann einen Ausfallschritt in die Gegenwart. Im Dezember 2015, zum Abschluss der COP 21 in Paris, erklärten die Delegierten von 195 Nationen mit großem Trara, dass sie den Temperaturanstieg auf »deutlich unter 2 Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Levels« begrenzen wollten und »Anstrengungen unternehmen« würden, ihm bei 1,5 Grad Celsius Einhalt zu gebieten. 22Es war das erste Jahr, in dem die Grenzmarkierung von ein Grad Celsius erreicht wurde. 23Kaum hatten die Führungspersönlichkeiten aufgehört, sich selbst zu ihrem Erfolg zu beglückwünschen, und waren aus Paris in ihre jeweilige Heimat geflogen, als die Erwärmung einen plötzlichen Sprung machte: Im Februar 2016 lag die Durchschnittstemperatur auf der Erde um schätzungsweise 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau – genau dort, wo sie laut der zwei Monate zuvor gemachten Zusage nicht sein sollte. 24Es blieb den Wissenschaftler:innen überlassen, sich um Superlative zur Vermittlung des bizarren Wetters zu kümmern. In der nördlichsten Arktis wurden Anomalien von sechs Grad Celsius festgestellt, was den Eindruck verstärkte, das Klimasystem schlittere geradewegs in jene Hitze, die sich die COP 21 zu verhindern verpflichtet hatte. 25Im Juli 2016 veröffentlichte die Zeitschrift Nature eine Studie, die zu beweisen vorgab, dass beide Pariser Ziele voraussichtlich nicht einzuhalten seien. Ein Teil der von einem CO2-Überschuss in der Atmosphäre erzeugten Wärme werde von den Ozeanen aufgenommen und mehrere Jahrzehnte lang in deren Tiefen gelagert, bevor sie in die Luft freigesetzt werde, und aufgrund dieser zeitlichen Verzögerung sei die vollständige Verwirklichung der Erwärmung entsprechend der CO 2-Konzentration vertagt. Bei den gegenwärtigen Levels – selbst wenn kein weiteres CO 2jemals wieder freigesetzt werden würde – ist der Planet, gemäß dieser Studie, bereits »zu einer durchschnittlichen Erwärmung über Land von mehr als 1,5 Grad Celsius« und möglicherweise sogar »mehr als zwei Grad Celsius« verdammt. 26Im November, Dezember und zum ersten Jahrestag des Pariser Abkommens lagen die Temperaturen in der Arktis nicht länger 1,5, zwei oder sechs, sondern schwindelerregende zwanzig Grad höher als normalerweise. 272016 endete als ein weiteres heißestes Jahr in der Geschichte, mit durchschnittlich 1,3 Grad Celsius über vorindustriellen Levels in der einen Schätzung, 1,1 Grad Celsius in einer anderen. 28Zweifellos hatte die Welt die Schwelle bereits überschritten, die ein Jahr zuvor in Paris festgelegt worden war. Doch stellte keine dieser Entwicklungen auch nur ansatzweise das Produkt dessen dar, was unmittelbar nach der COP 21 geschah . Die verblüffenden Hitzerekorde des Jahres 2016 waren nicht auf Emissionen zurückzuführen, die in der Zwischenzeit emittiert worden waren, sondern die verspätete Detonation von viel früher verheizten Brennstoffen. Wenn also die Vereinbarungen von Paris derart schnell in den Staub getreten waren, wie es im Moment des Schreibens gerade den Anschein macht, dann war es in Wahrheit wohl tatsächlich die Vergangenheit, die zur Gegenwart in einer Weise aufgeschlossen hatte, die der neuen Normalität entsprechen dürfte: Sobald dieses Buch gedruckt sein wird, werden diese Aufzeichnungen aller Wahrscheinlichkeit nach bereits veraltet sein, und immer so fort.

Weitere Stürme sind demnach also zu erwarten. Auf dem Umschlag von E. Ann Kaplans sorgfältiger Studie Climate Trauma. Foreseeing the Future in Dystopian Film and Fiction starrt eine rothaarige Frau auf ein großes zyklonales System, das am Horizont heranrollt. Bevor sich Kaplan der Flut an apokalyptischen Filmen zuwendet, welche in den letzten Jahren die Bildschirme geschwemmt haben, erzählt sie davon, wie sie selbst in den Hurrikan Sandy geraten sei und dabei, gerade als sie versuchte, über dunkle Treppen in ihr Apartment zurückzukommen, eine Panikattacke erlitten habe. Diese Erfahrung veranlasste sie, das Symptom des »Prätraumas« zu entwickeln – nicht die gängige Posttraumatische Belastungsstörung, bei der Menschen an früheren Wunden leiden, sondern vielmehr »die Angst vor einem künftigen schrecklichen Ereignis ähnlicher Art«. Unsere Kultur als Ganzes, legt Kaplan nahe, entwickle heute ein Prätrauma. Je mehr Film, Fernsehen, Literatur und Journalismus durch die schleichende Erkenntnis beeinflusst seien, dass ein katastrophaler Klimawandel bevorstehe, desto eher stellten die Verbraucher:innen der Populärkultur »eine prätraumatisierte Bevölkerung dar, die mit dem Gefühl einer unsicheren Zukunft und einer unzuverlässigen natürlichen Umwelt lebt«. Der Protagonist des Films, von dem das Bild auf dem Umschlag stammt, hat eine Reihe an Albträumen und heftigen Halluzinationen von Monsterstürmen, versinkt in einer Angstspirale und geht auf seine Freunde los: »Es wird einen Sturm geben, einen wie ihr ihn noch nie erlebt habt, und nicht einer von euch ist darauf vorbereitet.« Insofern dieses wachsende Genre also von der Zukunft besessen ist, dann allein, so Kaplan, aufgrund eines »Bewusstseins für eine traumatische Vergangenheit«, die uns schon von vornherein mit schlechten Karten für die Zukunft ausgestattet hat. 29Diese Vergangenheit, gegen die per Definition nichts mehr unternommen werden kann, ist der Ursprung des künftigen Sturms.

Vergleichen wir das nun mit Jamesons Diagnose der Postmoderne als Zustand des synchronen Raums ohne Zeit und ohne Natur. Innerhalb des Klimawandels herrscht keinerlei Synchronizität. Mehr als je zuvor bewohnen wir das Diachrone, das Diskordante, das Unvollständige: die Hunderte Millionen von Jahren alten fossilen Energieträger, die über die letzten beiden Jahrhunderte gefertigte Massenverbrennung, das extreme Wetter, das sich daraus bereits entwickelt hat, der Weg in eine Zukunft, die unendlich viel extremer sein wird – es sei denn, es wird genau jetzt etwas dagegen unternommen –, der Schweif gegenwärtiger, sich in die Ferne ausdehnender Emissionen … Die Geschichte steht wieder in voller Blüte, und zwar aufgrund einer Natur, die ebenfalls wieder zu sich findet. Zwar befinden wir uns noch in einem sehr frühen Stadium, doch weisen bereits unser Alltag, unsere psychischen Erfahrungen, unsere kulturellen Reaktionen und selbst unsere Politik Anzeichen auf, dass wir von planetarischen Kräften in das Loch der Zeit zurückgesaugt wurden und die Gegenwart sich gleichermaßen in Vergangenem und Zukünftigem aufzulösen beginnt. Die Postmoderne scheint von ihrer Antithese heimgesucht zu werden: Ein Zeit- und Naturzustand erobert immer mehr Raum. Nennen wir das den Erwärmungszustand .

EIN PAAR AUFGABEN FÜR DIE THEORIE

Die Geschichte, die im Erwärmungszustand wiederkehrt, ist nicht von beschwingter modernistischer Art, kein überquellender Strom an Ereignissen, die durch Zweck und Richtung miteinander verbunden sind, und auch alles andere als ein Zug, auf den man aufspringt: Vielmehr ist sie eingefroren. Und genauso wenig kehrt die Natur als jene intakte Vielfalt wieder, wie sie Jameson in den Zwischenräumen der Moderne ausfindig gemacht hat: Eher noch scheint sie zu schmelzen. Nichtsdestotrotz handelt es sich dabei allem Anschein nach um Geschichte sowie um Natur, und es sieht so aus, als ob die Gesellschaft darunter allmählich zu straucheln beginnt, womit noch lange nicht gesagt sein will, der Erwärmungszustand konstituiere eine totale »kulturelle Logik« in Jamesons Sinne. Denn ungeachtet der Climate Fiction (oder Cli-Fi) in Film und Literatur lässt sich argumentieren, dass ein Großteil der Kultur nach wie vor die Tatsachen globaler Erwärmung ignoriert und dass das eigentliche Kennzeichen der Gegenwart die Leugnung ist, die sich von der alltäglichen Unterdrückung des Wissens darüber, was vor sich geht, über die Topografien des sozialen Lebens bis hin zu jenem Mann erstreckt, der im November 2016, gerade als die arktischen Temperaturen alles in den Schatten stellten, die Präsidentschaftswahl in den USA gewann. Was die Politik in den entwickelten kapitalistischen Ländern anbelangt, so wird der Klimawandel völlig von Fragen der Einwanderung und erstarkendem Nationalismus überschattet. Ein paar Worte zu dieser Prioritätenabfolge wollen wir uns für später aufheben. Was jedoch die Palette an kulturellen Ausdrucksformen angeht, wäre es eine schwierige Aufgabe zu zeigen, dass der Klimawandel die Art, wie wir schreiben, kommunizieren, bauen, planen, schauen und imaginieren, dermaßen grundlegend verändert, wie es laut Jameson die Postmoderne getan hat. Denn die postmoderne Blase platzte nicht einfach, als sie mit den steigenden Temperaturen in Berührung kam – im Gegenteil erweist sie sich als äußerst widerstandsfähig und immer weiter aufblasbar.

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