Frank B. Wilderson III - Afropessimismus

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Was es heißt, Schwarz zu sein: Afropessimismus ist ein Aufschrei und eine radikale Antwort auf eine der drängendsten Fragen unserer Zeit
Wie erklärt sich die brutale Alltäglichkeit der Gewalt gegen Schwarze Menschen? Warum bestimmt die Geschichte der Sklaverei ihre Erfahrungen bis heute? Wie kommt es, dass Rassismus jeden Aspekt des sozialen, politischen und geistigen Lebens berührt? Frank B. Wilderson III begegnet diesen Fragen in einer Weise, die so komplex ist wie unsere Verstrickungen in sie: Teils einschneidende Analyse, teils bewegendes Memoir, zeugt «Afropessimismus» davon, was es heißt, Schwarz – und das heißt für Wilderson immer zugleich, kein Mensch – zu sein. Er schildert eine nur scheinbar idyllische Kindheit in einem weißen Vorort von Minneapolis, die politisierten 1970er- und 1980er-Jahre, seinen Aktivismus gegen die südafrikanische Apartheid und die Gewalt, die ihm als Wissenschaftler noch heute begegnet. Wildersons Aufmerksamkeit für die Verheerungen eines Schwarzen Lebens in einer weißen Welt zeigen, dass die Unterdrückung der Schwarzen kein Relikt der Vergangenheit ist. Vielmehr bildet sie die unhintergehbare Grundlage jedes Verständnisses von Kultur, Fortschritt und Subjektivität. Auch die unbestreitbaren Erfolge des Civil Rights Movements oder von Black Lives Matter konnten sie nicht grundlegend infrage stellen. Ausgangspunkt von Wildersons Denken ist deshalb die Ausweglosigkeit. «Afropessimismus» fragt, wie sich das Leben als versklavte Person überhaupt erzählen lässt: eine herausfordernde und notwendige Lektüre.

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Als ich diese Worte zum ersten Mal im Gemeindezentrum in Seattle hörte, musste ich laut auflachen. Wie konnte ein Wort so viel Freude bereiten? Honky als Wort für einen Weißen! Es amüsierte mich tagelang. I’m three seconds off a honky’s ass! Ich wusste, dass es meine Eltern nicht amüsieren würde, wenn sie es von meinen Lippen hörten. Dass ich mir einen weißen Arsch vorknöpfen werde, war nicht, was sie im Sinn hatten, als sie beschlossen, dass Seattle der geeignete Ort war, um junge Schwarze Männer als Vorbilder kennenzulernen. Ich war clever genug, um zu wissen, dass mich dieser Satz für den Rest unseres Sommers in Seattle in ein weißes Gemeindezentrum verfrachten könnte. Doch ich konnte nicht anders. Nicht mehr seit dem »Na, mach schon, mein Junge!« von meiner Großmutter war ich derartig von Worten inspiriert gewesen!

Ich ging in die hinterste Ecke unseres Gartens, um all die verschiedenen Arten zu hören, wie ich diese wenigen Worte zum Singen bringen konnte. Ich sang sie tief und warm, mit der Baritonstimme von Barry White. Ich sang sie wie Aretha, die auf R-E-S-P-E-C-T bestand. Ich sang sie wie Eddie Kendricks’ Falsett, das Gläser zersingen konnte. Allein im Garten ging ich auf Konfrontationskurs mit dem Honky-Tree und ließ ihn wissen: »Groß heißt nicht gemein. Ich werd mir deinen weißen Arsch gleich mal vorknöpfen, du honky!«

Mom kam auf die Veranda zum Garten. Ich weiß nicht, wie lange sie dort schon gestanden hatte. Alles, was sie hörte, war das Geräusch meines Lachens. Alles, was sie sah, war, dass ich mit einem Baum redete. Mit ihrer Therapeutinnenstimme fragte sie mich, ob es mir gut gehe. Ja klar, alles bestens, sagte ich. (Will dem Honky-Bäumchen hier nur ma’ bisschen die Rinde vom Leib ziehen, sonst nix.) Und ich musste mich zusammenreißen, dass mein Bauch nicht vor Lachen platzte. Schön, dich lächeln zu sehen, mein Sohn, rief sie mir zu, bevor sie wieder ins Haus ging.

Es gab auch einen »Honky«, der kein Baum war. Er leitete das größtenteils von Schwarzen besuchte Gemeindezentrum in Seattle. Sein Name war Reg, doch wir nannten ihn nur selten beim Namen (außer, wenn wir mit ihm sprachen), was ja Sinn machte, da wir nicht mit seinem Namen sprachen. Reg hatte die Aura eines kräftigen, aber durchtrainierten und bärtigen Polizisten, den ich mehrere Male sah, als ich später in Südafrika lebte; ein Mann, der in die Schwarzen Spelunken, die sogenannten Shebeens, in Soweto ging und den Menschen dort Bier spendierte. Er hatte einige von ihnen gefoltert, und als es vorbei war, hatte er sie dazu gebracht, das Fleisch auf dem Barbecue-Grill zu wenden. Er setzte sich mit ihnen an den Picknicktisch, um ihnen zu zeigen, dass sie die Art und Weise, wie er sie gefoltert hatte, nicht persönlich nehmen brauchten. Reg schob sein Kinn hervor, wenn er sprach, entweder um die Jüngeren wie mich zu loben, oder um die Älteren zu warnen. Ob bewegt oder ruhend, immer schossen kurze, instinktive Atemzüge zwischen seine Worte. Er eilte vom Spielplatz über den Parkplatz und durch die Turnhalle, mit der Kaltblütigkeit eines Mannes, der regiert.

Auf dem Parkplatz unter einem regenlosen Himmel kam es zu einer Auseinandersetzung. Ich befand mich im Gemeindezentrum und spielte Völkerball, als jemand schrie: »Jetzt geht der Scheiß los!« Was war der Scheiß und warum ging er los? Jeder, der zur Tür lief, schien es zu wissen. Nur ich hatte nicht die leiseste Ahnung. Ich kannte – jeder kannte – die verschwommenen Umrisse dessen, was passiert war. Die ganze Welt des Gemeindezentrums drehte sich um die Regeln von Reg. Reg entschied, wer die Basketbälle nutzen durfte und wer nicht. Reg entschied über die wöchentlichen Aktivitäten. Reg notierte sich in seinem Buch einen Strafpunkt neben deinem Namen, wenn du aus der Reihe tanztest oder auch nur zu laut sprachst. Drei Strafpunkte, und du bekamst eine Woche lang Gemeindezentrumsverbot. Reg hatte Luke, einem siebenjährigen Jungen, seinen dritten Strafpunkt verpasst. Reg wies Luke an, das Grundstück zu verlassen. Das war mein Wissensstand, als ich nach draußen eilte, denn die beiden waren noch drinnen gewesen, als Reg Luke seine dritte Verwarnung erteilt hatte. Luke hatte sich von Reg zum Parkplatz begleiten lassen. Dann war er allerdings stehen geblieben, als hätte er seine Meinung geändert, und sich umgedreht, um wieder zurück ins Gebäude zu gehen. Regs Hand umklammerte Lukes Ellbogen und führte ihn davon. Eine Menschentraube begann sich, um sie zu formen. Ich bahnte mir einen Weg durch den Schwarm von Halbstarken, die alle wollten, dass Luke Reg in ihrem Namen das Fell über die Ohren zog.

»Fass mich noch einmal an«, hörte ich Luke sagen.

Luke und Reg standen sich direkt gegenüber. Mit Erstaunen sah ich zu, wie Reg näherkam. Reg war ein Mann von mindestens 25 Jahren und sah wie ein Gewichtheber aus, während Luke den Körperbau eines schmächtigen Forwards in einem Highschool-Basketballteam hatte.

Reg sagte: »Die Regeln gelten für alle, selbst für mich.« Worauf Luke sagte: »Fass mich noch einmal an, okay.«

Luke steckte seine Hand in die Tasche. Regs Gesichtsausdruck deutete darauf hin, dass er haargenau wusste, was passieren würde, wenn Lukes Hand wieder hervorkäme, und wie sehr das Ergebnis nicht nur von Luke, sondern von allen anwesenden Jungen herbeigesehnt wurde. Und Reg schien zu wissen, dass sein verzweifelter Mut niedergemetzelt werden würde, wenn er nur eine einzige falsche Bewegung machte. Einen Augenblick lang starrte Reg uns an, und er kam den Tränen oder einer Entschuldigung näher, als ich es jemals bei ihm gesehen hatte.

Ich war mir bewusst, wie klein ich im Vergleich zu den anderen war, von denen die meisten richtige Teenager waren. Ich musste aufschauen, um zu sehen, wer sprach, als jemand Reg beschimpfte oder Luke sagte, er solle hinmachen. Vögel bombardierten die Sonne, als würde eine Faustvoll Pfeffer in das letzte gesunde Auge Gottes geschleudert. Luke sah aus, als kitzelte er sich mit seiner Hand von der Innenseite seiner Hosentasche am Oberschenkel. Regs Stimme brach, doch er konnte nicht aufhören, die Regeln vorzuleiern. Ich konnte das Klicken von Lukes Springmesser hören, bevor ich seinen kerzengeraden, straffen Glanz sah.

Mom scherzte immer, dass man in dem Teil von New Orleans, wo sie aufgewachsen war, wegen eines Erdnussbuttersandwichs erstochen werden konnte. Obwohl sie lachte, wenn sie es sagte, überzeugte mich das Funkeln in ihren Augen (und das »ganz genau« meines Vaters), dass sie wusste, wovon sie sprach. Allerdings hatte ich noch nie eine Messerstecherei gesehen, bei der Blut vergossen wurde. (Das Blut, das ich von Elgar Davenport vergossen hatte, war eine Folge der Windstille und der Gravitation der Erde, keine Folge der Kraft meiner Absichten. Die vorgezeichnete Absicht von Lukes Springmesser hatte kaum Ähnlichkeit mit dem zufälligen Parabelflug einer Seifenflasche, die sich bogenförmig durch die Luft schob, hinunterfiel und Elgars Kopf spaltete).

»Ja, mach nur, fass mich noch mal an.«

Hinter mir sagte jemand: »Der Arsch soll bluten.«

Dann sagte zu meiner Linken jemand: »Der Arsch soll bluten.«

Dann stimmte ein Dritter in die Worte ein wie in eine Hymne.

Reg schüttelte den Kopf, scheinbar mehr im Gebet, als aus Trotz. Er blickte nach oben, doch die Wolken waren in Deckung gegangen.

Ich hörte eine Frauenstimme.

»Nein! Nein! Das kannst du nicht wollen!« Ich kannte diese Stimme. Wenn ich manchmal in der Kirche die Augen schloss, wob sie den reichen Stoff gregorianischer Gesänge und berührte mich in der Kirchenbank. Meine Mutter hatte sich nach vorne durchgekämpft und schob uns alle beiseite wie eine Windböe, die durch hohes Gras ging.

»Das könnt Ihr alle nicht wollen«, sagte sie wieder und wieder.

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