1 Das E-MTB 1 Das E-MTB
Mountainbike mit Rückenwind
12-Punkte-Check
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3 Ergonomie
Mensch & Maschine
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4 Federung
Komfortzone
Federgabel einstellen
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Federgabel warten
Dämpfer warten
5 Motor & Akku
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Akku
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Schaltzug tauschen
Schaltzughülle tauschen
7 Bremsen
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Bremse einstellen
Bremsbeläge tauschen
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Bremsgeräusche eliminieren
8 Laufräder & Reifen
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Laufrad Aus- & Einbau
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Reifenventile
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Tubeless-Reifenmontage
9 Steuerlager
Dreh- & Angelpunkt
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10 Reinigung & Pflege
Weg mit dem Dreck!
Kettenpflege
Waschen & Pflegen
Schnelle Pflege nach jeder Tour
Ab in die Winterpause
Mountainbike mit Rückenwind
In die Berge, auf die Piste, durch Wald & Wiesen – dank E-Unterstützung geht das heute für viele Biker deutlich leichter und bequemer als bisher. Für andere geht das überhaupt nur deshalb: Das elektrifizierte Bike-Konzept gewinnt immer mehr Freunde.
Es gibt viele gute Gründe auf's elektrisch unterstützte Mountainbike zu steigen. Genussvolle MTB-Touren können dank E-Unterstützung gern mal länger ausfallen, da der Zeitanteil bergauf auf rund die Hälfte schrumpft. So bleibt mehr Zeit, die man in den oberen Höhenregionen zubringen kann. Man kommt nicht wie früher mit hängender Zunge oben an, sondern ist ausgeruhter und damit auch genußfähiger. Die Kraft aus dem Akku nivelliert die körperliche Belastungen: Biker mit unterschiedlichstem Leistungsvermögen können Touren zusammen fahren, ohne dass einer ständig warten muss. Oder man kann als Familie zusammen in die Berge touren: Die Kids sitzen im geländetauglichen Anhänger.
Das alles geht, weil ein elektrischer Motor mit maximal 250 Watt Dauerleistung und einer Abschaltung bei der Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h aus einem klassischen Mountainbike ein Pedelec, ein elektrisch unterstütztes Fahrzeug, macht, das rechtlich ein Fahrrad bleibt. Deshalb dürfen Sie mit einem E-MTB vollkommen uneingeschränkt jede Straße und alle Rad-, aber auch sämtliche anderen Wege befahren, die üblicherweise für Fahrräder freigegeben sind.
Das E-MTB ist ein noch sehr junges Fahrzeug. Erste elektrifizierte MTB-Modelle gibt es zwar schon länger, doch das waren meist nur wenig ausgereifte Ableitungen von Standard-Pedelecs. Vor allem die Motoren hatten lange Zeit noch zu wenig Leistung und Sensibilität für das Anfahren am Berg, oder sie liefen ein, zwei Sekunden nach, wenn der Biker schon längst das Pedalieren gestoppt hatte. Doch inzwischen ist viel passiert: Seit etwa 2016 explodiert das Angebot der E-MTB-Hersteller. Es gibt mittlerweile eine nennenswerte Anzahl speziell entwickelter, zuverlässiger und drehmomentstarker Motoren, leistungsfähige Akkus mit 500 Wattstunden und speziell konstruierte, stabile und formschöne MTB-Rahmen. Teilweise konnten die E-MTB-Modelle schon ein Jahr nach Markteintritt die regulären Bestseller-Modelle derselben Hersteller zahlenmäßig überrunden. Rahmen, Fahrwerke und Komponenten sind inzwischen auf höhere Fahrgeschwindigkeiten und stärkere Belastungen durch die weit intensivere Nutzung angepasst. Breite Reifen verleihen den deutlich schwereren E-MTBs souveränen Grip bei hoher Durchschlagssicherheit, bergauf selbst auf losem oder grobem Untergrund, bergab mit unglaublich sattem, sicheren Lauf. Kraftvolle, standfeste Scheibenbremsen sorgen für zuverlässige und effiziente Verzögerung bei geringer Handkraft. Auch Rahmen, Lenker, Vorbau und Sattelstütze fallen deutlich stabiler aus als am Normal-MTB. Die Bike-Gewichte haben sich bei etwa 19 bis 23 Kilo eingependelt.
Mit dem Mittelmotor hat sich das zur Zeit brauchbarste Konzept durchgesetzt: Der Motor wirkt direkt auf die Kurbel, am Hinterbau lässt sich eine Kettenschaltung mit breiter Abstufung und knackig-exakten Gangwechseln realisieren. Die Kettenschaltung ist einerseits preisgünstig, andererseits vielfältig abgestuft und leicht zu warten. Nachteilig sind die hohen Zugkräfte des Motors, der in der Spitze mit über 800 Watt an der Kette zerren kann: Kette, Ritzel und Kettenblätter verschleißen am E-MTB im Vergleich zum klassischen MTB deutlich schneller. Auch an Komponenten wie Lenker, Vorbau, Sattelstütze oder Felgen und Reifen nagt der Verschleiß stärker. Behalten Sie diese Teile immer im Blick.
Gut, wenn man sich da selber zu helfen weiß! Deshalb gibt es dieses Buch: Wir möchten Sie in die Lage versetzen, die notwendigen Einstell-, Wartungs- und Pflegearbeiten, aber auch einfachere Reparaturen am Bike selbst erledigen zu können. Das erhält Funktion und Wert Ihres Bikes und spart Geld für teure Werkstatt-Besuche. Dazu kommt: Wer sein Bike bis zur letzen Schraube kennt und weiß, wie die Technik funktioniert, entwickelt ein tieferes und damit besseres Verständnis dafür, was sein Bike und er selbst zu leisten imstande sind. Meist sind das dann auch die besseren Fahrer.
Eine weitere deutliche Verschiebung zum normalen MTB gibt es bei den Reifen: Da am E-MTB das Gewicht keine so große Rolle spielt, greifen die Hersteller dort bevorzugt zu wesentlich breiteren Reifen. Dank größerer Aufstandsfläche am Boden werden die Fahreigenschaften deutlich sicherer. E-MTBs fahren sich erheblich souveräner, was kritische Bodenbeschaffenheit betrifft. Einfach, weil die Reifen mehr verzeihen. Bei Breitreifen ab 2,5 Zoll und insbesondere bei den „Plus“-Reifen zwischen 2,8 oder 3,2 Zoll haben sich die Reifengrößen auf 27,5 Zoll eingependelt. Die wuchtigen Pneus rollen extrem satt und fehlerverzeihend. In Grip und Haftung setzen sie ebenfalls neue Bestmarken. Große und laufwilligere 29-Zöller überrollen Hindernisse noch etwas besser. Zudem steigen Bikes mit großen Laufrädern bei heftigen Steigungen am Vorderrad noch später hoch. 29er sind meist in Hardtails, in Strecken-orientierten Fullies oder bei Bikes mit großen Rahmengrößen anzutreffen. Einzelne Bike-Konzepte mit breiter gebauter Gabel und Hinterbau, verstellbaren Hinterbau- oder Achsaufnahmen lassen dem Biker sogar die Wahl, welche Laufradoder Reifengröße und -breite er bevorzugt. Denn ein schmalerer 29er Pneu hat nahezu denselben Umfang und Höhe wie ein dicker 27,5er-Reifen, die Geometrie des Bikes verändert sich dadurch kaum.
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