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6 http://www.hospizgruppe-bingen.de/index.php/ueber-uns/geschichte-der-hospizbewegung, Zugriff 21.2.2021
2 Was macht Pflege zur palliativen Pflege?
Michael Nehls
Die zentrale Aufgabe von Palliative Care und damit der Palliativpflege ist auf die Verbesserung der Lebensqualität von Personen ausgerichtet, die mit Problemen konfrontiert sind, welche mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen. Palliative Care ist jedoch nicht allein auf die entsprechende Person fokussiert. In gleicher Weise ist Palliative Care auf die Lebensqualität der Zugehörigen dieser Personen ausgerichtet (»…Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Familien« 7 ). Konzeptionell ist Palliative Care daher ein systemischer Ansatz. Welcher Ansatz dabei zu verfolgen ist, wird eindeutig in der WHO Definition von Palliative Care beschrieben.
Definition von Palliative Care der WHO 8
Palliative Care ist ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, welche mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen. Dies geschieht durch Vorbeugen und Lindern von Leiden durch frühzeitige Erkennung, sorgfältige Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen Problemen körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art.
Palliativmedizin:
• ermöglicht Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Symptomen
• bejaht das Leben und erkennt Sterben als normalen Prozess an
• beabsichtigt weder die Beschleunigung noch Verzögerung des Todes
• integriert psychologische und spirituelle Aspekte der Betreuung
• bietet Unterstützung, um Patienten zu helfen, ihr Leben so aktiv wie möglich bis zum Tod zu gestalten
• bietet Angehörigen Unterstützung während der Erkrankung des Patienten und in der Trauerzeit
• beruht auf einem Teamansatz, um den Bedürnissen [sic] der Patienten und ihrer Familien zu begegnen, auch durch Beratung in der Trauerzeit, falls notwendig
• fördert Lebensqualität und kann möglicherweise auch den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen
• kommt frühzeitig im Krankheitsverlauf zur Anwendung, auch in Verbindung mit anderen Therapien, die eine Lebensverlängerung zum Ziel haben, wie z. B. Chemotherapie oder Bestrahlung, und schließt Untersuchungen ein, die notwendig sind [sic] um belastende Komplikationen besser zu verstehen und zu behandeln.
Der Ansatz soll demnach sowohl vorbeugend als auch lindernd sein und frühzeitiges Erkennen sowie fehlerloses Einschätzen und Behandeln beinhalten. Der Ansatz zielt dabei auf mehrere Dimensionen ab. Diese Dimensionen sind
• physiologischer Natur – wie die Wahrnehmung und Behandlung von Schmerzen und andere körperliche Probleme
• und darüber hinaus Probleme aus dem psychischen, sozialen und spirituellen Bereich.
Die Vielschichtigkeit an Symptomkonstellationen, die sich damit in der praktischen Arbeit abzeichnen kann, reicht von dem Nebeneinander verschiedener physiologischer, psychosozialer und spiritueller Probleme bis hin zu einem ineinandergreifenden und nicht auflösbaren, komplexen Symptomgeschehen.
Es wird deutlich,
• dass die Bewältigung dieser Probleme bzw. dass ein frühzeitiges Erkennen,
• eine fehlerlose Einschätzung und
• das Behandeln der individuellen Probleme der Person (um mit den Worten der WHO-Definition von Palliative Care zu sprechen) mehrere Professionen und verschiedene Disziplinen erfordert.
In der Definition wird dazu der Teamansatz als Organisationsform der Leistung angesprochen.
Die beiden Berufsgruppen, die hierbei in erster Linie von Gesetzgeber und Kostenträger als Akteure benannt sind, sind Ärzt*innen und die Pflegende. Bei der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) sowie der spezialisierten palliativmedizinischen Komplexbehandlung (OPS Code 8-98e – 2020) sind explizit die Weiterbildung in Palliative Care für Pflegekräfte sowie die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin für die Ärzt*innen gefordert.
Nachfolgend sollen einige wenige, aber bedeutende Elemente hervorgehoben werden, die Palliativversorgung und Palliativpflege ausmachen.
2.1 Palliativpflege aus dem pflegerischen Handlungsfeld
Was Pflege zu Palliativpflege macht, ergibt sich aus den besonderen Bedürfnissen, die die betroffenen Personen und ihre Angehörigen an die Versorgung stellen, und aus den daran angepassten Versorgungskonzepten.
Dame Cicely Saunders gilt als die Begründerin der modernen Hospiz- und Palliativbewegung. Auf der Internetseite des St Christopher’s Hospice ist über sie zu erfahren:
»Sie absolvierte eine Ausbildung zur Krankenschwester (1940 bis 1944), medizinischen Sozialarbeiterin (1947) und schließlich zur Ärztin an der St. Thomas’s Hospital Medical School (1951–57). Sie befasste sich seit 1948 mit der Betreuung von Patienten mit unheilbarer Krankheit, hielt zahlreiche Vorträge zu diesem Thema, schrieb viele Artikel und trug zu zahlreichen Büchern bei. Dame Cicely Saunders erkannte die Unzulänglichkeit der Sterbehilfe, die in Krankenhäusern angeboten wurde. So oft wurde Patienten und Familien gesagt, dass ›nichts mehr getan werden könne‹, eine Aussage, die Dame Cicely nicht akzeptierte. Während ihrer Zeit bei St. Christopher lautete ihr Schlagwort: ›Es gibt noch so viel zu tun‹.«
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