Liat Elkayam - Aber die Nacht ist noch jung

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Flitterwochen, die Geburt des ersten Kindes, eine wilde Nacht in einem Club – drei Stationen im Leben einer Frau verwebt Liat Elkayam zu einem dichten Roman, der von der Sehnsucht nach Jugend erzählt, vom Glanz und vom Elend, heute in einem weiblichen Körper zu stecken.
Liat Elkayam erzählt in diesem herausragenden Roman von drei Stationen aus dem Leben einer Frau, die hofft, worauf wir alle hoffen, auf die großen Momente im Leben, in denen sich zeigt, dass wir die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Doch das reale Leben schiebt sich wie ein Zerrspiegel vor das gewünschte. Oder ist es andersrum? Mit diesem so einfühlsamen wie schonungslos ehrlichen, lakonischen Roman erkundet Liat Elkayam, wie wir uns in unserer Sehnsucht nach ewiger Jugend, nach Vollkommenheit und Effizienz verstricken und damit Gefahr laufen, uns selbst zu verlieren.
Vier Uhr morgens am Strand von Tel Aviv. Die Hochzeitsparty ist vorbei, die Füße schmerzen, der Whiskey war gut, nur wo ist der Hotelzimmerschlüssel? Bei der jungen Frau schleichen sich erste Zweifel an der Ehe ein. Vielleicht, denkt sie sich, kehrt die Magie in den Flitterwochen zurück?
Als einige Jahre später ihr Kind zu früh und mit Kaiserschnitt auf die Welt kommt, ist das erhoffte mütterliche Glück überlagert vom Piepen der Kontrollmaschinen, der Angst um das Baby im Brutkasten und ihren eigenen körperlichen Schmerzen. Sie fängt an, ein »Tagebuch der Erniedrigung« zu führen.
Mann, Kind und Erfolg im Beruf – mit vierzig kann das doch nicht schon alles gewesen sein. In einer langen Nacht in einem angesagten Club lockt ein Seitensprung. Die Nacht ist ja noch jung!
Mit diesem so einfühlsamen wie schonungslos ehrlichen, lakonischen Roman erkundet Liat Elkayam, wie wir uns in unserer Sehnsucht nach ewiger Jugend, nach Vollkommenheit und Effizienz verstricken und damit Gefahr laufen, uns selbst zu verlieren.

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Sie blätterte in der italienischen Ausgabe der Vogue, die sie am Flughafen gekauft hatte. Man musste das Magazin gar nicht lesen, die Bilder sagten genug. Sieh mal an, ein Paar bonbonfarbene Lackpumps. Jonatan fischte den MP3-Player, den sie ihm zum Geburtstag geschenkt hatte, aus der Tasche und zu ihrer Freude auch den Adapter für einen zweiten Kopfhörer, sodass sie zusammen hören konnten. Aber er griff nur nach seinen Kopfhörern, den schwarzen. Sie schmiegte sich ganz dicht an ihn, um herauszufinden, welche Musik er gewählt hatte. Der wummernde Bass verriet es ihr: Rage Against the Machine. Wie beruhigend. Er lächelte sie an und holte ihre weißen Kopfhörer hervor, damit sie mithören konnte. Er roch noch immer nach frischem Gebäck.

»Weißt du was? Beim letzten Mal, als ich in Venedig war, wollte ich eigentlich gar nicht herkommen. Die Fontänen, Schuhe und das Eis in Rom waren mir viel lieber. ›Diese Stadt ist doch sowieso am Versinken, und Wasser konnte ich noch nie leiden‹, das ungefähr habe ich damals zu meiner Mutter gesagt. Aber meine Mutter ließ sich nicht davon abbringen: Ein Besuch in Venedig wäre wichtig für meine Bildung.«

»Was sagst du, ich habe nichts gehört.«

»Ich habe furchtbare Kopfschmerzen. Ich glaube, ich brauche einen Kaffee, dann gehen sie weg.«

Sie schlenderte allein über den Markusplatz. Ein ganzer Teppich aus Tauben bedeckte die Piazza, es war widerlich; sie kackten alles voll, flogen direkt auf sie zu; während sie noch dabei war, vor einer Taube den Kopf einzuziehen, verfing sich schon die nächste in ihren Haaren. Um sie herum streckten die Leute die Hände aus, Tauben landeten auf ihren Köpfen, auf ihren Füßen, und alles war übersät, umringt, überschwemmt von Tauben. Sie zogen wie die Ratten in Rudeln herum, nicht wie Vögel. Ein hübsches Mädchen mit langen Locken sagte kichernd auf Hebräisch: »Oma, mach ein Foto, ich hab drei auf mir sitzen, schnell!«

In den unzähligen Schaufenstern rund um die Piazza wiederholten sich dieselben Läden in der immergleichen Form; da gab es Ketten und Aschenbecher aus Muranoglas, bunte, mit Punkten und Blumen verzierte Ledertaschen, Bäckereien, Sonnenschirme, haufenweise Unterhosen und BHs. Hässlich eigentlich, aber die Gehirnwäsche wirkte. Sie musste unbedingt diese dämliche Handtasche mit den Schmetterlingen haben, und das orangene Korallen-Medaillon und die blau-weiß gestreifte Bluse auch. In keinem der Läden gab es Zigaretten. Dafür in jeder Bäckerei Ricotta-Pastete.

Sie ging in eine Parfümerie, suchte nach einem Duft, der die von Gerüchen schwangere Luft der Piazza überlagern würde. Das Parfüm, das sie suchte, hieß »Capri«; ihr Flakon war schon lange leer, sie hatte es damals bei ihrem ersten Besuch in Venedig gekauft. Ja, warum waren sie für ihre Flitterwochen eigentlich nicht nach Capri gefahren? Auf eine ruhige, sonnenvergoldete Insel, wo sie in türkis schimmerndem Wasser baden konnten. Sie kaufte sich das Parfüm nicht. Hatte es sich nicht verdient.

Stattdessen kaufte sie heruntergesetzte Schlüpfer aus Spitze. Es gab nur noch welche in sehr kleinen Größen und gelbe. Die passten ihr. Für ihn kaufte sie Trikotunterhosen, bedruckt mit diesen schnuckeligen Zeichentrickfiguren der Familie Barbapapa. Als sie mit Tüten beladen ins Hotel zurückkehrte, hatte sie drei Zigaretten geraucht und war besänftigt. An der Schwelle des Hotels kratzte ihr Ehering wieder, auch das Gesicht juckte. Wieder spürte sie ihren Geist in sich, wie ein Blubbern. Ein glühend heißer Dampf. Im dunklen Korridor auf dem Weg ins Zimmer stieß sie auf das gewaltige Ölporträt einer Frau in gelbem, durchsichtigem Kleid. Darunter stand »Lady Penelope«. An der Wand über dem Gemälde hing ein antikes Schwert; wie gern hätte sie es aus der Scheide gezogen und einmal, von oben nach unten, ein großes X in die Leinwand geschlitzt. Wie gern hätte sie der Dame das rote Band heruntergerissen, den Lippenstift abgewischt, das Grübchen in ihrer Wange durchlöchert. Und die Früchte aus dem Körbchen zu ihren Füßen, die Kirschen, Bananen, Ananas, eine nach der anderen gegen die Wand geschleudert. Das Porzellankörbchen mit hüpfenden Freudensprüngen in Tausende Splitter zerschmettert. Oh ja, sie hatte große Lust, sich die Kappe des Concierge zu schnappen, der schweigend die Tüten hinter ihr hertrug, und ihre Zähne in den rot blitzenden Plastikschirm zu hauen. Doch sowie sie diese Lust in sich aufwallen spürte, waren sie auch schon an ihrem Zimmer angelangt, sodass sie den Concierge nur noch rasch mit einem großzügigen Trinkgeld bedachte. Sollen die Totengeister zwischen uns herumflackern oder gleich alles verschlingen, dachte sie auf der Schwelle zum Zimmer, ohne zu wissen, ob sie Jonatan dort antreffen würde oder nicht. Ja, warum eigentlich nicht? Es war einerlei; genau wie in dem Moment, wenn Ms. Pac-Man im Spiel stirbt, wird auch sie sich einfach hinstellen und sagen: »She dramatically swoons and falls.«

Am nächsten Morgen buchten sie in der Lobby eine Gondelfahrt und setzten sich dann zum Frühstück auf die Dachterrasse. Sie bestellten weich gekochte Eier und köpften sie mit dem Messer, vermischten den tropfenden, orangenen Dotter im Becher mit dem Eiweiß und salzten das Ganze leicht. Ein Kellner trat mit einer riesigen Pfeffermühle an ihren Tisch, streute über ihre Köpfe hinweg noch etwas schwarzen Pfeffer auf die Eier, reichte dazu ein Stück weiche Butter auf silbernem Untersetzer, außerdem eine heiße, duftende Kaffeekanne, fluffige Brioches, rote Himbeermarmelade und Würfelzucker. Er schenkte ihr Kaffee ein, und Jonatan ließ jeweils einen Würfelzucker in ihre Tassen plumpsen. Er rührte sogar um, obwohl sie ihren Kaffee immer ohne Zucker trank. »Irgendwann werde ich es mir merken«, sagte er. Ein anderer Kellner stellte ein Körbchen auf den Tisch, ausgelegt mit einer Stoffserviette, darin winzig kleine, duftende Brötchen, die Ähnlichkeit mit den Krallen eines Habichts oder eines anderen Raubvogels hatten. Eine bräunliche Kugel, aus der spitze, hakenförmige Fingernägel aus Teig hervorragten.

Während sie sich in der Lobby einen Pullover überzog und sie auf ihre Gondel warteten, sagte Jonatan: »Du weißt, das ist alles bloß Bluff für die Touristen, alles aus Plastik, diese ganzen Gondeln, eine große Show, die werden bestimmt bei uns um die Ecke in Petach Tikwa hergestellt.«

»Na und? Kann doch trotzdem schön sein«, konterte sie stur.

Als ihr Gondoliere kam, ein bärtiger Mann in gestreiftem Hemd und Gürtel mit Gucci-Logo, der auch Bankier hätte sein können, fing Jonatan sofort ein Gespräch mit ihm an. Er hieß Marco, war selbstverständlich in Venedig geboren und kannte, so schien es, jedes Boot und jeden Menschen, die diese Kanäle passierten. Marco sang auch ein bisschen für sie, allerdings nicht mit dem größten Schmelz, und als Jonatan ihn bat, sie zu den abgelegeneren Gebieten zu bringen – »fahren Sie uns nur nicht dorthin, wo alle hinwollen« –, war ihm das willkommen. Auf den Hauptverkehrskanälen, die die Touristen besonders liebten, gab es viele Staus.

Marco steuerte den schwarzen Drachenkopf mit den Zügeln im Maul hinüber zu den farbloseren, weniger überlaufenen Gebieten. Ihre einsame Gondel glich einem in die Erde gelassenen Sarg; über den Himmel zogen weiße Wolken, und die Boote auf den Kanälen wurden noch weniger. Vor ihnen erstreckten sich Wassergassen und verlassene erste Stockwerke, überall ragten Holzpfähle mit Eisennägeln auf, die grünliche Schlacke kroch die Steinwände hoch.

»Es sieht gar nicht danach aus, als wäre Venedig versunken«, sagte Jonatan, »die unteren Stockwerke sind nicht überschwemmt.«

»Das hängt von der Flut ab«, sagte Marco. »Sie kommt viermal täglich. Aber niemand stört sich daran, denn hier wohnt keiner mehr. Die Preise sind nicht zu bezahlen.«

»Eine Wohnung in Venedig ist also keine wirklich gute Investition in die Zukunft?«, versuchte sich Jonatan an einem Scherz. Zur Strafe schlug Marco enthusiastisch vor, sie zu fotografieren. Und sie freute sich sogar darüber. Anders als Jonatan. »Must we?«, fragte er, doch Marco drängte sie und schob, ihr Smartphone schon in der Hand, auch noch hinterher: »Warum küssen Sie sich nicht?« Später würden sie feststellen, dass ihre Gesichter auf dem Foto nur zur Hälfte sichtbar waren, aneinandergepresst im Krampf eines künstlichen Kusses.

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