Liat Elkayam - Aber die Nacht ist noch jung

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Flitterwochen, die Geburt des ersten Kindes, eine wilde Nacht in einem Club – drei Stationen im Leben einer Frau verwebt Liat Elkayam zu einem dichten Roman, der von der Sehnsucht nach Jugend erzählt, vom Glanz und vom Elend, heute in einem weiblichen Körper zu stecken.
Liat Elkayam erzählt in diesem herausragenden Roman von drei Stationen aus dem Leben einer Frau, die hofft, worauf wir alle hoffen, auf die großen Momente im Leben, in denen sich zeigt, dass wir die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Doch das reale Leben schiebt sich wie ein Zerrspiegel vor das gewünschte. Oder ist es andersrum? Mit diesem so einfühlsamen wie schonungslos ehrlichen, lakonischen Roman erkundet Liat Elkayam, wie wir uns in unserer Sehnsucht nach ewiger Jugend, nach Vollkommenheit und Effizienz verstricken und damit Gefahr laufen, uns selbst zu verlieren.
Vier Uhr morgens am Strand von Tel Aviv. Die Hochzeitsparty ist vorbei, die Füße schmerzen, der Whiskey war gut, nur wo ist der Hotelzimmerschlüssel? Bei der jungen Frau schleichen sich erste Zweifel an der Ehe ein. Vielleicht, denkt sie sich, kehrt die Magie in den Flitterwochen zurück?
Als einige Jahre später ihr Kind zu früh und mit Kaiserschnitt auf die Welt kommt, ist das erhoffte mütterliche Glück überlagert vom Piepen der Kontrollmaschinen, der Angst um das Baby im Brutkasten und ihren eigenen körperlichen Schmerzen. Sie fängt an, ein »Tagebuch der Erniedrigung« zu führen.
Mann, Kind und Erfolg im Beruf – mit vierzig kann das doch nicht schon alles gewesen sein. In einer langen Nacht in einem angesagten Club lockt ein Seitensprung. Die Nacht ist ja noch jung!
Mit diesem so einfühlsamen wie schonungslos ehrlichen, lakonischen Roman erkundet Liat Elkayam, wie wir uns in unserer Sehnsucht nach ewiger Jugend, nach Vollkommenheit und Effizienz verstricken und damit Gefahr laufen, uns selbst zu verlieren.

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BLUMEN, TEDDYBÄREN UND KOCHTÖPFE

Tag: 1

Datum: 25.12.

Uhrzeit: –

Geburtsgewicht: 1595 Gramm

Anmerkungen: Zeigt bei Einlieferung in die Neonatologie gesunde Reflexe, atmet selbstständig, hämodynamisch stabil Antibiotika und Nahrung über Sonde verabreicht

Dr. A. Saad

Schneider ist auf dem Korridor der Frühchen-Station gefangen. Der Eingang der Geburtshilfestation ist geschlossen. Durch die schweren Milchglastüren kann sie die fließenden Bewegungen eines Menschen erahnen, also los, der Herde nach. Frauen schieben transparente Kästen umher. Gäste sind mit Blumen, Teddybären und Kochtöpfen beladen. Schneider klingelt an einer kleinen Glocke, erst dann öffnet sich der Sesam.

Unter dem Schild »Geburtshilfe 2« verkündet ein zweites Schild: »Das Frühstücks-Buffet ist ab acht Uhr geöffnet und nur für die Wöchnerinnen bestimmt. Familienangehörige werden gebeten, sich nicht daran zu bedienen.« Es ist sieben Minuten nach sieben und das aufgebaute Buffet schon fast leer. Nur zwei harte Eier, etwas Rührei und ein paar Blätter Kopfsalat sind übrig geblieben. Ein einziges Produkt gibt es noch in Hülle und Fülle: Leben, arabischen Joghurt in allen erdenklichen Sorten. Eine große Familie mit sechs Erwachsenen und zwei Kindern sitzt vor kleinen blauen Tabletts; sie knabbern an irgendeinem grauen Fertigessen. Es ist nicht eindeutig zu erkennen, wer von ihnen die Wöchnerin ist. Von den drei Frauen trägt keine einzige ein Krankenhaushemd. Sie hat Hunger, aber nicht auf Leben. Alles, nur nicht Leben.

Beim Stationszimmer hält man sie wieder auf. »Sie könnten noch etwas Voltaren vertragen, nicht wahr? Wann war die letzte Einnahme?« Kann sie noch etwas Voltaren vertragen? Sie kann überhaupt nichts vertragen. Aber jetzt, da sie es ihr anbieten, spürt sie die Schnittwunde. Schmerzhaft, deutlich. Sie tritt ins Stationszimmer. Eine Patientin zieht den Vorhang zu, eine andere rafft das Krankenhaushemd, und wieder eine andere lässt sich unterwürfig eine Nadel in den Hintern rammen.

Auf Zimmer 12 liegt Schirani im linken Bett. Ihr Mann ist gerade dabei, ihr die dünnen, glatten, glänzenden Beine einzuölen; ein rosiges, molliges Baby döst zwischen ihren Brüsten. Es sieht ganz anders aus als ihre Kleine, Schneiders Baby. Über dem offenen, durchsichtigen Babybett hängt ein Zettel: »Attias, der Sohn von, 3800 Gramm«. Schneider weiß, sie soll nicht nach den anderen sehen, aber Schirani, ihr Mann und das Baby sind so sehr in diesem glückseligen Moment der Entspannung nach dem Stillen geborgen und beachten sie nicht, dass sie hemmungslos auf diese intime Dreieinigkeit starrt. Das Baby sieht aus wie eine rötliche, kahle Riesenkartoffel. Es ist überhaupt nicht süß, sondern eins von diesen Babys, die nur aus Nase bestehen; alles, was man sieht, ist Nase. Krumm. Enorm. Gonzo.

»Nezi und Musa waren da, Flora hat auch angerufen. Und morgen kommt der Rabbi für den Segen.«

»Wann denn? Am besten kommt er gleich hierher ins Krankenhaus.«

»Natürlich kommt er hierher. Izi bringt ihn, Schirani. Ist eine echte Strecke von Beit Schemesch hierher.«

»Der Kleine hat noch Hunger. Guck dir das an. Er isst wie sein Vater. Iss, Schätzchen, iss, dass du mit Gottes Hilfe schön gesund bleibst. Hach, ich habe Lust auf ein Croissant. Liebes, holst du mir eins von der Bäckerei?«

Schneider streckt sich auf dem Bett aus, legt das Reagenzglas mit der kostbaren Milch für das Baby auf einem Stück Taschentuch oben auf die Kommode, schließt den Vorhang und ruft ihn an. »Bist du aufgestanden?«, fragt er.

»Ich war gerade auf der Abteilung«, sagt sie, »also bei den Frühchen. Jetzt bin ich wieder im Zimmer.«

»Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt?«, fragt Jonatan. »Ich komme sofort, ich habe hier unten in der Lobby geschlafen.«

Und tatsächlich, da kommt er schon. Er sieht ganz aufgelöst aus. »Wahnsinn, wie du geatmet hast, echt beeindruckend. Hat mich richtig reingezogen. Hast du es mitbekommen? Sie haben die Kleine rausgeholt und sofort auf die Intensivstation gebracht. Sie war gerade erst eine Sekunde auf der Welt, diese weiße Wolke, da wurde sie schon in den Armen der Schwester aus dem Zimmer getragen. Ich bin hinter ihr hergelaufen und dabei mit dem Fuß im Kabel von deinem Narkosegerät hängen geblieben. Der Anästhesist hat mich angeschrien. Ich habe gemerkt, da ist ein Widerstand, aber das Kabel wollte sich einfach nicht entwirren. Dann haben sie mich desinfiziert, wegen diesem klebrigen Schleim an ihr – wie nennt man das noch?«

»Ich schlaf gleich ein.«

SOGAR BEI GIRAFFEN

Tag: 1

Datum: 25.12.

Uhrzeit: –

Urin: –

Ausscheidungen: –

Gewicht: 1605 Gramm

Als sie aufsteht, ist das Zimmer leer. Schneider, der Vater von ist nicht da.

Schirani und ihr Gefolge, das Baby eingeschlossen, haben sich ebenfalls in Luft aufgelöst. Sie ruft ihn an – auf dem Display leuchtet ein Bild von ihm, wie er auf einem Pferd reitet –, aber er geht nicht ran. Unter den ungelesenen Nachrichten ist eine zwei Stunden alte SMS: »Ich bin auf der Frühchen-Station. Komm, wenn du wach bist. Später hole ich dir Kleider und eine Tasche.«

Eine Schwester kommt herein, schaut sie an, prüft die Temperatur und schlägt ihr vor, sich zu waschen. Sie bittet, vorher ihr Baby sehen zu dürfen, aber die Schwester lehnt ab. Schneider muss absolut sauber sein, wenn sie in die Neonatologie geht. »Es besteht die Gefahr einer Infektion, es ist zum Wohl des Neugeborenen.« Für den Fall, dass sie in der Dusche nicht stehen könne, hätten sie einen Plastikstuhl. Die Schwester stellt einen kackbraunen Plastikstuhl aus dem Gartencenter unter die Brause. »Und die Schnittwunde aussparen, da darf jetzt keine Seife und kein Wasser dran!«, warnt sie.

Der Boden in der Dusche klebt tatsächlich. Das Paar rosafarbene Badeschlappen von Hello Kitty, die ihr die Rothaarige vererbt hat, wartet unter dem Waschbecken. Zögernd schlüpft sie hinein. Aber die Badelatschen sind noch gar nichts im Vergleich zu dem Stuhl. Schneider denkt an all die Hintern, die darüber gerutscht sind, und obwohl sie sich unter dem Wasserstrahl kaum auf den Beinen halten kann, schafft sie es auch nicht, sich zu setzen. Stattdessen klammert sie sich mit einer Hand an ihren treuen Begleiter, den wackeligen Infusionsständer.

Sie geht wieder auf die Frühchen-Station, desinfiziert sich schrittweise die Hände: eine kleine Ewigkeit. Sie brennt darauf, ihr Kind zu sehen, aber es muss sein. In dem eidottergelben Krankenhaushemd betritt sie Zimmer 1.

Schneider, die Tochter von befindet sich nicht an ihrem Platz.

Die Essenz des Schreckens.

Sie schaut sich um. Einen Schritt nach rechts, zwei zurück. Vielleicht doch links. Drückt die Finger auf den Hals, dort, wo der Puls zuckt. Der Inkubator ist weg. Wo ist das Baby? Wo haben sie sie hingebracht? Ist sie vielleicht gestorben? Es stehen acht weitere Inkubatoren im Zimmer. Soll sie sie einen nach dem anderen durchgehen und nachschauen? Vielleicht ist sie auf der Intensivstation. Sie erkennt ihr Baby nur über das Namensschildchen am Inkubator, und es ist ihr unangenehm, die jetzt alle zu prüfen.

Vier Schwestern wirbeln durch das Zimmer. Sie steht da, fassungslos, wartet, dass eine von ihnen stehen bleibt. Und tatsächlich, eine nimmt sie wahr. Sie trägt ein Augenbrauenpiercing, einen dicken schwarzen Lidstrich ums Auge und das riesige Tattoo eines Stechrochens auf dem linken Arm.

»Wo ist mein Baby?«

»Wer sind Sie?«

»Ich bin Schneider.« Sie hat bereits gelernt, dass man sowohl Mutter als auch Tochter hier Schneider nennt. So beginnt Symbiose.

»Sie ist hier, kommen Sie.« Der Schwanz des Stechrochens zeigt wie ein Wegweiser auf die Inkubatoren in der Mitte des Zimmers. Und tatsächlich, da liegt Schneider, die Tochter von immer noch in einem fest verschlossenen Inkubator. Sie hält ein Kabel in der Hand, und am Bauch und im Bereich vom Herzen sind Elektroden angebracht. Da ist auch ein neues dünnes und grünes Kabel in der Nase.

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