Tanya Tagaq - Eisfuchs

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Ein Städtchen am Rande des Eismeers im Norden Kanadas. Eine Kindheit, geprägt von der übermächtigen Natur und einem sich auflösenden Zusammenhalt. Ein mutiges Mädchen, das die alten Mythen entdeckt und erwachsen wird. Tanya Tagaq erzählt poetisch, sinnlich, mit großer Kraft.
Der Winter ist vorbei und damit die Zeit, die die Kinder im Haus verbringen müssen, weil es draußen bitterkalt ist, hoch im Norden Kanadas, am Rande des Eismeers. Im Frühling haben die Kinder das Städtchen in der Hand, streunen auf der Suche nach Abenteuern durch die Straßen und durch die Tundra. Nach so wilden Abenteuern, dass sie dabei sogar das Leben riskieren. Die Erwachsenen sind mit eigenen Problemen beschäftigt und können keinen Halt bieten. Im Gegenteil.
Tanya Tagaq erzählt in diesem atemberaubenden Debüt von der Kindheit und Jugend eines Mädchens in der Arktis: von einer übermächtigen Natur, von den allgegenwärtigen Füchsen, den majestätischen Polarbären und den Mythen der Inuit. Unter den furchterregenden und verzaubernden Polarlichtern verschwimmen für das Mädchen die Grenzen zwischen Mensch und Natur, Zeit und Raum, und sie begibt sich auf eine verstörend sinnliche Selbstsuche, um die Wunden zu heilen, an denen in einer sich auflösenden Gemeinschaft alle tragen.

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Das Meereis ist immer noch dick, aber die Tümpel sind schon vollständig aufgetaut. Die Mückenlarven zucken in Form einer Acht durchs Wasser, hypnotisierend und schön. Ganz anders als in einigen Tagen, wenn sie sich in einen blutrünstigen Wirbelsturm verwandelt haben werden. Hätte ich je Gelegenheit, einen Feind zu foltern, dann würde ich ihn in der Mückensaison nackt in die Tundra schicken, die Hände auf dem Rücken gefesselt.

Wir Kinder dürfen im Frühling frei durch den Ort streifen. Wir sind das ständige Zusammensein mit den Eltern genauso leid wie sie, die ein halbes Jahr lang unser Herumtoben im Haus aushalten mussten. Die nie untergehende Sonne wärmt uns und nährt unsere Fantasie. Auf der Suche nach Abenteuern ziehen wir durch die staubigen Straßen. Große Kinderbanden und ebenso große Rudel frei laufender Hunde streunen durch die Stadt. Ich frage mich, vor welcher Gruppe man sich mehr in Acht nehmen muss. Alle meine Freundinnen dürfen so lange draußen bleiben, wie sie wollen, alle, nur ich nicht! Um elf Uhr müssen wir mit unserem Abenteuer fertig sein.

Wir verlassen den Ort und finden einen kleinen See. Er ist ungefähr fünfzig Meter lang und halb so breit. Blaue Styroporteile liegen herum, die in der letzten Bausaison hierher geweht worden sind. Wir wollen Helden sein und benutzen die instabilen Styroporplatten als Boote. Bedenken – die kräftigen Böen, die Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt und die Tiefe des Sees – schlagen wir in den Wind, der sie fortweht wie Styropor. Über so etwas denken Elfjährige nicht nach.

Keiner von uns kann schwimmen. Abwechselnd paddeln wir hinaus, mit einem Stock als Ruder, unsere kleinen Körper halten auf dem wackligen blauen Gefährt mit Mühe das Gleichgewicht. Der Wind wird stärker. Einer von uns wird unweigerlich zu weit hinausgetrieben, und das selbst gemachte Paddel ist völlig unzureichend, um ans Ufer zurück zukommen. Er ist der Kleinste in der Gruppe. Immer ist es der Kleinste. Still, unterwürfig, ein ewiges Lächeln auf den Lippen. Die Wölfe lassen ihn in Ruhe, weil er so lieb ist. Er ist der hübscheste von den Jungs, und die Mädchen wollen ihn entweder bemuttern oder sind insgeheim in ihn verknallt. Einmal habe ich ihn geküsst; sein Mund war klein und weich, seine Zunge träge.

Der Wind bläst ihn weiter hinaus. Fällt er ins Wasser, ertrinkt er. Das wissen wir alle. Niemand sagt ein Wort. Wir überlassen das Heulen dem Wind. Das kleine Gesicht des Jungen wird immer besorgter. Jetzt treibt er in der Seemitte. Seine dünne Windjacke flattert hoch, offenbart magere Rippen und ein leichtes Schaudern. Ich sehe seine Schwäche, spüre seine Verletzlichkeit. Nichts ist zu hören als der Wind und der flatternde Stoff unserer Kleidung. Der Junge wird vollkommen ruhig, noch ruhiger als sonst. Er sieht aus wie ein gelassener alter Mann; er sieht aus, als sei alles in Ordnung. Eine Windbö, das Styropor kippelt, erst auf die eine Seite, dann die andere. Aber sein Körper weiß, was zu tun ist. Der Kleine holt tief Luft, und mit dem Atem wird sein Floß wieder stabiler. Jetzt ist er fast am gegenüberliegenden Ufer. Ich sehe, wie seine Hände zittern, als er den Stock ins Wasser taucht. Er ist in Sicherheit. Er hat das Ufer erreicht. Sein Blick wirkt erwachsener. Wir sind gerade Zeugen geworden, wie er zum Mann geworden ist. Alle jubeln! Es ist nach elf; ich rase heim.

Das war unser Styroporspiel. In der Woche danach benutzten sieben Kinder auf einem größeren See nahe beim Flugplatz einen in der Mitte durchgeschnittenen Wassertank als Boot und ertranken. Wir haben unser Styroporspiel nie wieder gespielt.

Atme kleine Ängste ein daraus werden Zweifel werden Worte wird Meinung wird Wut wird Hass wird Gewalt.

Atme große Ängste und große Worte aus sie fallen auf dich zurück wie leicht wird man unter den eigenen Spiegeln begraben.

Atme kleine Ängste ein sie flüstern und kriechen in deinen Kopf achte sie und danke ihnen dass sie dich schützen wollen.

Atme Anerkennung aus für die Schönheit deiner Instinkte und den Mut kleine Ängste zu lieben.

Atme bleierne Liebe ein wie einen Duft und ernte den Lohn iss kaue schlucke verschlinge die viele Güte und Liebe die man dir schenkt.

Atme Ruhe aus in Anerkennung der Schönheit des Mutes den es braucht die Liebe nicht zu fürchten.

EINE STAUBIGE SOMMERNACHT in der Hocharktis. Hell steht die Sonne am Himmel. Die Sonne bringt Leben und Lust auf Streiche, Heiterkeit und Träume. Es ist zwei Uhr morgens und ich kümmere mich nicht mehr darum, wann ich zu Hause sein muss. Das werde ich bitter büßen müssen, wenn ich heimkomme und die donnernden Schritte meines Vaters das Haus mit einem Zorn erschüttern, wie nur er ihn aufbringt.

Es lohnt sich, ungehorsam zu sein und zusammen mit meinen Brüdern und Schwestern prickelnde Freiheit und Neugier zu zelebrieren. Mit zittrigen Fingerspitzen und schwankenden X-Beinen beschwören und verschwören wir uns; wir verscheuchen die Zweifel und überlassen uns der Lebenslust. Der Winter war lang und bedrückend. Wir wissen alle, dass wir bald Teenager sein werden – die Zeit ist kostbar. Alle Kinder an der Schwelle zur Pubertät verstehen instinktiv, dass diese magische Zeit bald vorbei sein wird. Sie begrüßen die Zukunft und sehnen sich nach dem Erwachsensein, leben aber noch in der kindlichen Fantasiewelt. Im Jungsein schwelgen, wünschen, es würde nie enden. Nie weiter als bis zur eigenen Nasenspitze blicken, während der mächtige Blitzschlag wachsender Zellen und vermeintlicher Unsterblichkeit durch unsere Körper fährt. Wir zeigen es der Zeit, wir pflücken uns gegenseitig das Lächeln von den Gesichtern. Kitzeln Kichern aus den Rippen, werfen mit Beleidigungen um uns, als seien es Komplimente.

In unserem kleinen Ort hört man mittags um zwölf und abends um zehn eine Sirene. Sämtliche Schlittenhunde fallen in das Sirenengeheul mit ein; wahrscheinlich stellen sie sich vor, es sei ein großer, lauter Hundegott, der mit seinem Jaulen über das Land herrscht. Das erinnert mich an Religion – der kurzsichtige und verzweifelte Versuch, in einem Universum, das wir unmöglich verstehen können, Vernunft und Ordnung herzustellen. Dabei ist die Wahrheit ganz einfach: Wir haben alles der Sonne und ihrer Energie zu verdanken. Wir sind wunderbarer Ausdruck der Macht des Universums. Wir sind die Fingerspitzen der Kraft, die die Sterne antreibt, also tut gefälligst, wozu ihr da seid, und FÜHLT.

Unser schwarzhaariges Menschenrudel treibt sich an der Hintertreppe der Schule herum. Zähneknirschend, gaumenmalmend, hungrig nach Betätigung, Zungen, die Streit suchen und Wunschwelten erschaffen, in denen wir interessant und wichtig sind, nicht bloß Kinder auf der Schultreppe. Nicht bloß Teil dieses langweiligen Kaffs mit seinen zwölfhundert Seelen (wenn man ausschließlich die Menschen zählt, aber wer sagt eigentlich, dass das Universum nur in den Menschen lebendig ist?). Die Hintertreppe ist unauffälliger als die am Eingang, wo unter der Sommersonne nichts vor neugierigen Blicken verborgen bleibt. Neben der Treppe steht ein großer Wassertank; das ist gut. Dahinter können wir uns verstecken, wenn wir den Pick-up der Gemeindepolizei hören. Uns vor dem Gemeindepolizisten zu verstecken ist eins unserer Lieblingsspiele. Seine Aufgabe ist es, in dem Städtchen herumzufahren, die Kinder nach Hause zu schicken und streunende Hunde zu erschießen. Er will, dass wir sicher in unseren Betten liegen. Aber sind Betten wirklich so sicher?

Helligkeit. Gelächter. Wir sind eine Gang aus fünf schlaksigen Mädchen und einem kleinen Jungen im schrecklichen Strudel peinlichen Verknalltseins und verstohlener Blicke. Unbeholfene Anmachversuche, die nur ein Ziel haben: sagen zu können, jemand steht auf mich. Die Zeit, in der wir die Teenager beim Knutschen neben der Jukebox sehnsüchtig beobachten und hoffen, dass wir eines Tages die Freiheit besitzen werden, Ja zu sagen. Damals wusste ich nicht einmal, wie man Nein sagt.

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