Peter Schwarz - Euch aufgesetzt

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Realität ist ein substanzloses Ding und während manche sie einfach in Händen zu halten scheinen, kann Alex sie nicht einmal so richtig ins Auge fassen. Die Tage vergehen in dem immer selben Trott und er spürt, wie seine Einflüsse an seinem Ich zerren und ihn immer weiter in den Schatten drängen, bis er sich selbst nicht mehr erkennt.
So wird er weiter herumgeschubst wie ein Spielball in einem unbekannten Spiel, dessen Regeln er nicht versteht. Doch der junge Mann ist fest entschlossen sich aus seinen Ketten zu befreien und als sich endlich eine lang erhoffte Chance bietet, ergreift er sie entgegen jeder Vernunft. Nur ob diese Gelegenheit die lang ersehnte Freiheit bringt, das steht in den Sternen.

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Und schließlich um 4 Uhr morgens anfing, die Stunden zu zählen, bis man schlaflos im Morgenlicht fast einnickte, aber wusste, dass man nicht schlafen durfte. Weil man ansonsten, im tiefen Schlummer, den Wecker nicht mehr hören würde. Also trinkt man Kaffee und macht sich am besten ein nahrhaftes Frühstück, um weitere 12 Stunden einen ausreichend klaren Kopf zu bewahren, damit man LKW-Ladungen von Kartons entgegen nehmen, die Ware sortieren und registrieren und die leeren Kartons wieder entsorgen konnte. Als ich am Donnerstag heimkam, war ich 36 Stunden wach gewesen. Und schlief dann von 18 Uhr abends, bis 7 Uhr Freitag morgens. Gestern ging mir alles leichter von der Hand. Doch nun war es Samstagmorgen und ich schaute nicht auf die Uhr. Ich rappelte mich auf, machte einige Schritte in die Küche und kippte in einem Zug den gezuckerten, schwarzen, kalten Kaffee vom Vortag runter. Unmittelbar danach zündete ich mir eine angeblich Zusatzstoff-freie Zigarette an. Der Puls sank, Dopamin wurde freigesetzt und die morgendliche Frische verflog. Meine Erlebniswelt glich in solchen Momenten Salvador Dalís Bildern. Nikotin führt zu einem rein mechanischen Denken. Das Haben wird zum Sein. Und ich kam mir vor, wie Dalís Schubladenmann. Der sein Angesicht, geblendet vom Licht der Welt, abwendet und wohl hofft, dass niemand ihm sein Innerstes von seinen Schubladen entwendet, und zum Besitz der Welt, im Gegensatz stehend zu seinem eigenen Besitz, macht. Doch ich war bereits von der Welt besessen. War besessen von der Angst, wieder zur Laborratte zu werden. Irgendwann, so hoffte ich insgeheim, würde ich sie alle los sein. Diese Herzparasiten in weißen Kitteln, die so taten, als würden sie sich um mich kümmern, und sich einredeten, sie hätten einen sinnvollen Beruf. Dieses ganze abgefuckte, moderne Kunstwerk würde zerbrechen und ich würde frei sein. Würde meine Tabs nicht mehr nehmen und endlich verrückt sein können, verrückt sein dürfen. Das Handy läutete und riss mich aus den Gedanken.

Es war Igor. Ein Blick auf den Screen verriet mir die Uhrzeit. 09:23 Uhr. Ich hob ab.

„Morgen Alex.“

„Hallo Igor, schon so früh munter?“

Igor war arbeitslos und stand für gewöhnlich erst um 12 Uhr auf. Ich lernte ihn damals auf der offenen Station kennen.

„Ja, es geht mir das erste Mal seit langem wieder gut, ich bin jetzt mit Tanja zusammen.“

„Ich hab doch gesagt, dass daraus was wird.“

Tanja hing bis vor kurzem an der Nadel, aber zog ihren kalten Entzug entschlossen durch. Igor und ich waren keine großen Aufreißer, und ich sagte ihm immer, dass er nicht auf die perfekte Frau zu warten brauchte. Aber nun freute es mich für ihn, dass er sogar eine gefunden hatte, die stark genug war, dem Heroin zu entsagen.

„Das muss gefeiert werden!“, meinte Igor.

„Jaja“, sagte ich. „ Ich darf nur eben nicht so viel trinken, du weißt schon, Tabletten.“

„Ach was! Ein paar Gläschen werden dir nicht schaden, und wenn’s mehr wird, nimmst du sie eben einmal nicht.“

Klang überzeugend. Es ödete mich an, immer im gleichen Trott, das mir vorgesetzte Gift zu nehmen. Einmal auf den Reset-Knopf zu drücken, konnte ja nicht schaden. In Vino est Veritas.

„Abgemacht, wann und wo treffen wir uns?“

„Bei mir zuhause, ich hol dich um 17 Uhr ab.“

Wir verabschiedeten uns. Ich dachte nach, wie der heutige Tag wohl enden würde.

Allzu viel würde ich wohl nicht trinken. Der Gedanke, die Tabletten einmal auszulassen, war sehr verlockend. Bis der Spiegel zu niedrig wäre, um bei klarem Verstand zu bleiben, würde es dreier Tage Abstinenz bedürfen. Aber auf diese wahnwitzige Idee würde ich wohl nie mehr kommen. Mein Psychiater würde es merken. Einen Zombie, der wieder Mensch wird, erkennt man schon vom weiten. Einer der auf LSD ist, kann ja auch nicht verhehlen wie er drauf ist. Den Trip, den man hat, wenn man eine Absetzpsychose bekommt, kann man mit nichts vergleichen. Der Herr Doktor würde es merken und man würde mich im Krankenhaus so sehr mit Haloperidol vollstopfen, bis ich mit meinem pathetischen, sedierten Verstand so mündig wie ein Vierjähriger wäre, und mich nicht mehr zu artikulieren wüsste. So ist die postapokalyptische Moderne. Wo immer auch Potential aufkeimt, wird es zertreten. Ich ging ins Bad, rasierte mich, putzte mir die Zähne und zog mir Hemd und Hose an. Wenn ich an einem freien Tag Gesellschaft erwartete, und sonst nichts zu tun hatte, wartete ich einfach nur. Auf der Couch liegend betrachtete ich, wie der Rauch meiner Zigarette und Staubflusen in der Luft schwebten. Ich war Meister darin. Um 12 Uhr ertönte die Sirene, Autos fuhren vor meinem Fenster vorbei. Die Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Um 17 Uhr abends klopfte es an der Tür. Ich öffnete. Es waren Igor und Andi. Igor und Andi lernten sich bei einem ihrer zahlreichen Psychatrieaufenthalte kennen.

Damals waren sie beide drin, weil man Igor in letzter Sekunde von seinem Strick geholt und Andi seinem Küchenchef das Nasenbein gebrochen hatte. Andi war wie ein verschlossenes Buch. Er hatte ein markantes Gesicht, auf dem immer sein neutraler Ausdruck lag. Igor war ein Saubermann und es dauerte nicht lange, bis er anmerkte „Wie sieht’s denn bei dir schon wieder aus? Räumst du denn nie auf? Was für ein Chaos.“

Tatsächlich waren ein vollgeräumter Tisch und ein Teller mit Besteck in der Abwasch, für mich zwar ein klitzekleiner Makel, der behoben werden sollte, aber noch lang kein Grund für eine derartige Begrüßung.

„Es ist mein Chaos wenn du es so nennen willst, aber erstmal hineinspaziert und hallo. Andi, rauchen wir doch zuerst noch eine und fahren dann los.“

„Hier drin ist die Luft eh schon wie in einer Selchkammer“, bemerkte Igor. „Jaja, die Ex-Raucher und ihre feinen Nasen.“ Andi lachte knapp und kramte eine Zigarette der Marke R.I.P aus einer zerknitterten Packung. „Rauchst du noch immer dieses mit Gift und Aromastoffen versetzte Zeug?“, sagte ich, als ich mir eine Apache anzündete. „Die hier schmecken nach Schokolade, kannst ja dann mal eine probieren“, bot mir Andi an. „Ich“, warf Igor ein, „habe 10 Jahre lang geraucht und wenn man will, ist es ein Klacks aufzuhören.“ „Du hast ja auch nicht mit 12 Jahren angefangen“, entgegnete ich, „außerdem kenne ich vom Hören-Sagen die Behauptung, dass Nikotin Parkinson vorbeugen soll. Was mir bei einem Jahr Haloperidol und weiß der Teufel wie viel noch verbleibenden Jahren Olanzapin ja nur recht sein kann.“

Igor schüttelte den Kopf und seufzte. „Sei froh, dass es heutzutage Medikamente gegen Schizophrenie gibt und sei nicht immer so skeptisch.“ „Jedem das seine“, meinte ich nur. Sollte ich nicht den Versuchstieren dankbar sein? Den sogenannten Ballastexistenzen, die im 20 Jahrhundert in Laboren gräulich verendet sind? Vielmehr dankte ich Gott, dass es mir verhältnismäßig um einiges besser erging. Aber ich hatte heute nicht vor großartig zu debattieren. Menschen sind und bleiben nun mal verschieden. Andi und ich machten die Zigaretten aus. Wir gingen zum Parkplatz ins Freie. Dort stand im Abendlicht Igors VW Käfer. Er hatte ein 1000-Watt-Sound-System samt Subwoofer. Die Leute glotzten uns nach, als wir mit der absurdesten und lautesten Musik von Shostakovich Richtung Supermarkt fuhren. Igor pfiff vergnügt mit, was man jedoch unmöglich hören konnte. Im Laden angekommen, kaufte ich mir zwei Flaschen Apfelmost. „Was anderes trinke ich nicht“, sagte ich. Andi kaufte für sich und Igor eine Flasche Wodka. Dann fuhren wir zu Igors Wohnung am Rande der Stadt. Es war halb sechs als wir ankamen. Die Wohnung lag im siebten Stockwerk. Es gab keinen Lift, also stapften wir die Treppen hoch. Oben angekommen standen wir dann vor der Tür, auf der ein kleines Bild angebracht war. Es zeigte Igor mit seinem Zier-Samurai-Katana in der Hand und darunter stand „Hier wache ich“. Er hielt sich für einen Künstler. Er sperrte die Tür auf und wir betraten seine fein säuberlich aufgeräumte Wohnung. Andi zog eine Zigarette hervor und wollte sie anzünden. „Denk nicht mal dran“, fauchte Igor ihn an. „Man kann in Zeiten wie diesen nicht einmal mehr in Lokalen rauchen und jetzt auch nicht mehr bei Freunden?“ „Geh auf den Balkon.“ „Deine Lunge dankt’s dir, komm Alex.“ Am Balkon konnten wir sehen wie Igor drinnen den Tisch abwischte und drei Gläser, dazu eine Flasche Bitterlemon für den Wodka, herrichtete. Ich griff fest an das Geländer, senkte zaghaft den Kopf und blickte runter. Andi rauchte entspannt. „Schöne Aussicht“, bemerkte er. Ich riss meinen Blick weg vom Abgrund und setzte mich auf einen Stuhl. Andi erriet mich sofort. „Ich verstehe nicht, was für manche Leute daran so schlimm ist, in der Höhe zu sein“, sagte er.

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