Grundwissen Psychisch Kranke

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3.2.2 Die Borderline-Persönlichkeitsstörung

Der auf den ersten Blick unverständliche Begriff „Borderline“ wurde 1938 von Stern 51geprägt und sollte einen „Grenzfall“ zwischen Neurose und Psychose bezeichnen. Heute wird darunter die präzise beschriebene Kategorie einer Persönlichkeitsstörung verstanden.

Die polizeiliche Relevanz dieses Störungsbildes ergibt sich alleine aus der Tatsache, dass die Borderline-Persönlichkeitsstörung mit einem Anteil von bis zu 20 % im stationären psychiatrischen Klientel und mit einer erheblichen Suizidproblematik 52zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen überhaupt gehört. Zwei Drittel der Betroffenen sind Frauen.

Im Vordergrund der Symptomatik stehen eine Störung der Emotionsregulation, die insbesondere den Umgang mit Wut betrifft sowie eine dramatische Inkonstanz und Anfälligkeit im Bereich enger Beziehungen.

Die Betroffenen haben ein tiefes Bedürfnis nach nahen Beziehungen und tun alles dafür, ein tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu verhindern. Gleichzeitig kommt es nach Phasen der Idealisierung der Bezugspartner – mitunter anlässlich einer Bagatelle – zu einer heftigen Entwertung und Verteufelung des Partners: Es resultieren leidenschaftliche und intensive Affären mit dramatischen und radikalen Brüchen.

In ihrer Identität sind die Betroffenen nicht sicher: Sie haben ein instabiles Selbstbild, sind schwankend in ihren Zielen und Präferenzen (einschließlich der sexuellen Präferenz), erleben sich manchmal als wertlos und ohnmächtig, dann auch wieder als irrational mächtig und böse mit der Fähigkeit, anderen zu schaden.

Es besteht eine Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen (z. B. Sexualität, Drogen, Geldausgeben, rücksichtsloses Fahren, Fressanfälle, Kaufsucht) mit wiederholten suizidalen Handlungen, Suizidandeutungen oder Suiziddrohungen und/oder selbstverletzendem Verhalten. Die Patientinnen schneiden oder ritzen sich an den Unterarmen, verbrennen sich mit Zigaretten, stoßen den Kopf an die Wand, halten die Luft an usw., um damit – wie sie sagen – sich selbst zu spüren, Spannung abzubauen oder sich selbst zu bestrafen 53.

Borderline-Patienten haben eine ausgeprägte emotionale Labilität; sie sind rasch verdrießlich, mürrisch, dann wieder reizbar oder ängstlich (wobei diese Verstimmungen gewöhnlich einige Stunden und nur selten mehr als einige Tage andauern).

Mitunter gibt es Gefühlsausbrüche mit unangemessener heftiger Wut und Verlust der Selbstkontrolle 54, mit wiederholten körperlichen Auseinandersetzungen, Risikoverhalten oder Sachbeschädigungen (z. B. Schlägereien, riskantes Fahren, Umkippen von Mülltonnen, Werfen von Geschirr).

Die starke Belastung mit schwer erträglichen Emotionen führt phasenweise zu einer Desintegration von Bewusstsein und Identität. Dieser „Dissoziation“ genannte Mechanismus soll u. a. dafür verantwortlich sein, dass Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung ein chronisches Gefühl der Leere oder dissoziative Symptome berichten. Letztere beinhalten die Unfähigkeit, sich an belastende Ereignisse zu erinnern, geistige Abwesenheit bei sexuellen Handlungen, psychogene Ohnmachts- oder Krampfanfälle, medizinisch nicht erklärbare Lähmungen oder Taubheitsgefühle.

Selten kommt es in Belastungssituationen auch zu paranoiden Vorstellungen (Vorstellungen, verfolgt zu werden, manchmal kombiniert mit flüchtigem Stimmenhören unter hoher affektiver Anspannung – z. B. hört eine Patientin in suizidalen Phasen die Stimme ihres verstorbenen Großvaters, der sie ruft).

Soziale und gesundheitliche Folgeprobleme

Die Störung nimmt einen oft dramatischen Verlauf mit dem höchsten Suizidrisiko in den ersten 5 - 10 Jahren. Die Suizidrate steigt mit dem Vorliegen von depressiven Begleitleiden auf 18 %, bei begleitender Alkoholabhängigkeit auf bis zu 38 %. 55

Besonders schlecht ist die Prognose für die betroffenen Personen, wenn ein aggressionsgeladenes Familienmilieu oder ein inzestuöser Missbrauch in der Anamnese vorliegen 56.

Fast regelhaft leiden Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung auch an Depressionen (98 %) und Angststörungen (90 %).

70 - 80 % der Betroffenen verletzen sich selbst, indem sie sich z. B. mit Rasierklingen ritzen oder mit Zigaretten verbrennen, Wunden offenhalten etc.

Bis zu 60 % der Betroffenen weisen einen Alkohol- oder Drogenmissbrauch auf, ebenso viele leiden unter Essstörungen mit Fettleibigkeit, Magersucht oder extremen Gewichtsschwankungen. 57

Zudem gibt es einen hohen Anteil an anderen Persönlichkeitsstörungen unter den Borderline-Persönlichkeiten, von denen vor allem die Kombination mit schizotypischen oder antisozialen Zügen den Krankheitsverlauf verkompliziert 58.

Der spontan-sprunghafte Persönlichkeitsstil

Bei den abgeschwächten Formen dieser Persönlichkeitsstörung findet man die positiven Seiten der Spontaneität und Impulsivität wieder, die heute kulturell sehr hoch geschätzt werden. Nicht zufällig hat sich in den letzten Jahren eine entsprechende „Emo“-Jugendszene etabliert, die neben der Melancholie, neben bestimmten Moden und Musik auch autoaggressive Verhaltensweisen und den „Rausch der Gefühle“ kultiviert.

Spontan-sprunghafte Persönlichkeiten sind begeisterungsfähig und wenig nachtragend. Sie lassen sich durch ihre Gefühle leiten, haben ein gutes „Bauchgefühl“, mit dem sie Dinge und Personen mit negativen Eigenschaften rasch erspüren und intuitiv ablehnen. Sie haben ein hohes Maß an Flexibilität und schlagen sich besonders in chaotischen Situationen gut durch.

Es wird ihnen auch eine ausgeprägte Kreativität nachgesagt, sodass man sie im künstlerischen Bereich, vor allem aber im Show-Business antreffen kann: Michael Jackson, Britney Spears, Kurt Cobain und anderen Show-Größen wird eine entsprechende Veranlagung mutmaßlich nachgesagt 59.

3.2.3 Die histrionische Persönlichkeitsstörung

Der Begriff leitet sich von dem lateinischen „histrio“ (= Schauspieler; im Englischen „histrionic“ = affektiert, theatralisch) ab.

Die Betroffenen tun alles dafür, um wahrgenommen zu werden und möglichst im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen: Sie verhalten sich laut, schrill, provokant oder auch sexuell verführerisch, kleiden sich auffällig oder aufreizend. Sie leben nach dem Motto: „Das quietschende Rädchen bekommt das Öl.“

Histrionische Menschen sind Gefühlsmenschen und neigen zum Dramatisieren („Affektgewinnung“). Dem Gefühl scheint dabei oft die Tiefe abzugehen; es verändert sich rasch, wird andererseits oft übertrieben und theatralisch dargestellt. Dadurch wirken die Betroffenen mitunter unecht und kokettierend.

Histrionische Persönlichkeiten sind sehr leicht durch die Umstände oder durch andere Personen beeinflussbar. Ihre Sehnsucht nach Bestätigung, Anerkennung und Lob lässt sie die Realität einer Beziehung mitunter verkennen: Sie schätzen Beziehungen enger ein als sie tatsächlich sind. Sie fangen daher unangemessen früh an, ihre Mitmenschen zu duzen, begrüßen ihren neuen Hausarzt bereits beim zweiten Termin mit herzlicher Umarmung usw.

Histrionische Züge, früher auch „hysterische“ Züge 60genannt, werden häufiger bei Frauen beschrieben. Es ist jedoch darauf hingewiesen worden, dass es eine genetische Verwandtschaft 61und funktionale Verbindung 62zu den antisozialen Persönlichkeitsstörungen gibt, insofern auch histrionische Persönlichkeiten sich durch eine geringe Sensibilität gegenüber Strafreizen auszeichnen und zu Risikohandlungen und Impulskontrollstörungen neigen. Antisoziale Männer können ausgesprochen histrionische und charmant-gewinnende Züge zeigen.

Soziale und gesundheitliche Folgeprobleme

Menschen mit histrionischer Persönlichkeitsstörung haben enorme Probleme in der Gestaltung fester und verlässlicher Beziehungen zu ihren Mitmenschen. Durch ihre Gefühlsbetontheit und leidenschaftlich-impulsive Hingabe an eine Situation machen sie Eindruck, wirken vielversprechend, halten jedoch selten durch. Konfrontiert mit den Konflikten und „Grauschleiern“, die den Alltag einer Beziehung 63ausmachen, reagieren sie rasch frustriert oder gekränkt mit destruktiven Vorwurfshaltungen oder mit Panik. Sie versuchen dann, sich durch Inszenierungen ihres Charmes oder dramatischen Handlungen Zuwendung und Anerkennung zu sichern (Weinkrämpfe, Suiziddrohungen, Täuschungsoder Verführungsmanövern).

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