16Da rief eine kluge Frau aus der Stadt: Hört her! Hört her! Sprecht zu Joab: Komm hierher, ich will mit dir reden. 17Und als er zu ihr kam, sprach die Frau: Bist du Joab? Er sprach: Ja. Sie sprach zu ihm: Höre die Rede deiner Magd. Er sprach: Ich höre. 18Sie sprach: Vorzeiten sagte man: Man frage doch nach in Abel und in Dan, so geht es gut aus; 19ich bin eine von den friedsamen und treuen Städten in Israel, und du willst eine Stadt und Mutter in Israel zugrunde richten? Warum willst du das [a]Erbteil des HERRN verderben?
20Joab antwortete: Das sei ferne, das sei ferne von mir, dass ich verderben und vernichten will! So steht es nicht! 21Sondern ein Mann vom Gebirge Ephraim mit Namen Scheba, der Sohn Bichris, hat sich empört gegen den König David. Gebt ihn allein heraus, so will ich von der Stadt abziehen. Die Frau sprach zu Joab: Siehe, sein Kopf soll zu dir über die Mauer geworfen werden. 22Und die Frau beredete das ganze Volk mit ihrer Klugheit. Und sie hieben Scheba, dem Sohn Bichris, den Kopf ab und warfen ihn zu Joab hinaus. Da blies er die Posaune und sie zogen ab von der Stadt und zerstreuten sich, ein jeder in sein Zelt. Joab aber kam zurück nach Jerusalem zum König.
23[a]Joab aber war über das ganze Heer Israels gesetzt, Benaja, der Sohn Jojadas, über die Kreter und Pleter. 24Adoniram war über die Fronarbeiter gesetzt. Joschafat, der Sohn Ahiluds, war Kanzler. 25Schewa war Schreiber, Zadok und Abjatar waren Priester. 26Auch Ira, der Jaïriter, war Davids Priester.
[Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]
Die Vollendung des Gerichts am Hause Sauls
2. Sam 21
Es war eine Hungersnot zu Davids Zeiten drei Jahre nacheinander. Und David suchte das Angesicht des HERRN und der HERR sprach: Auf Saul und auf seinem Hause liegt eine Blutschuld, weil er die Gibeoniter getötet hat. 2Da ließ der König die Gibeoniter rufen und sprach mit ihnen. Die Gibeoniter aber gehörten nicht zu den Israeliten, sondern waren übrig geblieben von den Amoritern. Und [a]die Israeliten hatten einen Bund mit ihnen geschlossen; jedoch suchte Saul sie auszurotten in seinem Eifer für Israel und Juda.
3Da sprach David zu den Gibeonitern: Was soll ich für euch tun? Und womit soll ich Sühne schaffen, dass ihr das [a]Erbteil des HERRN segnet? 4Die Gibeoniter sprachen zu ihm: Es ist uns nicht um Gold noch Silber zu tun bei Saul und seinem Hause, auch steht es uns nicht zu, jemand zu töten in Israel. Er sprach: Was wollt ihr dann, dass ich für euch tun soll? 5Sie sprachen zum König: Von dem Mann, der uns zunichtegemacht hat und der uns vertilgen wollte, dass uns nichts bleibe in allen Landen Israels – 6aus seinem Hause gebt uns sieben Männer, damit wir sie [a]aufhängen vor dem HERRN in Gibeon, auf dem Berge des HERRN. Der König sprach: Ich will sie euch herausgeben.
7Aber der König verschonte Mefi-Boschet[1], den Sohn Jonatans, des Sohnes Sauls, [a]um des Eides willen, den David und Jonatan, der Sohn Sauls, einander vor dem HERRN geschworen hatten.
8Aber die beiden Söhne der [a]Rizpa, der Tochter Ajas, die sie Saul geboren hatte, Armoni und Mefi-Boschet, dazu die fünf Söhne der Merab, der Tochter Sauls, die sie dem [b]Adriël geboren hatte, dem Sohn Barsillais aus Mehola, nahm der König 9und gab sie in die Hand der Gibeoniter. Die hängten sie auf dem Berge vor dem HERRN auf. So kamen diese sieben auf einmal um und starben in den ersten Tagen der Ernte, wenn die Gerstenernte anfängt.
David lässt die Gebeine Sauls und seiner Nachkommen bestatten
10Da nahm Rizpa, die Tochter Ajas, ein Sackgewand und breitete es für sich aus auf dem Fels am Anfang der Ernte, bis Regen vom Himmel auf die Toten troff, und ließ am Tage die Vögel des Himmels nicht an sie kommen noch des Nachts die Tiere des Feldes. 11Und es wurde David angesagt, was Rizpa, die Tochter Ajas, Sauls Nebenfrau, getan hatte. 12Und David ging hin und nahm die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jonatan von den Bürgern von Jabesch in Gilead. [a]Die hatten sie vom Platz am Tor Bet-Scheans heimlich weggenommen, wohin die Philister sie gehängt hatten zu der Zeit, da die Philister Saul schlugen auf dem Berge Gilboa. 13Und David brachte sie von dort herauf, und sie sammelten die Gebeine der Gehängten 14und begruben sie mit den Gebeinen Sauls und seines Sohnes Jonatan im Lande Benjamin in Zela im Grabe seines Vaters Kisch und taten alles, wie der König geboten hatte. [a]Danach wurde Gott dem Lande wieder gnädig.
Heldentaten der Krieger Davids
(vgl. 1. Chr 20,4-8)
15Es erhob sich aber wieder ein Krieg der Philister mit Israel. Und David zog hinab und seine Männer mit ihm und sie blieben in Gob, um mit den Philistern zu kämpfen. Und David wurde müde. 16Aber da war einer der Riesensöhne und das Gewicht seines Speers war dreihundert Lot Kupfer, dazu hatte er eine neue Rüstung. Der wollte David erschlagen. 17Aber [a]Abischai, der Sohn der Zeruja, half David und schlug den Philister tot. Da beschworen David seine Männer und sprachen: Du sollst nicht mehr mit uns ausziehen in den Kampf, damit nicht die [b]Leuchte in Israel verlischt.
18Danach erhob sich noch ein Krieg bei Gob mit den Philistern. Da erschlug Sibbechai, der Huschatiter, den Saf, der auch einer vom Geschlecht der Riesen war. 19Und es erhob sich noch ein Krieg bei Gob mit den Philistern. Da erschlug Elhanan, der Sohn Jaïrs aus Bethlehem, den Goliat, den Gatiter; der hatte einen [a]Spieß, dessen Schaft war wie ein Weberbaum.
20Und es erhob sich noch ein Krieg bei Gat. Da war ein langer Mann, der hatte sechs Finger an seinen Händen und sechs Zehen an seinen Füßen, das sind vierundzwanzig an der Zahl, und auch er war vom Geschlecht der Riesen. 21Und [a]als er Israel hohnsprach, erschlug ihn Jonatan, der Sohn Schammas, der ein Bruder Davids war. 22Diese vier stammten vom Geschlecht der Riesen in Gat und fielen durch die Hand Davids und seiner Kriegsleute.
[Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]
Davids Danklied
( Ps 18,1-51)
2. Sam 22
Und David redete vor dem HERRN die Worte dieses Liedes zur Zeit, als ihn der HERR errettet hatte aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls, und sprach:
2Der HERR ist mein Fels und meine Burg
und mein Erretter.
3Gott ist mein Hort, auf den ich traue,
mein Schild und Berg meines Heils,
mein Schutz und meine Zuflucht,
mein Heiland, der du mir hilfst vor Gewalt.
4Ich rufe an den HERRN, den Hochgelobten,
so werde ich vor meinen Feinden errettet.
5Es hatten mich umfangen die Wogen des Todes,
und die Fluten des Unheils erschreckten mich.
6Des Totenreichs Bande umfingen mich,
und des Todes Stricke überwältigten mich.
7Als mir angst war, rief ich den HERRN an
und schrie zu meinem Gott.
Da erhörte er meine Stimme von seinem Tempel,
und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren.
8Die Erde bebte und wankte,
die Grundfesten des Himmels bewegten sich und bebten, da er zornig war.
9Rauch stieg auf von seiner Nase
und verzehrend Feuer aus seinem Munde, Flammen sprühten von ihm aus.
10Er neigte den Himmel und fuhr herab,
und Dunkel war unter seinen Füßen.
11Und er fuhr auf dem Cherub und flog daher,
und er schwebte auf den Fittichen des Windes.
12Er machte Finsternis ringsum zu seinem Zelt
und schwarze, dicke Wolken.
13Aus dem Glanz vor ihm brach hervor
flammendes Feuer.
14Der HERR donnerte vom Himmel,
und der Höchste ließ seine Stimme erschallen.
15Er schoss seine Pfeile und streute sie aus,
er sandte Blitze und jagte sie dahin.
16Da sah man das Bett des Meeres,
und des Erdbodens Grund ward aufgedeckt
bei dem Schelten des HERRN,
Читать дальше