Vanessa strich ihm über die Stirn.
„Hast du geträumt?“ Ihre Hand tastete abwärts, über den Bauch, Richtung Geschlecht. Er war hart. Steinhart. Erstaunt. „Mmm, das gefällt mir.“ Sie schloss eine warme Hand um das Glied. Zog langsam daran, sanft und fest, gegen die Innenseite der Unterhose und Thermohose.
„Schon aufgewärmt?“, fuhr sie fort. „Hast du von Miss Frost geträumt? Goldlocke mit ihrem Toyboy? Oder boytoy, vielleicht? Mister Dandy…“ Sie zog schneller, und stöhnte. Ihren. Sexigsten. Stöhner. Ihre andere Hand schien auch beschäftigt zu sein. Sie seufzte stöhnend. Zog die Unterschenkel in ihrem gemeinsamen Schlafsack hoch. Zog seinen Ständer hervor. Er sprang gegen die Innenseite des Schlafsacks.
„Ja, ich habe von Ana geträumt. Sie war eine Art Schamanenfrau. Sah aus, als würde sie uns bei lebendigem Leibe fressen. Hat uns in eine Kote aus Fleisch eingeladen...“
„Ohh… ohh…“ Vanessa schien nicht zuzuhören. Hob den Unterkörper. Ihre andere Hand bewegte sich schneller. Das Scheuern am Schlafsack schien in der Eiskammer zu dröhnen.
„Und du? Hast du was geträumt?“ Henrik presste seine Frage hervor. Der Sauerstoff reichte nicht aus. Es zog und schwirrte im Penis, in den Hoden.
Er tastete mit der Hand zu ihrer Brust. Die Brustwarzen standen wie kleine Säulen unter dem Stoff. Er drehte sich zu ihr und biss leicht zu. Vanessa antwortete mit tiefen Keuchlauten. Beugte sich noch weiter nach oben. Der Schlafsack spannte sich über ihr. Die Kontur ihrer streichenden Hand war deutlich zu sehen. Eine Beule. Die sich rhythmisch bewegte.
Da war Henrik so weit. Er bohrte sich in ihre Brüste. Brüllte. Lautlos. Spürte Vanessas Schütteln. Sie kam kurz darauf. Wimmerte, wie im Traum. Wimmerte weiter, zitterte und entspannte sich. Sank herunter, streckte die Beine aus.
„Ups“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Haben wir ein Taschentuch dabei?“
Henrik merkte, wie er sein Sperma versprüht hatte und wie sie mit dem Penis herumgeschleudert hatte, als er seine Lust herausgepumpt hatte. In den Schlafsack. Überall, schien es.
„Wobei, was solls…“ Vanessa öffnete den Reisverschluss und setzte sich auf. „Wir besorgen uns Papiertücher von du weißt schon wem. Es ist halb zwei. Wir schauen mal, was sie so treiben.“
Henrik wunderte sich immer wieder, wie schnell sie nach einem Orgasmus wieder fit war. Er selbst lag immer noch da und schnappte nach Luft. Keuchte nach Sauerstoff. Als ob sie seine Gedanken gelesen hätte, legte sie ihre feuchten Finger an seinen Mund.
„Atme erstmal durch“, flüsterte sie. Klang zärtlich.
Er schnupperte gierig. Saugte ein paar Finger in den Mund hinein. Leckte sie sauber.
Vanessa stöhnte.
„Du weißt, wie du mich wieder heiß machen kannst. Aber… ich bin neugierig.“
„Ich weiß.“
„Wir schleichen rüber. Okay?“
„Ja!“ Henrik wollte die Eislippen in Action sehen. Und herausfinden, ob der junge Herr Dandy zu etwas zu gebrauchen war. Obwohl er und Goldlocke kaum richtig erwachsen waren. Aber wo zum Teufel war Ana? War alles bloß ein Bluff?
„Dann komm!“
* * *
Henrik und Vanessa schlichen an einer Reihe Vorhänge vorbei, an beiden Seiten. Sie hörten einzelne Schnarcher. Jemand hustete. Vielleicht schliefen doch nicht alle? Henrik wusste, dass Vanessa das mochte. Erwischt werden zu können. Er selbst war vorsichtiger. Dachte an den Turm in Angkor Wat, den Turm der Lotusblume. Hat uns wirklich niemand gesehen? Als wir hochgestiegen sind?
„Sch“, flüsterte Vanessa mit einem Finger an den Lippen. Sie waren am Tunnel angekommen, der die Eiszimmer mit der Lounge verband. Ein Nachtwanderer war am Ende des Gangs zu erkennen. Vanessa zog Henrik schnell in eine Nische. Sie warteten.
„Jetzt.“ Vanessa zog Henrik ungeduldig hinter sich hier. Sie schlichen an den Duschräumen und Toiletten vorbei, an den Schließfächern und der Rezeption. Hinter der Rezeption stand eine Tür einen Spaltbreit offen. Gedämpfte Musik.
„Warpaint. ‚New Song‘.“
Henrik nickte. Vanessa kannte sich aus. Das Album war letztes Jahr erschienen, erinnerte er sich. Sie folgten der Band, einem Frauenquartett aus L.A., beide auf Spotify. Laid back, stripped down Poprock mit fesselnden Texten und starken Stimmen. Da mochte Henrik Dandy und Goldlocke gleich ein bisschen mehr.
Vanessa schob die Tür ein Stückchen weiter auf.
I was, I was, I wasn't wrong
To think, to think that it was wrong for me
I want, I want it, I want it all
I want, I want, I want it all so sweet
You got the moves, you got the moves
You got the moves, bang bang baby
You got the moves, you got the moves
Sie hatten „New Song“ auf Dauerschleife gestellt. Jennifer lag auf einem Schreibtisch. Keine Hose. Nur ein Paar knallrote Pumps. Ein Absatz auf dem Tisch, der andere auf Gustafs Schulter. Der schwarze BH saß um den Bauch. Ihr Brüste waren fast völlig von ihrem goldblonden Haarschwall bedeckt. Ihre Pobacken rutschten vor und zurück, wie sie da halb auf der blanken Tischplatte lag. Der Hals entblößt, der Mund offen. Sie keucht ungefähr so wie Vanessa, im Traum. Henrik konnte seinen Blick nicht von ihren Lippen reißen. Derselbe helle Lippenstift. Wie eine Skulptur. Aus Eis.
Gustaf selbst stand davor, mit der Hose an den Knöcheln. Er dagegen war laut. Mit jedem Stoß in Jennifer hinein knurrte er stöhnend. Vanessa schien der Anblick zu gefallen. Sie keuchte auf. Presste ihre Hand von hinten zwischen Henriks Beine. Drückte seine Hoden. Wie mit Sektbläschen gefüllt begannen sie zu kribbeln. Sie drückte fester.
Henrik spürte Zuckungen in dem halb steifen Ständer pulsieren. Konnte es nicht lassen, Gustafs Hintern anzustarren. Rund und durchtrainiert. Die Muskeln spielten in den Oberschenkeln und er bewegte sich schneller, schneller. Seine Hoden schlugen an Jennifers Pobacken. Ein kaum hörbares Klatschen bei jedem Stoß. Sie glänzten vor Feuchtigkeit. Oder Schweiß. Natürlich ist er gewachst, fuhr es ihm durch den Kopf, bevor Vanessa ihn unterbrach.
„Wusste ich’s doch“, hauchte sie in Henriks Ohr. Stand auf den Zehenspitzen und linste über seine Schulter. Presste ihren Schoß an seine Hüfte.
I have never felt this strong
Dancing to you all night long
You're a new song
You're a new song baby
You're a new song to me
You're a new song
You're a new song baby
You're a new song to me
Gustaf zog sich raus. Zog hart an seinem Ständer, vor und zurück. Warf den Kopf nach hinten und spritzte über Jennifers BH und Brust. Stöhnte. Knurrte. Endete mit einem zurückgehaltenen Brüllen. Jennifer warf ihr Haar mit einem Ruck nach hinten. Milchweiße Fäden landeten wie schmale Wasserläufe, verschmolzen mit ihrer ebenso hellen Haut. Ein paar Spritzer landeten auf der einen Brust. Ihr Schoß glänzte. Offen und feucht, wo Gustaf eben noch gepumpt hatte. Die Schamlippen geschwollen. Sie stöhnte und keuchte. Presste die Hand auf ihren Venusberg.
„Ich will mehr, lover boy“, hörte Henrik sie flüstern. Es war kein Wunsch. Es war ein Befehl. Ein geflüsterter Befehl. Ihre eisblauen Augen schienen Gustaf gefangen zu halten. Er gehorchte. Beugte sich über sie und begann sie zu lecken. Jennifer reagierte sofort.
Vanessa seufzte leise hinter Henrik. Biss ihm ins Ohrläppchen. Atmete.
„Du weißt, dass ich das auch mag. Tu das heute Nacht. Mit mir.“
Henrik war steinhart. Wieder.
„Versprochen“, atmete er zurück. Die Musik ertränkte alles. Jennifer und Gustaf schienen nichts zu hören als sich selbst.
„Wir gehen zurück zu uns. Mal sehen, ob sie auftauchen.“ Henrik wandte sich Vanessa zu und grinste.
Sie nickte. Lächelte breit. „New Song“ begann von Neuem.
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