Geldgeschichten der Bibel
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Inhaltsverzeichnis
Geld regiert die Welt – Vorwort
Reichtum und Wohlstand
Reichtum auf Expansionskurs – Abraham und Lot trennen sich
Reich auch ohne Geld – Gott verheißt Abraham reiche Nachkommenschaft
»Wünsch dir, was du willst« – Wie Salomo reich wird, ohne es zu fordern
Wie man eine Königin beeindruckt – Salomo und die Königin von Saba
Weisheit führt zu Wohlstand – Das Salomo-Prinzip auf den Punkt gebracht
Gönn dir was! – Vom richtigen Gebrauch des Reichtums
Lohn und Gehalt
Eine kluge Lohnverhandlung – Jakob kommt zu seinem verdienten Lohn
Lohn für ein Wunder? – Die Heilung des Naaman
Teilzeitarbeit bei vollem Lohnausgleich – Die Arbeiter im Weinberg
Lohnverzicht eines Predigers – Paulus als Vorbild
Erbschaften
Kluge Erbvorbereitungen – Abrahams Besitzverwalter sucht eine Frau für den Sohn Isaak
Kein Respekt vor altem Erbe – Nabots Weinberg
Vererben statt frühzeitiger Schenkung – Sirach rät zu Unabhängigkeit
Verprasstes Erbe – Der verlorene Sohn
Sparen, Kapitalanlage, Zukunftsvorsorge
Traumhafte Zukunftsvorsorge – Josef rettet Ägypten vor einer Hungersnot
Der Tempel als Vorläufer einer Bank – Der Tempelschatz wird bewahrt
Biblische Investmentberatung – Das Gleichnis vom anvertrauten Geld
Investieren ohne Risikostreuung – Der versteckte Schatz und die Perle
Keine Verluste hinnehmen – Das verlorene Geldstück
Ein Aufruf zur nachhaltigen Vorsorge – Das Gleichnis von den Brautjungfern
Urchristliche Rentenversicherung – Soziale Absicherung in der Gemeinde
Der Sparwut ein Ende – Gegen die Sorge um Reichtum und Lebenssicherung
Ohne Reiseschecks und Devisen – Die Aussendung der zwölf Jünger
Steuern, Zölle, Abgaben
Mit einer Steuererhebung fängt alles an – Jesus wird in Betlehem geboren
Allgemeine Steuerpflicht? – Die Frage nach der Steuer für den Kaiser
Zahlt eure Steuern und Zölle! – Weisungen für das Verhalten gegenüber staatlichen Organen
Finanzierung aus ungewöhnlicher Quelle – Wie Jesus die Tempelsteuer zahlt
Reicher Zolldirektor betreibt Wiedergutmachung – Jesus und Zachäus
Spenden und Opfer
Ein bemerkenswertes Fundraising – Die kluge Regel des Zehnten
Spenden mit links – Die richtige Haltung beim Spenden
Opfergeld unwillkommen? – Jesus im Tempel
Kleine Spende – großes Opfer – Das Opfer der Witwe
Ein kluges Spendenmanagement – Über die Spendensammlung für Jerusalem
Geschwisterliches Teilen – Die Praxis der ersten Christen
Insolvenz und Schulden
Raus aus der Schuldenfalle – Schuldenerlass in jedem 7. Jahr
Menschenwürdige Regeln für Verschuldete – Das Verbot der Schuldsklaverei und das Zinsverbot
Ein Prophet bewahrt vor dem Bankrott – Elischa und die arme Witwe
Vorsicht bei Bürgschaften – Warnungen aus den Sprichwörtern
Leitlinien für finanzielle Hilfen – Sirachs Finanzberatung
Schuldenerlass macht beliebt – Die Klugheit eines untreuen Verwalters
Schuldner und Gläubiger zugleich – Das Gleichnis vom hartherzigen Verwalter
Vom Geld verführt
Der falsche Glanz des Goldes – Der Tanz um das Goldene Kalb
Wenn Silber wichtiger ist als Liebe – Delila verrät Simson
Bestechungsaffäre Judas – Judas verrät Jesus
Reich auf Kosten anderer – Skrupellose Jagd nach Bereicherung
Korruption in der Führungsetage – Micha droht bestechlichen Propheten und Priestern
Wer den Pfennig nicht ehrt ... – Der Umgang mit dem leidigen Geld
»Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr ...« – Die Gefahr des Reichtums
Fragwürdige Geldquelle – Gewinnsucht bei Predigern
Unterschlagung mit Todesfolge – Hananias und Saphira belügen den Heiligen Geist
Durch Reichtum voll und ganz gesichert?
Bau nicht auf Reichtum! – Kohelets Sicht der Dinge
Vom Winde verweht – Ijob über die Vergänglichkeit des Reichtums
Endzeitlicher Börsencrash – Ezechiëls Ankündigung des Gerichts
Aus reich wird arm – Gottes Umkehr der Verhältnisse
Trügerische Lebensversicherung – Timotheus’ Mahnung an die Reichen
Der bittere Lohn eines reichen Mannes – Der reiche Mann und der arme Lazarus
Ein Plädoyer gegen Reichtum – Die Maßstäbe der christlichen Gemeinde
Wichtiger als alles Geld – Nachwort
Reihe Biblische Taschenbücher
Impressum
Geld regiert die Welt
Vorwort
»Geld regiert die Welt« – wie oft wird dieses Sprichwort zitiert! Meist ist ein resignativer Unterton dabei kaum zu vermeiden. Fast nichts in dieser Welt läuft ohne Geld. Ob in unserem eigenen Leben oder auf der großen Weltbühne: Irgendwie dreht sich immer alles um Geld und Gut, um Vermögen und Besitz. Wir verbringen viel Zeit damit, uns Gedanken ums Geld zu machen: Wo kaufe ich am günstigsten ein? Warum verdient meine Schwester mehr als ich? Kann ich mir ein neues Auto leisten? Sind die Benzinpreise schon wieder gestiegen? Wie lege ich mein Geld am besten an? ... Wir werden auch an dieses Wort erinnert, wenn Wirtschaftsführer wieder einmal nicht satt werden und sich ihre Vergütungen kräftig erhöhen lassen. Oder wenn Politiker gegen Gesetze, die sie selbst erlassen haben, verstoßen und zum eigenen Vorteil oder zu Gunsten der Partei Gelder verschieben. Beim Geld scheint die Moral aufzuhören. Und dass es den Charakter verdirbt, wissen wir schon längst.
In einer Fülle von geflügelten Worten haben die Menschen von jeher ihre Alltagserfahrungen mit dem lieben Geld auf den Punkt gebracht. So kann Margarethe in Goethes Faust ausrufen: »Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles!« – eine frühe und etwas elegantere Version unseres Eingangszitats. Dabei hat das Geld immer auch etwas Anrüchiges und sollte mit Diskretion behandelt werden: »Über Geld spricht man nicht, man hat es.« Etwas anders hat dies der Kaiser Vespasian gesehen mit seinem berühmten Ausspruch: »Pecunia non olet« – Geld stinkt nicht. Die Bibel berichtet im Buch Exodus vom sprichwörtlich gewordenen »Tanz um das goldene Kalb« (2Mose/Exodus 32) und der Prediger Salomo erkannte schon vor über 2000 Jahren die Gefahren des Reichtums: »Wer Geld liebt, wird vom Geld niemals satt« (Prediger 5,9). Auch »Geiz ist die Wurzel allen Übels« (nach 1Timotheus 6,10) und »Geben ist seliger denn Nehmen« (Apostelgeschichte 20,35) sind zu stehenden Redewendungen geworden.
Mehr als viele wissenschaftliche Bücher über Geld und Finanzwirtschaft bringen diese Sprichwörter unsere Lebenswirklichkeit zum Ausdruck. Das Geld regiert unsere Welt und unsere Gedanken – doch was ist Geld eigentlich? Und welche Aufgaben und Funktionen hat es?
Die Ökonomie bietet uns eine schlichte Definition: Geld ist alles, womit man bezahlen kann. Dazu gehören natürlich die gewohnten Geldscheine (Noten) und Münzen. Im Altertum bezahlte man mit einem wichtigen Gut, z.B. mit Tieren, Edelsteinen, Edelmetallen (geprägt oder ungeprägt), gelegentlich auch mit Menschen. Das so genannte Warengeld hat eine besonders lange Tradition. Heutzutage kennen wir modernere Formen: So rückt neben dem Plastikgeld (Kreditkarte, Geldkarte etc.) das elektronische Geld immer mehr in den Vordergrund – ganz entsprechend dem virtuellen Zeitalter.
Die verschiedenen Geldarten zeigen bereits die verschiedenen Funktionen, die das Geld übernehmen kann. Die erste klassische Funktion des Geldes war die Tauschfunktion. Im Altertum bezahlte man nicht mit Geldscheinen, sondern indem man Waren gegen andere Waren eintauschte. Die zweite Funktion entwickelte sich mit dem Übergang von der Tauschwirtschaft zur Handelswirtschaft: die Zahlungsfunktion. Das – meist geprägte – Geld diente als Recheneinheit, war also die Währung eines Landes. Diese Funktion besteht bis heute. Mit dem Fortschreiten der nationalen Ökonomie kam zunehmend ein Drittes zur Geltung: die Wertaufbewahrung in Form von Geld. Geld kann gespart und gehortet werden, ohne dass es verfault oder verrottet. Anders als die Kamele im Orient hat es eine zeitlich unbefristete Existenz. Geld stirbt nicht.
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