Dann habe ich die ganzen leidigen Geschichten in ein Paket gepackt, eine Schleife drumherum gebunden und es einem Engel mitgegeben, manchmal auch Jesus, je nachdem wer gerade da war. (Meine Päckchen haben immer eine andere Farbe.)
Dieses Vergebungsritual leitet sich übrigens von Ho‘oponopono ab, einem alten lemurischen Ritual, das auf Hawaii nach wie vor praktiziert wird. Falls dich das näher interessiert, dazu gibt es sehr viel zu lesen. Ich fand es so faszinierend, dass ich mir angewöhnt habe, immer dann, wenn ich Probleme mit Menschen hatte, die damit verbundenen Vergebungssätze zu sprechen. So habe ich enorm viel aufgelöst. Vielleicht ist es dir auch eine Hilfe.
Probiere es doch einfach mal aus …
Ich bitte dich um Verzeihung. Ich verzeihe dir. Ich liebe dich. Ich danke dir. Ich übergebe es Gott . |
So ging ich komplett mein ganzes Leben durch. Ich habe das während sehr langer Spaziergänge im Wald erledigt. Und dabei hat mich meistens Jesus begleitet, er ist ein guter Zuhörer. Immer wieder bin ich mein Leben durchgegegangen, nach »Themen« geordnet, damit ich auch ja nichts vergesse.
Ich ging gedanklich meine Schulzeit durch. Habe mir überlegt, was da los war, was nicht ganz rund lief, all die negativen Geschichten. Bin im Schnelldurchlauf nochmal alles durchgegangen, und anschließend habe ich mich bei den Beteiligten entschuldigt und ihnen vergeben und so weiter, wie oben beschrieben.
Dann ging ich meine verschiedenen Arbeitsstellen durch. Da tauchten Kollegen und auch ein Chef auf, mit denen es Probleme gab. Die habe ich dann, nachdem ich alles durchgedacht hatte, ebenfalls wie oben beschrieben aufgelöst.
Dann ging ich die Wohnorte ab, anschließend die Familie mit allen einzelnen Mitgliedern. (Da gab es am meisten zu tun.) Später beschäftigte ich mich mit verschiedenen Menschen, mit denen es eine gemeinsame Geschichte gab.
Es kamen die Urlaube hinzu und sonstige Ereignisse.
Zum Schluss ging ich alles durch, was mir richtig Freude machte.
Und anschließend, als ich wirklich alles aufgelöst hatte, nahm ich mir mein Ego zur Brust:
»So, du kleine Nervensäge, und jetzt ist Schluss! Von nun an brauchst du mir nie wieder eine Geschichte zu erzählen. Ich glaube dir kein einziges Wort mehr. Ich habe alles, was vergangen ist, erledigt. Nichts ist mehr in der Schwebe, alles ist vorbei. Die Vergangenheit ist unwiderruflich vorbei, es kann nichts mehr verändert werden . Jetzt werde ich nur noch im gegenwärtigen Moment sein, sonst gibt es nichts zu tun . Wenn du wieder einen meiner Mitmenschen schlecht machen willst, werde ich dir nicht mehr glauben . Ich habe verstanden, wie das Leben so läuft . Keine Geschichte wird mich mehr aus meinem schönen Leben reißen. Das ist endgültig vorbei . Ich danke dir, liebes Ego, dass du mir geholfen hast, meine Gefühle zu fühlen und Altes aufzuarbeiten. Jetzt ist die Arbeit getan . Auf in ein neues Leben – ohne umherschwirrende Gedanken.« |
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Nachdem ich dieses Projekt zu Ende gebracht hatte, das mich ungefähr eine Woche lang täglich ein paar Stunden Spazierengehen kostete, war ich erleichtert und das Geplapper in meinem Kopf weg. Natürlich kommen immer wieder mal Ansätze, aber ich bin achtsam und sage sofort: »Ich glaube dir kein Wort, du brauchst gar nicht weiterzureden!«
Früher brauchte nur das Geplapper loszugehen und ich bin mit der Geschichte mitgegangen. Ich habe gleich wieder angefangen zu überlegen: Wie war das damals …? Hätte ich nicht doch …? Warum habe ich denn nicht …? Vielleicht hätte ich besser …
Jetzt, nachdem ich mir alles noch einmal ganz genau angeschaut und in Päckchen eingepackt habe, ist mein vergangenes Leben für mich vorbei, und es gibt keinen Grund mehr, noch weiter darüber nachzudenken.
Das heißt nicht, dass ich mein Leben »vergessen« will, überhaupt nicht.
Es ging mir nur darum, den unnützen Sticheleien meines Egos mit Gleichmut zu begegnen. Wenn wir unserem Ego keine Aufmerksamkeit mehr schenken, zieht es sich beleidigt in sein Kämmerchen zurück, und wir haben Ruhe – so einfach ist das.
Das war also meine persönliche Aufräumarbeit, und vielleicht hat es dir ja ein paar Ansätze gegeben. Das würde mich freuen. Im Grunde geht es nur darum, die alten Kamellen zu erlösen, damit man weniger Andockstellen für Angriffe von außen oder auch vom eigenen Ego hat. Es geht darum, innerlich ruhiger zu werden und das Leben entspannter zu nehmen.
Wenn wir uns nicht ständig aufregen, wird das Leben echt gemütlich.
Wir können die Welt nicht ändern, auch nicht die anderen Menschen.
Allerdings können wir uns selbst ändern, und das ist schon genug.
Stelle dir vor, jeder würde das tun, dann wäre Frieden auf Erden.
Ein schöner Gedanke. 
Zeit für die Transformation
Jetzt bist du frei und kannst mit leichtem Gepäck auf die Neue Erde reisen. Wir werden sicherlich nicht mit dem Auto auf die Neue Erde fahren. Stelle dir einmal die Schlepperei vor, wenn du den ganzen Ballast deines Lebens und den der früheren Leben mitnehmen würdest. Du müsstest ja einen ganzen Hofstaat beschäftigen, der dir dein ganzes Gerümpel hinterherträgt.
Nein, besser ist es, du nimmst dir die Zeit und löst die alten Baustellen auf und gehst einige Kilo leichter los. Du weißt ja, über die Lichtbrücke, dann bist du schon da im Paradies auf Erden. Da, wo Milch und Honig fließen, ist unsere neue Heimat.
Mir kommen gleich die Tränen, wenn ich an unser neues (oder altes?) Zuhause denke. Es ist so eine starke Sehnsucht in mir, das kann ich gar nicht beschreiben. Aber ich weiß, nicht nur ich, sondern viele andere Menschen können es ebensowenig kaum erwarten, ihr neues Zuhause zu beziehen.
Achariella zum Beispiel hat ihr neues Holzhaus schon fertig gebaut und wartet nur noch darauf, einziehen zu können. Eine wundervolle Seele, die unzähligen Menschen geholfen hat, Anhaftungen aufzulösen. Man kann sich nicht vorstellen, wie manche Menschen leiden, ohne zu wissen, dass viele Leiden durch eine Besetzung ausgelöst werden. Solche erdgebundenen Seelen – oder andere scheußliche Wesen – können Menschen auf eine Weise manipulieren, dass sie nicht mehr sie selbst sind. Nach ihrer Befreiung sind sie wieder genau so, wie sie vor der Besetzung waren. Das ist wirklich ein bisschen spuki .
Die Erde ist stark von den Dunklen durchseucht, da müssen wir alle zusammen die Ärmel hochkrempeln und ordentlich sauber machen. Jeder auf seinem Platz. Ich bin mir sicher, du bist auch ein Saubermann oder eine Sauberfrau, sonst würdest du nicht dieses Buch lesen.
Eine sehr große Hilfe ist uns dabei die Violette Flamme. Nicht oft genug kann man dieses vielleicht sogar wichtigste Reinigungsinstrument erwähnen. Erzengel Zadkiel ist der Hüter der Violetten Flamme und uns gerne behilflich, energetischen Schmutz zu beseitigen. Er möchte bei der Reinigung der Erde und ihren Bewohnern Hilfestellung leisten, damit wir alle gut durch diese enorm herausfordernde Zeit kommen.
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