Während ich weiter über die Farben staune, gehen wir zwischen den Bänken mit den lesenden Menschen hindurch. Sandalphon geht mir voraus. Eine beeindruckende Gestalt, riesig mit seinen Flügeln. Die Leser scheinen uns nicht zu bemerken. Es kommt mir vor, als wären wir unsichtbar. Vielleicht bewegen wir uns gar nicht auf dieser Ebene, sondern in verschiedenen Welten. Und dann verstehe ich: Die Menschen lesen alle in meinenBüchern!
Das gibt es doch nicht! Staunend sehe ich Sandalphon an.
»Sandalphon, was geht hier vor? Das sind ja Leser meiner Bücher!«
»Liebe Paula, weißt du es nicht? Du schreibst es doch immer, dass jeder beim Lesen der Himmelsschriften in eine hohe Schwingungsenergie gehoben wird. So ist es auch. Die Seelen dieser Menschen sitzen alle hier in der fünften Dimension, während sie lesen. Manche können diese Energie fühlen, diese hohe Schwingung. Sie kommen über die kleine Brücke aus der dichten Welt und holen sich bei einem Engel oder sonstigen Paten das Buch ab und lesen es dann hier auf der Neuen Erde. Dann gehen sie wieder heim über die kleine Brücke. In ihrem Herzen nehmen sie die Liebesschwingung des Himmels mit.«
»Wenn ich sie anspreche, können sie mich dann hören?«
»Du kannst es ja versuchen, vielleicht spürt jemand deine Anwesenheit oder meine und berichtet es dann in eurer Welt!«
»Also, dann sage ich einfach mal hallo, liebe Elke, liebe Gerda, liebe Nicole, liebe Christine und lieber Michael und ihr vielen anderen lieben Leser und Leserinnen. Schön, euch allen einmal so nahe sein zu dürfen. Welch eine Ehre! Ich freue mich aus tiefstem Herzen – und ein herzliches Dankeschön, dass ihr in den Büchern lest, das freut mich sehr!«
Jetzt muss ich mich sputen, um mit Erzengel Sandalphon Schritt halten zu können. Wir wenden uns nach links, gehen den Bach entlang. Dabei blicke ich zum Horizont. Es ist ein anderer als der, von dem wir kamen … und ich sehe dort etwas glitzern. Ganz eigenartig blitzt und blinkt es auf. Ich hole zu Sandalphon auf und schaue ihn an.
»Das ist die Kristallstadt, Paula. Ich zeige sie dir und deinen Lesern. Dann könnt ihr euch freuen und sehen, wie sich in Zukunft euer Leben in einer Stadt gestalten wird.«
Das ist ja spannend, dass es auch weiterhin Städte geben wird!
Ich sehe Lichtblitze, die kreuz und quer flitzen. Irgendwie wirkt diese Stadt wie eine große Schatzkiste mit vielen Diamanten, nur in überdimensionaler Größe. Herrlich, ein Traum, das müsstest du jetzt selber sehen können! Wir sind zwischen den Häusern angekommen, und es ist wie im Märchen. Ich habe einmal einen Film gesehen, in dem sie eine große Kristallhöhle erforscht haben, das war sehr beeindruckend. Aber hier sind Häuser aus Kristallen zu sehen, das sprengt meine ganze Vorstellungskraft. Die Wände sind nicht durchsichtig, sie glitzern nur wie … ja, wie eigentlich? Es ist für mich sehr schwierig, etwas zu erklären, wofür wir alle noch keine Worte haben. Mein Wortschatz ist auf die Welt begrenzt, in der wir noch leben. Wie soll ich Farben erklären, die wir nicht kennen, Materialien, die es bei uns nicht gibt, und Gerüche und Töne, die nicht vorstellbar sind für unser 3D-Gehirn? Ach, weißt du was, es muss dir einfach reichen, dass ich für dich mitschaue und staune und dir erzähle, dass du dich wirklich freuen kannst. Es erwartet uns ein unglaubliches Märchenleben.
Komisch, ich sehe aber keine Menschen.
Sandalphon kann meine Gedanken lesen. »Paula«, sagt er lächelnd. »Alles ist für euch gemacht, das neue Zuhause ist schon lange fertig. Ihr braucht euch nur zu entscheiden und hier einzuziehen.«
»Ach, Sandalphon, das wäre toll. Ich würde lieber heute als morgen hier wohnen, aber die Menschen schlafen immer noch tief und fest. Sie scheinen kein Interesse daran zu haben aufzuwachen und ihrem alten Leben den Rücken zu kehren.«
»Jede Seele zählt, Paula. Lass nicht locker und erzähle den Menschen von hier. Sie werden diese Freude spüren, die auch dich erfüllt, ihre Sehnsucht ist geweckt. Sie werden dir folgen, weil sich ihre Seelen erinnern. Wir sehen uns bald.«
Oh, jetzt ist er weg, mein Freund Sandalphon. Ich stehe plötzlich wieder auf der Lichtbrücke und schaue in den glitzernden Bach hinunter. Mensch, war das ein toller Ausflug! Ich bin noch ganz benommen, als ich mich auf den Heimweg mache.
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