Jeannot Bürgi - Lochhansi oder Wie man böse Buben macht

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Lochhansi oder Wie man böse Buben macht: краткое содержание, описание и аннотация

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1939 – Landesausstellung: Unweit des Festgeländes in Zürich wird an einem Spätsommerabend ein Säugling in einer Kartonschachtel aufgefunden. Das Findelkind kommt zur städtischen Fürsorge und wird Jahre später von einem kinderlosen Ehepaar aus der Innerschweiz adoptiert.
Der Bub verbringt seine Kindheit auf einem Bauerngut – dem 'Loch' – in Bürglen am Lungernsee. Im Zentrum dieser Kinderwelt steht Ätti, der schwadronierende Grossvater, der das Bätziwasser liebt und die Feste feiert, wie sie fallen. Lebenslustig ist auch der Vater, er arbeitet im Holzbau und ist viel unterwegs. Mutter ist fromm und empfängt den Dorfkaplan bei Schinken und Rauchwurst zu erbaulichen Gesprächen. Dass der Kleine dem Adoptivvater gleicht, sorgt für Gespött, darüber gesprochen wird nicht. Des Rätsels Lösung liegt im Nachlass der Mutter.
Unzimperlich und oft hart ist das Leben in der kleinen Gemeinde. Nüchtern, unverblümt und doch mit Wärme erinnert sich Jeannot Bürgi an seine Kindheit in dieser katholisch-barocken Welt der Vierzigerjahre.

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Zum Ätti, dem Grossvater, hatte ich einen ganz besonderen Draht. Zwischen uns entwickelte sich im Lauf der Zeit eine Art Verschwörung, eine seltsame Zutraulichkeit, wie ich sie bis anhin nicht gekannt hatte, war ich doch den meisten Menschen gegenüber recht misstrauisch und zurückhaltend. Beim Ätti war das anders. Ihn hatte das Leben nicht sauer gemacht, er gehörte nicht zu denen, die sich mit Fluchen, Chnorzen und Bitterkeit bis zum Grabesrand vorarbeiten, um dann wütend den letzten Schnauf zu tun. Er lebte in einer Wolke kindlicher Sorglosigkeit und lässig zelebrierter Gleichgültigkeit.

So konnte nur er, als Einziger im ganzen Haus, es sich erlauben, meiner Mutter Paroli zu bieten, wofür ich ihn bewunderte und ihm eine Macht zuschrieb, die er bestimmt nicht besass. Doch vor mir konnte er seine Position glaubhaft inszenieren, wofür er auch jede Gelegenheit nutzte. Dabei konnte er ein richtiger alter Stinker sein, das lag jeweils an seiner Laune oder seinem Wohlbefinden und nicht zuletzt am Alkoholpegel, er sprach nur allzugern dem Geist in gebrannten Wassern zu.

Er wohnte noch immer in seinem eigenen Haus, dem «Vaterhaus», das vertikal zweigeteilt war. Es war dies ein gewandetes Langhaus, das auf dicken Mauern stand, mit Lauben, Vordächern und Kellern, sicher schon fünfhundert Jahre alt, die Schindeln schwarz von Sonne, Wind und Regen.

Dort bewohnte er das hintere Stübli, verfügte auch über eine eigene Küche und eine Schlafkammer im oberen Stock. Doch hatte sich im Lauf der Zeit die Gewohnheit ergeben, dass er mit uns zu Tisch sass, auch seine Wäsche wurde von meiner Mutter besorgt wie das Reinemachen in seiner Behausung.

Unweit vom Vaterhaus stand sein Bienenhaus, wo er der Imkerei oblag, zwar nicht so, wie es sich gehörte, befand sein Sohn, mein Vater, der selbst auch Bienen hielt. Er befand, der Alte halte seine Völker schlecht und recht gerade so am Leben, dass sie nicht verhungern konnten, er habe keine Ordnung in seiner Imkerei und ihm fehle jegliches System. Wobei der Umstand, dass der Alte im Allgemeinen einen besseren Ertrag erwirtschaftete als der Junge mit all seiner Systematik, stets Anlass zu heftigen Diskussionen gab, da einfach nicht sein konnte, was nicht sein durfte.

Hinter dem Vaterhaus stand auch noch die alte Scheune. Ein bisschen abseits in der Wiese, und vom Haus nur durch eine schmale, steinbepflasterte Gasse getrennt, lag die Waschhütte mit dem Brunnen im Schatten einer mächtigen alten Linde. In dieser Waschhütte ging der Grossvater mit grossem Können und Geschick seiner liebsten und ertragreichsten Tätigkeit nach, er brannte «Bätziwasser». Das tat er «schwarz», das heisst klandestin, weshalb dieser Vorgang stets mit viel Heimlichtuerei verbunden war. Doch gab es auch von Seiten meiner Eltern keine Kritik, profitierten doch auch sie von den verbotenen Früchten und hatten dabei auch noch nichts zu befürchten, da der Alte alles Risiko auf sich nahm. Diese Brennerei im Waschhaus hatte immer bei schlechtem Wetter zu geschehen, wenn der Wind vom Brünig her etwaigen Schnapsdunst schnurstracks über den Kaiserstuhl hinab in die Tiefe fegte.

Eine andere Schlechtwettertätigkeit des Ätti bestand im Reparieren von allerlei Holzgeschirr, von Rechen und Heugabeln, dem Anfertigen von Stielen für Garten- und Landwirtschaftswerkzeug. Dazu hatte er sich im Untergeschoss des Alpenblicks eine kleine Holzwerkstatt eingerichtet, wo er viele trübe Tage verbrachte und wo ich mich bei Gelegenheit nur allzu gerne aufhielt, um ihm Gesellschaft zu leisten und seinen Geschichten zu lauschen. Doch kam es auch vor, dass er überhaupt nicht zu Hause war, oft war er tagelang weg, was zwar niemand sonderlich störte. Plötzlich und völlig unerwartet war er dann wieder da, stand ziemlich unsicher und sichtlich verlegen vor der Tür oder sass einfach auf der Bank unter der Laube, wo er im Windschatten seine eigene Raucherecke hatte und Stumpen paffte. Meines Wissens kam er aber bei seinen Eskapaden nie zu Schaden. Im Gegenteil, oft brachte er sogar noch etwas mit nach Hause, einen alten Vorderlader, einen Kosakensäbel oder einen Tschako aus der Bourbakizeit, einmal sogar eine alte Geige, auf der er direkt zu fiedeln begann.

Die Ansiedlung in einer Senke unter der Fluh auf dem Kaiserstuhl, wo wir wohnten, hiess «das Loch». Folglich lag es auf der Hand, dass die Bewohner, wie es hier üblich war, als Zunamen den des «Heimets» trugen, wir waren, seit Generationen wohl, die «Lochers». Der Ätti wurde «dr Lochhänsel» genannt, hiess er doch auch Johannes, Hannes oder Hans, wie mein Vater, der war der «Lochhans» und ich der «Lochhansi». Dass die Häuser, Scheunen und Hütten im Loch standen, hatte wohl seine Bewandtnis in der geografischen Lage der Ansiedlung, sie lag nordseits des Lungern­sees im Schatten der Schynbergfluh, war also schattenhalb, selbst im Hochsommer fiel die Besonnung erst im Lauf des Morgens ein, da die hohe Felswand gegen Sonnenaufgang aufragte.

Dafür genossen wir am Abend lange Sonnenschein, am längsten wohl im ganzen Tal, da das Gebirge auf der west­lichen Talseite nicht schroff aufragend, sondern eher hügelig war, so wie man es in den Voralpen oft antrifft. Der Kaiserstuhl wurde die felsige Schranke oder Aufschüttung genannt, die den Lungernsee gegen Norden hin wie eine natürliche Staumauer abschliesst und am Auslaufen ins Unterland hindert. Warum der Kaiserstuhl so heisst, konnte mir nie jemand erklären. Mein Vater meinte dazu, vielleicht entspringe der Name dem Umstand, dass auch der Kaiser, als er einmal über den Brünig zog, mal aus der Hose musste oder aber dorthin, wohin auch der Kaiser zu Fuss hingeht.

Wie dem auch sei: Kaiserstuhl heisst heute noch die kleine Bahnstation an der Brüniglinie zwischen Luzern und Interlaken-Ost, wo aber schon lange kein Stationsvorstand mehr existiert, genauso wenig, wie noch ein Kaplan im Kaplaneihaus sitzt oder im Schulhaus den Kindern das Lesen, Rechnen und Schreiben beigebracht wird. Ob der Postschalter dem Bahnhof direkt gegenüber noch bedient ist, weiss ich nicht.

Übrigens heisst die Post Bürglen, wie auch der Weiler, zu dem die Fraktion Kaiserstuhl gehört. Bürglen aber gehört politisch zur Gemeinde Lungern. «Wir Bürgler sind nur Biisäss», was so viel wie Menschen zweiter Klasse bedeutet, das sagte mein Vater immer wieder, wenn er frustriert feststellen musste, dass einer seiner Vorstösse von der Gemeindeversammlung mit grossem Mehr verworfen wurde. Was er aber trotz allem schaffte, war die neue Wasserversorgung für die Bürgler, auf die er persönlich sehr stolz war und die jedem Haushalt in Zukunft sauberes Trinkwasser garantierte.

Die Landschaft um den Lungernsee ist an sich recht lieblich, nach Norden zu öffnet sich der Kessel und gibt den Blick frei auf den Sarnersee und das Tal der Sarneraa, in der Ferne der Pilatusberg und das Stanserhorn. Südseitig wird das Tal abgeschlossen durch den wuchtigen Riegel des Brünig, während dahinter die Firne der Wetterhorngruppe in den Himmel ragen und zur rechten Hand der urchige Kopf des Wilerhorns das Panorama abschliesst.

Das Dorfbild von Lungern wird nicht nur durch die übergrosse, neugotische Pfarrkirche verschandelt, die, der Basilika von Lourdes nachempfunden, die Silhouette der dörflichen Bebauung beherrscht und auf einer alles überragenden Anhöhe steht. Durch die Linienführung der Kantonsstrasse wird das Dorf entzweigeschnitten, es ist nun ein typisches Strassendorf, dazu verunstalten einige klotzige Hotelbauten aus dem Fin de siècle die gewachsenen Strukturen. Reste des ursprünglichen Dorfbilds sind eigentlich nur noch rund um die barocke Dorfkapelle auszumachen.

Dass in Lungern kaum noch alte und historisch interessante Bauten bestehen, ist vor allem zwei Katastrophen zu verdanken, die das Dorf schwer trafen. Im Jahre 1739 zerstörte ein gewaltiger Brand das ganze Oberdorf bis hinab zur Dorfkapelle. Ätti erzählte mir, es seien Zigeuner gewesen, die den Brand gelegt hätten. Aus Rache, weil die Dörfler ihre Königin nicht mit Respekt empfangen hätten und weil man ihrem Stamm die Bewirtung verweigert habe.

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