Jeannot Bürgi - Lochhansi oder Wie man böse Buben macht

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Lochhansi oder Wie man böse Buben macht: краткое содержание, описание и аннотация

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1939 – Landesausstellung: Unweit des Festgeländes in Zürich wird an einem Spätsommerabend ein Säugling in einer Kartonschachtel aufgefunden. Das Findelkind kommt zur städtischen Fürsorge und wird Jahre später von einem kinderlosen Ehepaar aus der Innerschweiz adoptiert.
Der Bub verbringt seine Kindheit auf einem Bauerngut – dem 'Loch' – in Bürglen am Lungernsee. Im Zentrum dieser Kinderwelt steht Ätti, der schwadronierende Grossvater, der das Bätziwasser liebt und die Feste feiert, wie sie fallen. Lebenslustig ist auch der Vater, er arbeitet im Holzbau und ist viel unterwegs. Mutter ist fromm und empfängt den Dorfkaplan bei Schinken und Rauchwurst zu erbaulichen Gesprächen. Dass der Kleine dem Adoptivvater gleicht, sorgt für Gespött, darüber gesprochen wird nicht. Des Rätsels Lösung liegt im Nachlass der Mutter.
Unzimperlich und oft hart ist das Leben in der kleinen Gemeinde. Nüchtern, unverblümt und doch mit Wärme erinnert sich Jeannot Bürgi an seine Kindheit in dieser katholisch-barocken Welt der Vierzigerjahre.

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Durch die Zunahme der Industrialisierung, der Elektrifizierung der Haushalte und der Eisenbahnen kam es in dieser Zeit zu einem gewaltigen Energiedefizit. So beschlossen findige Köpfe und fortschrittliche Investoren, die einheimische Wasserkraft zur Energiegewinnung zu nutzen. Die Centralschweizerischen Kraftwerke CKW entwickelten den Plan, den Lungernsee wieder anschwellen zu lassen und so das Wasser zum Antrieb von Turbinen und Generatoren zu nutzen.

Dass sich auch zu diesem Plan heftige Opposition regte, lag auf der Hand, doch die Beschwerden bis vor Bundes­gericht zeigten keine Wirkung. Landwirtschaftsland war nichts mehr wert, eine grosse Maul- und Klauenseuche-Epidemie hatte den Viehbestand gesamtschweizerisch bis zur Hälfte dezimiert. Die ehmals stolze Bauernschaft wurde durch die Krise hart gebeutelt. Nutztiere waren wohlfeil, auf den vielen Ganten rings im Land billig zu haben. Die Argumente der Befürworter des Stauseeprojekts fasste ein Einsender in einem Leserbrief wie folgt zusammen: «Eine Kuh schenkt dem Bauern jeden Tag Milch, jedes Jahr ein Kalb und alle Jahre wieder eine Landwirtschaftskrise.»

So wurde das Lungernseeprojekt 1921 von der CKW in drei Etappen in Angriff genommen und konnte Anfang der Dreissigerjahre, durch einen Stollen aus dem kleinen Melch­tal, welcher das Wasser der Melchaa dem See zuführt, erweitert und abgeschlossen werden. Nun versank der Hain des Lug aufs Neue in den Fluten.

Das Inselchen im Lungernsee tauchte seither nur einmal wieder auf, als bei Reinigungs- und Reparaturarbeiten an der Anlage Ende der Sechzigerjahre der Seepegel abgesenkt werden musste. Ich habe es noch gesehen, ich bin extra dafür aus Holland angereist, sogar die Stümpfe der alten Bäume waren noch auszumachen und einige Reste von rohem Mauerwerk.

Grossvater erzählte diese Geschichten, mein Vater ergänzte, was er ausgelassen oder vergessen hatte. Dass seine Brüder Robert, Fredi und Benz beim Stollenbau am Lungernsee-Kraftwerk ihr erstes gutes Geld verdienten. Robert wanderte dann Mitte der Zwanzigerjahre nach Amerika aus, wo er schon bald in Kalifornien sein eigenes Unternehmen gründete. Auch Fredi und Benz blieben Karrette, Schaufel und Pickel treu, beide wurden Bauunternehmer. Benz geschäftete sogar mit grossem Erfolg und wurde reich dabei, während Fredi immer wieder von Krisen geplagt wurde und zuletzt kaum mehr besass als am Anfang.

Nun kann man über das Lungernseeprojekt, über Sinn oder Nutzen der damaligen Entscheidungen und Beschlüsse, über die Lungerer und ihre Politiker denken, wie man will, doch eines muss man zugeben: Der Stausee war, ist und bleibt ein wahrer Segen für das Tal. In weiser Voraussicht haben die Talleute von Lungern ihren See weder verkauft, noch an die CKW abgetreten. Sie haben die Nutzungsrechte nur verpachtet, für eine gewisse Zeit, irgendwann gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts war die Pacht dann abgelaufen, und die Gemeinde konnte Anlage und Nutzung in eigener Regie weiterführen oder den Pachtvertrag erneuern. Aus dem Geld, das sie für ihren Stausee einkassierten, ­haben sie ein neues Schulhaus gebaut mit einer modernen Infrastruktur, mit Wohnungen für das Lehrpersonal und mit ­einer grossen Turnhalle, wo sogar, wenigstens noch zu meiner Zeit, alljährlich um die Fasnachtszeit vortreffliches Volkstheater gespielt wurde.

Das Wichtigste aber war die Gründung einer Sekundarschule und die Anstellung eines guten Lehrers, eine Errungenschaft, wovon auch ich selber später noch profitieren sollte. Gleichzeitig wurden auch die armen «Biisäss» nicht vergessen, Bürglen bekam ein neues Schulhaus mit Zentralheizung und Wohnräumen für die Lehrschwestern. Dort wurden mir dann von mehr oder weniger gütigen Menzinger Klosterfrauen die Grundbegriffe der Bildung beigebracht, die Religion, das Lesen, Schreiben und ein wenig Rechnen.

Grossvater oder Ätti, wie wir ihn hier alle nannten und dem meine ganze Bewunderung galt, hatte als junger Mann das Sattlerhandwerk erlernt. Noch im Alter war er ein wahrer Tausendsassa, er besass eine schöne Singstimme und kannte viele Lieder, einheimische und sogar fremdländische. Er war überhaupt ein fröhlicher Mensch, sehr musikalisch, so konnte er mehrere Instrumente bespielen, vor allem das Schwyzerörgeli, doch auch Klarinette und Piccolo und sogar die Geige. Ihm war es gegeben, die Menschen durch seinen natürlichen Charme zu bezaubern mit seinen Melodien, Schwänken und Geschichten, doch auch mit seinem Witz und seinen Streichen. Er war auf jeder Stubete, jeder Kirmes, Hochzeit oder Taufe anzutreffen, überall spielte er zum Tanz auf und war darum bei Alt und Jung im ganzen Land beliebt, nicht aber bei den Pfaffen und frommen Betschwestern, die er immer wieder mit ätzendem Spott verfolgte und lächerlich machte.

Er hatte ein bewegtes Leben hinter sich, nun war er bereits Ende siebzig, doch stets noch ein stattlicher Greis mit pfiffigen Äuglein und einem grossen Schnauz, ab und zu ein wenig zittrig auf den Beinen, doch eigentlich noch gut zu Fuss. Vom Land, das der Ätti als Ältester von seinem Vater geerbt hatte, trat er seinem Bruder Josef, dem «Lochseppli», die schöne, ebene Wiese zwischen Alpenblick und Bahnhof ab, dazu das Stielti und den Schwand, sodass ihm schliesslich nur die Hügel blieben, das Berggut Schäffschliecht, der Riedplätz in Giswil und ein Stück Wald gegen die Flüe hinauf. Doch konnte er von Anfang an der Landwirtschaft nur wenig abgewinnen, was das betrifft, war er sich mit seinem Ältesten, meinem Vater, einig.

Das Bauern, meinte er, sei ihre Sache nicht, überhaupt das Arbeiten, eigentlich schade, so viel Zeit damit durchzubringen, gäbe es da doch noch viel schönere Sachen, die zu tun wären. Um immer nur anzuschaffen und zu ferggen, sei das Leben doch viel zu kurz. Aus einer Sippe von Bauern, Säumern, Söldnern und Händlern stammend, die ihren Sitz schon seit dem späten Mittelalter – das ist verbrieft –, wenn nicht schon länger, so sicher weiss das niemand, im Tal von Lungern hatte, war er durch seine Herkunft und Abstammung zu Abenteuern und allerlei Lebenskapriolen prädestiniert.

Seine Mutter war «Kriegsbeute», das sagte er lachend, und es war auch als Scherz gemeint, sie stammte aus dem Eschental, aus Domodossola, darum auch das lustige Italienisch, das er noch zeitweise sprach, und sicher sein Charakter, der sich von der stumpfen und frommen Ernsthaftigkeit der Innerschweizer wohltuend abhob.

Ätti war schon früh Witwer geworden, in erster Ehe hatte er die Tochter des Gastwirts, eine Feierabend, geheiratet, die aber schon im Alter von neunzehn Jahren im Kindbett starb. Auch er war damals kaum viel älter, was ihn aber nicht daran hinderte, durch halb Europa zu reisen und sich die Welt anzusehen, wie er sein lustiges Wanderleben nannte. Hatten doch noch viele Mütter schöne Töchter, und schliesslich war auch hier das Leben viel zu kurz, um lang zu trauern.

Noch heute besitze ich seinen Hakenstock aus jener Zeit, verziert mit vielen feinen Kupferplaketten, Zeugnis seiner Wanderungen durch die Welt. Von Bergamo bis Trier, von Königstein bis nach Paris sei er gereist, sogar die Weltausstellung von 1889 habe er besucht und den dreihundert Meter hohen Eiffelturm bestiegen. Nun waren solche Reisen damals für Handwerksburschen üblich, wohl meist zu Fuss und selten gar so weit. Das weite Laufen sei er gewohnt gewesen, meinte der Ätti, spannende Berichte gab es da zu hören von den Säumerzügen, die er schon als Bub mit seinem Vater unternommen habe, über den Brünig, die Grimsel und den Griespass hinab ins italienische Val Antigorio, ins Eschental nach Domodossola, manchmal sogar bis Mailand. Selbst mein Vater konnte sich noch erinnern, einmal eine solche «Welschlandfahrt» unternommen zu haben, als kleiner Pfupf, einen Rock habe er noch getragen, das sei lange vor dem ersten Krieg gewesen, und als sie auf dem Heimweg waren, habe es auf den Pässen schon geschneit.

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