Anna Felder - Quasi Heimweh

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Ende der Sechzigerjahre, die Icherzählerin, eine junge Lehrerin aus dem Tessin, hat die Aufgabe, die Kinder italienischer Arbeitsmigranten zu betreuen. Naturgemäß bewegt sie sich zwischen zwei Sprachen und Welten, zwischen Deutsch und Italienisch, zwischen dem Tessin, der Lombardei und Aarau.
Sie ist selbst etwas fremd und befremdet in der deutschen Schweiz, und so schreibt sie auch von sich, wenn sie von der Situation der Fremden in der Schweiz erzählt, von der Schwierigkeit, die neuen Sitten und Gebräuche, das ganze Gehabe im kalten Norden zu verstehen. Das Buch, das sich noch heute frisch und aktuell liest, erschien 1970 zuerst in der deutschen Übersetzung. Erst zwei Jahre später wurde es im italienischen Original veröffentlicht mit dem Titel «Tra dove piove e non piove»: zwischen da, wo es regnet, und dort, wo es nicht regnet. Obwohl Anna Felder mit ihren einfühlsamen Annäherungen an die Lebenswelt der Migranten durchaus in die damalige politische Debatte eingriff, war das Werk nicht als Pamphlet angelegt, vielmehr beobachtet die Erzählerin die Kinder und ihre Eltern als eine Art Komplizin und mit warmer Empathie.

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Es sind fast alle Sizilianer: Salvatore Ginestri, mit ausgetretenen Schuhen, untersetzt, elf Jahre alt, böse; Pino, der das Erdbeben miterlebte und jetzt dauernd abgedeckte Häuser, Steine, die vom Himmel herun­terhageln, und Kreuze zeichnet: «la croce diddio», Gottes Kreuz. Concetta, in der Ersten, das Gesicht und das Stimmchen aus Samt, die Haare als Pferdeschwanz hoch oben mit einem dünnen Zopf zusammengebunden; ihre linke Hand ist nur angedeutet, statt Finger kleine rote Knospen, die sie beim Reden streichelt.

Sizilianer verstehen das Wort «sciarpa», Schärpe, nicht: Sie sagen «fasciacollo».

An den Wänden hängen Bilder mit schweizerdeutschen Gedichten: Ich begreife nichts davon.

Einzelne Kinder stinken: Vielleicht haben es die Schweizer Lehrer gemerkt; ich muss es allen irgendwie sagen, so ganz allgemein, dass sie sich täglich wa­schen sollen.

Sie geben mir ihre schwitzende klebrige Hand zum Abschied, auch wenn sie mich dann noch an den Zug begleiten; Donnerstag muss ich wieder hin.

Brugg, den 2. November

Sechzehn Schüler, 1., 2. und 3. Klasse

Sie wollen die Fenster offen lassen. «Zum ersten Mal seit langem scheint wieder die Sonne, es ist schade, wenn man schließt; oder dann gehen wir lieber hinaus.»

«Mein Onkel Nino in Bergamo hat einen Jagdhund: Ich habe ihn schon einmal gesehen.»

Maria Vittoria könnte ungefähr achtzehn Jahre alt sein; wenn sie aber arbeitet, macht sie es wie die anderen, sie lässt keinen abschreiben: Sie deckt je­des Wort mit der Hand zu. Sie hat lackierte Fingernägel.

Die Wörter mit Apostroph.

Die Schüler sollen einen Gedanken, einen schönen Satz niederschreiben, «un pensierino». Daniele: «Der Esel hat es hübsch warm im Stall.» Danieles Au­gen sind so schwarz, dass sie im Sonnenlicht glühend weiß erscheinen.

Marco stellt sich ans Lehrerpult, um uns alle zu zählen, weil er sich nicht mehr erinnert, wie viele wir eigentlich sind.

Fabiola, die Einzige aus der Ersten, still und gefügig und blitzblank sauber, mit einigen Zahnlücken: Sie schreibt einen Buchstaben des Alphabets nach dem andern hin, als ginge sie langsam den Berg hinauf und hinunter.

Vincenza und ihr Bruder, rabenschwarz, mit scharfen Zügen, Neapolitaner, tänzeln beim Reden.

Franco, ein Hirtenbüblein aus den Abruzzen, das man in einer Weihnachtskrippe aufstellen sollte, mit Dudelsack und Ringellocken, ist der Schnellste, wenn wir mit den Fingern rechnen.

Ob ich wirklich eine Italienerin bin? Das ist im­mer die erste Frage.

Emilio ist ein Miniaturkind; er malt alle Wimpel des Dampfers säuberlich aus, für jeden nimmt er einen andern Farbstift; das Meer schmiert er mit wenigen großen Strichen darüber und verdeckt das Ganze.

6

Ich bin durch jenen ersten schneidend klaren De­zember geglitten wie ein Wassertropfen über das Trockene: In mir trug ich alles Nass der ausgelaufenen Brunnen und der froststarr schimmernden, in Eis gehauenen Straßen. Ich bin wie ein Hausierer von einer Schule zur andern in der Runde gewandert, mit einer immer vollen Mappe und einem Gefolge von Lausbuben.

In den Nachmittagsstunden schienen in manchen Dörfern die Kinder die einzigen Bewohner zu sein; die Erwachsenen hielten sich alle in den Häusern oder den Fabriken verborgen; kein Auto mehr, kein Fahrrad unterwegs. Die Kleinsten mit ihren bunten Kapuzen standen im weiten leeren Brunnentrog in Turgi und murmelten vor sich hin wie Wasser heimlich unter der Eisdecke; die beiden Venezianer Mädchen mit einem weißen Tuch um den Kopf spielten Krankenschwester und sagten auf dem Platz in Turgi in ihrem Dialekt zueinander, es sei Mitternacht, gehen wir heim: «Andiamo a casa, xe meza­­note.» Die Katzen schliefen ausgestreckt auf dem Metallrost über dem Abzugsrohr, wo der Backofendampf der Confiserie Meier herauskommt, und wärmten sich das Fell im Duft des Mürbeteigs.

Über glitschige Platten und Fliesen lief ich von Tag zu Tag meinen Weg; oder es war nur ein und derselbe Tag, der so im Eis verbissen, durchsichtig und ohne Wandel immer von neuem aufglänzte; auch die Bäume waren überrumpelt worden und verharrten im Frost mitten in einer Gebärde der Äste; und stehen geblieben waren die Zäune, die Geländer, die Gassen, die Telegraphendrähte; nur von Zeit zu Zeit ein dünner Silberfaden, splitterig wie ein zerbrechender Eiszapfen, das Glockenspiel, das von der Uhr am Stadtturm fiel: Man vernahm es kaum, wenn man in eine Straße einbog, dann nichts mehr und auf einmal wieder, immer neu und unerwartet, es zeigte nicht die Stunden an, es gab sich selber kund.

Wenn ich nach Hause zurückkehrte, zu der Zeit, da die Straßen in die Nacht hineinleuchteten, er­blick­te ich dort im obersten Stock den Schein unseres in der schwarzen Luft schwebenden Zuges gleich einem Mond-Ei. Dann wusste ich, Gianni hatte daran ge­dacht und Holz in den Ofen geworfen. Es war schön, wieder einzutauchen in den Wachsgeruch des Treppenhauses, in die Kinderstimmen im Parterre. Vor einem Jahr kannte ich das alles nicht, wenn ich zu Fabio hinaufstieg, der in der Küche mit seinen Töpfen hantierte, im schmutzigen Arbeitskittel und die Rührkelle in der Hand, und ich musste die Sauce ab­schmecken.

Bei uns jetzt merkte ich gleich, kaum hatte ich die Haustür geöffnet, wie mein Bruder gelaunt war; rauchte er schon vor dem Essen die Pfeife, im Gebälk zusammengekauert, die Beine bergauf und den Kopf hinter einer Automobilzeitschrift versteckt, dann wusste ich, dass er den ganzen Abend nicht mehr den Mund auftat, selbst wenn die andern kommen sollten. Unsere Mutter war zu nichts mehr fähig, wenn die böse Laune Gianni so packte: Sie konnte bei Tisch den Löffel nicht mehr richtig halten, verschüttete die Suppe, und sie hob dann den Blick zu Gianni, der ihr gegenübersaß; und beide senkten rasch die Augen, wie Diebe, weil sie sich dabei ertappt hatten, wie sie stumm aufeinander lauerten.

«Er bringt mich ganz außer Fassung, wenn er so schmollt, und dabei ist er doch im Grunde der gutmütigste Mensch von der Welt; er schaut mich so an, als könnte seine eigene Mutter, die ihn geboren und großgezogen hat, die Suppe nicht mehr allein essen.» Aber ich wusste nun, dass Gianni von Zeit zu Zeit, wie damals, als ich noch in Italien war, ihr vom Ge­schäft aus telefonierte (man musste weniger lang auf die Verbindung warten als auf der Post) und dass sie es schnurstracks weitererzählte und sich damit in Herrn Egidios Laden wichtig machte, wo sie immer einkaufen ging:

«Gute Nachrichten aus der Schweiz?»

«Nun ja, sie schlagen sich so durch; mein Sohn hat mich gerade gestern angerufen.»

«Sie können von Glück reden, dass Sie so einen Sohn haben; und die Tochter Lehrerin! Ich sag es immer: Guter Wille ist heutzutag mehr wert als alles andere.»

Uns brachten die Briefe der Mutter die Grüße und Wünsche der ganzen Nachbarschaft, die bei Herrn Egidio einkaufte: Dann begannen jeweils auch wir die Tüten aus gelbem Ölpapier aufzuzählen, die wir ins Netz versorgt hätten dort vor dem Laden, wo im­mer nasse Blättchen von Spinat und anderm Gemüse am Boden lagen; denn es war eine Liste herrlicher Wohlgerüche von zu Hause, die in der Küche schmorten, versehen mit dem Siegel von Rosmarin und Salbei aus dem Garten, jeden Sonntag nach dem Gottesdienst.

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