Dora Stettler - Im Stillen klagte ich die Welt an

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Im Stillen klagte ich die Welt an: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Sommer 1934 werden zwei Mädchen aus der Stadt Bern auf einen abgelegenen Bauernhof in Pflege gegeben. Die Mutter will nach der Scheidung wieder heiraten, dabei stören die Kinder.
Auf dem Hof herrscht ein harsches Regiment, die beiden werden als 'Gratismägde' ausgenutzt, sie müssen neben der Schule hart arbeiten, erhalten wenig zu essen und werden wegen Kleinigkeiten verprügelt. Und nicht genug: Sie werden verhöhnt, und der Bauer erweist sich als Lüstling.
Dann kommen die Missstände aus, die Kinder werden umplatziert. Aber sie kommen vom Regen in die Traufe: Wieder verrichten sie harte Arbeit, dabei werden sie von einer launischen 'Mutter' gequält. Als nach vier Jahren ihr Vater sie endlich zu sich holen kann, sind die Elf- und Zwölfjährige für ihr Leben geprägt: vom Gefühl, nichts wert zu sein.
Dora Stettler erzählt mit feinem Gespür für die wichtigen Details von all den kleinen und grossen Grausamkeiten ihrer vier Jahre als 'Angenommene', die sie bis heute verfolgen.

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Tage und Wochen vergingen, da eröffnete mir eines Morgens Frau Burri, sie möchten noch ein weiteres Kind annehmen. Einen Buben, dreijährig. Nach diesem überraschenden Bericht wurde mir sehr bange. Ich fühlte, dass ein Neuzuzüger unweigerlich erhebliche Veränderungen in meinen nun schon gewohnten Tagesablauf bringen würde.

Es war jedoch schon längst beschlossene Sache. Dieser Knabe, Walter mit Name, war ziemlich verwahrlost, hatte kaum Kleider und konnte nicht sprechen. Zudem hatte er einen Ausschlag auf dem Kopf. Die ganze Kopfhaut war mit Krusten bedeckt. Während des Essens sass der Kleine neben dem Bauern. Der hatte dann nichts Besseres zu tun, als dem Kind die Krusten abzukratzen. Das ging einige Tage so, bis doch die Bäuerin ihn aufforderte, diese Kratzerei am Tische zu unterlassen.

Mein Bett neben dem Ofen wurde Walti zugewiesen. Ich konnte eine Schlafstätte in der hinteren Stube beziehen. Der gewohnte Tagesablauf hatte sich geändert. Mir wurde eine neue Aufgabe zugeteilt. Ich musste dieses Kind hüten.

Erst versuchte ich, dem Buben einige Wörter beizubringen. Vor allem seinen Namen «Walti». Es dauerte einige Zeit, bis er wenigstens «Alti» aussprechen konnte. Auch Milch und Kaffee sollte er sagen können, verlangte Frau Burri. Aber er verwechselte oft die Buchstaben und sprach Maffee oder Filch. Das ärgerte die Bäuerin, tagelang musste er ihr Wörter nachsprechen, die sie ihm vorsagte. Was man an ihm in drei Jahren an Erziehung und Fürsorge unterlassen hatte, wollte sie ihm in zehn Tagen einpauken. So sagte er eben aus lauter Angst und völlig verwirrt immer wieder Maffee oder Filch. Als er statt seines Namens noch Malti sagte, flippte die Bäuerin aus und versetzte dem dreijährigen Buben eine Ohrfeige.

Ich erschrak ebenso wie der Kleine. Wenn die für so etwas dreinschlägt, muss auch ich mich ganz schön in Acht nehmen, warnte ich mich selbst.

Meine ganze Familie war nun komplett auseinander gerissen worden. Geschwister, Vater, Mutter – und was mich besonders schmerzte, war die weite Distanz zu meiner geliebten Stadt.

Meine Schwester Elsbeth lebte schon eine gewisse Zeit im Heim nördlich von Bern. Irgend jemand hatte nun die Idee, dieses Kind auch hierher zu einem Bauern zu bringen.

Nach Verhandlungen mit Burris waren diese einverstanden, Elisabeth, wie sie mit vollem Namen hiess, auch anzunehmen. Gegen Kostgeld natürlich, um das ging es ja in erster Linie. Darauf wurde meine Schwester aus dem Kinderheim, in welchem sie sich schon gut angepasst hatte, herausgeholt und auf die Lischenmatte gebracht.

Damit hatte die junge Frau innert kürzester Zeit gleich drei fremde Kinder ins Haus bekommen. Drei-, sieben- und achtjährig waren wir. Dieser Situation war die Bäuerin keineswegs gewachsen. Von Einfühlungsvermögen und Verständnis uns gegenüber war sie weit entfernt. Dazu kam, dass sie den Verlust ihres eigenen Kindes noch nicht verarbeitet hatte. Es musste sterben und Walti, der Angenommene, durfte leben. Oft schaute sie in die Schublade, wo die Sachen des Verstorbenen lagen, nahm etwas heraus, versorgte es aber gleich wieder mit den Worten: «Nein, diese Kleider kann ich dem Walti nicht anziehen, die gehörten meinem Robertli.» Sie arbeitete sich zwanghaft in eine Neidsituation hinein.

Wir waren so genannte Angenommene, Fremdlinge, nicht Bauernkinder. Wir stammten aus einem anderen Umfeld. Wir fühlten, dass wir nicht dazu gehörten. Nicht aus Liebe oder Berufung wurden wir gehalten, es war reine Berechnung. Pflegekinder waren bei gewissen Bauern gesuchte Objekte. Bargeld war damals rar. Solches gab es nur bei der Milchzahlung. Die Bauern lebten hauptsächlich vom Ertrag aus Feld, Stall und Garten. Und die Ernte kam ja auch nicht von allein ins Haus. Also schauten sie sich nach solchen Kindern um. Dabei hatten sie gleich zwei Fliegen auf einen Schlag. Sie kassierten Bargeld und verfügten zugleich über eine Arbeitskraft.

Die Burris boten uns nicht an, sie als Vater und Mutter anzusprechen. Daher nannten wir sie wie am ersten Tag Herr und Frau Burri. Sie korrigierten uns nie.

Herr Burri nannte seine Frau selten beim Namen. Daher war ich recht ergriffen, als er einmal in meiner Anwesenheit seine Frau Rosi rief. Diese starre, in Trauer gehüllte Frau hatte einen Vornamen. Sie war auch einmal ein Mädchen, ein Kind. Aus dieser plötzlichen Überlegung heraus erhoffte ich mir mehr Nähe zu ihr. Aber die Distanz blieb. Wenn Frau Rosi, wie ich sie heimlich nannte, ihren Gatten mit Fritz ansprach, musste schon ein Sonderfall vorliegen.

Werktags durften auf dem Bauernhof keine Spielsachen herumliegen. Das fiel uns leicht, denn wir hatten kaum solche. Was Mama uns mitgegeben hatte, ergab nicht ein halbes Dutzend. Nach Feierabend oder an Sonntagen spielte ich mit einer ausrangierten Mausefalle. Sie bestand aus einem ausgehöhlten Baumstammstück. Meine Fantasie hatte sie zu einem Puppenhaus umfunktioniert.

Wir wurden schon bald zu allen möglichen Arbeiten herangezogen. Meiner Schwester zeigte Frau Rosi, wie sie den Küchenboden schrubben und aufwischen solle. Ihr trockne der Boden gleich hinter dem Lappen her, prahlte sie. Mit ihren kräftigen Händen konnte sie den Lappen mühelos ausdrücken. Bei Elsbeths Aufwaschen blieb der Boden längere Zeit nass. Deswegen wurde sie heftig an den Haaren geschüttelt und als Nichtsnutz hingestellt.

Arbeit und Schule

Am Morgen musste ich mit dem Bauern und dem Graskarren aufs Feld. Offensichtlich wollte man mich mit den Arbeiten «draussen» vertraut machen. Meine Schwester war als Hilfe in der Küche vorgesehen. Den kleinen Walti konnten sie noch nicht einspannen, also musste ich mich damit abfinden und Feldarbeiten verrichten.

Erst schritt ich in einigem Abstand hinter dem Bauern her, der breitspurig Fuss um Fuss vorsetzte und dabei weit ausholend die Sense schwang. Das taunasse Gras fiel dabei in gleichmässigem Rhythmus zu Boden. Mich faszinierte, wie das blanke Metall durch die üppige Wiese zischte. Gleichzeitig lösten sich bei jedem Schnitt die silberglänzenden Wasserperlen. Tausend Tropfen sprangen von den Halmen. Mit Wohlbehagen atmete ich den aromatisch würzigen Duft von frisch geschnittenem Gras ein. Dieses Gefühl von klarer, reiner Natur ist seitdem nie mehr aus meiner Erinnerung gewichen.

Während ich den Mähvorgang bestaunte, hatte der Bauer die erste Mahd geschnitten. Er drehte sich um, zog den Wetzstein aus dem Fass und begann die aufgestellte Sense zu wetzen. Zugleich deutete er mit dem Kopf gegen den Wagen hin und sagte: «Dort ist eine kleine Gabel. Du kannst damit Gras zusammenstossen und auf den Wagen laden.»

Ich behändigte das ungewohnte Werkzeug, schob den Graswalm vor mir her, bis genug auf der Gabel lag, dann warf ich die Ladung auf den hohen Wagen. Etwas davon landete auf dem Gefährt, der Rest in meinen Haaren und wieder auf dem Boden.

Zum Frühstück, wie auch sehr oft zum Abendessen, gab es jeweils die schmackhafte Kartoffelrösti. Die beiden Bauersleute assen sie gleich mit dem Suppenlöffel aus der Platte. Uns Kindern schöpften sie eine Portion in die Teller.

Wenn Frau Burri diese Speise abends zubereitete, beobachtete ich, wie sie kurz vor dem Anrichten einen Schuss Brunnenwasser – Gätzischmutz – dazugoss. Damit gab sie dem Gericht die nötige Flüssigkeit zurück, die sich während der Bratzeit verflüchtigt hatte. Darauf stürzte sie diese goldgelbe Kartoffelspeise auf die traditionelle Röstiplatte.

Ich war für die Gschwellten zuständig und damit verantwortlich dafür, dass immer genug gekochte Kartoffeln vorhanden waren. Im kleinen Brunnentrog traktierte ich die ­rohen Kartoffeln so lange mit dem Besen, bis sie einigermassen sauber waren. Dann holte ich die Knollen aus dem kalten Wasser und liess sie in einem Drahtkorb abtropfen. Aber anscheinend zu wenig lange. Ich schleppte das Gefäss in die ­Küche. Der schwere Korb, den ich kaum zu heben vermochte, hinterliess vom Brunnen bis zum Kochherd eine nasse Schleifspur.

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