Urs Schaub - Wintertauber Tod
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Der Hotelparkplatz hinterm Hirschen war praktisch leer. Hingegen parkten auf dem weiter vorne gelegenen Kneipenparkplatz einige Autos, zwei Traktoren und ein Jeep.
Keine gute Saison für das Hotel, dachte Tanner. Für die notorischen Dorfsäufer war allerdings immer Hochsaison. Die Fahrzeuge kannte er bereits alle, denn die standen praktisch jeden Tag hier.
Er grüßte den Besitzer der Autowerkstatt, der mit einem überdimensionierten Reisigbesen den Platz vor der Werkstatt vom Schnee befreite. Den alten Ford hatte Tanner hier ohne weitere Bedenken zur Wartung und zur Reparatur gebracht. Von seinem neuen Wagen allerdings hätten die mit Sicherheit nichts verstanden. Also brachte er ihn lieber nicht hierher, was ihm natürlich etwas übel genommen wurde. Trotzdem grüßte der Werkstattbesitzer freundlich zurück. Gelästert wurde auch in diesem Winkel der Erde ausschließlich hinterm Rücken.
Tanner überquerte diagonal die Kreuzung und hielt auf den Eingang zum einzigen Laden des Dorfes zu. Aus Solidarität und Sympathie kaufte er dort so oft wie möglich ein. Schlimm, wenn dieser Laden auch noch dicht machen müsste. Zudem genoss er die kleinen Schwätzchen mit den attraktiven Zwillingsschwestern, die den Laden gemeinsam führten. Für die Dorfbewohner hatte das Geschäft ebenfalls einen doppelten Nutzen: Für sie stellten die Zwillinge und ihr Laden so etwas wie eine letzte dörfliche Informationsbörse dar. Am heutigen Morgen war viel los, und als Tanner eintrat, verstummten die Gespräche verdächtig schnell.
Tanner grinste.
Ach ja, stimmt. Ich bin ja ein Fremder.
Tanner machte sich da keine Illusionen und wusste, dass sich auch in hundert Jahren nichts an der Situation ändern würde. Um dazuzugehören hätten seine Vorfahren schon mindestens Fähnchen schwenkend Napoleon die Ehre erweisen müssen, als der mit seinem Achtspänner durch das Dorf donnerte und vor Schreck erstarrte Hühner überfuhr.
Er ließ sich also nichts anmerken und sprach laut und deutlich einen freundlichen Gruß in die Runde, den man entweder mit gar keiner Reaktion oder höchstens einem leichten Nicken beantwortete. Nur die beiden Schwestern machten das Spielchen nicht mit und begrüßten ihn herzlich. Sie waren eben gute Geschäftsfrauen. Und auch sonst waren sie mit den meisten Dorfbewohnern nicht zu vergleichen.
Andererseits konnte er es den Leuten nicht verdenken. Zu viele Gerüchte waren über ihn im Umlauf, und er hatte noch keines widerlegt. Man wusste zwar, dass er vor einiger Zeit, nach einem polizeilichen Dienst in Marokko, in dieser Gegend gestrandet war. Man wusste, dass er danach maßgeblich an der Aufklärung der schrecklichen Kindsmorde in der nachbarschaftlichen Gemeinde beteiligt gewesen war und sich dabei in Elsie Marrer, eine junge attraktive Mutter eines dieser ermordeten Kinder, verliebt hatte. Elsie war hier im Dorfe wohlbekannt – und auch wohlgelitten. Sie wurde dann – so munkelte das Dorf über Elsies Schicksal – nicht ganz ohne Tanners Schuld vom Mörder in einem Eiskeller grausam gefangen gehalten und sei nach über einem Jahr im Koma schließlich im Krankenhaus verstorben. Elsies andere Kinder lebten seither bei Verwandten. Dass er diese Kinder nicht adoptiert hatte, wenn er sich schon einmal mitschuldig gemacht hatte, war ein weiterer Punkt, über den man sich den Mund zerriss. Dann gab es natürlich noch Spekulationen über das Vermögen, das er angeblich angehäuft hatte. Auf jeden Fall war es für alle Dorfbewohner offenkundig, dass er nicht zu arbeiten brauchte. Auch fuhr er eines der elegantesten Autos in der Gegend. Woher kam nur all dieses Geld? Tanners Vergangenheit präsentierte sich folglich mit einer Fülle interessanter Fragezeichen. Dass es ihm offensichtlich vollkommen egal war, was die Leute dachten, machten sie ihm zum größten Vorwurf. Denn für alle anderen war doch genau das am wichtigsten. Die einfach gestrickte Beweisführung endete damit, dass Tanner sichtlich anders war als die Dorfbewohner oder – was auf das Gleiche hinauslief – gar nicht dazugehören wollte. Damit hatten sie sich in ihren Augen auch das Recht erworben, ihn abweisend zu behandeln.
Tanner füllte wie immer einen großen Einkaufskorb mit allerlei Leckereien und brachte ihn zur Kasse. Später würde sich ein Schüler oder eine Schülerin vom gegenüberliegenden Schulhaus ein wenig Taschengeld dazuverdienen und die Einkäufe in seinen Hausflur stellen. Solène, die um drei Minuten ältere Zwillingsschwester, saß an der Kasse.
Tanner, haben Sie eine Katze?
Nein, Solène. Ich habe keine Katze. Wieso? Haben Sie eine zu verschenken?
Also, erstens bin ich Solange. Solène steht dort hinten und räumt Regale ein. Dass Sie uns immer noch nicht unterscheiden können!
Sie schüttelte dramatisch ihren hübschen Kopf.
Daraus schließe ich, dass wir Ihnen immer noch so gar nichts bedeuten. Was machen wir bloß falsch?
Tanner war felsenfest davon überzeugt, sie richtig erkannt zu haben. Schließlich steckte in Solènes Schürze immer ein roter Kugelschreiber. Solange zog Bleistifte vor. Auch war ihr Gesicht deutlich schmaler, so dass die relativ hohen Backenknochen, die beide besaßen, bei Solange ausgeprägter wirkten. Außerdem gab es gut unterscheidbare körperliche Merkmale, auch wenn sich die beiden tatsächlich auf den ersten Blick wie ein Ei dem anderen glichen. Und selbst bei Eiern gibt es bekanntlich Unterscheidungskriterien. Doch die Zwei spielten für ihr Leben gerne dieses Verwechslungsspielchen und er – er machte gerne mit.
Oh, das tut mir leid, Solange. Ich muss euch einfach mal besser kennen lernen, dann werde ich euch auch nicht mehr verwechseln.
Tun Sie das, Monsieur, tun Sie das! Aber nicht immer nur darüber reden!
Schon allein diese Aussage bewies, dass es sich um Solène handelte. Nie und nimmer hätte Solange so frech geflirtet.
Die beiden Schwestern warfen sich durch die Regale hindurch einen Blick zu und lachten übermütig. Die Kundschaft blickte missbilligend, und Solène senkte ihre Stimme.
Ach ja, wegen der Katzen. Nein! Ich habe keine zu verschenken. Aber … im Dorf sind letzte Nacht offenbar alle Katzen verschwunden. Auf einen Schlag. Ist das nicht sonderbar?
Ach so. Jetzt verstehe ich.
Tanner blickte sie an und wartete, bis sie wieder zu lachen begann, aber sie meinte es ernst.
So, so, die Katzen sind also verschwunden? Vielleicht mögen sie einfach keinen Schnee und haben beschlossen auszuwandern. Sind wahrscheinlich alle unterwegs in den Süden. Im Gänsemarsch. Oder per Anhalter. Das sollten wir übrigens auch tun. Tanner lachte. Solène tat so, als hätte sie nicht verstanden.
Was? Was sollten wir tun?
In den Süden fahren. Wir drei. Wir müssten nicht einmal Autostopp machen, sondern könnten mit meinem Auto fahren.
Machen Sie sich nur lustig, Monsieur. Wenn Sie eine Katze hätten und die einfach so verschwinden würde, wären Sie sicher auch traurig.
Entschuldigen Sie, Solène. Haben Sie denn ebenfalls Ihre Katze verloren?
Diesmal protestierte sie nicht gegen die Namenszuteilung.
Nein, nein. Ich will kein Haustier. Ich finde es immer traurig, diese Tiere in den Wohnungen und so. Zudem habe ich ja meine Schwester. Das ist Abwechslung genug.
Da haben Sie sicher Recht. Ich hoffe, die Katzen kommen wieder zum Vorschein.
Ja, das hoffen wir auch. Ich wünsche Ihnen einen schönen Spaziergang, Herr Tanner.
Danke und auf Wiedersehen, Solène.
Tanner verließ den Laden fröhlicher, als er ihn betreten hatte. So erging es ihm jeden Tag.
Das nenne ich erfolgreiche Kundenanbindung. So einen Laden muss man mir in der Stadt erst einmal zeigen. Es ist wie ein kleines Wunder. Aber wie sagt man so schön: Raum ist in der kleinsten Hütte.
Er lachte vergnügt und wiegte den Kopf.
Was machten zwei so attraktive Zwillingsschwestern in diesem Dorf? In diesem Laden? Ein Rätsel, über das Tanner mitunter gerne nachdachte, doch zu einer schlüssigen Antwort war er noch nicht gekommen. Er hatte zu seinem Vergnügen schon etliche Thesen durchdekliniert. Alle Arten von unglücklichen Liebesaffären, bis hin zur Vermutung, dass die beiden irgendwo ein Verbrechen begangen hatten und sich hier in dem kleinen, unscheinbaren Dorfladen eine Weile versteckt hielten. Auf alle bisherigen, geschickt eingefädelten Fragen hatte er nur ausweichende Antworten erhalten. Wie auch immer, die beiden gefielen ihm außerordentlich gut. Wieso wäre er sonst freiwillig jeden Tag einkaufen gegangen, manchmal sogar zweimal am Tag? Er konnte die beiden zwar mittlerweile gut unterscheiden, aber sich noch immer nicht entscheiden, welche der beiden ihm besser gefiel. Auf den ersten Blick war es sicher Solène. Ihre Attraktivität sprang einem gleichsam ins Gesicht. Man konnte sich ihr kaum entziehen. Solanges Geheimnis musste zuerst entdeckt werden. Dann aber …
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