Urs Schaub - Wintertauber Tod

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Eines Morgens bedecken mit Katzenblut gemalte Zeichen die Türen eines Schweizer Dorfes. Es sind Schutzzeichen aus dem zweiten Buch Moses, mit denen Gott sein Volk vor dem Tod bewahrte. Doch warum tragen sieben der Häuser kein Zeichen an der Tür? Als die ersten Dorfbewohner spurlos verschwinden, muss Tanner handeln … Der dritte Roman um den charismatischen Ermittler Simon Tanner erschafft Bilder von fast alttestamentarischer Kraft, atmosphärisch dicht und voller erotischer Spannung.

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Er spritzte aufstöhnend in den Eukalyptusbusch und hatte im selben Moment eine Vision von Gottes Herrlichkeit.

In der Fremdenlegion war ER ihm nämlich abhanden gekommen. Aber jetzt hatte er, Manz, SEIN schönstes Kunstwerk gesehen und sich in seiner höchsten Lust mit ihr und IHM vereinigt. Leider dauerte es wie gesagt nur eine kurze Ewigkeit und keine ganze. Aber die reichte, um ein Leben lang davon zu träumen und sich alle nur erdenklichen Hoffnungen zu machen. Gut, er war deutlich älter als sie, aber er hätte sie bis ans Ende ihres Lebens auf Händen getragen. Und wenn sie ihn geheiratet hätte, hätte sie ganz bestimmt nicht so ein schlimmes Ende genommen. Aber er war überzeugt, dass er ihr mit seinem Gehalt als Dorfpolizist sowieso zuwenig gewesen wäre. Wie oft hatte er vergebens über seinem abgegriffenen Sparheft gesessen und sehen müssen, dass der Betrag immer etwa gleich kümmerlich blieb, egal wie sparsam er lebte. So blieb er Junggeselle und sie sein ewiger Traum, ohne dass er je mehr als eine Handvoll scheuer Sätze mit ihr gewechselt hätte. Er tröstete sich damit, dass er eben mit seinem Beruf verheiratet war.

Manz seufzte, bekreuzigte sich und sprach ein kurzes Gebet für die tote Füchsin.

Danach dachte er nichts mehr, sondern konzentrierte sich aufs Aufräumen und Schneewischen. Erst ganz am Schluss konnte er sich nicht beherrschen und fasste sie an.

Ein einziges Mal ihren Körper berühren, so wie er sich das jahrelang erträumt hatte.

Er zog die Handschuhe aus und legte seine zitternden Hände auf ihre Brüste. Er zuckte aber gleich wieder erschrocken zurück, denn ihr Fleisch war so eiskalt, dass es ihn ängstigte und er nun am ganzen Körper schlotterte. Panisch machte er kehrt und rannte zurück auf seinen Polizeiposten.

Sieben Monate später wurde Franz Müller vom Gericht in der Kantonshauptstadt als voll zurechnungsfähig eingestuft und wegen Totschlags im Affekt (und weil er wegen einiger früherer Delikte vorbestraft war) zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Franzlis Mutter saß schmal und klein im Gerichtssaal.

Manz, drei Reihen hinter ihr, nahm mit Befriedigung zur Kenntnis, wie schnell und zuverlässig die Gerechtigkeit in diesem Land arbeitete. Er war zwar bereits seit drei Monaten pensioniert, fühlte sich aber immer noch als ein Teil dieses Ganzen.

EINS

Tanner liebte seit kurzem Spaziergänge. Jeden Morgen, egal bei welchem Wetter, machte er sich auf den Weg. Wie das kam, konnte er sich selber nicht erklären. Die Lust dazu war eines Tages plötzlich da gewesen.

Er lächelte, während er sich die Schuhe anzog.

Früher hatte er Spaziergänge gehasst, sie als die langweiligste Sache auf der Welt empfunden. Direkt qualvoll.

Jetzt wählte er bereits zwischen sechs Standardspaziergängen, die sich sowohl in Länge, Topographie als auch im Erlebnispotential deutlich unterschieden. Heute hatte er sich für die kürzeste, dafür aber meistens bei weitem erlebnisreichste Variante entschieden, nämlich die durchs Dorf. Die nächst längeren Spaziergänge führten entweder um das Dorf herum oder am See entlang bis zum Ringmauerstädtchen, wo man deutsch sprach und die besten Gipfelis weit und breit erhielt. Oder in die entgegengesetzte Richtung bis zum Städtchen auf dem Hügel mit seiner eindeutig französischen Ausprägung, wo man die besten Croissants weit und breit bekam. Diese beiden Spaziergänge erforderten jedoch eine Rückfahrt mit der Eisenbahn, denn wer geht beim Spazieren schon gerne denselben Weg zurück. Der längste Spaziergang führte um den See herum, was allerdings einen ganzen Tag in Anspruch nahm. Eine weitere Variante führte hinaus aufs melancholische Land, weg von Dorf und See. Dazu hatte er heute aber keine Lust, denn in der Nacht war der erste Schnee gefallen. Wiesen und Dächer waren weiß. Und es war ungewöhnlich still, denn noch waren die Straßen nicht geräumt.

Er war gespannt, wie sich das kleine Dorf präsentieren würde, da es hier laut Aussage der Einheimischen äußerst selten schneite. Auf jeden Fall nicht, seit Tanner in dem altehrwürdigen Maison Blanche Wohnsitz genommen hatte. Die Leute sagten, dass es vor Jahren einen Jahrhundertschneefall gegeben und auf den Straßen über ein Meter Schnee gelegen habe. Drei Tage sei das Dorf damals von der Außenwelt abgeschnitten gewesen. Neun Monate später seien dann übrigens überdurchschnittlich viele Kinder zur Welt gekommen. Diese Information hatte er von Solène erhalten, und sie lachte dabei ziemlich anzüglich. Seither soll hier kein Schnee mehr gelegen haben. Vielleicht mal ein bisschen Puderzucker. So nannten es die Leute, wenn ein bisschen Schneestaub die Landschaft bedeckte.

Das hier war kein Schneegebiet, es war eine Nebellandschaft.

Offiziell hätten eigentlich alle französisch sprechen müssen. Das Dorf lag exakt an der Sprachgrenze. Allerdings auf der falschen Seite.

Tanner schloss die schwere Haustür hinter sich und atmete die Schneefrische.

Gerade passierte sein Nachbar auf dem Schnee bedeckten Trottoir das offene Tor der Einfahrt. Er schleppte eine schwere Kiste und stieß über dem roten Wollschal, der seine Standeskleidung zierte, keuchend weiße Wolken in die Luft. Es handelte sich um keinen geringeren als den Chefkoch und Inhaber des französischen Nobelrestaurants, das in Sichtweite von Tanners Wohnsitz lag, ganz am Anfang des Dorfes. Sein Wohnhaus dagegen war in direkter Nachbarschaft, dicht neben Tanners Haus. Lediglich ein schmales Gartenband trennte die beiden Häuser voneinander.

Allo! Guten Morgen, Tanner! Gefallen Sie der Schnee? Ist mal eine Wechsel, oder?

Sein Deutsch war fließend, aber nicht immer ganz korrekt. Er war einer der wenigen im Dorf, die wirklich französisch sprachen. Sein Name war Claude Marnier. Die Bewunderer seiner Kochkunst nannten ihn Marnier le Grand. Die Anspielung auf den berühmten Liqueur war durchaus beabsichtigt.

Kommen Sie doch auf ein Glas Wein, wenn Sie eine Weile haben. Muss dringend eine Sache fragen, bitte.

Ja, ja. Ich komme zum Kaffee. Nach dem Spaziergang. Bis dann! Tanner verließ das Grundstück durch die Schnee bedeckte Einfahrt, ging aber in die andere Richtung als Marnier. Heute knirschte der Kies nicht unter seinen Füßen, denn der Schnee dämpfte alle Geräusche. Nur der Brunnen plätscherte unbeeindruckt seine ewige Melodie.

Dreihundert Meter weiter vorne, an der einzigen nennenswerten Kreuzung der Dorfstraße, wechselten in diesem Augenblick die Ampeln auf grün, und eine Reihe von Lastwagen und Personenwagen fuhr betont langsam und erstaunlich geräuscharm durch das Dorf. Tanner schüttelte den Kopf und steckte die Hände in die Taschen seines warmen Wollmantels.

Leider entsprach diese Situation ganz und gar nicht dem Alltag, hatte es die Gemeinde vor Jahrzehnten doch verpasst, sich anlässlich der nationalen Landesausstellung im Welschland vom Kanton eine Umfahrungsstraße schenken zu lassen. Man hatte damals Angst, dass kein einziger Gast mehr den Weg ins Dorf finden würde. Das heißt, die Gastronomen und Hotelbesitzer hatten Angst und das notwendige Gewicht im Gemeinderat. Also wurde das Geschenk und damit die entlastende Umfahrungsstraße abgelehnt.

Tanner ärgerte sich jedes Mal, wenn er an diese Dummheit dachte.

Seit nun vor ein paar Jahren die Autobahn gebaut worden war, hatte sich die Situation sogar noch verschärft, und das Dorf war heute doppelt gestraft. Viele der potentiellen Gäste rasten auf der Autobahn vorbei, ohne die Existenz des gastlichen Dorfes auch nur zu ahnen. Dafür donnerten die Lastwagen, die für die Güterversorgung des Bezirks zuständig waren, nach wie vor über die enge Dorfstraße. Unangenehm war das natürlich für alle. Für die Restaurants und das Hotel jedoch war es eine regelrechte Katastrophe. Früher hatten die vielen Welschlandreisenden hier gerne einen kürzeren oder längeren Zwischenhalt gemacht. Tatsächlich verband eine lange, gewachsene Tradition den Reiseverkehr mit dem Dorf. Zu Napoleons Zeiten war zum Beispiel das Haus, in dem Tanner wohnte, Herberge und Relaisstation für die Postkutschen aus und nach Paris gewesen. Solche Dinge prägten den Charakter eines Dorfes nachhaltig und waren nicht beliebig ersetzbar.

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