Charles Ferdinand Ramuz - Farinet oder das falsche Geld

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Farinet oder das falsche Geld: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein schlichtes Holzkreuz schmückt Farinets Grab in Saillon, das am Rande des Kirchenbezirks liegt, wie es sich gehört für einen, der seine individuelle Freiheit höher schätzte als Staat und Gesetz. Als der junge Mann im abgelegenen Tal mit der Geldfälscherei begann, ging es ihm nicht um persönliche Bereicherung, er wollte geben, schenken, Freude bereiten. Dieses Angebot nahmen die Leute gerne an, sie hielten Farinets Gold sowieso für echter als das der Regierung. Von Männern geschätzt, von Frauen verehrt, fand er Unterschlupf vor der Staatsgewalt, bis er von seiner Freundin aus Enttäuschung verraten wurde. Er hat etwas Anarchisches, dieser Farinet, wie ihn Ramuz beschreibt. Ein Verführer ist er, einer, der keine Grenzen anerkennen mag, der mit Bick auf die Berge ausruft: «Aber, was ist Freiheit? … Freiheit ist: zu tun, was man will, wie man's will, wann man Lust hat.» Heute ziert Farinet die «Bank»-Noten alternativer Tauschkreise, während Ramuz auf dem echten Geld abgebildet ist.

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Er atmete die Luft der Freiheit ein, so tief er konnte. Er streckte die Hand aus, er spürt unter seiner Hand und durch den Stoff seiner Hosen das nasse Gras, er hebt den Kopf, und da sieht er die Sterne wieder, er kann jetzt den Himmel wieder von einem Ende zum andern sehen, und das ist gut, das ist schön.

Er war anfangs sehr rasch gegangen, eher gelaufen als gegangen, war die steinige Halde hinaufgeklettert, zwischen den Rebstöcken mit ihren Schossen, die man eben erst aufgebunden hatte, oder unten in den Gräben, die man für das Absenken zieht und die ihm nun gute Verstecke boten; er hatte keine Zeit gehabt, etwas zu denken, wie er da in seinen Sträflingshosen rannte, er war nur besorgt, dass niemand die­­se Hosen sah, und er war sparsam mit dem Atem, aber jetzt hat er einen Ast des Apfelbaums über sich, und ein anderer hängt vor ihm herab und verdeckt ihn.

Er blickt sich um; er sah, wie gleich vor ihm die steile Böschung anfing und im Gewirr der Rebstöcke abfiel; un­­ten kam dann der breite, flache Talboden, wo die Rhone fließt; und Sion, die ganze Stadt, lag zwischen ihm und der Rhone.

Das Ganze zeigte sich ihm nach und nach, da die Au­­­gen sich anpassten in der völligen Dunkelheit (die ihm lieb war), wie eingemeißelt ins schwarze Gestein, bis zu den Höhen von Valère und Tourbillon, die doch weniger hoch waren als der Ort, wo er saß. Die Kirche, die auf der einen steht, und das Schloss auf der anderen lagen beide unter ihm, so hoch war er schon gestiegen. Er musste jetzt lachen, wie er so dasaß und sich verwunderte: eine ganze Stadt, mit einem Bischof, einer Regierung, mit einem Schloss, zwei Schlössern, mit Türmen, mit sieben oder acht Kirchen, mit einem Ge­richt, mit Richtern, mit einem gefällten Urteil, mit Polizis­ten und Gefängniswärtern, all das und sie alle zusammen hatten ihn nicht zurückhalten können; und er war allein gegen sie alle. Er war allein, sie waren vier- oder fünftausend. Das kam aber daher, dass ihre Gerechtigkeit nichts taugte, dass sie ungerecht ist. Doch für unsereinen gibt es den Ge­schmack an der Freiheit. Sie haben ihr kleines Leben dort un­­­­­ten, ihr enges Leben, ihr falsches Leben (er schaute noch immer von oben ins Tal), sie liegen in ihren Betten, während er das Gras unter seiner Hand spürte, ganz nass wurde es, und Blumen waren darin, die gut zu riechen begannen. Adieu, ihr da unten, ihr andern!, jeder hat sein Leben. Sie sind noch zwei Stunden lang tot, und ich habe Zeit, solange sie tot sind. Sie haben versucht, mich am Leben zu hindern, weil ich mein Leben habe, mein eigenes …

Vorwärts!, ruft er sich zu, vorwärts!, und weiter so; für jetzt aber Ausruhen, denn alles geht gut – war eben gut be­rechnet.

Er tastet seinen Körper ab im hohen Gras: berührt die bloßen Füße, die Knie, die dicken gestreiften Uniformho­sen, den verkrusteten Hanfstoff seines Sträflingshemds – da drun­ter bin aber ich, ich bin das …

Er lässt sich zurückfallen. Er lässt sich mit dem ganzen Körper gegen die gute Erde zurückfallen, überall spürt er sie. Er fügt sich ganz ihr an, mit dem Hinterkopf, mit dem Na­cken, mit beiden Schultern, mit den Schenkeln und Waden, mit den Fersen.

Er sieht, dass sich drunten im Käfig noch nichts ge­rührt hat.

Er sieht auch, dass die Sterne allmählich bleich werden, zwischen den Ästen des Baums und dort vorn am Himmel, der sich zu lichten beginnt; und darunter sieht er die Berge, es werden mehr, da die Nacht vergeht.

Er hat sich aufgesetzt. Er versucht sie zu zählen. Sie stechen überall hervor wie Zähne aus dem Kiefer, mit ihren Spitzen, die weiß sind, immer weißer werden, immer mehr werden, einer vor dem andern, im Halbkreis; da einer, ein an­­­­­derer dort, sind es zwanzig, dreißig, hundert, fünfhundert?, ihm wird schwindlig, aber er lacht: «Das gehört mir, wieder mir …» Er blickt auf das Land, das von neuem lebendig wird, hier und dort unten, weiter weg, rechts und links, auf allen Seiten: die Grashalme, die sich abzeichnen, die Dä­cher, die auseinander treten; ein Kirchturm, drei Kirchtürme, vier, fünf, die Rhone, die Straße im Tal; mir gehört das. Und dann alle Berge über ihm, und die Sterne erlöschen einer nach dem andern. Da kräht der Hahn, während oben im Tal, über den weißen Bergen, ein bleicher Nebel zum Himmel stieg.

Er war aufgestanden.

Er ging rasch. Er spürte die Steine nicht, er spürte weder Stoppeln noch Dornen. Er dachte nur: «Aufpassen», denn er sah auch die Löcher, aus denen seine Knie hervorkamen, er sah auf seine Hosen und auf ihre Farbe, sie hatten jetzt eine Farbe, man konnte sehen, dass sie gelb waren mit einem breiten schwarzen Streifen. Aber es gibt nicht viele Dörfer an diesen steilen Hängen, auf diesem Land, das karg ist und zu abschüssig und das noch dazu die Sturzbäche von der Höhe des Bergzugs herab mit ihren Schluchten zerschneiden. Er kannte hier alle Wege, alle Verstecke; er kannte jedes einzelne Haus, jeden Heustock; alle Böden, bewohnt oder nicht bewohnt, bebaut oder nicht bebaut. Und er war ja auch nicht mehr weit vom Ziel.

Noch einmal kommt er zu einem Tobel; nur dem Weg weicht er noch aus, der es auf einer Brücke überquerte. Er hält sich bergwärts, klettert eine Halde empor, die eine Hecke nach oben abschloss; er geht bis an die Hecke heran.

Hundert Meter weiter vorn stand ein Haus.

Die Sonne traf jetzt das Dach, die Schieferplatten glänz­ten in ihrem Licht.

Und nun dringt auch ein schwacher blauer Rauch aus der Öffnung des Kamins, dessen Deckel offen steht, steigt fröh­lich in die vergoldete Luft; und ein Laufhund lag vor der Tür an einer viel zu schweren Kette.

Hinter der Hecke hervor pfeift Farinet dreimal durch die Finger. Er pfeift auf eine bestimmte Art, dreimal, hinter seiner Hecke, und der Mann, der unter der Haustür erschienen war, stellt seinen hölzernen Eimer auf einmal hin und dreht den Kopf in die Richtung, aus der die Pfiffe gekommen waren, und geht dann in dieser Richtung; der Hund wollte ihm folgen und winselte, er hieß ihn schweigen.

III

Ein paar Monate vorher waren die Zeitungen des Landes voll gewesen von ihm und von seiner Geschichte (übrigens gab es nur zwei oder drei, und sie erschienen nur einmal in der Woche).

Das war gewesen, als man ihn wegen der Herstellung von falschem Geld vor Gericht gestellt hatte.

Man hatte in den Zeitungen sein Geburtsdatum mitgeteilt; er war achtundzwanzig. Er war in Bourg-Saint-Pierre geboren, einem Dorf, das hinten in einem der Täler liegt, wel­­che linker Hand von der Rhone abzweigen und sich nach Süden hin tief in den Berg eingraben. Er war der Älteste, er hatte zwei Brüder und zwei Schwestern. In den Zeitungen wurde erzählt, dass sein Vater ihn, als er noch klein war, kaum vierzehn Jahre alt, mit in die Berge nahm; er war weit herum als Schmuggler bekannt (die Grenze war dort ganz nahe). Dem kleinen Maurice wurde ein Sack aufgeladen, während der Vater einen Tragkorb voll Tabak auf dem Rücken trug. So war Maurice Farinet, wie man nun sagte, dazu abgerichtet worden, die Gesetze und die Regierung beizeiten zu verhöhnen; schon mit sechzehn, hieß es, hatte er sein eigenes Ge­wehr. Und er machte Gebrauch davon, ohne Patent. Denn der Vater betrieb nicht nur Schmuggel. Er sagte: «Mit welchem Recht kann die Regierung uns zwingen, dafür zu zahlen, dass wir Tiere totschießen, die auf Gemeindegebiet sind und darum uns gehören?» Es kam vor, dass er ein wenig zu viel trank, wenn er von seinen Expeditionen zurückkam, in einem der Cafés, die am Weg lagen; dann saß er vor einem Liter Fendant, voll von der Kraft, die im Wein ist: «Mit welchem Recht? Darum habe ich jedenfalls nie bezahlt …» Zu seinem Sohn sagte er: «Du bezahlst mir auch nichts … Nie … Schwör mir’s.» Und Maurice schwor es gern, denn er war der­selben Meinung wie sein Vater.

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